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Alfred Quellmalz 25 Oktober 1899 in Oberdigisheim 5 Dezember 1979 in Hauset Belgien war ein deutscher Musikwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenQuellmalz Sohn eines Stadtarztes war seit 1928 Assistent beim Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg im Breisgau 1932 wurde er mit seiner Dissertationsschrift uber Die Weise vom Elslein Ein Beitrag zur Geschichte des alteren deutschen weltlichen Liedes an der Universitat Freiburg durch Wilibald Gurlitt zum Dr phil promoviert 1 Zum 1 Mai 1937 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 4 715 632 bei 1 Nach seiner Assistententatigkeit am Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg i Br war er von 1937 bis 1945 Archivar und wurde 1938 Leiter der Abteilung II Volksmusik des Staatlichen Instituts fur Deutsche Musikforschung in Berlin 1939 war er Mitherausgeber der Anthologie Unser Liederbuch der HJ 1 Seit 1940 arbeitete er beim SS Ahnenerbe mit 1 Im Auftrag seines Instituts und der Sudtiroler Kulturkommission des SS Ahnenerbes bei dem 1941 zum Abteilungsleiter fur Volksmusik aufgestiegen war 2 sammelte er von 1940 bis 1942 Volksmusik in Sudtirol indem er das Land bereiste und mit Hilfe modernster Tonbandgerate und Kameras die Musik der heimischen Bevolkerung aufzeichnete Auf diese Weise wurden ca 3000 Lieder und Instrumentalstucke fixiert Dazu kam es weil Heinrich Himmler als Reichskommissar fur die Festigung Deutschen Volkstums und Prasident des SS Ahnenerbes vor der Entvolkerung Sudtirols s Option in Sudtirol die dortige Kultur dokumentiert haben wollte Quellmalz Tonbander heute im Besitz der Universitatsbibliothek Regensburg wurden in den Jahren 2006 2007 durch das Wiener Phonogrammarchiv digitalisiert Von 1943 bis 1944 war Quellmalz zusatzlich Leiter der Abteilung fur indogermanisch deutsche Musik im SS Ahnenerbe 3 1944 wurde er zur Waffen SS einberufen in der er Untersturmfuhrer wurde Er blieb jedoch aufgrund eines Geheimauftrags des Reichsfuhrers SS Himmler in Waischenfeld wohin das Ahnenerbe 1943 wegen des Krieges verlagert worden war 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Quellmalz zunachst keine musikwissenschaftliche Stelle mehr Bis 1949 arbeitete er als freischaffender Musikschriftsteller in Bregenz und war zusatzlich von 1947 bis 1949 Toningenieur beim Osterreichischen Rundfunk in Vorarlberg 1 Seit 1950 war er beim Landesstudio des SWF in Tubingen beschaftigt und zusatzlich Lehrbeauftragter an der Hochschule fur Musik Trossingen 1 Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war er von 1954 bis 1961 Landesreferent beim Deutschen Jugendrotkreuz in Stuttgart 1 Nebenher betrieb er ab den 1950er Jahren Volksmusikforschung im Allgau und Nacherhebungen in Sudtirol die u a von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG finanziert wurden Von 1968 bis 1976 gab er seine Forschungsergebnisse aus den 40er Jahren als Sudtiroler Volkslieder in drei Banden heraus Zur Erstellung eines wissenschaftlichen Kommentarbandes kam es nicht mehr Quellmalz grosse Bedeutung liegt in der methodisch peniblen und hochst engagierten Dokumentation der Volksmusik im damaligen Vertragsgebiet das neben Sudtirol Provinz Bozen auch die Dreizehn Gemeinden Provinz Verona und das Kanaltal Provinz Udine umfasste Als Vertreter der alteren deutschen musikalischen Volkskunde gelang es ihm trotz seiner Kompromissbereitschaft mit dem Regime seine Arbeit im Wesentlichen ideologiefrei wissenschaftlich zu gestalten Seine Sammlung ist somit nicht nur als Quelle der Volksmusik unter dem Nationalsozialismus zu verstehen sondern hauptsachlich als Versuch die altesten Schichten der mundlich uberlieferten traditionellen Musik Sudtirols im Hinblick auf musikhistorische Forschungen auf Band festzuhalten Schriften Bearbeitenzusammen mit Hans Joachim Moser Volkslieder des 15 Jahrhunderts aus St Blasien In Volkskundliche Gaben John Meier zum siebzigsten Geburtstage dargebracht Berlin de Gruyter 1934 S 146 156 Sudtiroler Volkslieder Gesammelt u hrsg im Auftr d Staatl Inst f Musikforschung Preussischer Kulturbesitz Berlin 3 Bande Band 1 Balladen Schwankballaden Moritaten historische Lieder altere Soldatenlieder Standelieder Bauern und Knechte Kassel u a Barenreiter Verl 1968 Band 2 Jager und Wildschutzen Almleben Heimatlieder Allgemeine Scherzlieder Ketten und ahnliche Lieder Trachtenlieder Kassel u a Barenreiter Verl 1972 Band 3 Register Bern u a Peter Lang 1990 Literatur BearbeitenNussbaumer Thomas Alfred Quellmalz und seine Sudtiroler Feldforschungen 1940 1942 eine Studie zur musikalischen Volkskunde unter dem Nationalsozialismus Innsbruck Wien Munchen Bozen StudienVerlag 2001 ISBN 3 7065 1517 2 Franz Kofler Walter Deutsch Volksmusik in Sudtirol Tanze und Spielstucke aus der Tonbandsammlung Dr Alfred Quellmalz 1940 42 Reihe Corpus Musicae Popularis Austriacae Bd 10 Wien Koln Weimar Bohlau 1999 442 S Buch mit CD Siehe auch BearbeitenSammlung QuellmalzWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Quellmalz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gerd Simon Chronologie Quellmalz Alfred PDF 330 kB Alfred Quellmalz Allgau Schwabisches Musikmuseum Eglofs Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 5359 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 475 a b Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 S 5 360 Normdaten Person GND 118961101 lobid OGND AKS LCCN nr91003186 VIAF 45101658 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quellmalz AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 25 Oktober 1899GEBURTSORT OberdigisheimSTERBEDATUM 5 Dezember 1979STERBEORT Hauset Belgien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Quellmalz amp oldid 239074981