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Gabriel Christoph Benjamin Mosche 23 Marz 1723 in Grossenehrich 8 Februar 1791 in Frankfurt am Main war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe Gabriel Christoph Benjamin Mosche Kupferstich um 1780 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMosche war Sohn eines evangelischen Pfarrers und besuchte ab 1736 das Gymnasium in Gotha Ab 1741 studierte er an der Universitat Jena wobei er sich zunachst auf Hebraisch Mathematik und Physik konzentrierte bevor er sich auf Drangen seines Vaters ganz der Theologie widmete 1748 wurde er Pfarrer an der Predigerkirche in Erfurt wo er ab 1754 auch theologische Vorlesungen an der Universitat hielt 1759 wurde er Konsistorialrat und Superintendent in Arnstadt Als Prediger geschatzt setzte er sich sehr fur die Armenfursorge ein durch die Grundung eines Waisenhauses Uberregionales Ansehen erwarb er sich durch die 1770 begonnene Herausgabe des Bibelfreundes einer theologischen Wochenzeitung fur Laien 1773 promovierte er in Gottingen zum Doktor der Theologie Im selben Jahr berief ihn der Rat der Stadt Frankfurt am Main zum Senior dem Leiter des lutherischen Predigerministeriums Mosche fuhrte in der konservativen an der strengen lutherischen Orthodoxie festhaltenden Frankfurter Kirche eine Reihe von Reformen ein darunter eine vereinfachte Gottesdienstordnung und ein neues Gesangbuch 1783 Er richtete eine Unterstutzungskasse fur die Witwen und Waisen der evangelischen Pfarrer Frankfurts ein und verfasste zahlreiche Erbauungsschriften Er gilt als Vertreter eines rationalistischen Supranaturalismus der fur behutsame Anpassungen der Kirche an das Zeitalter der Aufklarung aufgeschlossen war Zwar lehnte das Predigerministerium den Bau des ersten Frankfurter Theaters 1782 vehement ab mit der Begrundung auf der Buhne werde nicht die Tugend sondern die Leidenschaft der Liebe geschildert und eine Schule der Buhlerei gebildet 1 Allerdings verweigerte man den Schauspielern das Abendmahl nicht mehr wie noch zur Mitte des 18 Jahrhunderts Gegenuber den anderen christlichen Konfessionen zeigte sich Mosche tolerant 1787 gestattete der Rat der Stadt Frankfurt den Reformierten nach fast 200 Jahren den Bau zweier eigener Kirchen der deutsch reformierten Kirche und der franzosisch reformierten Kirche Die lutherische Geistlichkeit war dem Projekt gegenuber zuletzt aufgeschlossen gewesen wahrend der Widerstand aus dem konservativen Patriziat kam das seine Privilegien nicht mit den wohlhabenden reformierten Familien teilen wollte Ab 1787 nach einer Erkrankung nahezu erblindet starb er uberraschend am 8 Februar 1791 Sein Nachfolger als Senior wurde Wilhelm Friedrich Hufnagel Mosche war zweimal verheiratet Seiner 1766 geschlossenen zweiten Ehe entstammte der Sohn Christian Julius Wilhelm Mosche Werke BearbeitenCommentatio de anno sexagesimo Judaeis sacro Jenae 1744 4 Commentatio de summa summi Numinis sapientia in dilectu legatorum suorum quam maxime conspicua ad Matth 11 25 Erford 1750 4 Denkmal der Jubelfeier welche wegen des den 25 September 1555 zu Augsburg geschlossenen Religionsfriedens am 18ten Sonntage nach Trinit 1755 in Erfurt und insonderheit in dasiger evangelischen Raths und Prediger Kirche gehalten worden Erfurt 1755 8 Commentatio de contemplatione mortis atque resurrectionis Jesu Christi ad cognoscendum patrem ejusque erga hominis amorem esse efficacissima ad Joh 14 7 ibid 1758 4 Die Hoffnungen an Gott als die Starke der Schwachen eine uber Jesaias 40 31 gehaltene Trauer und Gedachtnispredigt bei dem Leichenbegangnisse Herrn Dr T A Lozzen des evangel Ministerii Senioris und Pastoris primarii der Raths und Predigerkirche zu Erfurt Ebenda 1758 4 Die seligsten Bestatigungen der Lehrer und Zuhorer vor ihrer Trennung in einer Abschiedspredigt am 2ten Sonntage nach Epiphan uber Rom 12 7 10 zu Erfurt vorgestellt Ebenda 1759 4 Commentatio de reditu Christi in vitam futuro ipsius ad judicium extremum exercendum reditui fidem et fundamentum adjungente ad Actor 17 31 Arnstadi 1759 4 Das wurdige Verhalten derer welchen der Furst des Friedens zuruft Friede sei mit euch Eine Predigt am Friedens und Dankfeste am Sonntage Quasimodogeniti 1763 uber Ps 102 18 21 in Arnstadt gehalten Ebenda 1763 4 Die Absichten Gottes bei den ehelichen Verbindungen derer welche einander nur fremd und unbekannt waren eine Trauungsrede Arnstadt 1765 4 Katechetische Anleitung zur Erkenntnis des Heils in Christo Ebenda 1767 2te Auflage Ebenda 1771 Triplex quo S Paulus Rom 8 19 25 immensam atque incomparabilem gloriae coelestis magnitudinem confirmat argumentum illustrat Ibid 1768 4 Der Bibelfreund eine Wochenschrift Arnstadt u Frankfurt a M 1770 1779 6 