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Der Weisse Hirsch war eines der grossten und architektonisch bedeutendsten Anwesen in der historischen Altstadt von Frankfurt am Main Das Hauptgebaude lag am Grossen Hirschgraben Nr 3 nordlich des Weissfrauenklosters Der grosszugige Garten erstreckte sich uber das gesamte Gebiet zwischen Grossem Hirschgraben im Osten der Stadtmauer im Westen dem Weissfrauenkloster im Suden und der Grossen Gallusstrasse im Norden Der Weisse Hirsch und sein ausgedehnter Garten aus der Vogelschau nach Westen 1872 Zeichnung von Carl Theodor Reiffenstein Gebaude an der Gartenseite des Weissen Hirschs um 1840 Lithografie von J Fay Auf dem Gelande des Weissen Hirsches befand sich im Mittelalter der Stadtgraben vor der Staufenmauer Nach der Stadterweiterung von 1333 wurde der ehemalige Graben eingefriedet und als Hirschgehege genutzt Aus dieser Zeit stammten der Name der Strasse und des Anwesens Um 1585 wurde die alte Staufenmauer an dieser Stelle geschleift und der Graben zugeschuttet In der Folge entstand hier eine Reihe von Burgerhausern Der Weisse Hirsch wurde 1592 erstmals als Gasthof erwahnt Im 18 Jahrhundert wurde der Grosse Hirschgraben ein bevorzugtes Wohngebiet der Frankfurter Oberschicht Hier lebten unter anderem die Familien Andreae Bethmann Hollweg Bohmer Goethe Gwinner Ochs von Ochsenstein und Passavant 1753 kam der Weisse Hirsch in den Besitz der aus Grenoble zugezogenen Hugenotten Familie Gontard Um 1790 wurde er im klassizistischen Stil umgebaut 1795 bis 1798 lebte zeitweilig hier der Dichter Friedrich Holderlin als Hauslehrer der Familie Gontard Er fasste eine tiefe Zuneigung zu Susette Gontard die er in seinen Dichtungen vor allem im Briefroman Hyperion als Diotima verehrte Zum letzten Mal traf er sich mit ihr im Jahre 1800 Nach Susette Gontards Tod 1802 vermietete Jakob Friedrich Gontard das Anwesen an den Bankier Hauck Um 1834 wurde der Weisse Hirsch Sitz eines Madchenpensionats der Padagogin Caroline Bercht geb Hergenhahn Nach einigen weiteren Eigentumswechseln erwarb die Stadt den heruntergewirtschafteten Gebaudekomplex 1870 1872 wurde der Weisse Hirsch abgerissen und der Garten uberbaut um einen Strassendurchbruch zu den Frankfurter Westbahnhofen an der Taunusanlage zu ermoglichen Auf dem Gelande entstanden 1872 bis 1876 das Hotel Frankfurter Hof der Kaiserplatz und die Kirchnerstrasse Hier befindet sich heute der Commerzbank Tower Weblinks BearbeitenHans Otto Schembs Helmut Nordmeyer Grosser Hirschgraben Geschichte und Geschichten einer Strasse PDF 1 3 MB Katalog und Begleitheft zur Ausstellung vom 25 Januar bis 2 April 2000 Institut fur Stadtgeschichte archiviert vom Original am 6 Marz 2016 abgerufen am 22 Januar 2022 50 110277777778 8 6763888888889 Koordinaten 50 6 37 N 8 40 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisser Hirsch Frankfurt am Main amp oldid 233162912