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Carl Adolph Stoltze 10 Juni 1842 in Mainz als Carl Adolph Retting 19 April 1933 in Frankfurt am Main war Journalist und Schriftsteller in Frankfurt am Main Karikatur von Adolf Stoltze von Lino Salini Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Museum 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Stoltze war der Sohn des Frankfurter Dichters und Verlegers Friedrich Stoltze und dessen Geliebter Maria Christina Retting 1816 bis 1843 Maria Christina Retting war die Tochter eines Buchbindermeisters der ihr Liebesverhaltnis mit einem Demokraten nicht dulden wollte Sie musste ihr Kind deshalb heimlich zur Welt bringen und gab es zu Pflegeeltern nach Enkheim Adolf Stoltze fuhrte bis zu seinem 22 Lebensjahr den Namen Carl Adolph Retting Nach dem fruhen Tod seiner Mutter kam er in die Obhut seiner Grossmutter Anna Maria Stoltze 1789 bis 1868 Bereits als Junge wollte er Dichter werden und fur die Buhne schreiben Sein Vater gab ihn jedoch nach der Konfirmation in die Lehre als Uhrmacher nach einem Jahr wechselte er zu dem Feinmechanikermeister J W Albert Stoltze war 1860 durch seinen Meister Teilnehmer an den ersten Experimenten mit der Telefonie die Philipp Reis im Physikalischen Verein anstellte Wahrend seiner Lehrzeit wurde Stoltze Mitglied des Arbeiter Bildungsvereins Fur eine vereinsinterne Weihnachtsfeier der Frankfurter Turngemeinde Eintracht die er mitbegrundet hatte verfasste er 1861 sein erstes Festspiel Germanias Trost 1 Seine beiden ersten Dramen Konig Hiarne von 1861 und Ferdinand Schill 1863 kamen beim Publikum in offentlichen Vorlesungen gut an Daraufhin beschloss Stoltze kunftig als freier Schriftsteller zu arbeiten Er heiratete 1864 seine Jugendliebe Luise Mannberger 1844 bis 1924 und grundete das Erste Frankfurter Annoncenblatt das sich ahnlich wie heutige Anzeigenblatter durch Inserate finanzierte Eine behordliche Anordnung zwang ihn aber das Blatt bald wieder einzustellen Stoltze lebte daraufhin einige Jahre als Journalist in Munchen und Wien 1871 kehrte er auf Drangen seiner Grossmutter in das inzwischen von Preussen annektierte Frankfurt zuruck Als Herausgeber der satirischen Wochenzeitschrift Die Schnaken 1872 1881 hatte der junge Stoltze endlich auch wirtschaftlichen Erfolg Bis 1887 liess er rund 40 sogenannte Krebbelzeitungen erscheinen kleine Festschriften zu unterschiedlichen Gelegenheiten z B zur Eroffnung des neuen Opernhauses 1880 1878 veroffentlichte er seinen ersten Gedichtband Kraut und Ruben Trotz der Erfolge als Journalist blieb sein eigentliches Ziel als Buhnendichter Anerkennung zu finden Sein am 19 Marz 1884 uraufgefuhrtes Theaterstuck Eine gute Partie fiel beim Publikum jedoch durch Es dauerte drei Jahre bis er ein weiteres Stuck bei der Frankfurter Intendanz platzieren konnte Das Schauspiel Alt Frankfurt ein abendfullender Schwank in Frankfurter Mundart wurde bei seiner Urauffuhrung am 31 Dezember 1887 vom Publikum sturmisch gefeiert Es brachte Stoltze den endgultigen Durchbruch als Buhnenautor Von nun an schrieb er ein Stuck nach dem anderen Das Weihnachtsmarchen Schonklarchen 1888 den Lokalschwank Neu Frankfurt 1889 1987 unter dem Titel Rendezvous im Palmengarten vom Frankfurter Volkstheater wieder aufgefuhrt sowie 17 weitere Stucke zwischen 1890 und 1928 Wahrend seine Mundartstucke naturgemass vor allem dem Frankfurter Publikum gefielen brachte er seine hochdeutschen Dramen u a auch an Theatern in Hamburg Berlin Munchen und Wien unter In seinen Dramen Vom gleichen Stamme Urauffuhrung 1895 in Munchen und Die Schuld der Schuldlosen 1896 in Frankfurt 1898 in Berlin setzte er sich fur die Rechte unehelicher Kinder ein nbsp Grab von Carl Adolph Stoltze auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main1906 veroffentlichte Stoltze seinen einzigen Roman Weltstadtbilder in dem er eigene Erlebnisse aus Berlin verarbeitete Neben seiner