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Michael Creizenach geboren am 16 Mai 1789 in Mainz gestorben am 5 August 1842 in Frankfurt am Main war ein deutscher Padagoge und Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenMichael Creizenach entstammte einer wohlhabenden und angesehenen Familie in Mainz Ab 1805 besuchte er dort das franzosische Lyzeum das er bereits nach zweieinhalb Jahren mit Auszeichnung verliess Creizenach widmete sich besonders intensiv mathematischen Studien Unter dem philosophischen Einfluss der Enzyklopadisten Immanuel Kants und Jean Jacques Rousseaus grundete er 1813 in Mainz eine judische Schule die zunachst von der judischen Gemeinde abgelehnt spater aber von ihr ubernommen wurde Creizenach entwickelte einen neuen gymnasialen Schultyp indem er den Schwerpunkt des Lehrplanes von den alten Sprachen Latein und Griechisch auf die modernen Sprachen sowie Geschichte Mathematik und die Naturwissenschaften verlagerte Dieser didaktische Ansatz stiess auch ausserhalb der judischen Gemeinde auf grosses Interesse bei aufgeklarten Padagogen und Schulverwaltungen Michael Creizenach veroffentlichte zahlreiche Lehrbucher darunter Anfangsgrunde der darstellenden Geometrie oder der Projektionslehre 1821 Abhandlung uber den elften Euklidischen Grundsatz in Betreff der Parallellinien 1821 Anleitung zur hoheren Zinsrechnung nebst Logarithmen Tafeln 1825 Elementarlehre der technischen Geometrie zum Gebrauche fur Burger und Gewerbschulen 1829 und ein Franzosisches Lesebuch zum Gebrauch der Burgerschulen 1825 1824 gab er ausserdem in Mainz die judische Zeitschrift Geist der pharisaischen Lehre heraus Am 22 September 1823 wurde Creizenach an der Universitat Giessen zum Dr phil promoviert 1825 wurde er als Prediger und Lehrer an die 1804 gegrundete israelitische Realschule Philanthropin nach Frankfurt am Main berufen Michael Creizenach beschaftigte sich zeitlebens auch mit religiosen und politischen Fragen des Judentums Als sein Hauptwerk gilt Schulchan Aruch oder encyklopadische Darstellung des mosaischen Gesetzes 1833 1840 4 Bande Gegen ein antiemanzipatorisches Traktat des evangelischen Theologen Heinrich Eberhard Gottlob Paulus publizierte er 1831 Vorlaufige Bemerkungen zu der von Dr H E G Paulus erschienenen Schrift unter dem Titel Die judische Nationalabsonderung nach Ursprung Folgen und Verbesserungsmitteln 1831 wurde auf sein Betreiben eine stadtische Realschule mit drei Klassen im Mainzer Welschnonnenkloster eroffnet 1836 wurde diese erweitert und verstaatlicht zur grossherzogliche Provinzrealschule Ab 1848 erweiterte man die Schule auf 6 Klassen Creizenach ist damit zum Vater der neuzeitlichen Schule in Mainz geworden Gemeinsam mit dem Historiker Isaak Markus Jost gab er 1841 1842 die Zeitschrift Zion in hebraischer Sprache heraus Jost hielt bei der Beerdigung seines Freundes am 8 August 1842 die Grabrede Creizenach war neben Ludwig Borne Berthold Auerbach Isaak Markus Jost und Gabriel Riesser Mitglied der 1808 unter dem Grand Orient de France in Frankfurt am Main gegrundeten Freimaurerloge L Aurore naissante Zur aufgehenden Morgenrote die vor allem Juden aufnahm 1 Sein Sohn Theodor Creizenach 1818 1877 war ein bedeutender deutscher Literaturhistoriker Einzelnachweise Bearbeiten Allgemeines Handbuch der Freimaurerei 2 Auflage von Lennings Encyklopadie der Freimaurerei Max Hesses s Verlag Leipzig 1900 Literatur BearbeitenAdolf Brull Creizenach Michael In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 546 549 Creizenach Michael In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 5 Carmo Donat Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 22685 3 S 277 281 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Michael Creizenach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Michael Creizenach in der Deutschen Digitalen Bibliothek Anton Maria Keim Michael Creizenach 1789 1842 Portrait eines bedeutenden judischen Padagogen Schlossgymnasium Mainz Isidore Singer Gotthard Deutsch Creizenach Michael Jewish Encyclopedia Creizenach Michael Hessische Biografie Stand 16 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michael Creizenach in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Geist der pharisaischen Lehre im Digitalisierungsprojekt Compact Memory der Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am MainNormdaten Person GND 11775160X lobid OGND AKS LCCN nr98000285 VIAF 15554396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Creizenach MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und judischer TheologeGEBURTSDATUM 16 Mai 1789GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 5 August 1842STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Creizenach amp oldid 219509940