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Das Staatliche Institut fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz SIMPK ist eine musikwissenschaftliche Forschungseinrichtung fur Musikinstrumentenkunde Musikgeschichte und Musiktheorie in Berlin das zugleich das Musikinstrumenten Museum Berlin betreibt Eingang zum SIMPK neben dem Parkplatz der Philharmonie 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufgaben 3 Literatur und Quellen 4 Weblinks 5 EinzelbelegeGeschichte BearbeitenDie Bemuhungen preussischer Gelehrter um eine Forschungseinrichtung fur Musikgeschichte und Instrumentenkunde reichen in das Jahr 1888 zuruck als Philipp Spitta and Joseph Joachim den Ankauf der Leipziger Musikinstrumentesammlung Paul de Wit anregten Mit ihren 240 Objekten sowie 34 Musikinstrumenten aus dem Kunstgewerbemuseum wurde die Sammlung historischer Instrumente an der Koniglichen akademischen Hochschule fur Musik begrundet Weitere Erwerbungen kamen 1890 und 1891 hinzu 1902 ermoglichte Kaiser Wilhelm II den Aufkauf einer 1 145 Objekte umfassenden Instrumentensammlung aus Gent Am 14 Februar 1893 wurde unter Direktion von Oskar Fleischer die Konigliche Sammlung alter Musikinstrumente in der ehemaligen Bauakademie am Schinkelplatz eroffnet 1917 grundete Carl August Rau 1890 1921 nach Vorbereitung unter der Schirmherrschaft des Fursten Adolf zu Schaumburg Lippe das Furstliche Institut fur musikwissenschaftliche Forschung zu Buckeburg Nach dem Ersten Weltkrieg ubernahm Curt Sachs im Dezember 1919 die Leitung der Sammlung bei der Berliner Staatlichen Hochschule fur Musik Als Jude wurde Curt Sachs im Fruhjahr 1933 seines Amtes enthoben und rettete sich uber Paris ins amerikanische Exil Neuer Direktor der Sammlung wurde Georg Schunemann 1935 wurde das Staatliche Institut fur Deutsche Musikforschung unter Direktion von Max Seiffert ins Leben gerufen Das furstliche Institut in Buckeburg wurde ihm als historische Abteilung angegliedert das seit 1917 in Berlin existierende Musikarchiv der deutschen Volkslieder bildete die Abteilung Volksmusik zunachst unter der kommissarischen Leitung von Kurt Huber der bereits nach einem Jahr von Alfred Quellmalz abgelost wurde Die dritte Abteilung war das bisher zur Hochschule fur Musik gehorende Musikinstrumente Museum welches 1936 angeschlossen wurde In den Jahren des Dritten Reichs erlebte das Institut einen Aufschwung da die meisten Musikwissenschaftler soweit sie nicht emigriert waren bereitwillig den Nationalsozialismus unterstutzten 1941 trat Max Seiffert in den Ruhestand bis 1945 stand das Institut unter kommissarischer Leitung von Hans Albrecht Am 1 Januar 1945 wurde das Institut durch Erlass des Reichsministers fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung Bernhard Rust geschlossen In den Nachkriegsjahren kam das Institut in die Tragerschaft des Berliner Senats und konnte nach wechselnden provisorischen Unterkunften 1949 unter Leitung von Alfred Berner in das Schloss Charlottenburg einziehen wo auch das Musikinstrumente Museum Ausstellungsraume erhielt das 1963 wiedereroffnet wurde 1962 war das Institut mit seinem Museum in den Verband der neugegrundeten Stiftung Preussischer Kulturbesitz eingegliedert worden Nach mehreren Umzugen wurde von 1979 bis 1984 nach Planen des Architekten Hans Scharoun in der Nachbarschaft der Philharmonie ein am 14 Dezember 1984 eroffneter Neubau in der Tiergartenstrasse 1 errichtet der heute Institut und Musikinstrumente Museum beherbergt Alfred Berner ging 1975 in den Ruhestand Sein Nachfolger wurde Hans Peter Reinicke Ihm folgte 1989 die ehemalige Leiterin des Musikinstrumentemuseums Dagmar Droysen Reber Direktor des Instituts war von 2001 bis Juli 2021 Thomas Ertelt Seine