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Dieser Artikel beschreibt die Alte Oper in Frankfurt am Main Siehe auch Alte Oper Erfurt bzw Alte Komische Oper Berlin Die Alte Oper am Opernplatz in Frankfurt am Main ist ein Konzert und Veranstaltungshaus Sie wurde 1873 bis 1880 als Opernhaus der Stadtischen Buhnen erbaut und bei einem Luftangriff 1944 zerstort Wahrend die Oper Frankfurt 1951 eine neue Spielstatte am Theaterplatz erhielt blieb das Opernhaus noch lange Ruine Erst 1976 begann der Wiederaufbau der 1981 abgeschlossen war Die Alte Oper von Sudosten gesehen April 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Planungen fur ein neues Opernhaus 1 2 Bauprojekt 1 3 Opernhaus 1880 1944 1 4 Kriegszerstorung 1 5 Konflikt um den Wiederaufbau 1 6 Rettet das Opernhaus 2 Wiederaufbau 3 Baubeschreibung 3 1 Baumaterial 3 2 Architektur 3 3 Innenraume 3 4 Haupttreppenhaus 3 5 Hauptfoyer 3 6 Zuschauerraum und Buhne 3 7 Orgel 3 8 Bauplastik 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Planungen fur ein neues Opernhaus Bearbeiten Frankfurts erster fester Theaterbau das 1782 eroffnete Comoedienhaus am Theaterplatz genugte mehr als 80 Jahre lang den Anforderungen der Frankfurter Burgerschaft Im Parkett den Parkettlogen zwei Rangen und einer Galerie bot es etwa 1000 Sitzplatze Noch 1854 wehrten sich die Burger erfolgreich gegen Plane fur einen Neubau 1 Nach der Annexion der Freien Stadt Frankfurt durch Preussen sorgte der Frankfurter Recess vom Marz 1869 fur eine neue Diskussion 2 Die zwangsweise Eingliederung der ehemals souveranen Stadt in die preussische Provinz Hessen Nassau wurde von der selbstbewussten Frankfurter Burgerschaft als Demutigung empfunden Die wirtschaftlichen Aussichten der auf Handel und Finanzwirtschaft angewiesenen Stadt waren unsicher zumal ihre Finanzen durch eine von Preussen erhobene enorme Kriegskontribution von 5 8 Millionen Gulden belastet waren die von den nur rund 8000 steuerpflichtigen Burgern aufzubringen waren Mit dem Gesetz vom Marz 1869 erhielt Frankfurt nicht nur die Kontribution zuruck sondern daruber hinaus eine Entschadigung von drei Millionen Gulden fur das vom preussischen Staat beanspruchte staatliche Vermogen der Freien Stadt Am 14 Dezember 1869 regte der vom preussischen Konig bestellte neue Oberburgermeister Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein den Neubau eines Theaters an Am 23 Dezember 1869 versammelte sich daraufhin eine Gruppe von 67 vermogenden Burgern im Saalbau und grundete einen Forderverein fur den Theaterneubau Bis zum 12 Januar 1870 kamen Spenden in Hohe von 480 000 Gulden zusammen Das Opernhaus steht damit am Anfang einer Reihe reprasentativer Bauprojekte der Grunderzeit nach dem Frieden von Frankfurt 1871 mit dem die Stadt ihren politischen Bedeutungsverlust kompensierte Bauprojekt Bearbeiten nbsp Grundungsaktie der Neuen Theater AG in Frankfurt a M uber 250 Mark ausgegeben im Juli 1877 Die Uberlassung von Oper und Schauspielhaus an die Gesellschaft erfolgte aufgrund des mit der Stadt Frankfurt a M am 21 Februar 1877 geschlossenen Vertrages nach sechs Verlangerungen erst 1929 ausgelaufen 3 nbsp Bau des Opernhauses um 1877 nbsp Opernplatz um 1900Zu Beginn der Planung hatte Frankfurt etwa 80 000 Einwohner die schon bis 1873 auf 100 000 anwuchsen Dementsprechend plante man den Neubau fur etwa 2000 Zuschauer auszulegen doppelt so gross wie das bisherige Theater Als Vergleichsbauten zog man das von Carl Ferdinand Langhans erbaute Konigliche Opernhaus in Berlin das gleichfalls von Langhans erbaute Leipziger Opernhaus und das Stadttheater Hamburg von Carl Ludwig Wimmel heran Als Ergebnis plante man fur den Frankfurter Neubau eine Grundflache von 33 000 Quadratfuss davon 14 000 fur das Auditorium 13 000 fur das Buhnenhaus und 6000 fur die Nebenraume einschliesslich Treppen Foyer und Vestibul Die Baukosten schatzte man auf etwa 18 bis 20 Gulden pro Quadratfuss was Gesamtkosten von etwa 660 000 Gulden ergab 4 Im Parterre I und II Rang sollten insgesamt 85 Logen entstehen von denen 67 lebenslang fur die Mitglieder des Fordervereins reserviert sein sollten Als Bauplatz war zunachst der Rahmhof in der nordwestlichen Neustadt vorgesehen dessen aus der fruhen Neuzeit stammende Hauser abgerissen werden sollten um einen rechteckigen Platz von 300 Fuss Breite und 450 Fuss Lange zu schaffen Nach einer etwa sechsmonatigen Planungsunterbrechung wahrend des Krieges von 1870 schrieb die Stadt Anfang 1871 eine beschrankte Konkurrenz aus Die zunachst angefragten Gottfried Semper und Friedrich Hitzig lehnten aus Zeitmangel ab stellten sich jedoch fur das Schiedsgericht zur Verfugung Nunmehr wurden Johann Heinrich Strack Berlin Gustav Gugitz Wien Gedeon Bordiau Brussel Otto Bruckwald Altenburg und Heinrich Burnitz Frankfurt am Main zur Teilnahme eingeladen An die Stelle von Gugitz der aus Krankheitsgrunden absagte trat der Berliner Architekt Richard Lucae Am 14 August 1871 trat das Schiedsgericht zur Prufung der funf eingegangenen Entwurfe im Saalbau zusammen Es wahlte einstimmig Lucaes im Stil der Neorenaissance gehaltenen Entwurf verlangte jedoch einige Anderungen die die Treppenanlage und den Logensaal betrafen Ausserdem entschied es die ausgelobte Pramie von 1250 Talern fur den Siegerentwurf auf 500 Taler zu reduzieren da das von uns bevorzugte Projekt nicht in allen Stucken entsprechend befunden worden war Die restliche Pramie empfahl es als besondere Anerkennung ihrer Leistungen an die Herren Mitconcurrenten zu vertheilen 5 Am 5 Januar 1872 legte Lucae die uberarbeiteten