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Dieser Artikel behandelt den Frankfurter Politiker Georg Steitz fur den deutschen evangelischen Theologen und Historiker siehe Georg Eduard Steitz Georg Steitz 28 Januar 1756 in Frankfurt am Main 18 Juli 1819 in Wiesbaden war ein Politiker der Freien Reichsstadt Frankfurt des Grossherzogtums Frankfurt und der Freien Stadt Frankfurt in letzterer ein Jahr lang Staatsoberhaupt im Amte des Alteren Burgermeisters Inhaltsverzeichnis 1 Familie Leben und Werk 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie Leben und Werk BearbeitenGeorg Steitz stammt aus dem alten hessischen Geschlecht Steitz das seine urkundlich belegte Stammreihe 1412 mit dem Kaufmann Henne Steitz Stytz in Butzbach beginnt 1 Der Familiensage nach stammt der erste Trager des Familiennamens aus Bohmen und war Hussit 2 Georg entsprang dem Frankfurter Haus des Geschlechts Dieses geht auf den Begrunder des Stockstadter Asts den Zentgrafen und Amtskeller Antonius Steitz zuruck Dessen Sohn der Pfarrer Heinrich Steitz war Begrunder des Pfungstadter Zweigs der Familie Steitz und Ahnherr des Georg Steitz Seine Familie brachte namhafte Personlichkeiten Frankfurts hervor darunter einige Bankiers 3 4 sowie Senatoren Das Geschlecht steht weiterhin uber Luckel Steitz Stytz einer Tochter des Henne Steitz in Ahnengemeinschaft mit Johann Wolfgang von Goethe 5 und der zur Althessischen Ritterschaft gehorenden Adelsfamilie Heydwolff 6 Georg Steitz war wie sein Vater Juwelier 1792 wurde er Mitglied des Rats der Freien Reichsstadt Seine politische Tatigkeit fiel von Beginn an in eine ausserst schwierige Zeit Am 22 Oktober desselben Jahres wurde die Stadt im Zuge des Ersten Koalitionskriegs von den Franzosen unter General Custine besetzt und mit einer Kontribution von 2 Millionen Gulden belegt am 2 Dezember von preussischen und hessischen Truppen verlustreich zuruckerobert Vier Jahre spater am 13 14 Juli 1796 bombardierten franzosische Truppen unter General Kleber die von den Osterreichern gehaltene Stadt und besetzen sie schliesslich Erneut forderten die Besatzer eine erhebliche Kontribution in Hohe von 6 Millionen Franken ein Um die Zahlung sicherzustellen wurden mehrere Ratsherren unter ihnen Steitz und der mehrfache Burgermeister Adolph Carl von Humbracht als Geiseln nach Frankreich verbracht 1806 verlor die Freie Reichsstadt ihre jahrhundertealte Selbstandigkeit und wurde dem Furstentum Aschaffenburg ab 1810 Grossherzogtum Frankfurt im Rheinbund angegliedert Furst Karl Theodor von Dalberg ernannte Georg Steitz zum Geheimen Finanzrat mit Zustandigkeit fur die 1803 enteigneten Stifte und Kloster 1810 berief der zum Grossherzog aufgestiegene Dalberg Steitz in den Staatsrat des kurzlebigen Grossherzogtums Nach der von Steitz betriebenen Entlassung des als unglucklich empfundenen Finanzministers Graf Friedrich Ferdinand von Beust wurde ersterer mit der Leitung des Finanzministeriums betraut wobei der Grossherzog das Ministeramt formell selbst bekleidete Zwischen Dalberg und Steitz bestand ein vertrauensvolles freundschaftliches Verhaltnis Steitz Tatigkeit im grossherzoglichen Finanzministerium ist zu verdanken dass die Stadt Frankfurt vor dem finanziellen Zugriff des Staates verschont blieb Neben seiner staatlichen Tatigkeit war Steitz auch Leiter der Frankfurter Rechnei also Huter der Stadtkasse Nach Dalbergs Sturz 1813 berief der Generalgouverneur des Grossherzogtums Prinz Philipp von Homburg Steitz in den Verwaltungsrat Der Wiener Kongress stellte 1815 die Souveranitat der Stadt Frankfurt wieder her Die Freie Stadt Frankfurt wurde eine von vier Stadtrepubliken im Deutschen Bund Anstelle des fruheren Rats leitete nun ein Senat die Geschicke der Stadt Steitz wurde Mitglied des Senats hatte dort aber zunachst in eigener Sache zu streiten da die Stadt es ablehnte die Steitz seiner Ansicht nach zustehende Pension als grossherzoglicher Beamter zu ubernehmen Dennoch