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Dieser Artikel beschreibt den Kulturverein Fur die Kulturzeitschrift siehe den Artikel Frankfurter Museum Die Frankfurter Museums Gesellschaft e V ist ein Kulturverein in Frankfurt am Main und Trager der Frankfurter Museumskonzerte Die Konzerte finden heute in der Alten Oper statt Das Frankfurter Opern und Museumsorchester das stadtische Orchester der Oper Frankfurt ist eines der bedeutenden deutschen Sinfonieorchester Inhaltsverzeichnis 1 Grundung der Museums Gesellschaft 2 Die Museumskonzerte im Saalbau 3 Die Museumskonzerte in der Nachkriegszeit 4 Literatur 5 WeblinksGrundung der Museums Gesellschaft Bearbeiten1808 grundeten Frankfurter Burger das Museum eine Gesellschaft zur Pflege der Musen und zur Forderung der schonen Kunste Literatur bildende Kunst und Tonkunst Zu den Grundern des Museums gehorten der Bibliothekar des Furstprimas Carl Theodor von Dalberg Nikolaus Vogt der Oberbaurat Clemens Wenzeslaus Coudray und der Stadtbaumeister Johann Friedrich Christian Hess Die Satzung des Vereines beschrankte die Mitgliederzahl auf 150 Seit ihrer Grundung liess die Gesellschaft in ihren als Grosses Museum bezeichneten Veranstaltungen auch sinfonische Musik auffuhren Hierfur wurde das Orchester des Frankfurter Comoedienhauses verpflichtet das spatere Opernorchester Einen grossen Aufschwung nahm das Frankfurter Musikleben nach den napoleonischen Kriegen 1817 ubernahm Louis Spohr die Leitung des Orchesters Vorsitzender der Museums Gesellschaft wurde im gleichen Jahr der Pfarrer und Historiker Anton Kirchner 1821 bis 1848 leitete Carl Guhr das Orchester Als er im Juli des Revolutionsjahres 1848 starb entschied sich die Museums Gesellschaft einen eigenen Leiter der Musikklasse zu ernennen Das Stadtische Orchester hatte damit erstmals zwei Leiter Kapellmeister des Theaters wurde Louis Schindelmeisser wahrend Franz Messer seit 1837 Leiter des Cacilienvereins nun auch die Museumskonzerte leitete Bis 1924 behielt das stadtische Orchester zwei kunstlerische Leiter einen fur den Theater und einen fur den Konzertbetrieb Die Museumskonzerte im Saalbau Bearbeiten nbsp Der Saalbau der Museums Gesellschaft Ort vieler Urauffuhrungen 1944 zerstort nbsp Der Saalbau 1890Nach 1848 konzentrierte sich die Museums Gesellschaft mehr und mehr auf die Musik obwohl sie noch bis 1886 gelehrte Vortrage mit Rednern wie Felix Dahn Alfred Brehm und Richard von Helmholtz organisierte Von 1832 bis 1860 fanden die Museumskonzerte im Grossen Speisesaal des Hotel Weidenbusch im Steinweg statt der Platz fur 1000 Besucher bot 1851 ubernahm das Stadel die bedeutenden Gemaldesammlungen 1860 ubernahm Carl Muller die Leitung der Museumskonzerte der auch Nachfolger Messers als Dirigent des Cacilienvereins war 1861 wurden die Konzerte der Gesellschaft in den neu errichteten Saalbau in der Junghofstrasse verlegt und damit einer breiten Offentlichkeit zuganglich gemacht Der Saalbau ein Werk des Frankfurter Architekten Heinrich Burnitz verfugte uber einen Konzertsaal mit 1800 Platzen und einen kleinen Saal fur Vortrage und Kammerkonzerte dazu die erforderlichen Nebenraume sowie einen Bankettsaal im Bruckenbau uber die Junghofstrasse Der grosse Saal mass 42 auf 24 Meter war 14 Meter hoch und verfugte uber eine hervorragende Akustik Am 18 November 1861 wurde er mit einer feierlichen Auffuhrung der Schopfung von Joseph Haydn eroffnet Fur acht Jahrzehnte bis zu seiner Zerstorung 1944 blieb er der Mittelpunkt des Frankfurter