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Franz Bosken 27 Februar 1909 in Meppen 11 August 1976 in Mainz 1 war ein deutscher Musikpadagoge NS Musikfunktionar Hochschullehrer Orgelforscher und Autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Kontakte zu ehemaligen NS Musikfunktionaren nach 1945 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBosken wurde 1909 als Sohn des Gymnasialdirektor Edmund Bosken und dessen Frau Antonie geb Rolenkohl geboren Nach dem Abitur in Papenburg studierte Franz Bosken Musikwissenschaft Kunstgeschichte Germanistik und Romanische Philologie in Koln Munchen Paris Munster und Fribourg An der Universitat Fribourg wurde er 1933 mit der Arbeit uber die Musikgeschichte der Stadt Osnabruck promoviert Am 1 Mai 1937 wurde Bosken NSDAP Mitglied Mitgliedsnummer 4 795 820 Er wirkte als Hitlerjugend HJ Fuhrer in Munster sowie anschliessend in Wiesbaden wo er im Rang eines Oberstammfuhrers die Kulturabteilung der HJ Gebietsfuhrung Hessen Nassau leitete Im Mai 1939 wurde ihm zudem die Leitung der Abteilung Presse und Propaganda ubertragen Im November 1943 wurde er vom Bann zum Oberbannfuhrer befordert 1944 war er als kommissarischer Leiter des Seminars fur Musikerzieher der HJ an der 1939 neu gegrundeten Staatlichen Hochschule fur Musikerziehung in Graz Eggenberg tatig 2 ebenso wie seine Frau Anneliese NSDAP seit 1 September 1937 Mitglieds Nr 5 855 093 die seit dem Sommersemester 1943 an der Grazer NS Musikhochschule Fest und Feiergestaltung unterrichtete 3 Wahrend des Zweiten Weltkriegs leistete er zudem Militardienst Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft Mitte 1945 lebte er zunachst in Schornsheim der Heimatgemeinde seiner Frau Anneliese geborene Balzer 1949 nahm der in Mainz das Studium der Schulmusik auf Mit dem 1 Staatsexamen als trat er 1950 als Studienreferendar eine Stelle am Rabanus Maurus Gymnasium in Mainz an 4 Seit 1952 war er Mitglied in der Gesellschaft der Orgelfreunde und wirkte seit demselben Jahr als Orgelsachverstandiger beim Landesamt fur Denkmalpflege und seit 1968 als Mitglied des Landesdenkmalrates in Rheinland Pfalz Im Jahr 1961 grundete er zusammen mit Adam Gottron die Arbeitsgemeinschaft fur mittelrheinischen Musikgeschichte die er bis 1974 als zweiter Vorsitzender leitete 5 Bosken wurde 1964 an das Staatliche Hochschulinstitut fur Musik in Mainz als Dozent fur Musikerziehung berufen 1966 wurde er zum Professor des Instituts ernannt und 1973 im Zuge der Eingliederung des Instituts in die Universitat zum Professor der Universitat Mainz bevor er 1974 in den Ruhestand eintrat 6 Unter seinen zahlreichen Publikationen treten die umfangreichen Orgelinventare in der Reihe Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte und seine grundlegende Abhandlung uber die Orgelbauerfamilie Stumm hervor 7 Sein Wirken als Orgelforscher konzentrierte sich darauf die Orgellandschaft Hessen Rheinhessen und Rheinland Pfalz zu erschliessen Kontakte zu ehemaligen NS Musikfunktionaren nach 1945 BearbeitenFranz Bosken war Autor in dem von Wolfgang Stumme NSDAP seit 1 Mai 1937 8 herausgegebenen 1944 in zweiter Auflage erschienenen Sammelband Musik im Volk mit Beitragen zahlreicher nationalsozialistischer Musikfunktionare die nach 1945 schnell wieder Karriere machten u a Wilhelm Ehmann Felix Oberborbeck Wilhelm Twittenhoff Richard Eichenauer Ernst Lothar von Knorr oder Gotthold Frotscher 9 Wie diese gelangte auch