Theile 8 Die Pflichten der Christen Gott zu loben so lange sie leben eine Predigt am 14ten Sonnt nach Trin 1770 zu Arnstadt gehalten Arnstadt 1770 8 Die Bestimmung der Menschen zur Ewigkeit aus der Unvollkommenheit aller irdischen Gluckseligkeit eine Leichenrede Ebd 1770 Folio Drei Predigten uber die Herrlichkeit Gottes im Reiche der Natur Ebend 1771 8 Der Trost der Frommen in der Theurung eine Predigt Ebd Stille seyn und Hoffen als zwei zuverlassige Beforderungsmittel der wahren Starke des Geistes eine Leichenrede Ebd 1771 8 Der eben so grosse als unleugbare Einfluss des Christenthums in das Gluck der Ehe eine Trauungsrede Ebend 1772 4 Sammlung einiger Gebete welche von den Waisenhauskindern in Arnstadt Morgens Mittags und Abends wie auch bei andern Gelegenheiten zu Gott abgeschickt werden Ebend 1772 8 Die Absichten Gottes bei der Trennung derer die einander lieben eine Abschiedspredigt uber das Evangel Luc 7 11 17 den 16 Trinit 1773 in Arnstadt gehalten Ebend 1773 8 Specimen inaugurale theologicum de theologia populari Gottingae 1773 4 Zwei Ursachen warum Diener Christi sein Evangelium auch in grossen Gemeinen getrost und freudig verkundigen konnen Antrittspredigt zu Frankfurt a M den 20 Trin 1773 uber Ps 40 10 12 gehalten Frankf 1773 8 Sammlung einiger Predigten uber die Herrlichkeit Gottes in der Natur Ebend 1774 8 2te Ausgabe Ebend 1783 8 Erklarung der Sonn und Festtagsepisteln Frankfurt u Leipzig 1774 8 2te Ausgabe Ebenda 1780 3te Ebenda 1788 1790 2 Theile 8 Die Absichten Gottes bei derjenigen Verherrlichung seiner Gnade deren er die Lehrer des Evangelii Jesu wurdiget aus 2 Corinth 4 7 eine Jubelpredigt u s w Ebenda 1775 8 Auszuge aus seinen Predigten von 1775 bis 1789 Frankfurt a M 1775 bis 1789 15 Bande 8 Anmerkungen zu den Sonn und Festtagsepisteln Ebenda 1776 bis 1777 2 Theile 8 Predigten auf alle Sonn und Festtage des ganzen Jahres uber lehrreiche und wichtige Zeugnisse der heiligen Schrift Arnstadt 1776 8 Erste Nachricht von den zum Besten der von evangelisch lutherischen Predigern zu Frankfurt a M nachgelassenen Witwen und Waisen vermachten Legaten und eingeschickten Geschenken wie auch von der Einrichtung und dem gegenwartigen Zustande der Witwencasse Frankfurt 1777 8 Beitrage zur Vertheidigung der Auferstehungsgeschichte Jesu gegen die neuesten Einwurfe Ebenda 1779 8 Predigt bei der Einweihung der neuen Kirche zu Bornheim Ebenda 1779 8 Predigt bei dem 100jahrigen Jubelfeste des Frankfurter Armen und Waisenhauses Ebenda 1779 8 Sammlung einiger Casualpredigten und Reden Ebenda 1780 8 Fortgesetzte Beitrage zur Vertheidigung der Auferstehungsgeschichte Jesu u s w Frankfurt 1780 8 Rede bei der Taufe zweier judischen Studenten Jesus als der Preis des Volks Israel uber Luc 2 32 Ebenda 1781 8 Erklarung aller Sonn und Festtagsevangelien Frankfurt u Leipzig 1781 1783 3 Theile 8 Erklarung der Leidensgeschichte Jesu Christi Ebenda 1785 1786 2 Theile 8 Sammlung derjenigen Psalmen und anderer aus der heiligen Schrift alten und neuen Testaments genommenen Capitel welche bei den taglichen Betstunden abgelesen werden Frankfurt 1789 8 Gedachtnisspredigt auf Kaiser Joseph II gehalten am Sonntage Judica uber 1 Buch Mose 50 24 Ebend 1790 8 Predigten bei der Wahl und Kronung Leopold II Literatur BearbeitenChristian Julius Wilhelm Mosche Gabriel Christoph Benjamin Mosches Character und Schriften Mit einer Vorrede von Wilhelm Friedrich Hufnagel Frankfurt 1792 Digitalisat Heinrich Doring Die deutschen Kanzelredner des 18 Jahrhunderts Nach ihrem Leben und Wirken dargestellt Johann Karl Gottfried Wagner Neustadt a d Orla 1830 S 233 238 Digitalisat in der Google Buchsuche l u Mosche Gabriel Christoph Benjamin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 344 f Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Dechent Die Anfangszeit der Aufklarung in Frankfurt am Main in Festgabe fur Friedrich Clemens Ebrard Frankfurt am Main 1920 S 91ff Abgedruckt in Jurgen Telschow Hrsg Ich sah sie noch die alte Zeit Beitrage zur Frankfurter Kirchengeschichte Schriftenreihe des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main Nr 11 1985 ISBN 3 922179 10 X VorgangerAmtNachfolgerJohann Jakob PlittSenior des Predigerministeriums in Frankfurt am Main 1773 1791Wilhelm Friedrich HufnagelNormdaten Person GND 117603988 lobid OGND AKS LCCN no99017995 VIAF 47544132 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mosche Gabriel Christoph BenjaminKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelisch lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 23 Marz 1723GEBURTSORT GrossenehrichSTERBEDATUM 8 Februar 1791STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gabriel Christoph Benjamin Mosche amp oldid 232135362