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Freiherr Friedrich Maximilian von Gunderrode 14 Dezember 1753 in Frankfurt am Main 9 Mai 1824 ebenda war ein deutscher Jurist und Verwaltungsbeamter und letzter Stadtschultheiss der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main Friedrich von Gunderrode Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenFriedrich von Gunderrode entstammte der alten Frankfurter Patrizierfamilie Gunderrode Sein Vater war der Schoffe und Ratsherr Justinian von Gunderrode 1721 1802 seine Mutter war Elisabeth Charlotte geb von Schneider gen Schmidt 1735 1817 Friedrich Maximilian besuchte das Gymnasium in Hanau und Karlsruhe und studierte ab 1771 in Gottingen Rechtswissenschaften 1773 ging er als Assessor an das Reichskammergericht nach Wetzlar 1775 als Hofgerichts Assessor nach Wiesbaden an den Hof des Fursten von Nassau Usingen Dort erwarb er sich Erfahrungen in Justiz Verwaltung und Diplomatie 1785 folgte er einem Ruf in seine Heimatstadt Frankfurt um Ratsherr und Schoffe zu werden Er ubernahm die Leitung des stadtischen Bauwesens und fuhrte als Prasident des lutherischen Konsistoriums die Aufsicht uber das Kirchen und Schulwesen 1789 wurde er stadtischer Deputierter beim Oberrheinischen Reichskreis Nachdem die Stadt 1792 durch franzosische Revolutionstruppen unter General Custine besetzt und mit einer Kontribution von zwei Millionen Gulden belegt worden war gehorte er einer Delegation an die in Paris beim Konvent den Erlass einer Million verhandeln sollte Die Delegation wurde in Geiselhaft genommen und erlebte die Exekution Konig Ludwigs XVI mit bevor sie Ende Januar 1793 wieder freikam Am 5 Juni 1796 heiratete er Friedrike Wilhelmine von Kettelhodt aus Rudolstadt Im August 1796 wurde er zusammen mit anderen Patriziern in franzosische Geiselhaft genommen um die Zahlung einer weiteren Kontribution von acht Millionen Francs zu erzwingen Gunderrode wurde nacheinander in mehreren franzosischen Festungen interniert und erst am 2 Dezember 1796 freigelassen 1797 vertrat er die Stadt auf dem Rastatter Kongress In seinem Amt als Direktor des Konsistoriums bemuhte er sich Zusammen mit dem lutherischen Senior Wilhelm Friedrich Hufnagel vornehmlich um die Verbesserung des stadtischen Schulwesens das zu jener Zeit in schlechtem Zustand war Es gab in Frankfurt ausser dem bereits 1520 gegrundeten Stadtischen Gymnasium keine offentlichen Schulen sondern nur die Quartierschulen in welchen private Schulmeister gegen Entgelt aufgrund einer meist uber Generationen vererbten stadtischen Concession mehr schlecht als recht einen Elementarunterricht im Lesen Schreiben im Katechismus und gegen besondere Vergutung auch im Rechnen erteilten 1803 grundeten Gunderrode und Hufnagel die Musterschule Frankfurts erste Realschule Aus ihr ging spater auch die erste Madchenschule hervor Elisabethenschule Beide Schulen existieren heute noch im Stadtteil Nordend als Gymnasien Auch das Stadtische Gymnasium erhielt unter der Aufsicht Gunderrodes und Hufnagels einen neuen zeitgemassen Lehrplan Von Februar bis August verhandelte Gunderrode wiederum in Paris um die Unabhangigkeit der Freien Reichsstadt Frankfurt zu wahren Er erkannte jedoch bald die Aussichtslosigkeit dieser Bemuhungen und akzeptierte dass die Stadt in den Herrschaftsbereich des neuen Furstprimas Carl Theodor von Dalberg fallen sollte Unter Dalbergs Regierung wurde Gunderrode 1806 zum Geheimrat und Stadtschultheissen ernannt und ubernahm eine massgebliche Rolle als Reprasentant der alten stadtischen Elite in der furstlichen Verwaltungshierarchie 1810 bei der Bildung des Grossherzogtums Frankfurt wurde er zum Prafekten des Departements Frankfurt ernannt Im gleichen Jahr wurde er fur das Departement Frankfurt und die Wahlergruppe der Guterbesitzer in die Standeversammlung des Grossherzogtums Frankfurt gewahlt Als Frankfurt im Oktober 1813 von alliierten Truppen besetzt und die Unabhangigkeit der Stadt wiederhergestellt wurde ubernahm Gunderrode als Stadtschultheiss die provisorische Leitung der Verwaltung Nach dem Inkrafttreten der neuen Verfassung wurde Gunderrode Prasident des Appellationsgerichtes und des Gesetzgebenden Korpers der Freien Stadt Frankfurt Er starb am 9 Mai 1824 Nach ihm sind die 1901 gegrundete Gunderrodeschule im Frankfurter Stadtteil Gallus 1 und eine Strasse nahe der Galluswarte benannt Siehe auch Liste der Stadtoberhaupter von Frankfurt am MainLiteratur BearbeitenDietrich Andernacht Gunderrode Friedrich Maximilian Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 260 f Digitalisat Rudolf Jung Gunderrode Friedrich Maximilian Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 631 633 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 284 f Jochen Lengemann Biographisches Handbuch der Reichsstande des Konigreichs Westphalen und der Standeversammlung des Grossherzogtums Frankfurt Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 458 16185 6 S 140 141Weblinks BearbeitenArtikel in Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Teil 97 Gunderrode Friedrich Maximilian von Hessische Biografie Stand 22 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Frankfurt am Main Gunderrodeschule Abgerufen am 27 Februar 2020 Prasidenten des Gesetzgebenden Korpers der Freien Stadt Frankfurt Friedrich Maximilian von Gunderrode 1817 1824 Johann Friedrich von Meyer 1825 Georg Friedrich von Guaita 1826 Friedrich Philipp Wilhelm Freiherr von Malapert gen Neufville 1827 Siegmund Paul Hiepe 1828 Friedrich Philipp Wilhelm Freiherr von Malapert gen Neufville 1829 30 Ferdinand Maximilian Starck 1831 34 Georg Friedrich von Guaita 1835 Ferdinand Maximilian Starck 1836 48 Friedrich Kugler 1849 Johann Jacob Conrad Kloss 1850 Samuel Gottlieb Muller 1851 Georg Wilhelm Hessenberg 1852 54 Emil von Oven 1855 Georg Wilhelm Hessenberg 1856 Eduard Franz Souchay de la Duboissiere 1857 Siegmund Friedrich Muller 1858 61 Wilhelm Carl Friedrich Textor 1862 Siegmund Friedrich Muller 1863 Georg Julius Jung 1864 66 Normdaten Person GND 11691033X lobid OGND AKS VIAF 32760278 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunderrode Friedrich Maximilian vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und VerwaltungsbeamterGEBURTSDATUM 14 Dezember 1753GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 9 Mai 1824STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Maximilian von Gunderrode Jurist 1753 amp oldid 224623430