Bosken nach dem Krieg rasch wieder in einflussreiche Positionen Daruber hinaus blieb er bis zu seinem Tod in engem Kontakt mit ehemaligen NS Musikfunktionaren So nahm er bereits 1946 an einem Treffen ehemaliger Dozenten und Studierender der als NS Eliteeinrichtung gegrundeten Grazer Hochschule fur Musikerziehung in Buchholz bei Hamburg teil 10 1947 vertrat Bosken seinen ehemaligen Grazer Chef Felix Oberborbeck NSDAP Mitglied seit 1 Mai 1933 11 auf der von Oberborbeck initiierten Singwoche in Vlotho 12 Im Jahr 1959 war Bosken erneut Teilnehmer eines Treffens von Ehemaligen der Grazer NS Musikhochschule in Strassburg unter anderem zusammen mit dem Rezitator und Sprecherzieher Bernd Poiess der ebenfalls wahrend der NS Diktatur Karriere gemacht hatte und diese nach 1945 fortsetzen konnte 13 1962 nahm Bosken zusammen mit Oberborbeck an der Feier zum 60 Geburtstag des Musikforschers und Autors in NS Publikationen Karl Gustav Fellerer NSDAP Mitglied Nr 8 208 711 14 teil 15 Mit Oberborbeck pflegte das Ehepaar Bosken bis in die 1970er Jahre engen Kontakt 16 Schriften Auswahl Bearbeitenmit Hermann Fischer Matthias Thommes Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 4 Regierungsbezirke Koblenz und Trier Kreise Altenkirchen und Neuwied 2 Bande Schott Mainz 2005 ISBN 978 3 7957 1342 3 Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 40 mit Andreas Jaschinski Osnabruck In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Sachteil Bd 7 2 Auflage Barenreiter Kassel 1997 S 1163 1166 mit Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 29 1 mit Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 2 M Z Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1331 5 Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 29 2 Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 7 1 Teil 1 A K Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1307 2 Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 2 Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 7 2 Teil 2 L Z Schott Mainz 1975 ISBN 3 7957 1370 6 Orgelbauer aus Osterreich am Mittelrhein in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Braumuller Wien 1975 Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 1 Mainz und Vororte Rheinhessen Worms und Vororte Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 6 Schott Mainz 1967 ISBN 978 3 7957 1306 5 Zur Geschichte der Trierer Domorgel nach 1794 Festschrift fur Alois Thomas 1967 S 39 52 Die Musik in der Schornsheimer Kirche In Mainzer Zeitschrift Jg 60 61 1965 1966 S 107 117 mit Ernst Fritz Schmid Die Orgeln von Amorbach Eine Musikgeschichte des Klosters 2 Auflage Schott Mainz 1963 Die Orgeln der evangelischen Marienstiftskirche in Lich Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 6 Schmidt Mainz 1962 Beitrage zur Orgelgeschichte des Mittelrheins bis zum Beginn des 16 Jahrhunderts 1961 Die Orgelbauerfamilie Stumm aus Rhaunen Sulzbach und ihr Werk Ein Beitrag zur Geschichte d Orgelbaus am Mittelrhein In Mainzer Zeitschrift Jg 55 1960 S 1 108 Die Orgeln in der Stadtkirche zu Wertheim In Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Jg 11 1959 S 197 233 Musikgeschichte der Stadt Osnabruck Die geistliche und weltliche Musik bis zum Beginne des 19 Jahrhunderts Freiburger Studien zur Musikwissenschaft 5 Pustet Regensburg 1937 Literatur BearbeitenHellmut Federhofer Franz Bosken 60 Jahre alt In Mitteilungen der Arbeits Gemeinschaft fur mittelrheinische