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Paul de Wit 4 Januar 1852 in Maastricht 10 Dezember 1925 in Leipzig war ein in Leipzig wirkender niederlandischer Verleger und Musikinstrumentensammler Paul de Wit 1925 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Verleger 1 2 Musikinstrumentensammler 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenPaul de Wit wurde in einem Maastrichter Patrizierhaus geboren Da Paul eine fruhzeitige musikalische Begabung zeigte liess ihn sein Vater bei dem belgischen Cellisten Adrien Francois Servais bis zu dessen Tod 1866 unterrichten Danach bildete er sich selbst weiter und erweiterte sein Interesse auf das Viola da Gamba Spiel das er bald auch meisterlich beherrschte Seine Schulbildung erhielt er im Gymnasium am geistlichen Kollegium in Sittard 1 etwa 20 km von Maastricht entfernt Obwohl ihm eine Laufbahn als Berufsmusiker offenstand bestimmte ihn sein Vater zum Kaufmann Mit zwanzig Jahren ubernahm er eine Weinhandlung in Aachen Das Unternehmen schlug fehl aber er erlernte dabei die Grundzuge des kommerziellen Handelns nbsp Titelblatt der ersten Ausgabe der Zeitschrift fur Instrumentenbau nbsp Das Leipziger Verlagsburo heute Bosehaus mit Schmuckelementen aus alten Orgelprospekten nbsp Titelblatt des Weltadressbuchs der Musikinstrumenten Industrie Ausgabe 1906 Verleger Bearbeiten So gerustet ging er 1879 mit 27 Jahren nach Leipzig und trat ein Volontariat bei dem Musikverleger und Redakteur der 1834 von Robert Schumann gegrundeten Neuen Zeitschrift fur Musik Christian Friedrich Kahnt an Hier bekam er Kontakt mit den Grossen des Leipziger Musiklebens und auch mit dem aufbluhenden Musikinstrumentenbau Er bemerkte alsbald das Fehlen einer speziellen Zeitschrift auf diesem Gebiet und grundete darauf im Herbst 1880 die Zeitschrift fur Instrumentenbau deren erstes Heft ihres 63 jahrigen Bestehens am 1 Oktober 1880 erschien und deren Redakteur und Herausgeber er bis zu seinem Lebensende blieb Die Zeitschrift hatte grossen Erfolg und wurde bald zum offiziellen Organ zahlreicher Berufsverbande des Musikinstrumentenbaus Im Marz 1887 wurden Buroraume am Thomaskirchhof 16 dem heutigen Bosehaus in Leipzig bezogen die bis 1935 Heimstatt der Zeitschrift blieben 1883 begann de Wit in seinem Verlag ein zweites grosses Projekt ein internationales Adressbuch fur die Musikinstrumentenbranche das bis 1925 standig erweitert in uber zehn Auflagen unter leicht abgewandeltem Namen erschien und zumeist nach dem Titel der meisten Auflagen mit Weltadressbuch der Musikinstrumenten Industrie bezeichnet wird 2 Die Ausgabe von 1912 hatte mit Annoncen Registern und Anhangen 1482 Seiten 3 Mit dieser ungeheuren Fleissleistung forderte er Musikinstrumentenindustrie und handel in unschatzbarer Weise Musikinstrumentensammler Bearbeiten Paul de Wit hatte eine grosse Leidenschaft er sammelte historische Musikinstrumente Aber nicht nur ihr Besitz war ihm wichtig sondern sie sollten auch spielbar sein Dazu unterhielt er eine besondere Werkstatt in der ihm der handwerklich geschickte Klavierbauer Hermann Seyffarth zur Verfugung stand nbsp Briefkopf des Musikhistorischen Museums nbsp Paul de Wit in seiner Sammlung nbsp de Wit an einem Clavichord aus seiner Sammlung nbsp Paul de Wit mit einer Viola da Gamba Er war auch interessiert seine Schatze der Offentlichkeit zuganglich zu machen Daher verkaufte er grosse Teile seiner Sammlung in den Jahren 1888 und 1890 an die Konigliche Hochschule fur Musik in Berlin 1888 allein 240 Instrumente De Wits Instrumente wurden so zur Grundlage des heutigen Musikinstrumenten Museums des Staatlichen Instituts fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz Unter den Instrumenten befanden sich der Kielflugel Johann Sebastian Bachs und ein Spinett der Konigin Marie Antoinette Er sammelte weiter und beteiligte sich bereits 1892 erfolgreich an der Wiener Musik und Theaterausstellung mit einer grossen Sammlung historisch und kunsthandwerklich bedeutender Instrumente Am 7 Marz 1893 eroffnete er in Anwesenheit von Konig Albert von Sachsen im Haus seines Verlags am Thomaskirchhof in Leipzig sein privates Musikhistorisches Museum Neben Musikinstrumenten zeigte die Einrichtung auch Instrumententeile Gemalde Lithographien und Kuriositaten aus Musikernachlassen gemass dem Katalog von 1904 1181 museale Objekte 3 Als die Sammlungsraume zu beengt wurden bot er die Sammlung der Stadt Leipzig an Als diese ablehnte erwarb sie 1905 der Kolner Papierfabrikant und Kunstsammler Wilhelm Heyer 1849 1913 und erbaute dafur und fur weitere Erwerbungen in Koln das Musikhistorische Museum Wilhelm Heyer Seine Nachkommen entschlossen sich zum Verkauf und so konnte die um Einiges erweiterte de Wit sche Sammlung mit Mitteln des Freistaates Sachsen und Henri Hinrichsens des Inhabers des Musikverlages C F Peters 1926 fur die Universitat Leipzig erworben werden wo sie den Grundstock zum 1929 im Grassimuseum eroffneten und heute noch existierenden Musikinstrumentenmuseum bildete Paul de Wit engagierte sich auch fur aktuelle Fragen des Musiklebens 1884 veroffentlichte er in seiner Zeitschrift einen Aufruf zur Einfuhrung einer allgemeinen Normalstimmung Kammerton fur Deutschland 4 und wandte sich mit einer Petition zur Bildung einer entsprechenden Kommission an Reichskanzler Bismarck 5 Mit der Festlegung eines internationalen Stimmtons auf der Wiener Stimmtonkonferenz von 1885 wurden diese Bemuhungen aber gegenstandslos nbsp Todesanzeige Paul de Wit1886 hatte Paul de Wit seine Frau Friederike Henriette Emma Giessler 1859 1915 geheiratet mit der er 1889 in das damals noch nicht eingemeindete Gohlis im Norden Leipzigs zog Am 10 Dezember 1925 setzte ein Herzschlag seinem Leben ein Ende Auszeichnungen BearbeitenRitter des Franz Joseph Ordens Grosse Goldene Medaille fur Kunst und Wissenschaft des Kaisers Franz JosephLiteratur BearbeitenEnrico Weller Paul de Wit Grunder der Zeitschrift fur Instrumentenbau und seine Verdienste um die Musikinstrumenten Industrie in Instrumentenbau Zeitschrift 59 9 10 2005 1 6 Paul Daehne Paul de Wit s Leben und Wirken Zeitschrift fur Instrumentenbau 46 Jahrgang Heft Nr 7 1926 S 321 325 digitalisiert Hubert Henkel Das Musikhistorische Museum von Paul de Wit In Armin Schneiderheinze Hrsg Das Bosehaus am Thomaskirchhof Edition Peters Leipzig 1989 ISBN 3 369 00040 7 S 175 200Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Digitalisate der Zeitschrift fur Instrumentenbau 1880 1943 Quellen und Volltexte nbsp Commons Paul de Wit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Paul de Wit im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Paul Daehne Paul de Wit s Leben und Wirken Klaus Schreiber European music directory a b Enrico Weller Paul de Wit Grunder der Zeitschrift Aufruf zur Einfuhrung einer allgemeinen Normalstimmung fur Deutschland Petition bezuglich NormalstimmungNormdaten Person GND 117413933 lobid OGND AKS LCCN nr95020170 VIAF 789440 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wit Paul deKURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und MusikinstrumentensammlerGEBURTSDATUM 4 Januar 1852GEBURTSORT MaastrichtSTERBEDATUM 10 Dezember 1925STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul de Wit amp oldid 238933196