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Ravensteins Geographische Verlagsanstalt und Druckerei war ein Unternehmen das seinen Sitz in Frankfurt am Main hatte Es stellte Landkarten und Reisefuhrer her und verlegte diese Die Verlagsanstalt und Druckerei bestand von 1830 bis 2007 in den letzten Jahren wechselte sie mehrfach den Eigentumer August Ravensteins Geometrischer Plan von Frankfurt am Main 1862Auszug aus dem Frankfurter Ravenstein Plan mit der Altstadt rund um den Romerberg aus dem Jahr 1862Ubersichtskarte der Ostalpen westliches Blatt im Massstab 1 500 000 von Ludwig Ravenstein aus dem Jahr 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stiftung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Unternehmen wurde von Friedrich August Ravenstein am 1 Juli 1830 in Frankfurt am Main gegrundet und war damit die zweitalteste kartographische Anstalt Deutschlands Das erste Produkt war ein Stadtplan von Frankfurt der ab 1830 erschien Es folgte eine fur die Thurn und Taxische Postverwaltung geschaffene General Post und Reisekarte 1835 und ein Relief des Rheinlandes in dreissig Sektionen 1839 das vom Konig von Preussen angekauft wurde 1 Spater folgte unter anderem der Alignementsplan von Frankfurt a M in sechzehn Blattern 1860 Der Verlag wurde 1866 von Friedrich Augusts Sohn Ludwig Ravenstein ubernommen Neben Arbeiten fur das Bibliographische Institut in Hildburghausen wurden Wanderkarten von Taunus und Odenwald veroffentlicht Wichtigste Neuerscheinung war die Karte der Ostalpen mit Hohenschichten im Massstab 1 250 000 in neun Blattern die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen und dem Osterreichischen Alpenverein erschien Unter Ludwig Ravensteins Leitung entwickelte sich das Haus zu einem in ganz Europa anerkannten wissenschaftlichen Unternehmen 2 1884 trat Ludwig Ravensteins Sohn Hans 1866 1936 nach einer Ausbildung im vaterlichen Betrieb in die Firma ein die er 1915 ubernahm Unter seiner Leitung wurden Ravensteins Karten das offizielle Material fur den Automobilclub von Deutschland AvD den ADAC den Bund Deutscher Radfahrer und fur andere Touristenverbande 3 1923 wurde Ravenstein vorubergehend in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmierte als Geographische Verlagsanstalt und Druckerei Ludwig Ravenstein A G Frankfurt am Main 4 Aus der Aktiengesellschaft wurde aber bald wieder die Ravensteins Geographische Verlagsanstalt GmbH Nach einem Studium an der Technischen Hochschule in Munchen wurde 1922 Ernst Ravenstein 1891 1953 neuer Inhaber der von seinem Grossvater gegrundeten Firma Er war der Sohn des Frankfurter Architekten Simon Ravenstein 1844 1933 dem jungsten Sohn von August Ravenstein Ernst leitete den Verlag von 1934 bis zu seinem Tod Unter seiner Leitung wurde das Sortiment der Rad Motorrad und Autokarten weiter vergrossert und 1931 eine Reliefabteilung eroffnet die die Schaffung plastischer Karten zum Ziel hatte 5 Das Unternehmen firmierte nun unter Geographische Verlagsanstalt und Druckerei Inhaber Ernst Ravenstein Nach Ernst Ravensteins Tod wurde das Unternehmen von seinen beiden Kindern Helga und Helmut weitergefuhrt Helmut Ravenstein schied 1962 aus der Firma aus und der Luftbildspezialist Klaus Volger 1983 trat vorubergehend ein Ab 1969 war das Unternehmen im Besitz von Helga Ravenstein und Rudiger Bosse Am 1 Januar 1982 fusionierte Ravenstein mit dem Schweizer Verlag Kummerly Frey in Bern der 51 Prozent der Verlagsanteile ubernahm Zum 1 Juli 1983 kaufte Helga Ravenstein ihre Verlagsanteile zuruck und ubernahm mit Bosse wieder die Geschaftsfuhrung 6 Die Ravenstein Verlag GmbH zog mit dem an Einfluss gewinnenden Bernd Haupka in die Ortschaft Bad Soden am Taunus bei Frankfurt Haupka schloss mit dem Falk Verlag einen Kooperationsvertrag indem er neue Stadtplan Karten schuf die als Falk Extra Stadtplane und Falk Stadtatlanten uber den gut funktionierenden Falk Vertrieb unter der bekannten Marke Falk Plan vertrieben wurde Ausserdem wurden auch die Ravenstein Karten in den Falk Vertrieb ubernommen und ab Ende 1988 Falk eigene Extra Stadtplane in der Haupka Ravenstein Druckerei in Bad Soden gedruckt Nach dem Ende der Kooperation ca 1993 fiel die Vertriebsmoglichkeit uber Falk weg die Haupka Stadtkarten wurden nun als ADAC Stadtplane und Stadtatlanten in den Handel gebracht Auch der Verlag Atlasco aus Dreieich wurde von Haupka ubernommen die Standorte Schonefeld bei Berlin und zunachst auch Gotha produzierten ebenfalls Karten Ganz Deutschland sollte im Massstab 1 20 000 im Rahmen von Stadtatlanten dargestellt werden Spater wurde Haupka Ravenstein vom ADAC Verlag unter der neuen Firmierung CartoTravel ubernommen Der ADAC verkaufte CartoTravel 2007 an MairDumont CartoTravel wurde liquidiert und die drei Standorte geschlossen Zuletzt hatte der Verlag 150 Beschaftigte und einen Umsatz von 150 Millionen Euro 2006 Stiftung BearbeitenDie von Helga Ravenstein gegrundete Helga Ravenstein Stiftung vergibt an den kartografischen Nachwuchs einen Ravenstein Forderpreis in zwei Kategorien Auszubildende und Studierende an Hochschulen 7 Literatur BearbeitenDenkschrift zum hundertjahrigen Bestehen der geographischen Verlagsanstalt und Druckerei Ludwig Ravenstein AG Frankfurt am Main 1830 1930 Hundert Jahre Ravenstein in Borsenblatt fur den deutschen Buchhandel 97 1930 S 615 616 Hans Ferschke 150 Jahre Ravenstein Landkarten in Kartographische Nachrichten 30 1980 S 229 232 Deutsche Gesellschaft fur Kartographie DGfK Helga Ravenstein Die Chronik des Verlagshauses Ravenstein Eine Geschichte aus d Zeitalter d Pioniere d Entdecker d Erfinder u d Verlagsgrunder 1830 1980 Frankfurt am Main 1980Einzelnachweise Bearbeiten Werner Bormann Allgemeine Kartenkunde Astra Verlag 1954 S 104 Fried Lubbecke Funfhundert Jahre Buch und Druck in Frankfurt am Main H Cobet 1948 S 122 Das deutsche Automobilwesen der Gegenwart Reimar Hobbing 1928 S 128 Ravensteins Grosse Rad u Autokarte Massstab 1 300 000 Nr 43 Berlin Ingrid Kretschmer Die Kartographie und ihre Randgebiete Enzyklopadie F Deuticke 1986 Bd 3 S 356 ISBN 3 700545622 Kartographische Nachrichten Bande 33 34 Deutsche Gesellschaft fur Kartographie DGfK Velhagen amp Klasing 1983 S 192 Ravenstein Forderpreis geomatik ausbildung de abgerufen am 9 Marz 2021 Normdaten Korperschaft GND 1115213733 lobid OGND AKS LCCN n80039738 VIAF 305528072 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ravensteins Geographische Verlagsanstalt amp oldid 222545637