Nachfolgerin ist die Musikwissenschaftlerin Rebecca Wolf 1 Die Direktion des Musikinstrumenten Museums ubernahm 1994 Conny Restle Aufgaben BearbeitenDas Staatliche Institut fur Musikforschung beschaftigt heute 55 Mitarbeiter in vier Abteilungen Musikinstrumenten Museum Musiktheorie und Musikgeschichte Akustik und Musiktechnologie Studiotechnik und IT Musikwissenschaftliche Dokumentation Eine praxisorientierte Musiktheorie die das Verhaltnis von musikalischer Theorie und der Praxis des Musizierens reflektiert historische Instrumentenkunde und die 1936 begrundete Bibliographie des Musikschrifttums BMS bilden die Schwerpunkte der Arbeit des Instituts Ein auf die Initiative von Carl Dahlhaus zuruckgehendes auf 15 Bande angelegtes Langzeitprojekt zur Geschichte der Musiktheorie wird hier von rund 50 Musikwissenschaftlern erarbeitet In diesem Zusammenhang beschaftigen sich die Mitarbeiter auch mit historischer Auffuhrungspraxis die an den Instrumenten und in den Raumlichkeiten des Museums in der Veranstaltungsreihe Alte Musik live erprobt wird Ausserdem erarbeitet das Institut eine Gesamtedition der Briefwechsel der Wiener Schule unter anderem 2300 Briefe von Arnold Schonberg Alexander Zemlinsky Alban Berg und Anton Webern sowie die Korrespondenz ihrer massgeblichen Interpreten Eduard Steuermann und Rudolf Kolisch Das Gebaude an der Tiergartenstrasse verfugt uber eine Bibliothek ca 67 000 Bande 170 fortlaufend vorgehaltene Zeitschriften sowie eine Tontragersammlung ein E Labor Tonstudio Hallraum Digitale Schnittplatze fur Forschungen zur Akustik sowie uber einen Veranstaltungsraum mit rund 200 Platzen Curt Sachs Saal Ferner beschaftigt sich das Institut unter Fuhrung des langjahrigen Vorsitzenden des Preises der deutschen Schallplattenkritik Martin Elste mit der Aufnahme und Verbreitung kommerziell produzierter und vervielfaltigter Tontrager Diskologie Das Archiv bewahrt neben Musikalien und Notenhandschriften 650 Manuskripte davon 320 Autographen uber 6000 Musikerbriefe auf unter anderem aus den Nachlassen von Joseph Joachim und Franz Wullner Auch das Archiv der Berliner Philharmoniker ist hier beheimatet Mit regelmassigen offentlichen Konzerten Symposien und Vortragen prasentiert das Institut die Ertrage seiner Forschung der Offentlichkeit Das Dokumentationsprojekt BMS online macht die fortlaufende Bibliographie musikwissenschaftlichen Schrifttums einem weiten Nutzerkreis zuganglich Literatur und Quellen BearbeitenJahrbuch des Staatlichen Instituts fur Musikforschung 1968 ff ISSN 0572 6239 Staatliches Institut fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz Hrsg Wege zur Musik Herausgegeben anlasslich der Eroffnung des neuen Hauses Redaktion Dagmar Droysen Reber SIMPK Berlin 1984 ISBN 3 922378 04 8 Thomas Ertelt Hrsg Werk und Geschichte Musikalische Analyse und historischer Entwurf Festschrift fur Rudolf Stephan Schott Mainz 2005 ISBN 3 7957 0508 8 Stefan Lieser Musikstadt Koln Ein Musikinstrumentenmuseum soll entstehen In Gitarre amp Laute 8 1986 Heft 1 S 28 35 hier S 30 Weblinks BearbeitenStaatliches Institut fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz In simpk de Abgerufen am 17 Februar 2021 Bibliographie des Musikschrifttums online BMS online Digitale Sammlungen des Staatlichen Instituts fur Musikforschung Preussischer KulturbesitzEinzelbelege Bearbeiten Stiftung Preussischer Kulturbesitz News vom 8 Oktober 2021 Amtseinfuhrung von Rebecca Wolf als Direktorin des SIM abgerufen am 16 Oktober 202152 509694 13 370928 Koordinaten 52 30 34 9 N 13 22 15 3 O Normdaten Korperschaft GND 5056677 5 lobid OGND AKS LCCN n84157524 VIAF 123125233 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staatliches Institut fur Musikforschung amp oldid 236098526