Musikgeschichte Nr 18 1969 S 171f Franz Bosken Franz Bosken In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Personenteil Bd 15 1973 Sp 891f Helmut Mathy Franz Bosken zur Vollendung des 65 Lebensjahres Veroffentlichungen von Franz Bosken seit 1969 In Arbeitsgemeinschaft fur Mittelrheinische Musikgeschichte Hrsg Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft fur Mittelrheinische Musikgeschichte Bd 28 Arbeitsgemeinschaft fur Mittelrheinische Musikgeschichte Mainz 1974 S 37 41 Helmut Mathy Ad multos annos 4 Gratulationsreden auf Mitglieder d Johannes Gutenberg Universitat 1972 1974 1 Fritz Arens zum 19 Okt 1972 2 Anton Philipp Bruck zum 16 April 1973 3 Kurt Bohmer zum 29 Nov 1974 4 Franz Bosken zum 27 Febr 1974 In Jahrbuch der Vereinigung Freunde der Universitat Mainz Bd 23 24 Mainz 1974 1975 S 94 114 Arbeitsgemeinschaft fur Mittelrheinische Musikgeschichte Hrsg Gedenkreden fur Franz Bosken 1909 1976 Mainz 1976 Helmut Mathy Prof Dr Franz Bosken In Musica sacra 96 1976 S 397 399 Friedrich Wilhelm Riedel Orgellandschaft am Mittelrhein Das Werk des Organologen Franz Bosken In Organa Austriaca 2 1979 S 182 185 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Franz Bosken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Franz Bosken im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Anneliese Bosken Hubert Unverricht Bosken Franz in Musik und Musiker am Mittelrhein 2Einzelnachweise Bearbeiten Anneliese Bosken Hubert Unverricht Bosken Franz in Musik und Musiker am Mittelrhein 2 Michael Buddrus Totale Erziehung fur den totalen Krieg Hitlerjugend und nationalsozialistische Jugendpolitik In Texte und Materialien zur Zeitgeschichte Band 13 De Gruyter Saur Berlin Boston 2003 ISBN 978 3 11 096795 1 S 1126 doi 10 1515 9783110967951 021 degruyter com abgerufen am 18 Januar 2023 Helmut Brenner Musik als Waffe Theorie und Praxis der politischen Musikverwendung dargestellt am Beispiel der Steiermark 1938 1945 Graz 1992 S 193 Gedenkreden fur Franz Bosken 1976 S 13 Gedenkreden fur Franz Bosken 1976 S 9 Gedenkreden fur Franz Bosken 1976 S 24 Gedenkreden fur Franz Bosken 1976 S 17 Michael Buddrus Totale Erziehung fur den totalen Krieg Hitlerjugend und nationalsozialistische Kulturpolitik 2003 Kurzbiographien ausgewahlter HJ Fuhrer und BDM Fuhrerinnen online abgerufen am 10 Mai 2023 Franz Bosken Wege und Moglichkeiten des Konzertlebens in Musik im Volk Gegenwartsfragen der deutschen Musik Zweite neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage Berlin 1944 Eggenberger Chronik Nr 6 vom Oktober 1946 hrsg von Felix Oberborbeck Archiv der Hochschule fur Musik Theater und Medien Hannover Nachlass Oberborbeck Sig Oberborbeck 20 Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 2 Ed CD Rom S 5329 Eggenberger Chronik Nr 14 vom Dezember 1947 Eggenberger Chronik Nr 35 vom November 1959 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8521322 Eggenberger Chronik Nr 38 vom November 1962 Eggenberger Chronik Nr 49 April 1967 Nr 52 Oktober 1968 Nr 55 Juni 1970 57 November 1971 sowie Nr 59 Juli 1973 Normdaten Person GND 101371365 lobid OGND AKS LCCN n89662623 VIAF 54182200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bosken FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Musikpadagoge und OrgelforscherGEBURTSDATUM 27 Februar 1909GEBURTSORT MeppenSTERBEDATUM 11 August 1976STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Bosken amp oldid 233975418