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Theodor Creizenach 17 April 1818 in Mainz 6 Dezember 1877 in Frankfurt am Main war ein deutscher Lehrer Dichter und Literaturhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenCreizenach war ein Sohn des judischen Predigers und Mathematikers Michael Creizenach 1789 1842 und seiner Frau Marianne geb Haas 1788 1844 Sein Vater wurde 1825 als Lehrer an das Philanthropin berufen das auch Theodor zunachst besuchte 1829 wurde er Schuler des Frankfurter Gymnasiums wo er 1835 die Reifeprufung ablegte Nach dem Studium der Philologie in Giessen Gottingen und Heidelberg trat er 1842 eine Stelle als Hauslehrer und Erzieher im Hause Anselm Salomon von Rothschilds an Dieser leitete die Filiale des Hauses Rothschild in Wien lebte aber mit seiner Familie zumeist in Frankfurt und unternahm haufig Reisen nach London und Paris wohin ihn Creizenach begleiten konnte 1839 bis 1853 war er zugleich Lehrer am Philanthropin 1842 gehorte Creizenach als radikaler Anhanger der judischen Reformbewegung zu den Mitbegrundern des liberalen Frankfurter Judischen Reformvereins In den folgenden Jahren entfernte er sich mehr und mehr von den judischen Wurzeln Er zweifelte die Religionsvorschriften und Rituale an und erwartete nicht mehr das Kommen des Messias und die Ruckkehr der Juden nach Jerusalem sondern sah sich als deutscher Jude Anfang 1854 gab Creizenach sein Lehramt am Philanthropin auf und nahm nach einer Italienreise am 18 Dezember 1854 die Taufe an er trat der evangelischen Kirche bei 1856 bis 1858 gab er als Nachfolger Otto Mullers die Kulturzeitschrift Frankfurter Museum heraus Bis 1858 lebte er vorwiegend als Privatlehrer und Literat danach wurde er Lehrer an stadtischen Schulen zunachst an der Gewerbeschule seit 1859 an der Hoheren Burgerschule und ab 1861 am Frankfurter Gymnasium 1863 wurde er als Nachfolger Georg Ludwig Kriegks ordentlicher Professor am Gymnasium Creizenach galt als angesehener Dante und Goetheforscher Er verfasste zahlreiche literarische Werke darunter zwei Lyrikbande Essays und Dramen Ab 1870 bearbeitete er mit Oskar Jager und Theodor Bernhardt die Weltgeschichte von Friedrich Christoph Schlosser und setzte das Werk fort 1877 gab er den Briefwechsel zwischen Goethe und Marianne von Willemer heraus Die Inschrift Dem Wahren Schonen Guten am Giebel des Frankfurter Opernhauses soll von Creizenach angeregt worden sein Wie sein Vater war er Mitglied der vornehmlich von judischen Burgern Frankfurts besuchten Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenrothe Creizenach war verheiratet mit Louise geb Flersheim einer Tochter des Bankiers Moritz Flersheim Sein Sohn ist der Literaturhistoriker Wilhelm Creizenach 1851 1919 Werke Auswahl BearbeitenDichtungen Hoff Mannheim 1839 Digitalisat Gedichte Literarische Anstalt Frankfurt am Main 1848 Digitalisat Zweite verbesserte und stark vermehrte Ausgabe 1851 Digitalisat Die Aeneis die vierte Ecloge und die Pharsalia im Mittelalter Programm des Gymnasiums zu Frankfurt am Main 1864 Digitalisat Macaulay uber die romisch katholische Kirche Auffarth Frankfurt am Main 1870 Digitalisat Deutsches Reich und deutscher Staat in den Anschauungen der Franzosen Ein Beitrag zur Theorie und Praxis der franzosischen Staatslehre im 17 und 18 Jahrhundert Hobbing Berlin 1930 Digitalisat Literatur BearbeitenWilhelm Creizenach Creizenach Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 549 553 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 Creizenach Theodor In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 5 Carmo Donat Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 22685 3 S 281 291 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theodor Creizenach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Artikel in der Jewish Encyclopedia von Isidore Singer und Benuel H Brumberg Creizenach Theodor Hessische Biografie Stand 17 April 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Creizenach Theodor im Frankfurter PersonenlexikonNormdaten Person GND 116718838 lobid OGND AKS LCCN no2002058731 VIAF 47520646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Creizenach TheodorALTERNATIVNAMEN Creizenach Theodor AdolphKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer Dichter und LiteraturhistorikerGEBURTSDATUM 17 April 1818GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 6 Dezember 1877STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Creizenach amp oldid 233163696