schriftstellerischen Tatigkeit arbeitete er auch weiterhin journalistisch unter anderem fur die Kleine Presse der Frankfurter Zeitung 1905 bis 1925 spater auch fur den Frankfurter Rundfunk In den 1920er Jahren wurde Stoltze bei einer Umfrage des Frankfurter General Anzeigers zum popularsten Frankfurter gewahlt Dies war vor allem dem nachhaltigen Erfolg seines beruhmtesten Stuckes Alt Frankfurt zu verdanken wodurch er zum Reprasentanten des Alt Frankfurter Burgertums geworden war Stoltze lebte von 1896 bis 1933 in einem reprasentativen Wohnhaus in der Miquelstrasse 1 heute Bockenheimer Landstrasse 92 Ecke Siesmayerstrasse im Westend Stoltze starb hochbetagt am 19 April 1933 kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung Er wurde unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung auf dem Hauptfriedhof beigesetzt Der nationalsozialistische Oberburgermeister Friedrich Krebs versuchte Stoltzes Popularitat zu nutzen Nach dem Zweiten Weltkrieg der 1944 zur vollstandigen Zerstorung des alten Frankfurt im Bombenkrieg gefuhrt hatte wurde Stoltzes Stuck Alt Frankfurt bereits 1948 wieder von den Stadtischen Buhnen mit grossem Erfolg aufgefuhrt Das sogenannte Alt Frankfurter Trio die Schauspieler Carl Luley Anny Hannewald und Else Knott weckten beim Publikum wehmutige Erinnerungen Bis heute ist Alt Frankfurt das beliebteste Frankfurter Mundartstuck geblieben Stoltzes Grab wird bis heute als stadtisches Ehrengrab gepflegt Museum BearbeitenIm Stoltze Museum in Frankfurt am Main Tongesgasse 34 36 das eigentlich seinem beruhmten Vater Friedrich Stoltze gewidmet ist finden sich auch Bilddokumente Texte und Mobel aus seinem Nachlass Werke Auswahl BearbeitenGermanias Trost 1861 Konig Hiarne 1862 Ferdinand Schill 1863 Kraut und Ruben 1877 2 Aufl anno 1878 online Internet Archive Alt Frankfurt 1887 Neu Frankfurt 1889 heute unter dem Titel Rendezvous im Palmengarten aufgefuhrt Verspekuliert 1892 Vom gleichen Stamme 1895 Die Schuld der Schuldlosen 1896 Der Rentier 1898 Gedichte in Frankfurter Mundart 1902 online Internet Archive Dodgeschosse 1905 Vinzenz Fettmilch 1927 Gedichte im Volkston Verlag Heinrich Stoltze Nachfolger Frankfurt am Main ca 1930Literatur BearbeitenLydia Lerner Stoltze Adolf Stoltze Ein Dichterleben fur Frankfurt Bearbeitet und erganzt durch Luise Bodensohn Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer 1983 ISBN 3 7829 0266 1 Nachlass Adolf Stoltze Katalog Bearb von Alfred Estermann Stadt und Univ Bibliothek Handschriften Abt Frankfurt am Main 1992 Sabine Hock Stoltze bis 1864 Retting Carl Adolph gen Adolf im Frankfurter Personenlexikon Uberarbeitete Onlinefassung sowie in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 439 441 Petra Breitkreuz Alt is der Deiwel ich net Adolf Stoltze zum 170 Geburtstag im Stoltze Museums der Frankfurter Sparkasse vom 18 Juni bis 31 Oktober 2012 Frankfurter Sparkasse Kunstforum Frankfurt Main 2012 Sabine Hock Stoltze Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 429 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Stoltze Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Adolf Stoltze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Adolf Stoltze im Projekt Gutenberg DE Stoltze Carl Adolph Hessische Biografie Stand 1 August 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 12 Oktober 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Claudia Schulke Die Zweitbesetzung FAZ net 1 August 2012 abgerufen am 29 April 2015 Normdaten Person GND 11861861X lobid OGND AKS LCCN n84174937 VIAF 77108865 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stoltze AdolfALTERNATIVNAMEN Stolze Carl Adolph vollstandiger Name Retting Carl Adolph Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und DichterGEBURTSDATUM 10 Juni 1842GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 19 April 1933STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Stoltze amp oldid 236653470