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Der Arnsburger Hof war ein Wirtschaftsbetrieb Grangie der Zisterzienserabtei Arnsburg in der Altstadt von Frankfurt am Main Er entstand in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts auf einem Grundstuck das durch Schenkungen in den Besitz des Klosters gelangt war und blieb auch nach der Einfuhrung der Reformation in Frankfurt 1533 eine katholische Enklave in der Stadt 1803 fiel der Arnsburger Hof durch die Sakularisation an die Stadt die ihn fur verschiedene soziale Einrichtungen und als Schulgebaude nutzte Von 1837 bis 1876 befand sich hier das Stadtische Gymnasium Innenansicht des Arnsburger Hofes 1872Der Arnsburger Hof auf dem Ravensteinplan von 1861Das Gelande auf dem Merianplan von 1628Blick nach Sudosten von der fruheren Predigerstrasse in Richtung des mit Nachkriegsarchitektur uberbauten Arnsburger HofesDer Arnsburger Hof brannte 1944 bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main aus Die Ruinen wurden 1953 54 beseitigt und mit der Kurt Schumacher Strasse uberbaut Lage und Umgebung BearbeitenDer Arnsburger Hof lag sudlich der Predigergasse die in Hohe des Garkuchenplatzes von der Fahrgasse abzweigte Diese wichtige Nord Sud Verbindung in der ostlichen Altstadt fuhrte von der Bornheimer Pforte an der Konstablerwache zur Alten Brucke Im sudlichen Bereich der Fahrgasse lagen bedeutende Bauten wie das Haus Fursteneck und die Mehlwaage das Frankfurter Schuldgefangnis Im Vergleich zu dieser Hauptstrasse Frankfurts war die Predigergasse eine ruhige Seitenstrasse Sie trug ihren Namen nach dem an ihrem nordlich gelegenen Dominikanerkloster Am sudlichen Arm der Gasse lag nach Suden hin durch ein Torgebaude abgetrennt der Arnsburger Hof auf der gegenuberliegenden nordlichen Strassenseite der Kompostellhof Der Arnsburger Hof wurde von mehreren seit dem Mittelalter entstandenen Gebauden gesaumt darunter das 1717 erbaute barocke Haupthaus der Kartauserhof des Mainzer Kartauserklosters und seit 1616 die Vikariehauser der Fronhof des Bartholomausstiftes Sudlich des Arnsburger Hofes schloss sich der direkt an der Brucke gelegene Bruckhof an Geschichte BearbeitenDas 1174 gestiftete Zisterzienserkloster Arnsburg erhielt 1223 durch eine Schenkung des Frankfurter Burgers Baldemar ein Grundstuck innerhalb der Frankfurter Stadtmauer dem bald weitere folgten Auf dem Gelande richteten die Monche einen Wirtschaftshof Grangie ein Der stadtische Besitz gab den Ordensleuten das Frankfurter Burgerrecht und erlaubte ihnen die Teilnahme am politischen und wirtschaftlichen Leben der Stadt Wie andere bedeutende Kloster nutzten sie ihre Frankfurter Niederlassung um ihre Erzeugnisse zu verkaufen oder ihren eigenen Bedarf zu decken Auch Verwaltungsaufgaben fur den Orden ubernahm der Arnsburger Hof wo fur den Abt des Klosters stets eine Stube freigehalten wurde Zum Hof gehorte die Jakobskapelle die auch von den Pilgern nach Santiago de Compostela genutzt wurde Der gegenuberliegende Compostellhof diente ihnen als Herberge auf dem Jakobsweg 1533 verbot der Frankfurter Rat auf Drangen der Burger die heilige Messe und fuhrte damit die Reformation ein Die Niederlassungen der katholischen Orden blieben jedoch unangetastet auch der Arnsburger Hof Sie bildeten fortan katholische Enklaven in der lutherisch gewordenen Freien Reichsstadt 1715 liess der Orden seine alten Gebaude abreissen und durch den Arnsburger Pater Bernhard Kirn einen Neubau auffuhren Kirn erbaute zur selben Zeit auch den Bernusbau im Saalhof Bei der Sakularisation 1803 fiel der Arnsburger Hof an die Stadt Frankfurt Sie richtete in den heruntergekommenen Gebauden 1837 das Stadtische Gymnasium ein weil dessen ursprungliches Domizil das ehemalige Barfusserkloster dem Neubau der Borse am Paulsplatz weichen musste Die dunklen Klosterraume waren fur den Schulbetrieb kaum geeignet zumal die Frankfurter Bevolkerung zunahm und deshalb auch die Schulerzahlen stiegen Trotz der beengten Verhaltnisse gelang es der Freien Stadt Frankfurt bedeutende Gelehrte wie die Altphilologen Johannes Classen und Tycho Mommsen und die Historiker Theodor Creizenach und Johannes Janssen fur das Gymnasium zu gewinnen 1876 verlegte die Stadt das Gymnasium endlich an einen geeigneteren Ort in der Junghofstrasse Im Arnsburger Hof zog eine stadtische Volksschule ein und die Verwaltung des Allgemeinen Almosenkastens Die den Hof umgebenden kleineren Hauser wurden uberwiegend von Handwerkern bewohnt das Haus Nr 8 ein barockes Fachwerkhaus beherbergte die stadtische Suppenanstalt Bei den Luftangriffen im Marz 1944 wurde auch der Arnsburger Hof getroffen Samtliche Hauser brannten aus Die zur Predigergasse weisende barocke Fassade blieb zunachst stehen doch wurden ihre Ruinen 1953 54 beseitigt weil man uber das Gelande eine neue Nord Sud Achse die Kurt Schumacher Strasse von der Konstablerwache zur Alten Brucke schlug Heute erinnert im Stadtbild nichts mehr an den Arnsburger Hof Literatur BearbeitenFrankfurter Historische Kommission Hrsg Frankfurt am Main Die Geschichte der Stadt in neun Beitragen Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XVII Jan Thorbecke Sigmaringen 1991 ISBN 3 7995 4158 6 Fried Lubbecke Das Antlitz der Stadt Nach Frankfurts Planen von Faber Merian und Delkeskamp 1552 1864 Frankfurt am Main 1983 Verlag Waldemar Kramer ISBN 3 7829 0276 9Historische Hofanlagen in Frankfurt am Main Altstadt Arnsburger Hof Augsburger Hof Basler Hof Clesern Hof Goldenes Lammchen Grosser Speicher Hainer Hof Hof Rebstock am Markt Kompostellhof Kopplerhofchen Nurnberger Hof Saalhof Trierischer Hof Wurttemberger HofNeustadt Frankensteiner Hof Junghof Porzellan Hof Rahmhof Taubenhof 50 110583333333 8 6880277777778 Koordinaten 50 6 38 1 N 8 41 16 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnsburger Hof Frankfurt am Main amp oldid 233134376