widmete er sich auch der Gestaltung der Zukunft der Stadt und war als Mitglied des Dreizehnerausschusses massgeblich am Zustandekommen der freistadtischen Verfassung der 1816 in Kraft getretenen Konstitutionserganzungsakte beteiligt Im Jahr 1818 bekleidete Steitz das jeweils fur ein Kalenderjahr vergebene hochste Amt im Stadtstaat das des Alteren Burgermeisters Ein halbes Jahr nach Ende seiner Amtszeit verstarb er im Alter von 63 Jahren wahrend einer Kur in Wiesbaden Neben seiner politischen Tatigkeit widmete sich Georg Steitz der Erforschung der Geschichte von Frankfurt am Main Seinen Nachlass verwaltete sein Neffe der Frankfurter Senator Johann Gerhard Christian Thomas heute befindet er sich im Institut fur Stadtgeschichte Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von Frankfurt am MainLiteratur BearbeitenRudolf Jung Steitz Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 29 f Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 Weblinks BearbeitenBUNDESARCHIV Zentrale Datenbank Nachlasse In nachlassdatenbank de Abgerufen am 1 September 2016 Informationen uber den Nachlass Georg von Steitz im Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Clemm Beitrage zur Butzbacher Sippenkunde des 14 bis 16 Jahrhunderts Steitz In Hessische familiengeschichtliche Vereinigung Hrsg Mitteilungen der hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung Band 5 Heft 4 Januar 1939 ISSN 0172 1860 S 260 264 Hermann Goebel Stammfolge Steitz aus Butzbach In Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen Hrsg Hessische Familienkunde Band 3 Heft 9 Marz 1956 ISSN 0018 1064 S 455 Hermann Goebel Stammfolge Steitz aus Butzbach In Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen Hrsg Hessische Familienkunde Band 3 Heft 9 Marz 1956 ISSN 0018 1064 S 460 August Georg Eduard Steitz Der Staatsrath Georg Steitz und der Furst Primas Karl von Dalberg ein Blatt aus Frankfurt s Geschichte im Anfange des XIX Jahrhunderts mit urkundlichen Beilagen Neujahrsblatt des Vereins fur Geschichte und Altertumskunde zu Frankfurt a M Frankfurt am Main 1869 I Geschichte biographische Skizze eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zur Stammfolge Steitz In Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen Hrsg Hessische Familienkunde Band 3 Heft 10 Juni 1956 ISSN 0018 1064 S 566 567 Genealogisches Handbuch des Adels Band II Adelige Hauser B Band 12 der Gesamtreihe Starke Verlag 1956 ISSN 0431 1302 S 137 Altere Burgermeister der Freien Stadt Frankfurt Johann Wilhelm Metzler 1816 17 Georg Steitz 1818 Metzler 1818 19 Carl Wilhelm von Gunderrode 1820 Johann Buchner 1821 Georg Friedrich von Guaita 1822 Metzler 1823 Guaita 1824 Johann Friedrich von Meyer 1825 Guaita 1826 Friedrich Philipp Wilhelm von Malapert Neufville 1827 Ferdinand Maximilian Starck 1828 Johann Peter Hieronymus Hoch 1829 Malapert Neufville 1830 Guaita 1831 Johann Gerhard Christian Thomas 1832 Guaita 1833 Stark 1834 Thomas 1835 Stark 1836 Guaita 1837 Thomas 1838 Guaita 18386 Meyer 1839 Gottfried Scharff 1840 Friedrich Carl Hector Wilhelm von Gunderrode 1841 Scharff 1842 Meyer 1843 Scharff 1844 Carl Heinrich Georg von Heyden 1845 Scharff 1846 F C von Gunderrode 1847 Heyden 1848 Samuel Gottlieb Muller 1849 Heyden 1850 F C von Gunderrode 1851 Johann Georg Neuburg 1852 Heyden 1853 Neuburg 1854 Eduard Ludwig von Harnier 1855 Neuburg 1856 Harnier 1857 Neuburg 1858 Harnier 1859 Muller 1860 F C von Gunderrode 1861 Neuburg 1862 Muller 1863 Anton Heinrich Emil von Oven 1864 Philipp Friedrich Gwinner 1865 Karl Konstanz Viktor Fellner 1866 Normdaten Person GND 11726461X lobid OGND AKS VIAF 62321620 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steitz GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Burgermeister von Frankfurt am MainGEBURTSDATUM 28 Januar 1756GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 18 Juli 1819STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Steitz amp oldid 235991756