Konzertlebens Neben den Orchesterkonzerten wurde 1870 die Kammermusik Reihe ins Leben gerufen bei der Johannes Brahms mehrfach als Pianist auftrat und einige seiner Werke zur Urauffuhrung brachte Seit 1887 dirigierte Richard Strauss haufig die Museumskonzerte Seine symphonischen Dichtungen Also sprach Zarathustra 1896 und Ein Heldenleben 1899 wurden hier uraufgefuhrt die Symphonia domestica dirigierte er hier 1904 bei der europaischen Erstauffuhrung 1891 ging Carl Muller in den Ruhestand Bei der Wahl seines Nachfolgers durchbrach man erstmals die zur Tradition gewordene Personalunion mit dem Cacilienverein Gustav Kogel ubernahm die Museumskonzerte wahrend der von Johannes Brahms empfohlene August Gruters Leiter des Cacilienchores wurde Kogel modernisierte das Programm der Museumskonzerte bei denen nun mit Vorliebe Werke zeitgenossischer und auslandischer Komponisten wie Tschaikowski Bruckner Strauss und Dvorak erklangen Pro Konzertabend wurde nur noch ein Solist eingeladen die Orchesterwerke standen nun im Vordergrund 1903 nahm Kogel seinen Abschied Das Museum wahlte Siegmund von Hausegger zum Nachfolger der aber 1906 nach Munchen ging Eine Blutezeit erlebten die Museumskonzerte in der Zeit zwischen 1907 und 1920 unter der Leitung von Willem Mengelberg 1915 bis 1922 sass zudem der Komponist Paul Hindemith als Konzertmeister am ersten Pult Als Mengelberg 1920 nach einem Konflikt mit der Presse ging folgte ein zweijahriges Interregnum wahrend dessen Wilhelm Furtwangler 16 Museumskonzerte dirigierte Er nahm aber den Ruf der Museums Gesellschaft die ihn gerne als Chefdirigenten gewonnen hatte nicht an sondern ging stattdessen nach Berlin Daraufhin vertraute das Museum seine Konzerte dem jungen Dirigenten Hermann Scherchen an einem brillanten Musiker der jedoch mit seinem Engagement fur die damals noch ungewohnte Neue Musik Arnold Schonbergs Igor Strawinskis oder Paul Hindemiths das Publikum verstorte 1924 wandte Scherchen sich von der Museums Gesellschaft ab und dem neu gegrundeten Frankfurter Orchesterverein zu Daraufhin wurde Clemens Krauss der kurz zuvor als Opernchef verpflichtet worden war zum Generalmusikdirektor ernannt der erstmals seit 1848 die Leitung von Oper und Museum wieder in einer Hand vereinigte Nach funf ausserst erfolgreichen Jahren ging Krauss an die Wiener Staatsoper Sein Nachfolger wurde Hans Wilhelm Steinberg aus Koln der zuvor eine Prager Buhne geleitet hatte Die Museums Gesellschaft sperrte sich aber gegen die Verpflichtung Steinbergs als standigen Dirigenten und verhandelte stattdessen mit Issay Isaac Dobrowen der zwischen 1929 und 1932 die Mehrzahl der Museumskonzerte dirigierte sowie mit Otto Klemperer Wahrend der Weltwirtschaftskrise 1931 32 geriet auch die Museums Gesellschaft in wirtschaftliche Schwierigkeiten zumal mit dem Frankfurter Rundfunk Symphonie Orchester das seit 1929 unter Leitung von Hans Rosbaud stand eine Konkurrenz erwachsen war die dem Museum zahlreiche Abonnenten abgeworben hatte Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der neue Oberburgermeister Friedrich Krebs von Amts wegen Mitglied des Vorstandes der Museums Gesellschaft und versuchte in dieser Funktion u a den als linientreu ausgewiesenen Hermann Abendroth als neuen Museums Dirigenten zu installieren Die Museums Gesellschaft sperrte sich jedoch gegen die Gleichschaltung und eine rasche Wiederbesetzung der Stelle Georg Ludwig Jochum leitete funf Jahre lang als standiger Gastdirigent die Museumskonzerte die