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Wilhelm Friedrich Hufnagel 15 Juni 1754 in Schwabisch Hall 7 Februar 1830 in Frankfurt am Main war ein evangelischer Theologe und Padagoge Wilhelm Friedrich Hufnagel Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHufnagel besuchte das Gymnasium in seiner Vaterstadt 1773 bis 1775 studierte er Theologie an der Universitat Altdorf ab 1775 in Erlangen Nach seiner Erhebung zum Magister und Privatdozent wurde er 1779 ausserordentlicher und 1783 ordentlicher Professor in Erlangen 1786 war er Rektor der Universitat 1788 wurde er zum Universitatsprediger und Senior des Predigerseminars ernannt 1791 erhielt Hufnagel einen Ruf nach Frankfurt am Main zum Nachfolger von Gabriel Christoph Benjamin Mosche als Senior des Predigerministeriums Zusammen mit dem Vorsitzenden des fur die Schulaufsicht verantwortlichen lutherischen Konsistoriums Friedrich Maximilian Freiherrn von Gunderrode reformierte er das ruckstandige Frankfurter Schulwesen Bis dahin hatte es ausser dem bereits 1520 gegrundeten Stadtischen Gymnasium keine offentlichen Schulen gegeben sondern nur die Quartierschulen in welchen private Schulmeister gegen Entgelt aufgrund einer meist uber Generationen vererbten stadtischen Concession mehr schlecht als recht einen Elementarunterricht im Lesen Schreiben im Katechismus und gegen besondere Vergutung auch im Rechnen erteilten 1803 grundeten Gunderrode und Hufnagel die erste Frankfurter Realschule Musterschule aus der spater auch die erste Madchenschule hervorging Elisabethenschule Beide Schulen existieren heute noch im Stadtteil Nordend als Gymnasien Hufnagel war ein Vertreter des Theologischen Rationalismus und der Aufklarung Er uberwand die bis dahin vorherrschende Orthodoxie in der Frankfurter Kirche und setzte sich fur die Emanzipation der Reformierten und der Juden ein 1806 wurde durch Grossherzog Carl Theodor von Dalberg die religiose Neutralitat des Staates und die Gleichberechtigung aller Konfessionen dekretiert Am 18 September 1791 heiratete Hufnagel noch in Erlangen Caroline Breyer 1775 1804 mit der er zwei Kinder hatte Sophie Wilhelmine Hufnagel geb 1792 und Eduard Hufnagel 1794 1825 Professor fur Geschichte am Stadtischen Gymnasium in Frankfurt Hufnagel nahm aktiv am politischen und geistigen Leben der Reichsstadt Frankfurt teil Im Juli 1796 gehorte er der Deputation an die den osterreichischen General Wartensleben zur Kapitulation uberreden wollte um eine Beschiessung der Stadt durch die franzosische Revolutionsarmee zu vermeiden Nach der Eroberung Frankfurts im August 1796 nahmen ihn die Truppen General Klebers zusammen mit den Patriziern Gunderrode Georg Steitz und Adolph Carl von Humbracht in Geiselhaft und brachten ihn nach Paris um die Zahlung einer Kontribution von acht Millionen Francs zu erzwingen Auf Anregung Holderlins vermittelte er Georg Friedrich Hegel 1797 die Stelle eines Hofmeisters im Hause des Weinhandlers Johann Noe Gogel Catharina Elisabeth Goethe schildert in ihren Briefen an ihren Sohn Johann Wolfgang Goethe Hufnagel als einen leidenschaftlichen und mitreissenden wenngleich etwas uberspanten Prediger 1797 berichtet sie dass er Goethes kurz zuvor erschienene Versdichtung Hermann und Dorothea besonders geschatzt habe und die darin enthaltene Brautpredigt gerne als Copulationsrede verwendet habe Hufnagel halt alle die das Buch nicht haben oder es nicht als ein Handbuch im Sack tragen vor Hottentotten nbsp Grab von Wilhelm Friedrich Hufnagel auf dem Frankfurter HauptfriedhofWilhelm Friedrich Hufnagel wurde 1823 wegen eines Gemutsleidens pensioniert Das Amt eines Seniors des Predigerministeriums das er bis dahin uber 32 Jahre innegehabt hatte blieb unbesetzt und wurde erst 1857 wieder vergeben Er starb am 7 Februar 1830 in Frankfurt am Main und wurde dort auf dem Hauptfriedhof Gewann C hinter 443 beigesetzt 1 Nach Hufnagel ist eine Strasse im Frankfurter Stadtteil Gallus damals noch Gallusviertel benannt Die 1912 gegrundete Hufnagel Realschule im Gallus wurde 1986 in eine integrierte Gesamtschule umgewandelt und ist seitdem nach Paul Hindemith benannt 2 3 Werke BearbeitenHufnagel verfasste zahlreiche theologische und padagogische Schriften darunter Ubersetzungen des Buches Hiob 1781 und des Hohen Liedes 1784 Schrift uber den Unterricht nach den Zehn Geboten 1784 Schriften des Alten Testaments nach ihrem Inhalt und Zweck bearbeitet 2 Bande 1784 und 1798 Liturgische Blatter 12 Hefte 1787 1802 Predigtentwurfe 13 Jahrgange 1792 1805 Uber den Verdienst des vollendeten Gesangs Hermann und Dorothea religiosen Burger und Familiensinn allgemein zu verbreiten 1799 Von der Notwendigkeit guter Erziehungsanstalten 1804 Sein Verleger war der Nurnberger Buchhandler Johann Philipp Palm Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Hufnagel Wilhelm Friedrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1128 1129 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hermann Dechent Kirchengeschichte von Frankfurt a M seit der Reformation Frankfurt 1921 Friedrich Wilhelm Kantzenbach Wilhelm Friedrich Hufnagel als Theologe in Frankfurt am Main und seine Beziehungen zu Hegel In Christoph Jamme Hrsg Frankfurt aber ist der Nabel dieser Erde Das Schicksal einer Generation der Goethezeit Klett Cotta Stuttgart 1983 ISBN 3 608 91227 4 S 171 184 Sabine Hock Hufnagel Wilhelm Friedrich im Frankfurter Personenlexikon Stand des Artikels 28 Marz 1990 auch in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 360 f Hans Jurgen Rieckenberg Hufnagel Wilhelm Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 7 Digitalisat Wilhelm Stricker Hufnagel Wilhelm Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 301 303 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Friedrich Hufnagel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Friedrich Hufnagel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hufnagel Wilhelm Friedrich Hessische Biografie Stand 8 August 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Das Grab von Wilhelm Friedrich Hufnagel In knerger de Abgerufen am 17 April 2021 Frankfurt am Main Chronik des Gallus In frankfurt de Stadt Frankfurt am Main abgerufen am 17 April 2021 Website der Paul Hindemith Schule Frankfurt In paul hindemith schule de Paul Hindemith Schule Frankfurt abgerufen am 17 April 2021 VorgangerAmtNachfolgerGabriel Christoph Benjamin MoscheSenior des Predigerministeriums in Frankfurt am Main 1791 1823Gerhard FriederichNormdaten Person GND 100294871 lobid OGND AKS LCCN n2002067516 VIAF 352884 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hufnagel Wilhelm FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und SchulreformerGEBURTSDATUM 15 Juni 1754GEBURTSORT Schwabisch HallSTERBEDATUM 7 Februar 1830STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Friedrich Hufnagel amp oldid 236218353