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Gotthold Frotscher 6 Dezember 1897 in Ossa 30 September 1967 in Berlin war ein deutscher Musikhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrotscher war der Sohn von Oberkirchenrat Dr Paul G Frotscher und dessen Ehefrau Ida H Berger Seinen Schulbesuch am humanistischen Gymnasium in Freiberg konnte Frotscher 1916 als Primus Omnium beenden Anschliessend begann er an den Universitaten Leipzig und Bonn hauptsachlich Musikwissenschaft Germanistik und Philosophie zu studieren Seine Professoren waren u a Hermann Abert Albert Koster Felix Krueger Hugo Riemann Arnold Schering Eduard Spranger und Wilhelm Wundt Mit Wirkung vom 28 Marz 1922 wurde Frotscher von der Universitat Leipzig promoviert seine Dissertation hatte das Thema Die Asthetik des Berliner Liedes im 18 Jahrhundert Bereits wahrend seines Studiums war er freier Mitarbeiter der Leipziger Abendpost und der Neuen Musikzeitung 1920 folgte die Grundung einer akademischen Orchestervereinigung in Leipzig und eine Staatsprufung in Musiktheorie und Orgelspiel in Dresden 1922 Mit dem akademischen Orchester wurden viele historische Konzerte in Leipzig und Konzertreisen durch Sachsen zur Pflege Alter Musik unternommen Am 22 Mai 1923 heiratete Frotscher Gertrud Luise Heinrichsdorff eine Tochter von Otto Heinrichsdorff Mit ihr hatte er zwei Sohne Arnold und Johann Christian Von 1923 bis 1934 lehrte er an der Technischen Hochschule Danzig Dort erfolgte 1924 seine Habilitation uber Die Hauptprobleme der Musikasthetik des 18 Jahrhunderts anscheinend bis heute unveroffentlicht Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat Frotscher zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 844 274 1 2 Er unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler 3 Er arbeitete als Fachgruppenleiter im Bereich Musik im Kampfbund fur deutsche Kultur KfdK Danzig 1935 war er Mitarbeiter und Referent der Hauptabteilung Musik im Kulturamt der Reichsjugendfuhrung und Leiter von deren Orgelarbeitsgemeinschaft 1936 wurde er an die Universitat Berlin berufen und ab 1939 arbeitete er fur das Staatliche Institut fur Deutsche Musikforschung wo er sich der Rasseforschung in Hinblick auf die deutsche Musikkultur widmete verschiedene rassistische Elaborate zum Thema Musik und Rasse publizierte und Reden bei NS Veranstaltungen hielt 2 Er war Berater des Propagandaministeriums Neben seiner Rassenforschung betrieb er orgelkundliche Forschung Zur Geschichte des Orgelspiels liegen zahlreiche Veroffentlichungen von Frotscher vor Im Auftrag der Reichsjugendfuhrung gab er die Zeitschrift Musik in Jugend und Volk heraus 2 1938 wurde er NSDAP Ortsgruppenleiter in Hakenfelde 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte er ab 1950 einen Lehrauftrag fur Musikwissenschaft an der Padagogischen Hochschule Berlin inne 2 Ab 1965 schrieb Frotscher als freier Mitarbeiter fur die Musikzeitschriften Hi Fi und Fono Forum Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenBucherDie Orgel Webers illustrierte Handbucher Weber Leipzig 1927 Geschichte des Orgespiels und der Orgelkomposition 2 Bande Berlin 1935 1936 Nachdruck Merseburger Kassel 1978 ISBN 3 87537 015 5 Johann Sebastian Bach und die Musik des 17 Jahrhunderts Vortrag Villiger Wadenswil 1939 Goethe und das deutsche Lied Vortrag Villiger Wadenswil 1941 Deutsche Orgel Dispositionen aus funf Jahrhunderten Kallmeyer Wolfenbuttel 1939 Auffuhrungspraxis alter Musik Ein umfassendes Handbuch uber die Musik vergangener Epochen fur ihre Interpreten und Liebhaber Heinrichshofen Wilhelmshaven 1963 8 Auflage Noetzel Wilhelmshaven 1997 ISBN 3 7959 0072 7 AufsatzeBachs Themenbildung unter dem Einfluss der Affektenlehre In Bericht uber den I