zeitweilig mit den Konzerten des Reichssenders Frankfurt zuvor Sudwestdeutscher Rundfunk zwangsweise fusioniert wurden Erst zur Spielzeit 1937 38 erhielt Frankfurt mit Franz Konwitschny wieder einen Generalmusikdirektor der bis zur Zerstorung des Saalbaus und des Opernhauses bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main am 29 Januar 1944 und am 22 Marz 1944 den Betrieb aufrechterhielt Die Museumskonzerte in der Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Das Museumsorchester nach einem Konzert im Grossen Saal der Alten Oper 2007Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Museumskonzerte Ende 1945 zunachst im Saal der Neuen Borse wieder aufgenommen Ab 1952 fanden die Sinfoniekonzerte im renovierten Schauspielhaus statt das seither als Grosses Haus Spielstatte der Oper war Die Kammerkonzerte wurden zunachst im Sendesaal des alten Funkhauses spater im Cantatesaal und schliesslich im Saal der Deutschen Bank in der Junghofstrasse veranstaltet wo sich bis zum Krieg der Saalbau befunden hatte Seit 1981 finden alle Konzerte der Gesellschaft in der als Konzerthaus wiederaufgebauten Alten Oper statt Die kunstlerische Leitung der Museumskonzerte hat der jeweilige Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt Seit der Spielzeit 2008 2009 ist dies Sebastian Weigle Literatur BearbeitenPaul Bartholomai Das Frankfurter Museums Orchester zwei Jahrhunderte Musik fur Frankfurt Frankfurt am Main 2002 ISBN 3876262240 Helene de Bary Museum Geschichte der Museums Gesellschaft Frankfurt am Main 1937 Evelyn Brockhoff Hrsg Musik in Frankfurt am Main Frankfurt am Main 2008 Aloys Clemens Vortrage vermischten Inhalts gehalten im Museum zu Frankfurt a M Frankfurt am Main 1837 Friedrich Ebrard Zur Erinnerung an Justizrat Dr Friedrich Sieger Frankfurt am Main 1924 Eva Hanau Musikinstitutionen in Frankfurt am Main 1933 bis 1939 Koln 1994 Hugo Heermann Meine Lebenserinnerungen Leipzig 1935 Hermann Hock Ein Leben mit der Geige Frankfurt am Main 1950 Hilmar Hoffmann Frankfurter Stardirigenten Frankfurt am Main 2008 Iwan Knorr Festschrift zur Feier des hundertjahrigen Bestehens der Frankfurter Museumsgesellschaft 1808 bis 1908 Frankfurt am Main 1908 Albert Richard Mohr Musikleben in Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1976 Jean Paul Museum Stuttgart 1814 Ralf Roth Stadt und Burgertum in Frankfurt am Main Ein besonderer Weg von der standischen zur modernen Burgergesellschaft 1760 1914 Frankfurt am Main 1996 Sammlung einiger in dem Frankfurter Museum vorgetragenen Arbeiten Frankfurt am Main 1810 Hans Otto Schembs Vom Saalbau zu den Burgerhausern Die Geschichte der Saalbau Aktiengesellschaft und der Saalbau GmbH in Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1989 Christian Thorau Andreas Odenkirchen Peter Ackermann Hrsg Musik Burger Stadt Konzertleben und musikalisches Horen im historischen Wandel 200 Jahre Frankfurter Museums Gesellschaft Regensburg 2011 Hildegard Weber Hrsg Das Museum 150 Jahre Frankfurter Konzertleben 1808 1958 Frankfurt am Main 1958 Hansjakob Ziemer Die Moderne Horen Das Konzert als urbanes Forum 1890 1940 Frankfurt am Main 2008Weblinks BearbeitenWebsite der Frankfurter Museums Gesellschaft e V Programmheft Archiv der Frankfurter Museums Gesellschaft Oper Frankfurt Frankfurter MuseumsorchesterNormdaten Korperschaft GND 1045527 9 lobid OGND AKS LCCN no2011124259 VIAF 267767100 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankfurter Museumsgesellschaft amp oldid 236491496