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Die Epiphaniaskirche ist das Kirchengebaude der evangelischen Petersgemeinde in Frankfurt am Main Sie entstand aus einer Kirchenruine in den Jahren 1954 bis 1956 nach Planen des Architekten Karl Wimmenauer Epiphaniaskirche Turm der ehemaligen Immanuelkirche Mittelschiff Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Vorgeschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Gemeinde 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche befindet sich im nordwestlichen Teil des Stadtteils Nordend dem Holzhausenviertel einem Wohngebiet der Grunderzeit Das Grundstuck ist umgeben von der Holzhausenstrasse im Suden dem Oeder Weg im Westen und der Eckenheimer Landstrasse im Osten Vom zentralen Platz des Viertels dem Frauensteinplatz besteht uber die Falkensteiner Strasse eine stadtebaulich angelegte Blickbeziehung zur Kirche Vorgeschichte BearbeitenMit der Entwicklung des Wohnquartiers Anfang des 20 Jahrhunderts errichtete der Kirchliche Hilfsverein 1903 die Immanuelkirche nach Planen des Architekten Aage von Kauffmann im Stil der Neugotik Sie wurde im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main so stark zerstort dass nur noch der Glockenturm und die Umfassungsmauern erhalten waren Die Ruine wurde an die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau abgegeben Architektur Bearbeiten nbsp Blick von Westen nbsp Kirche von Suden nbsp SeitenschiffAnfang der 1950er Jahre wurde der Architekt Karl Wimmenauer mit der Planung einer Kirche an gleicher Stelle beauftragt Der Entwurf sah einen Neubau vor der die uberkommene Kriegsruine einbezog Standort und aussere Abmessungen der Vorgangerkirche wurden fur den Neubau ubernommen Der Architekt versuchte damit nach eigener Aussage eine Harmonie des Gegensatzlichen zu erzielen Am 3 Oktober 1954 wurde der Grundstein gelegt am 11 Marz 1956 die Kirche die nun Epiphaniaskirchehiess ihrer Bestimmung ubergeben Das Kirchengebaude ist heute ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes 1 Zuletzt 2003 wurde die Kirche grundlegend renoviert Das Gebaude ist etwa 30 m lang 18 m breit und 15 m hoch Auch der innere Grundriss entspricht der dreischiffigen Basilika von einst Die unzerstorten Gebaudeteile wurden integriert Die alten Aussenmauern bilden den Raumabschluss bis zu einer Hohe von etwa funf Metern Der erhaltene historische Triumphbogen der Vorgangerkirche wurde freigestellt Er uberspannt den Altar und weist deutliche Spuren der Zerstorung auf Er ist eine bewusste Erinnerung an die Zerstorung der Immanuelkirche Auch der historische Turm wurde renoviert Der Neubau betont das Mittelschiff das aus dem Altbau eingefugt wurde Es lastet auf acht Stahlbetonstutzen die durch giebelartige Unterzuge miteinander verbunden sind Stege zu den alten Mauern tragen beidseits die Dacher der Seitenschiffe Sie sind im Vergleich zum Mittelschiff deutlich niedriger Oberhalb der Unterzuge sind die Abstande zwischen den Stutzen durch Betonwande geschlossen und von vertikalen parallelogrammartig ausgebildeten Fensteroffnungen durchbrochen sodass der Raum viel Licht erhalt Die Decke des Mittelschiffs besteht aus sternformigen Unterzugen Die Dacher sind flach geneigt und leicht gefaltet Das aussere Erscheinungsbild der Kirche ist gekennzeichnet durch das historische Mauerwerk aus Muschelkalk und das neue hellgelbe Mittelschiff mit seinen ornamentartigen Fenstern Zu den Veranderungen im Rahmen des Wiederaufbaus zahlt ein reprasentatives Eingangsbauwerk mit breiter Treppe im Suden das sich hinsichtlich des verwendeten Materials wiederum auf