Plane vor Er vergrosserte den Portalbau um Platz fur die von der Kommission gewunschten Reprasentationsraume zu schaffen Anfang 1872 schlug die Handelskammer Frankfurt einen Grundstuckstausch vor Sie hatte fur den Neubau der Borse ein Grundstuck vor dem Bockenheimer Tor erworben und bot es der Theaterbaukommission im Tausch gegen den Rahmhof an Da auch Lucae den Tausch nachdrucklich befurwortete nahm die Kommission das Angebot an Der Standortwechsel erforderte eine erneute Uberarbeitung der Plane Am 31 Mai 1872 nahm der Magistrat Lucaes dritten Entwurf ab Am 6 Juni 1872 genehmigte die Stadtverordnetenversammlung das Projekt am neuen Standort in den Wallanlagen Zuvor hatte es bereits in der Presse scharfe Kritik am Fehlen detaillierter Plane und einer belastbaren Baukostenkalkulation gegeben Die Kritik richtete sich allerdings gegen den Architekten nicht gegen die luxuriosen Wunsche der Baukommission Wenn Herr Professor Lucae dem doch die Leitung des ganzen Baus ubertragen werden soll ausser Stande ware vor Beginn des Werkes einen detaillierten Kostenvoranschlag vorzulegen dann kann ihn die Stadt seine kunstlerische Begabung in Ehren als praktischen Baumeister nicht brauchen Jeder Baumeister der den Plan zu einem Gebaude entworfen hat und seine innere und aussere Erscheinung genau kennt muss einen solchen Kostenvoranschlag liefern konnen zu dem lacherlichen Rechenexempel aber das die Theaterbaukommission aufgestellt hat wurde ein beliebiges Schulkind zu gebrauchen sein 6 Tatsachlich lag zu diesem Zeitpunkt nur eine grobe Schatzung der Baukosten von etwa 1 8 Millionen Mark vor Wesentliche Details der Bauausfuhrung waren noch ungeklart beispielsweise die genaue Anzahl und Lage der Logen Sitz und Stehplatze sowie der Zugange und Treppen Im Fruhjahr 1873 begannen erste Erdarbeiten auf dem Bauplatz Der Planer des Heizungs und Luftungssystems zog sich aus dem Projekt zuruck sein Nachfolger starb ehe er die Planung fertigstellen konnte Eine Ausschreibung der Luftungsanlage unter funf Wettbewerbern erbrachte kein brauchbares Ergebnis Im Mai 1874 mussten die Bauarbeiten deshalb fur etwa ein Jahr unterbrochen werden Albrecht Becker ein Schuler Lucaes ubernahm die Bauleitung und arbeitete die Planung der Heizung und Luftung selbst nach dem Vorbild des Wiener Opernhauses aus Mittlerweile war der funfte Baukredit verbraucht und die Baukosten ubertrafen alle Erwartungen Als Lucae am 26 November 1877 unerwartet starb war der Bau erst im Rohbau fertiggestellt Edgar Giesenberg ubernahm die Ausfuhrung der Innenausstattung nach Lucaes Entwurfen Er signierte alle seine Entwurfe bescheiden mit Lucae invenit Giesenberg sculpsit Lucae hat es entworfen Giesenberg ausgefuhrt Die Auseinandersetzung um die Baukosten brachte den kunstsinnigen Oberburgermeister Mumm von Schwarzenstein der das Projekt initiiert und gegen alle Widerstande stets gefordert hatte um seine Wiederwahl Die Stadtverordnetenversammlung wahlte am 13 November 1879 den sparsamen Verwaltungsexperten Johannes Miquel zu seinem Nachfolger Mumm von Schwarzenstein schied mit dem Ablauf seiner Wahlperiode am 26 Februar 1880 aus dem Amt Opernhaus 1880 1944 Bearbeiten nbsp Die Alte Oper 1943 kurz vor der ZerstorungAm 20 Oktober 1880 wurde das Gebaude mit Mozarts Oper Don Giovanni unter der musikalischen Leitung von Otto Dessoff eroffnet Unter den geladenen Gasten zur Einweihung befand sich auch der deutsche Kaiser Wilhelm I Intendant Emil Claar erinnerte sich spater Beim Betreten des strahlenden Treppenhauses sah Kaiser Wilhelm lange stehenbleibend in die Hohe und sagte zu mir Das konnte ich mir in Berlin nicht erlauben 7 Am 27 November 1882 lag die Endabrechnung vor Einschliesslich des benachbarten Dekorationshauses und der Aussenanlagen waren 6 810 423 92 Mark ausgegeben worden denen Einnahmen von 518 246 Mark aus dem Verkauf der Bauplatze am Opernplatz und an der Hochstrasse und 857 142 Mark Zuschusse der Logenmieter entgegenstanden 5 433 035 Mark blieben somit zu Lasten des stadtischen Haushaltes Die Frankfurter Burger standen dem Opernhaus deshalb anfangs reserviert gegenuber So veranlasste die auf Platon zuruckgehende Inschrift am Dachfries Dem Wahren Schoenen Guten den Frankfurter Dichter Adolf Stoltze zu seiner mundartlichen Variante Dem Wahre Scheene Gute die Berjerschaft muss blute Aber der Bau wurde auch ein Symbol des gewachsenen Selbstvertrauens der Burgerschaft unter der ungeliebten preussischen Herrschaft Das Opernhaus war Ort zahlreicher Urauffuhrungen wie z B der von Carl Orffs Carmina Burana im Jahr 1937 Kriegszerstorung Bearbeiten nbsp Die Ruine der alten Oper 1958Im Zweiten Weltkrieg ging der Spielbetrieb unter Intendant Hans Meissner zunachst auch nach Beginn der Luftangriffe auf Frankfurt am Main weiter Am 28 Januar 1944 senkte sich der Vorhang zum letzten Mal nach einer Vorstellung des Don Giovanni dem Werk mit dem das Opernhaus 1880 eroffnet worden war Am Tag darauf wurde es so schwer beschadigt dass keine Auffuhrungen mehr moglich waren Die Stadt begann umgehend mit der Instandsetzung und wollte das Haus bis April wieder spielfahig machen Noch wahrend der Bauarbeiten wurde das an der Ostseite des Opernplatzes gelegene Kulissenhaus beim Luftangriff in der Nacht vom 18 zum 19 Marz 1944 getroffen Es brannte vollig aus die Feuerwehr konnte aber ein Ubergreifen des Brandes auf das Opernhaus und die umliegenden Hauserblocks verhindern Bei einem weiteren schweren Luftangriff am 22 Marz 1944 trafen Sprengbomben den nordostlichen Eckrisalit der vollig zerstort wurde Brandbomben setzten das