Musikwissenschaftlichen Kongress der Deutschen Musikgesellschaft in Leipzig vom 4 bis 8 Juni 1925 Leipzig 1926 S 436 438 Zur Registrierkunst des 18 Jahrhunderts In Willibald Gurlitt Hrsg Bericht uber die Freiburger Tagung fur deutsche Orgelkunst vom 27 bis 30 Juli 1926 Kassel 1926 S 70 75 Zur Problematik der Bach Orgel In Bach Jahrbuch 1935 S 107 121 Volksmusik und populare Musik In Volkische Musikerziehung Bd 2 1936 H 1 S 481 483 Ein Danziger Musikantenspiegel In Helmuth Osthoff Walter Serauky Adam Adrio Hrsg Festschrift Arnold Schering Berlin 1937 S 68 75 Rassenstil und Brauchtum In Volkische Musikkultur Bd 3 1937 S 3 10 Die Wechselbeziehung zwischen Orgelmusik und Orgelbau in Geschichte und Gegenwart In Bericht uber die zweite Freiburger Tagung fur deutsche Orgelkunst Kassel 1939 S 98 103 Aufgaben und Ausrichtung der musischen Rasseforschung In Guido Waldmann Hrsg Rasse und Musik Berlin 1939 S 102 112 Ein Jahr Musikarbeit in der Hitlerjugend In Musik in Jugend und Volk Bd 2 1939 S 280 282 Volksbrauche und Volkslieder der Deutschen in Polen In Musik in Jugend und Volk Bd 2 1939 S 399 405 Die Bedeutung der deutschen Musik im Osten In Musik in Jugend und Volk Bd 4 1941 S 2 f Reichskulturtagung der Hitlerjugend In Musik in Jugend und Volk Bd 4 1941 S 161 167 Hitlerjugend musiziert In Jahrbuch der deutschen Musik 1943 S 59 f G Frescobaldi In Deutsche Musikkultur Bd 8 Heft 5 6 1943 1944 S 80 84 Die Aufgabe der Musikwissenschaft In Wolfgang Stumme Hrsg Musik im Volk Berlin 1944 S 356 368 Der Begriff der Volksmusik In Wolfgang Stumme Hrsg Musik im Volk Berlin 1944 S 368 374 Der Klassiker Cabanilles In Analecta musicologica Bd 17 1962 S 63 71 EditionenOrgelchorale um Johann Sebastian Bach Braunschweig 1937 Georg Friedrich Handel Ouverture zu Xerxes Ouverture zu Theodora Marsche Tanze und Spielstucke aus Ariodante Wolfenbuttel 1941 1942 Orgelbuch mit Satzen zu den Feierliedern der Bewegung 1943 Johann Sebastian Bach 6 Fughetten Wolfenbuttel 1948 Johann Sebastian Bach 6 Triosonaten Klavierstucke aus dem III Teil der Klavier Ubung 4 Adagios Aria variata Franzosische und Englische Suiten Urtext Violin Konzert Rekonstruktion der Kantata 35 Halle 1950 1953 Johann Sebastian Bach 6 Triosonaten nach den Orgelsonaten eingerichtet fur Violine 1 Flote Oboe Violine 2 Viola Cello Cembalo Halle 1950 Georg Philipp Telemann 4 Violin Sonaten Halle 1953 Literatur BearbeitenThomas Phleps Ein stiller verbissener und zaher Kampf um Stetigkeit Musikwissenschaft in NS Deutschland und ihre vergangenheitspolitische Bewaltigung In Isolde v Foerster et al Hrsg Musikforschung Nationalsozialismus Faschismus Mainz 2001 S 471 488 online Uni Giessen Die Musik in Geschichte und Gegenwart Allgemeine Enzyklopadie der Musik Directmedia Publications Berlin 2005 ISBN 3 89853 460 X 1 CD ROM Fred K Prieberg Handbuch Deutscher Musiker 1933 1945 Version 1 2 3 2005 Selbstverlag Kiel 2005 1 CD ROM Hugo Riemann Musiklexikon 12 vollig neubearb Aufl Schott Mainz 1975 4 Bde Sadie Stanley Hrsg The New Grove Dictionary of Music and Musicians University Press Oxford 2002 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gotthold Frotscher im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9941172 a b c d Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 168 Bekenntnis S 132 Michael Buddrus Totale Erziehung fur den totalen Krieg 2003 S 1143 Normdaten Person GND 134379128 lobid OGND AKS LCCN n82125823 VIAF 85942714 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frotscher GottholdKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikhistorikerGEBURTSDATUM 6 Dezember 1897GEBURTSORT OssaSTERBEDATUM 30 September 1967STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotthold Frotscher amp oldid 232578424