den Altbau bezieht 1963 wurden die nordlich der Kirche gelegenen Gemeinderaume eingeweiht Ein zunachst als Gemeinderaum genutzter Bereich ostlich des Kirchenportals wurde nun als Kapelle umgestaltet Im Norden der Kirche befindet sich auch der Turm Der helle Innenraum wird vom hohen Mittelschiff gepragt Die historischen Mauern wurden im Innern verputzt und weiss gestrichen Die konstruktiven Betonelemente des Neubaus zeigen die Struktur der Schalbretter und sind mit einer hellgrauen Lasur versehen Der Boden ist im Bereich der Banke aus Holz im Eingang und am Altar besteht er aus graublauen Schieferplatten Ausstattung BearbeitenIm Chor befinden sich ein kupfernes Kreuz und eine Bergkristallkugel der Kunstlerin Gertrud Heim Die Taufschale und der kupferne Leuchter wurden von dem Goldschmied Friedrich Gebhart geschaffen Die nordliche Giebelwand des Chorraums schliesst ein Buntglasfenster Es wurde wie die der Seitenschiffe von Ilselore Bezzenberger entworfen und von den Glaskunstwerkstatten Einhorn in Boppard hergestellt Auf der Empore befindet sich eine Orgel der Firma Forster amp Nicolaus Orgelbau Die drei Glocken im Turm wurden vom Bochumer Verein gegossen und klingen in den Tonen f as und b Die Fenster der Tageskapelle wurden von Hans Heinrich Adam gestaltet Von ihm stammen auch die kupfernen Eingangsturen deren Griffe mit Fischen verziert sind Die Repliken der vier Evangelisten von Tilman Riemenschneider im rechten Seitenschiff sind eine Stiftung aus dem Jahr 1983 Gemeinde BearbeitenIn der Epiphaniaskirche finden die Gottesdienste der Petersgemeinde statt Das Gemeindegebiet umfasst das westliche Nordend und die nordliche Innenstadt Das Gemeindeburo befindet sich in der Furstenbergerstrasse Literatur BearbeitenWalter G Beck Sakralbauten in Frankfurt am Main Rutten amp Loening Hamburg 1956 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karin Berkemann Nachkriegskirchen in Frankfurt am Main Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Wiesbaden 2013 S 174 f Grundsteinlegung der Epiphaniaskirche Frankfurt am Main 3 Oktober 1954 Festschrift Frankfurt 1954 Gunda Hoppner Epiphaniaskirche neu und hell In Evangelisches Frankfurt Ausgabe 2 2007 online auf evangelischesfrankfurt de Kai Kappel Memento 1945 Kirchenbau aus Kriegsruinen und Trummersteinen in der Westzone und in der Bundesrepublik Deutschland Kunstwissenschaftliche Studien Band 145 Munchen 2008 Habilitationsschrift an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz 2006 Kirchenvorstand der Evangelisch Lutherischen Epiphaniasgemeinde Hrsg Die Fenster in der Epiphaniaskirche Frankfurt am Main und eine Darstellung der Gemeindegeschichte Frankfurt 1981 Alexander Klemm Von der Immanuelskirche zur Epiphaniaskirche Selbstverlag Frankfurt 2006 Uta Meyer Die Epiphaniaskirche in Frankfurt am Main unveroffentlichte Magisterarbeit Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt 1994 Karl Wimmenauer Der transparente Altarraum In Kunst und Kirche 25 Jahrgang 1962 S 114 117 Ulrike Schubert Epiphanias In Deutscher Werkbund Hessen Wilhelm E Opatz Hrsg Einst gelobt und fast vergessen Moderne Kirchen in Frankfurt a M 1948 1973 Niggli Verlag Sulgen 2012 ISBN 978 3 7212 0842 9 S 50 55 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Epiphaniaskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Epiphaniaskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen InternetseiteEinzelnachweise Bearbeiten Berkemann S 174 50 12835 8 68368 Koordinaten 50 7 42 1 N 8 41 1 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epiphaniaskirche Frankfurt am Main amp oldid 234724528