Gebalk und die Ausstattung des Innenraums in Brand der sich rasch ausbreitete und das ganze Gebaude ergriff Fotos die unmittelbar nach dem Einmarsch US amerikanischer Truppen im Marz 1945 in der Ruine aufgenommen wurde zeigen allerdings dass vor allem das prunkvolle Treppenhaus den Brand einigermassen uberstanden hatte Die marmorne Treppe war zwar von Trummern des eingesturzten Daches und der Wande bedeckt jedoch blieben eine Vielzahl der Kandelaber Wandleuchter und Verzierungen unversehrt 8 Dringend erforderliche Sicherungsarbeiten unterblieben jedoch da die zerstorte Stadt andere Prioritaten hatte um die Lebensmittel und Wohnungsversorgung der Bevolkerung sicherzustellen Die Oper Frankfurt konnte im unzerstort gebliebenen Saal der Getreideborse ihren Spielbetrieb am 29 September 1945 mit einer Auffuhrung von Tosca wieder aufnehmen 9 Im Juni 1946 erklarte Oberburgermeister Kurt Blaum dass an einen Wiederaufbau des Opernhauses vorerst nicht zu denken sei Stattdessen solle die Oper in das bisherige Schauspielhaus verlegt werden das eventuell spater zu einem gemeinsamen Haus fur Oper und Schauspiel ausgebaut und durch einen Flugelanbau erganzt werden konne Die Opernhausruine konne spater gemass einem schon im Fruhjahr 1946 veroffentlichten Vorschlag zu einem Kongresszentrum mit einem Konzertsaal fur 2000 Besucher umgestaltet werden 9 Konflikt um den Wiederaufbau Bearbeiten Die Wiederaufbaudiskussion zog sich uber fast 30 Jahre hin Statt die Ruine zu sichern uberliess sie der Magistrat 1946 Schrotthandlern zur Ausschlachtung Uber 400 Tonnen wertlose Eisenteile wurden herausgebrochen und als Schrott verwertet darunter Stahlgeruste der Zuschauerrange Versorgungsleitungen die Kupferabdeckungen der Mauerkronen sowie alle erhaltenen Leuchter Gelander und anderer Schmuck aus Buntmetallen 10 Erst nach der Wahrungsreform 1948 grundete sich ein Kuratorium fur den Wiederaufbau der Stadtischen Buhnen unter Leitung von Oberburgermeister Walter Kolb Aus finanziellen Grunden konzentrierte sich der Magistrat zunachst auf die Wiederherstellung des Schauspielhauses das als neue Spielstatte fur die Oper vorgesehen war Im Oktober 1949 bewilligte die Stadtverordnetenversammlung 1 4 Millionen DM fur den ersten Bauabschnitt Gleichzeitig gab es im Magistrat Uberlegungen die Opernhausruine ganz zu beseitigen und an ihrer Stelle einen Parkplatz anzulegen zur Sicherung der Ruine seien 200 000 DM erforderlich die nicht zur Verfugung stunden 9 Am 13 Februar 1950 beschloss der Magistrat sogar die Schliessung der Stadtischen Buhnen und die dauerhafte Einstellung aller Bauarbeiten Nach offentlichen Protesten und einer Unterschriftenaktion der betroffenen Kunstler und der Frankfurter Tageszeitungen widerrief der Magistrat seine Entscheidung Im Juli 1950 beendeten die Stadtverordneten diese Frankfurter Theaterkrise und genehmigten weitere 2 Millionen Mark fur den Weiterbau der Oper im alten Schauspielhaus die am 23 Dezember 1951 mit einer Auffuhrung der Meistersinger von Nurnberg eroffnete 11 Der Wiederaufbau der Opernhausruine war damit auf absehbare Zeit politisch und finanziell unmoglich da die Haushaltssituation der Stadt weiterhin angespannt blieb und kein weiteres kulturelles Grossprojekt zuliess Deshalb grundeten Frankfurter Burger unter Fuhrung des Stadtverordneten Max Flesch Thebesius 1952 das Komitee Rettet das Opernhaus Ein 1952 im Auftrag Frankfurter Bauunternehmen erstelltes Gutachten ergab dass die Ruine standfest und grundsatzlich fur den Wiederaufbau geeignet war aber durch die unsachgemass durchgefuhrten Abbrucharbeiten von 1946 und die jahrelangen Witterungseinflusse erheblichen Schaden erlitten hatte Rettet das Opernhaus Bearbeiten nbsp Rettet das Opernhaus Spendenaufruf der gleichnamigen Burgerinitiative in den 1950er JahrenAb Juli 1953 sammelte die Burgerinitiative mit Hilfe der Polytechnischen Gesellschaft und namhafter Unterstutzer aus der Frankfurter Burgerschaft fur den Wiederaufbau Damals schrieb Thomas Mann an Flesch Thebesius Mit dem Frankfurter Opernhaus verbindet sich fur mich die Erinnerung fruher dramatischer Eindrucke Auf einer Ferienreise mit meinen Eltern horte ich dort ein halber Knabe zum ersten Mal Wagners Fliegenden Hollander in einer nach meinen provinziellen Begriffen ganz wunderbaren Auffuhrung Auch das Bild des Prachtbaus in dem dies Wunder vor sich ging pragte sich mir schon damals fur immer ein Das Kriegsschicksal des Bauwerkes das doch wohl zum Besten gehort was das historisch anlehnungsbedurftige 19 Jahrhundert vermochte ging mir nahe und ich empfinde mit den Kunstsachverstandigen die was davon aufrecht geblieben den glanzenden Mantel des Gebaudes erhalten zu sehen wunschen Rechnen Sie mich also bitte zu denen fur die die pietatvolle Erhaltung des Opernbaus der noch in seinem gegenwartigen schmerzlich mitgenommenen Zustand ein Glanzstuck harmonischer Architektur bleibt und den man geistvoll die Schliesse im kostbaren Gurtel des Stadtleibes den Frankfurter Anlagen genannt hat eine wahre Herzenssache ist Thomas Mann Brief von Thomas Mann an Max Flesch Thebesius 12 Bis April 1954 kamen 150 000 DM an Spenden zusammen Trotz der prominenten Mentoren reichte das gesammelte Geld nicht einmal fur die Sicherung der Ruine geschweige denn fur den Wiederaufbau Ein im Oktober 1953 vorgestellter Entwurf von Gerhard Weber sah vor die Fassade und das Treppenhaus zu erhalten und auf der Hohe des Foyers einen Konzertsaal von 50 mal 28 Metern fur etwa 2000 Besucher zu schaffen ein kleinerer Saal mit 600 Platzen und ein intimes Theater mit rund 