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Johann Friedrich Meyer ab 1789 von Meyer 12 September 1772 in Frankfurt am Main 28 Januar 1849 ebenda war ein deutscher Jurist evangelischer Theologe und Politiker Sein Nachruhm grundete sich vor allem auf seine jahrzehntelange Bibelforschung und eine 1819 erschienene Bibelubersetzung die ihm den Beinamen Bibel Meyer einbrachte Johann Friedrich von Meyer Bibel Meyer Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Siehe auch 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 NachweiseHerkunft BearbeitenMeyer war ein Sohn des Grosskaufmanns und Inhabers eines Blechwalzwerks Johann Anton Meyer 1734 1800 aus Hildesheim und seiner Ehefrau Anna Catharina geb Muhl 1735 1797 aus Frankfurt Der Vater wurde 1789 in den erblichen Adelsstand erhoben Johann Friedrichs altere Bruder Heinrich Anton 1766 1834 und Johann Georg 1765 1838 wurden Anteilseigner der vaterlichen Firma Johann Georg grundete zudem ein Bankhaus Leben BearbeitenEr besuchte das Frankfurter Gymnasium wo er eine besondere Neigung zu den alten Sprachen und der klassischen Literatur entwickelte Auf Wunsch seines Vaters bezog er jedoch mit 17 Jahren die Universitat Gottingen um Rechtswissenschaft zu studieren 1 Dort schloss er Freundschaft mit dem Schriftsteller Theobald Wilhelm Broxtermann den er 1797 in Wetzlar in Diplomatik unterrichtete 1792 schloss er das Studium mit der Promotion zum Dr jur erfolgreich ab wechselte jedoch an die Universitat Leipzig wo er philosophische und naturwissenschaftliche Vorlesungen horte und den Grad eines Dr phil erwarb 1794 ging er als Praktikant an das Reichskammergericht in Wetzlar Hier heiratete er 1795 Maria Magdalena Franziska von Zwackh 1849 die Tochter des nachmaligen pfalzischen Regierungsprasidenten Franz Xaver von Zwack auf Holzhausen Spater war Meyer pfalz bayerischer Appellationsrat in Mannheim und Kammerdirektor des Fursten von Salm Kyrburg Nach dem Verlust dieser Stellung aufgrund der Koalitionskriege kehrte er 1802 nach Frankfurt am Main zuruck 1807 berief ihn Carl Theodor von Dalberg zum Stadtgerichtsrat Seine juristische Karriere fuhrte ihn weiter zum Appellationsgerichtsrat 1822 sowie zum Appellationsgerichtsprasidenten 1840 bis 1848 des Appellationsgerichts Frankfurt am Main Parallel dazu begann er eine politische Laufbahn in seiner Vaterstadt die ihn nach der Konstituierung der Freien Stadt Frankfurt zunachst in das Amt des Senators 1821 in das Schoffenamt fuhrte 1825 1839 und 1843 bekleidete er das Amt des Alteren Burgermeisters das hochste Amt in der Freien Stadt Seit 1837 vertrat er die vier Freien Stadte zudem als Deputierter im Bundestag Sein Nachruhm grundete sich jedoch weniger auf seine politischen Amter als vielmehr auf seine wissenschaftliche Arbeit Seit 1807 hatte er sich mit Hilfe seiner guten Kenntnis der klassischen Sprachen Latein Griechisch und Hebraisch intensiv mit dem Studium der Bibel befasst 1816 wurde er Mitgrunder und Prasident der heute noch bestehenden Frankfurter Bibelgesellschaft Sein Urteil dass die Luthersche Ubersetzung sprachlich und philologisch uberarbeitet werden musse fuhrte ihn zur Erarbeitung einer eigenen Revision der Lutherbibel die 1819 in drei Banden erschien Darin versuchte er den Charakter der Luther Bibel zu wahren und zugleich die Fortschritte in der Urtextforschung und in der Kenntnis des Hebraischen zu berucksichtigen 1821 wurdigte die Universitat Erlangen seine Leistungen mit der Verleihung der theologischen Ehrendoktorwurde 2 Seine Bibelforschungen brachten ihm den Beinamen Bibel Meyer ein 1822 verteidigte er seine uber den Luthertext hinausgehende Ubersetzung mit den Worten Ja wir sollten Luther so verunehren dass wir seine Mangel verewigten Trotz seiner Gelehrsamkeit und seiner tiefempfundenen Frommigkeit war Meyer dem weltlichen Leben zugewandt Er war ein begabter Zeichner spielte die Harfe und verfasste in seiner Studentenzeit eine Reihe von Romanen und Dramen 1794 95 war er Mitarbeiter an Christoph Martin Wielands Deutschem Merkur 1803 ubertrug man ihm die Intendanz des Stadtischen Theaters in Frankfurt ein Amt das er jedoch trotz einiger Publikumserfolge Anfang 1805 wegen gegen ihn gerichteter Intrigen wieder aufgab Meyer starb am 28 Januar 1849 dreizehn Stunden nach dem plotzlichen Tod seiner Frau Sein Sohn war der Frankfurter Palaontologe Hermann von Meyer 1801 1869 An der Stelle seines fruheren Wohnhauses in der Grossen Bockenheimer Gasse befindet sich eine Gedenktafel Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von