250 Platzen sollten das Opernhaus zu einem Kulturzentrum umgestalten 13 Weber bezifferte die voraussichtlichen Kosten auf 4 5 bis 5 Millionen DM das stadtische Baudezernat bezweifelte die Kostenberechnung und schatzte die Kosten auf 15 bis 18 Millionen 13 Im September 1954 ubergab Flesch Thebesius die gesammelten 150 000 DM an Oberburgermeister Kolb der nahm das Geld an verkundete jedoch eine Woche spater der Wiederaufbau des Opernhauses werde erst eingeleitet wenn die Wohnungsnot behoben sei 13 Die fur ein provisorisches Dach fehlenden 23 000 DM wollte die Stadt zwar nicht aus eigenen Mitteln bereitstellen liess aber mit dem gespendeten Geld andere Sicherungsarbeiten an der Ruine durchfuhren 14 In der zweiten Halfte der 1950er Jahre ruckte die Oper Frankfurt unter ihrem Generalmusikdirektor Georg Solti wieder in die erste Reihe der europaischen Opernhauser auf wahrend das Schauspiel immer noch auf seine engen provisorischen Spielstatten angewiesen war Das Hochbauamt lehnte den Wiederaufbau der Oper weiterhin ab und konzentrierte sich in diesen Jahren ganz auf den 1956 beschlossenen Umbau des von der Oper genutzten ehemaligen Schauspielhauses am Theaterplatz zur Theater Doppelanlage 1960 erfolgte die Grundsteinlegung 1963 wurden das neue Schauspiel und das Kammerspiel eingeweiht 11 Das Opernhaus blieb bis auf weiteres Ruine 1964 wurde die Burgerinitiative Aktionsgemeinschaft Opernhaus Frankfurt am Main e V mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft Gewerkschaften Kultur und Frankfurter Burgern unter Vorsitz von Fritz Dietz gegrundet In den ersten zwei Jahren konnten sieben Millionen D Mark aufgebracht werden fur die Erhaltung und Sanierung der Ruine Bis zur Wiedereroffnung kamen 15 Millionen D Mark an Spenden zusammen Damit war dies die grosste Burgerinitiative der Bundesrepublik auf kulturellem Gebiet am 15 Marz 1982 loste sie sich auf 1965 sprach der damalige hessische Wirtschaftsminister Rudi Arndt bei einer Opernpremiere mit Dietz und wurde anschliessend in der Frankfurter Rundschau zitiert Wenn Sie das Ding in die Luft sprengen gebe ich eine Million fur das Dynamit So erhielt er seinen Spitznamen Dynamit Rudi den er spater trotz aller Beteuerungen er habe die Sprengung nie ernsthaft vorgeschlagen nie wieder loswurde 15 Wiederaufbau Bearbeiten1968 begannen mit den inzwischen gesammelten Spenden dringend notwendige Reinigungs und Erhaltungsarbeiten an der russgeschwarzten Fassade 1970 wurde Walter Moller zum Frankfurter Oberburgermeister gewahlt Der linke Sozialdemokrat bekannte sich bereits in seiner Antrittsrede am 9 Juli zum Wiederaufbau der Alten Oper den er schon zuvor offentlich befurwortet hatte Er bildete eine Beratergruppe aus einflussreichen Parteifreunden darunter der Bankier Walter Hesselbach und die Architektin Inge Voigt Ausserdem berief er Hilmar Hoffmann zum Frankfurter Kulturdezernenten Nach Mollers uberraschendem Tod 1971 wurde Arndt sein Nachfolger Er brachte den Wiederaufbau endgultig auf den Weg 1976 wurden Helmut Braun und Martin Schlockermann mit dem Wiederaufbau der Ruine als Konzert und Kongresszentrum beauftragt Arbeitsparole des Generalmanagers Ulrich Schwab war von allem das Beste Modernste Alleine das Engagement des Star Akustikers Heinrich Keilholz verteuerte den Posten Elektroakustik von 1 8 auf 2 8 Millionen D Mark 16 Unter der Intendanz von Ulrich Schwab wurde das Haus als Alte Oper am 28 August 1981 im Beisein des damaligen Bundesprasidenten Karl Carstens mit Gustav Mahlers 8 Sinfonie feierlich wiedereroffnet Frank Zappas letztes Projekt The Yellow Shark wurde im September 1992 vom Ensemble Modern unter der Beteiligung des Komponisten hier uraufgefuhrt 17 Heute finden dort regelmassig Konzerte auch konzertante Auffuhrungen Kongresse und Gastspiele statt Neben der Alten Oper bespielen vier Konzertveranstalter das Haus die Frankfurter BachKonzerte die Frankfurter Museums Gesellschaft der Hessische Rundfunk und die PRO ARTE Frankfurter Konzertdirektion Der holzgetafelte Grosse Saal fasst ca 2 500 Zuschauer Darunter gibt es den Mozart Saal mit ca 700 Sitzplatzen der fur Kammermusik genutzt wird und eine Reihe kleinerer Sale fur Kongresszwecke Zum 40 jahrigen Jubilaum des Wiederaufbaus wurde zur Spielzeit 2021 2022 das Foyer in der Zwischenebene 2 neu gestaltet Die fruheren Garderobenbereiche wurden entfernt und die begehbare Flache vergrossert Unter dem Namen Clara Schumann Foyer soll es kunftig auch fur Publikumszwecke beispielsweise fur mediale Prasentationen genutzt werden Clara Schumann wirkte ab 1878 als Klavierlehrerin am Hochschen Konservatorium im Westend nahe der damals im Bau befindlichen Oper 18 Baubeschreibung BearbeitenBaumaterial Bearbeiten Das 1880 eroffnete Opernhaus besteht uberwiegend aus zweischaligem Verblendmauerwerk Einer Tragschale aus Backsteinen war eine 15 bis 20 Zentimeter starke Verkleidung aus Savonnieres vorgelegt Der weissgelbe feinkornige Kalkstein aus Lothringen stammte aus franzosischen Reparationsleistungen nach dem deutsch franzosischen Krieg 1870 71 Die Steine wurden unterirdisch gebrochen Dasselbe Material fand auch fur die Steinfiguren und Reliefs Verwendung Fur starker belastete Bauelemente verbaute man harteren Kalkstein aus anderen lothringischen Steinbruchen Der Stein fur den Sockel stammt aus Lerouville fur die Tureinfassungen des Haupteingangs aus Reffroy und fur die Freitreppe vor dem Eingang aus Euville Der helle franzosische Kalkstein war ein fur Frankfurt ungewohntes Material Alle grossen Reprasentationsbauten der Stadt wie der Dom der Romer die Paulskirche oder die Borse waren in rotem Mainsandstein errichtet Er liess sich aber leichter bearbeiten als der traditionelle Sandstein Im Laufe der Zeit dunkelt der Muschelkalkstein nach und bildet eine elfenbeinfarbene Patina Beim Wiederaufbau mussten die durch Luftverschmutzung verwitterten Fassaden grossflachig gereinigt und beschadigte oder zerstorte Fassadenteile ersetzt werden Die Steine fur den Wiederaufbau stammten aus demselben Steinbruch wie die ursprunglichen Neue und alte Bauteile sind aber an ihren Farbunterschieden deutlich erkennbar Architektur Bearbeiten Das Opernhaus besteht aus zwei ineinandergeschachtelten Baukorpern Der rechteckige von einem flachen Satteldach gedeckte Kernbau umfasste die Hauptraume Treppenhaus Auditorium und Buhne Heute nimmt er die Sale und Innenfoyers auf Ihn umgibt ein zweigeschossiger Mantelbau der an allen vier Seiten mit Vorbauten versehen ist und die eigentliche Fassade des Gebaudes bildet Das Erdgeschoss besteht aus dem Sockel dem Sockelgesims und einer Rustika aus Steinquadern im Lauferverband unterbrochen von eingelassenen Fenstern Uber dem Gebalk des Hauptgeschosses verlauft eine umlaufende Balustrade die die flachen Pultdacher des Mantelbaus verdeckt An den Langsseiten treten am Anfang und Ende jeweils zwei dreiachsige Risalite um 4 70 Meter aus der Wand hervor Zur Sudseite hin erweitert sich der Mantelbau nochmals um 8 60 Meter Die Hauptfassade besteht aus einem funfachsigen giebelbekronten Risalit dem eine dreiachsige Unterfahrt mit Altan vorgestellt ist Diese uberdachte Einfahrt ist 12 86 Meter breit und 5 85 Meter tief Sie hat an den Seiten jeweils eine an der Frontseite drei offene Arkaden Die drei Arkaden an der Ruckseite fuhren ins Gebaudeinnere Die zu den seitlichen Einfahrten fuhrenden Rampen ermoglichten die Vorfahrt von Kutschen wahrend vom Vorplatz zu den drei Eingangsarkaden eine funfstufige Treppe fuhrt Vom 20 92 Meter breiten Mittelrisalit leiten links und rechts zwei konvexe Viertelkreismauern mit jeweils drei Fensterachsen zu den Langsseiten uber Risalit und Viertelkreisbogen sind einheitlich gestaltet Im Erdgeschoss lauft die Quaderung des Mauerwerks bogenformig um die Arkade und endet in einem mit einem Maskenrelief verzierten Schlussstein Das Hauptgeschoss des Mittelrisalits ist ein funfachsiger Portikus mit Halbsaulen zwischen den Arkaden und Eckpilastern Die funf Arkaden bilden eine Loggia Den Halbsaulen und Eckpilastern des Risalits entsprechen an den bogenformigen Seitenmauern Dreiviertelsaulen zwischen den drei Rundbogenfenstern und Pilaster an den Ecken Das Hauptgeschoss an den Seitenmauern und Seitenrisaliten ist ebenfalls durch Pilaster geschmuckt Alle Saulen und Pilaster des Hauptgeschosses sind in korinthischer Ordnung ausgefuhrt An der Ruckseite des Gebaudes tritt ein dreiachsiger 12 96 Meter breiter Mittelrisalit um 2 40 Meter aus der Wandflache hervor Das gesamte Gebaude ist maximal 100 31 Meter lang und 47 46 Meter breit die Hohe uber der Bodenkante betragt maximal 34 Meter Die uberbaute Grundflache betragt ca 4000 Quadratmeter Innenraume Bearbeiten Vom Eingang gelangt man in den Windfang Der mit Kreuzrippen geschmuckte Raum erstreckt sich uber die funf Achsen des Mittelrisalits und ist eine Achse tief In den beiden ausseren Achsen befinden sich die Kassen Durch funf rundbogige Turen gelangt man in das Vestibul das einschliesslich der beiden viertelkreisformigen Entrees zu beiden Seiten 19 Meter breit 8 50 Meter tief und 6 50 Meter hoch ist Die Wande sind durch Pilaster mit Basis und korinthisierenden Stuckkapitellen geschmuckt die Kassettendecke ebenfalls aus Stuck gefertigt Windfang und Vestibul wurden beim Wiederaufbau 1976 bis 1981 rekonstruiert Haupttreppenhaus Bearbeiten nbsp Treppenhaus des Opernhauses Zustand von 1879Bereits im Kernbau lag das prunkvoll geschmuckte Treppenhaus Es erstreckte sich uber sieben Achsen in der Breite und funf Achsen in der Tiefe entsprechend 28 und 18 Metern Die Hohe betrug 16 50 Meter Es nahm damit gut ein Funftel der Gesamtlange des Gebaudes in Anspruch Die Treppe wurde in sechs Laufen von jeweils 3 50 Metern Breite um den in der Mitte gelegenen Eingang zum Parkett und zu den Sperrsitzen gefuhrt Die beiden seitlichen Treppenlaufe fuhrten auf die Ebene der Parterrelogen die oberen vier Laufe uber ein Mittelpodest mit Richtungswechsel zu den Logen im I Rang auf Hohe des Hauptgeschosses Das Treppenhaus wurde nach der Zerstorung nicht wieder aufgebaut Heute befinden sich hier die Foyers der Ebenen 1 2 und 3 Hauptfoyer Bearbeiten Das rekonstruierte Hauptfoyer liegt im Hauptgeschoss uber dem Vestibul und weist dementsprechend die gleichen Masse von funf Achsen Breite und zwei Achsen Tiefe auf Vorbild fur seine architektonische Gestaltung war wahrscheinlich die Sala di Galatea in der romischen Villa Farnesina die Lucae von seinen Italienreisen her kannte Der Zugang erfolgte vom Treppenhausumgang des I Ranges heute vom Foyer der Ebene 3 Zuschauerraum und Buhne Bearbeiten Obwohl der Zuschauerraum fur heutige Verhaltnisse eher klein war bot er aufgrund seiner dichten gestaffelten Bestuhlung und seiner vier Range mehr als 2000 Besuchern Platz Das hufeisenformige den ganzen Raum bis zu den Proszenien umspannende Rangsystem war als verkleideter Stahlskelettbau ausgefuhrt Die Logen im Parterre sowie im I und II Rang waren den Spendern und Logenmietern vorbehalten das ubrige Publikum hatte nur Zugang zum Parkett sowie zum III Rang und zur Galerie Die Logen boten jeweils Platz fur vier Personen bis auf die aufwendig gestaltete