Frankfurt am MainWerke Auswahl BearbeitenDie Heilige Schrift in berichtigter Uebersetzung mit kurzen Anmerkungen Frankfurt a M 1819 Erster Theil Zweyter Theil Dritter Theil Briefe und Gesange aus dem Morgenlande Langenberg 1866 Digitalisat Literatur Bearbeiten Johann Anton Meyer und Sohne in Frankfurter Handelsgeschichte von Alexander Dietz Vierter Band II Teil Frankfurt a M 1925 S 593 595 Reinhard Frost Meyer Johann Friedrich von im Frankfurter Personenlexikon Stand des Artikels 14 Juni 1993 Leicht uberarbeitet in Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon 2 Band Frankfurt a M 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 51f Julius Hamberger Meyer Johann Friedrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 597 599 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 262 Stefan Lindinger MEYER Johann Friedrich von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 961 969 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Willy Schottroff Meyer Johann Friedrich von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 290 292 Digitalisat Dieter Trautwein 1816 1991 Eine Geschichte die nicht zu Ende sein kann Keine Feier ohne Meyer in Frankfurter Bibelgesellschaft Evang Bibelwerk Hessen und Nassau Hrsg Gottes Wort reichlich unter uns Festschrift mit Katalog zur Ausstellung Frankfurter Bibeldrucke in vier Jahrhunderten Frankfurt am Main 1991 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Friedrich von Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Meyer Johann Friedrich von Hessische Biografie Stand 26 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Dr jur Dr phil Dr theol h c Johann Friedrich von Meyer Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 12 September 2023 Stand 12 September 2022 Nachweise Bearbeiten eingeschrieben als Johann Friedrich Meyer am 25 April 1790 Die Matrikel der Georg August Universitat zu Gottingen 1734 1837 Hildesheim 1937 S 323 Intelligenzblatt der Jenaischen Allgemeinen Literatur Zeitung November 1821 No 72 Spalte 574 VorgangerAmtNachfolgerJohann Gerhard Christian ThomasFrankfurter Gesandter beim Deutschen Bund 1838 bis 1847Eduard Ludwig von HarnierAltere Burgermeister der Freien Stadt Frankfurt Johann Wilhelm Metzler 1816 17 Georg Steitz 1818 Metzler 1818 19 Carl Wilhelm von Gunderrode 1820 Johann Buchner 1821 Georg Friedrich von Guaita 1822 Metzler 1823 Guaita 1824 Johann Friedrich von Meyer 1825 Guaita 1826 Friedrich Philipp Wilhelm von Malapert Neufville 1827 Ferdinand Maximilian Starck 1828 Johann Peter Hieronymus Hoch 1829 Malapert Neufville 1830 Guaita 1831 Johann Gerhard Christian Thomas 1832 Guaita 1833 Stark 1834 Thomas 1835 Stark 1836 Guaita 1837 Thomas 1838 Guaita 18386 Meyer 1839 Gottfried Scharff 1840 Friedrich Carl Hector Wilhelm von Gunderrode 1841 Scharff 1842 Meyer 1843 Scharff 1844 Carl Heinrich Georg von Heyden 1845 Scharff 1846 F C von Gunderrode 1847 Heyden 1848 Samuel Gottlieb Muller 1849 Heyden 1850 F C von Gunderrode 1851 Johann Georg Neuburg 1852 Heyden 1853 Neuburg 1854 Eduard Ludwig von Harnier 1855 Neuburg 1856 Harnier 1857 Neuburg 1858 Harnier 1859 Muller 1860 F C von Gunderrode 1861 Neuburg 1862 Muller 1863 Anton Heinrich Emil von Oven 1864 Philipp Friedrich Gwinner 1865 Karl Konstanz Viktor Fellner 1866 Prasidenten des Gesetzgebenden Korpers der Freien Stadt Frankfurt Friedrich Maximilian von Gunderrode 1817 1824 Johann Friedrich von Meyer 1825 Georg Friedrich von Guaita 1826 Friedrich Philipp Wilhelm Freiherr von Malapert gen Neufville 1827 Siegmund Paul Hiepe 1828 Friedrich Philipp Wilhelm Freiherr von Malapert gen Neufville 1829 30 Ferdinand Maximilian Starck 1831 34 Georg Friedrich von Guaita 1835 Ferdinand Maximilian Starck 1836 48 Friedrich Kugler 1849 Johann Jacob Conrad Kloss 1850 Samuel Gottlieb Muller 1851 Georg Wilhelm Hessenberg 1852 54 Emil von Oven 1855 Georg Wilhelm Hessenberg 1856 Eduard Franz Souchay de la Duboissiere 1857 Siegmund Friedrich Muller 1858 61 Wilhelm Carl Friedrich Textor 1862 Siegmund Friedrich Muller 1863 Georg Julius Jung 1864 66 Normdaten Person GND 118874470 lobid OGND AKS LCCN n87856907 VIAF 61828498 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Johann Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Meyer Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist evangelischer Theologe und PolitikerGEBURTSDATUM 12 September 1772GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 28 Januar 1849STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich von Meyer amp oldid 237269685