Fremdenloge in der Mitte des I und II Rangs die bei besonderen Anlassen aufwendig geschmuckt wurde beispielsweise als Kaiserloge zur Eroffnung des Opernhauses Die beim Publikum besonders beliebten 24 Proszeniumslogen davon 8 Doppellogen boten 128 Zuschauern Platz Der Zugang zum II und III Rang sowie zur Galerie erfolgte uber Seitengange die durch Treppenhauser in den Seitenrisaliten erschlossen waren Im Hauptgeschoss auf der Ebene des I Ranges war fur alle Zuschauer der Ubergang zum Foyer und zum Haupttreppenhaus moglich Die Buhnenoffnung war 12 50 Meter hoch und 15 Meter breit Der goldfarben stuckierte Buhnenrahmen war ein Werk des Frankfurter Malers Karl Julius Gratz Zusammen mit der Hinterbuhne war der Buhnenraum 28 Meter tief 28 Meter breit und 35 Meter hoch Der Hauptvorhang nach einem Entwurf von Eduard von Steinle zeigte Figuren mit Szenen zu Goethes Faust Vorne links diskutierten wie im Vorspiel auf dem Theater ein Theaterdirektor ein Dichter und ein Narr denen ein Souffleur aufmerksam folgte wahrend sich auf der rechten Seite eine Gruppe aus verschiedenen Musikern und Buhnenfachern auf ihren Auftritt vorbereiteten beispielsweise der Liebhaber der Held die Soubrette und die Mutter Unterhalb des Zuschauerraumes im Erdgeschoss lagen die Maschinenraume der Beluftungsanlage mit der Mischkammer in der die in die Innenraume geleitete Luft gefiltert und temperiert wurde sowie die Maschinerie der Unterbuhne Das gesamte Gebaude war von zwei Untergeschossen unterkellert die als Heizungs Luftungs und Lagerraume genutzt wurden Zu den Neben und Funktionsraumen im Mantelbau gehorten Empfangsraume Garderoben Probensale und Buros Besonders aufwendig war die Beleuchtungsanlage im Zuschauerraum Von der Decke hing ein prunkvoller Kronleuchter mit 300 Gasleuchten Kreisformig um die Deckenaufhangung des Kronleuchters waren zusatzlich 18 Sonnenbrenner installiert besonders helle Gasleuchten deren Abwarme uber ein konisches Rohr auf das Dach abgeleitet wurde An den Seiten des Proszeniums waren acht sechsflammige Wandarmleuchter installiert im Saulenumgang des III Ranges 17 jeweils zweiflammige Ampelleuchten Jede Loge besass zudem eine einzelne Gasleuchte an der Ruckwand Beim Wiederaufbau als Konzert und Kongresshaus wurden die gut erhaltenen Reste von Treppenhaus Auditorium und Buhnenhaus vollig entkernt An ihrer Stelle entstand ein Stahlbetonbau der neben dem Grossen Saal mit 2434 Platzen und dem Mozartsaal mit 718 Platzen drei Foyers enthalt Die fruheren Probensale in den hinteren Seitenrisaliten werden als Salons mit jeweils 72 Platzen im Rahmen von Veranstaltungen genutzt Orgel Bearbeiten Im Jahr 1880 baute die Firma E F Walcker amp Cie Ludwigsburg eine kleine Orgel mit zehn Registern auf einem Manual und Pedal ein 1938 folgte ein Erweiterungsumbau auf 14 Register 19 Die heutige Orgel wurde 1981 von der Firma Karl Schuke Berlin als Opus 357 gebaut Die untere Halfte der achteckigen Offnung in der Stirnseite des Podiums wird durch den Freipfeifenprospekt beherrscht Daruber sind an einem Gitterwerk vier kleine Felder mit spiegelbildlich angebrachten Pfeifen zu sehen Das Instrument verfugt uber 62 Register mit insgesamt etwa 4700 Pfeifen die auf drei Manuale und Pedal verteilt sind Neben dem festen Spieltisch an der Orgel der mittig unterhalb des Prospektes eingebaut ist gibt es einen freistehenden Spieltisch auf dem Podium Fur das gesamte Werk ist eine Windabschwachung wahlbar Die Orgel hat mechanische Schleifladen und eine elektrische Registertraktur Die Disposition lautet wie folgt 20 I Hauptwerk C a3Praestant 16 Bordun 16 Principal 8 Flute Harmonique 8 Doppelflote 8 Quinte 5 1 3 Oktave 4 Rohrflote 4 Terz 3 1 5 Superoktave 2 Rauschpfeife II 2 2 3 Mixtur VI VIII 2 Scharff IV 2 3 Cornett V ab f Trompete 16 Trompete 8 Trompete 4 II Positiv C a3Principal 8 Gedackt 8 Quintade 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Nazard 2 2 3 Superoktave 2 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Larigot 1 1 3 Sifflet 1 Scharff IV V 1 1 3 Cymbel III 1 4 Dulcian 16 Cromorne 8 Tremulant III Schwellwerk C a3Bordun 16 Geigenprinzipal 8 Rohrflote 8 Gambe 8 Vox Celestis ab c 8 Oktave 4 Nachthorn 4 Viola 4 Piccolo 2 Sesquialtera IIFourniture V 2 2 3 Basson 16 Trompette Harmonique 8 Hautbois 8 Chamade 8 Clairon 4 Tremulant Pedal C g1Untersatz 32 Principal 16 Subbass 16 Zartbass 16 Oktave 8 Bassflote 8 Superoktave 4 Rohrgedackt 4 Nachthorn 2 Hintersatz V 4 Bombarde 32 Posaune 16 Trompete 8 Feldtrompete 4 Bauplastik Bearbeiten Das Figurenprogramm lasst sich in zwei thematisch unterschiedliche Zonen einteilen Die Figuren am Kernbau gehoren samtlich einem mythologischen Themenkreis an Den Giebel der Hauptfassade bekronte bis zur Zerstorung 1944 ein in Zink gegossener Pegasus Das Werk von Ludwig Brunow zeigte den Moment als das Flugelross mit seinem Hufschlag die zum Dichten begeisternde dem Apollon und den Musen heilige Quelle Hippokrene entspringen lasst 1981 gestaltete Georg Huter die Figur in Anlehnung an das verloren gegangene Vorbild neu Die Nachschopfung geriet allerdings nach dem Urteil des damaligen Frankfurter Denkmalschutzers Heinz Schomann zu einem vom feurigen Vollblut zum tragen Kaltbluter verdickten Pegasus 21 Hauptartikel Pegasus Skulptur Frankfurt am Main Der ruckseitige Giebel trug eine Figurengruppe von Friedrich Schierholz Eine Frauenfigur als Sinnbild der Poesie unterrichtet einen Genius Das darunterliegende Giebelrelief stammt von Karl Rumpf Es zeigt in der Mitte die drei Parzen Atropos Klotho und Lachesis links und rechts von ihnen Figuren die die verschiedenen Lebensalter personifizieren Amor und Psyche Geburt Jugend Mannesalter und Tod Wahrend die Figuren im linken Giebelfeld fur das heitere Leben stehen symbolisiert die Gruppe im rechten Giebelfeld den Ernst des Lebens Das Relief im Frontgiebel ein Werk von Gustav Kaupert zeigt in der Mitte die drei Chariten Aglaia Euphrosyne und Thalia stehend und von einem Kranz bluhender Rosen umschlungen Die Figuren im linken Giebelfeld reprasentieren die Komodie ein widerstrebender Panther den zwei Amoretten zu Bacchus fuhren dem sich Jokus zugesellt der Gott des Scherzes Die Figuren im rechten Giebelfeld stehen fur die tragische Dichtung Ein Todesgenius mit gesenkter Fackel und einer Tragodienmaske daneben eine altere Frau Symbol der Schuld in deren Schoss sich eine junge Frau wirft wahrend rechts eine Furie auf sie lauert Zu beiden Seiten der Giebel sowie uber den Seitenrisaliten stehen acht Figurengruppen aus jeweils drei nackten Genien die sich an den Handen fassen und Rucken an Rucken um einen Kandelaber stehen Die Originale von Emil Hundrieser wurden im Krieg zerstort und beim Wiederaufbau durch Kopien ersetzt allerdings ohne die Gasfackeln welche fruher bei besonderen Anlassen festlich illuminiert wurden Unterhalb des Giebelfeldes sind in die Fassade des Kernbaus an der Frontseite vier Nischen eingelassen ebenso an den Seiten und an der Ruckseite Die 16 Nischen nehmen allegorische Frauengestalten in antiken Gewandern auf An der Hauptfassade Tragodie Komodie Tanz und Poesie an der Westseite Wahrheit Eitelkeit Frohsinn und Ehre an der Nordseite Rache Musik Terpsichore und Kalliope und an der Ostseite Marchen Volkslied Sage und Geschichte Die Figuren stammen von Gustav Herold Heinrich Petry Wilhelm Schwind Rudolf Eckhardt und Friedrich Schierholz Zwischen den Figurennischen ist die Fassade mit Sgraffito geschmuckt Den Giebel des Mantelbaus schmuckte ursprunglich eine aus Zink gegossene Figurengruppe des Apollon musagetes auf einem von zwei Greifen gezogenen Wagen Das Werk des Berliner Bildhauers Erdmann Encke ging im Krieg verloren Kritiker bemangelten schon zur Eroffnung des Opernhauses die zum Sprung in die Luft bereiten Greifen nahmen eine Haltung ein als ob sie sich zum Vortrag eines vierhandischen Klavierstuckes anschickten und Friedrich Stoltze bezeichnete die Figurengruppe respektlos als Apollo in der Badebutt 22 Die beim Wiederaufbau auf den Giebel gesetzte Pantherquadriga von Franz Kruger befand sich ursprunglich auf dem 1902 errichteten Schauspielhaus an der Gallusanlage Sie war 1962 beim Abbruch der Jugendstilfassade des Schauspielhauses nach Wehrheim verkauft worden wo sie rund 10 Jahre lang in einem Garten stand 1973 wurde sie an einen Schrotthandler in Nieder Eschbach abgegeben wo sie ein Photograph der Frankfurter Rundschau zufallig entdeckte Eine Anfrage beim Stadtarchiv bestatigte dass es sich tatsachlich um die verschollene Quadriga des Schauspielhauses handelte Da der stadtische Kulturetat den geforderten Kaufpreis von 25 000 Mark nicht aufbrachte erwarb die Aktionsgemeinschaft Alte Oper das Kunstwerk von dem Schrotthandler und liess es auf den Giebel stellen 23 Fur die Akroterien des Giebelfeldes schuf Gustav Herold zwei weibliche Figuren die Recha aus Lessings Nathan der Weise und die Isabella aus Schillers Die Braut von Messina Das Relief im Giebelfeld stammt von Erich Hundrieser Im Zentrum steht das Frankfurter Stadtwappen an das sich zwei liegende nackte Mannerfiguren anlehnen allegorische Darstellungen der Flusse Main und Rhein Der Fries unterhalb des Giebelreliefs tragt die Inschrift DEM WAHREN SCHOENEN GUTEN ein abgewandeltes Zitat aus Goethes Gedicht Epilog zu Schillers Glocke 24 Die widmende Dativform ist als Hommage an den beruhmtesten Frankfurter zu verstehen der auch Direktor der Weimarer Hofbuhne war Die ursprunglichen Fassadenentwurfe des Opernhauses trugen noch den Spruch APOLLINI ET MUSIS DEDICATUM OPUS ANNO MDCCCLXXI eine konventionelle lateinische Widmung an Apoll und die Musen mit der damals ublichen Jahreszahl Kritiker monierten die schliesslich gewahlte Widmung da das Theater letztlich nicht dem Wahren sondern dem Kultus der schonen Tauschung gewidmet sei 22 Die Fassade des Hauptgeschosses ist mit 24 Medaillons uber den Fensterachsen an Front und Ruckseite sowie an den vier Seitenrisaliten geschmuckt die von den Bildhauern Gustav Herold Max Wiese und Ludwig Tendlau stammen Sie zeigen Portrats beruhmter Dramatiker und Komponisten aller Epochen Unter den elf Komponisten sind drei franzosische Auber Boieldieu Mehul drei italienische Cherubini Rossini Spontini und funf deutsche Beethoven Gluck Meyerbeer und Weber Von den dreizehn Dramatikern reprasentieren drei Aschylus Sophokles und Euripides das klassische Drama der Antike die Neuzeit vertreten neben Shakespeare zwei spanische Lope de Vega Calderon drei franzosische Corneille Moliere und Racine und vier deutsche Dichter Lessing Schiller Kleist Grillparzer Drei Medaillons wurden beim Einsturz der Nordostfassade 1944 zerstort Euripides Sophokles und Aschylus und 1980 nach Photographien rekonstruiert Zwei bedeutende Kunstler erhielten keine Medaillons sondern uberlebensgrosse Statuen in den ausseren Arkaden der Hauptfassade rechts Goethe ein Werk Gustav Herolds links Mozart von Friedrich Schierholz Galerie Bearbeiten nbsp Opernplatz im 19 Jahrhundert nbsp Lichtdruck Postkarte der Alten Oper um 1900 nbsp Beleuchtete Alter Oper mit Lucae Brunnen nbsp Draufsicht vom Silberturm nbsp Das Opernhaus gesehen vom Main Tower nbsp Die Alte Oper mit dem Opernturm nbsp Seitenansicht mit Springbrunnen nbsp Strassenleuchte an der Alten Oper nbsp Die Pantherquadriga befand sich historisch am Schauspielhaus nbsp Der Grosse SaalLiteratur BearbeitenChristine Wolf Di Cecca Die Frankfurter Alte Oper Baumonographie eines Opernhauses 1869 1880 Studien zur Frankfurter Geschichte 39 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 7829 0451 6 Albert Richard Mohr Das Frankfurter Opernhaus 1880 1980 Kramer Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 7829 0232 7 Wilfried Ehrlich Alte Oper Neues Haus Bericht uber ein Frankfurter Ereignis Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 02583 5 Wolf Christian Setzepfandt Architekturfuhrer Frankfurt am Main Architectural Guide 3 Auflage Dietrich Reimer Verlag Berlin 2002 ISBN 3 496 01236 6 S 32 deutsch englisch Wolfgang Schivelbusch Eine wilhelminische Oper Insel Verlag Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 458 14242 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Oper Frankfurt am Main Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alte Oper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Anton Heinrich Emil von Oven Das erste stadtische Theater in Frankfurt am Main Ein Beitrag zur ausseren Geschichte des Frankfurter Theaters 1751 1872 In Neujahrsblatt des Vereins fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main fur das Jahr 1872 Gesetz betreffend die Auseinandersetzung zwischen Staat und Stadt Frankfurt am Main vom 5 10 Marz 1869 Nr 7344 In Gesetz Sammlung fur die Koniglich Preussischen Staaten Berlin 5 Marz 1869 S 379 392 Digitalisat Boris Slamka Der Ernst der Stunde Die Vereinigten Stadttheater in Frankfurt am Main 1914 1918 LIT Verlag Munster 2014 ISBN 978 3 643 12579 8 S 23 41 Magistratsakte U 512 I 19r 20r 33 000 Quadratfuss entsprechen nach altem Frankfurter Mass 2673 Quadratmetern nach preussischem Mass 3250 Quadratmetern Christine Wolf Di Cecca Die Frankfurter Alte Oper Baumonographie eines Opernhauses 1869 1880 Studien zur Frankfurter Geschichte 39 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 7829 0451 6 S 18 16 Frankfurter Beobachter 5 Juni 1872 zitiert nach Wolf di Cecca Die Frankfurter Alte Oper 1997 S 18 Waldemar Kramer Hrsg Frankfurt Chronik 3 erw Auflage Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7829 0321 8 S 361 Wilfried Ehrlich Alte Oper Neues Haus Bericht uber ein Frankfurter Ereignis Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 02583 5 S 18 19 a b c Albert Richard Mohr Das Frankfurter Opernhaus 1880 1980 Kramer Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 7829 0232 7 S 300 301 Wilfried Ehrlich Alte Oper Neues Haus Bericht uber ein Frankfurter Ereignis Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 02583 5 S 13 a b Geschichte der Stadtischen Buhnen Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive Zitiert nach Albert Richard Mohr Das Frankfurter Opernhaus 1880 1980 Kramer Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 7829 0232 7 S 311 a b c Albert Richard Mohr Das Frankfurter Opernhaus 1880 1980 Kramer Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 7829 0232 7 S 312 Wilfried Ehrlich Alte Oper Neues Haus Bericht uber ein Frankfurter Ereignis Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 02583 5 S 12 Wilfried Ehrlich Alte Oper Neues Haus Bericht uber ein Frankfurter Ereignis Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 02583 5 S 18 19 Birnen kaputt In Der Spiegel Nr 46 1981 S 45 46 online Dirigent der Stuhle In Der Spiegel Nr 34 1992 online Frank Zappas Orchester Suite The Yellow Shark wird in Frankfurt uraufgefuhrt Neugestaltung des Foyers Alte Oper Nicht mehr online verfugbar In Frankfurt de Stadt Frankfurt am Main 27 August 2021 ehemals im Original abgerufen am 30 August 2021 1 2 Vorlage Toter Link frankfurt de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 7 1 Band 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Teil 1 A K Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1307 2 S 307 Orgel der Alten Oper abgerufen am 22 April 2020 Wilfried Ehrlich Alte Oper Neues Haus Bericht uber ein Frankfurter Ereignis Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 02583 5 S 70 a b Albert Richard Mohr Das Frankfurter Opernhaus 1880 1980 Kramer Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 7829 0232 7 S 52 Wilfried Ehrlich Alte Oper Neues Haus Bericht uber ein Frankfurter Ereignis Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1981 ISBN 3 421 02583 5 S 77 Johann Wolfgang von Goethe Berliner Ausgabe Poetische Werke Band 2 Berlin 1960 ff S 92 zeno org Theater in Frankfurt am Main Theater Alte Brucke Frankfurter Autoren Theater Die Dramatische Buhne The English Theatre Frankfurt Fliegende Volksbuhne Frankfurt LAB Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt Fritz Remond Theater Frankfurter Fronttheater Gallus Theater Internationales Theater Frankfurt Die KaS Die Katakombe Frankfurt Kellertheater Frankfurt Die Komodie Kunstlerhaus Mousonturm Landungsbrucken Frankfurt Theater Lempenfieber Neues Theater Hochst Oper Frankfurt Papageno Musiktheater Schauspiel Frankfurt Die Schmiere Stalburg Theater teAtrum VII Tigerpalast Theater Willy PramlEhemalige Theater in FrankfurtAlbert Schumann Theater Alte Oper Neues Theater Theater am Turm TAT Volkstheater Frankfurt 50 115833333333 8 6719444444444 Koordinaten 50 6 57 N 8 40 19 O Normdaten Geografikum GND 4494853 0 lobid OGND AKS LCCN n82163213 VIAF 153838408 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Oper amp oldid 234414366