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Christian Julius Wilhelm Mosche 5 November 1768 in Arnstadt 19 Dezember 1815 in Lubeck war ein deutscher Padagoge und Rektor des Katharineums zu Lubeck wahrend der Lubecker Franzosenzeit Christian Julius Wilhelm Mosche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMosche war ein Sohn des Arnstadter Superintendenten Gabriel Christoph Benjamin Mosche 1723 1791 Durch die Berufung des Vaters als Senior nach Frankfurt am Main zog die Familie 1773 dorthin um Er studierte Philologie und Theologie in Jena Zu seinen besonders geschatzten Lehrern zahlten hier der Theologe Johann Jakob Griesbach der Philosoph Carl Leonhard Reinhold und der Philologe Christian Gottfried Schutz Nach dem Magister Abschluss kehrte Mosche nach Frankfurt zuruck und arbeitete zunachst als Hauslehrer Wilhelm Friedrich Hufnagel als Senior Nachfolger von Mosches Vater wurde ihm Mentor und Freund Er ordinierte ihn 1793 in das Pfarramt und berief ihn zum Pfarrer in Frankfurt Hausen Nach nur zwei Jahren gab er dieses Amt auf und wurde im Rahmen von Hufnagels umfassender Schulreform Konrektor und Lehrer fur Alte Sprachen am Stadtischen Gymnasium in Frankfurt Er verfasste mehrere Schriften zur Reform des Gymnasiums und fuhrte das neue Fach Naturlehre ein Auf sein Betreiben hin wurde 1805 Johann Heinrich Moritz Poppe als erster Lehrer fur Mathematik und Physik berufen das erste Kollegiumsmitglied das kein Altphilologe war Neben seiner Schultatigkeit gab er auch Privatunterricht unter anderem fur Karoline von Gunderrode 1806 nahm er den Ruf nach Lubeck an und wurde als Nachfolger des 1804 verstorbenen Friedrich Daniel Behn Rektor des Katharineums Er setzte die von Behn begonnenen Reformen der Umwandlung der Anstalt von einer Gelehrtenschule alten Stils hin zu Gymnasium und Burgerschule fort und schuf einen neuen Lehrplan der die naturwissenschaftlichen Facher Realien mit dem Unterricht in den Alten Sprachen verband Seine Ansichten von der rechten Erlernung der lateinischen Sprache selbst fur Nicht Gelehrte legt er in mehreren Schulprogamm Abhandlungen uber den Unterricht im Lateinischen in unserer Burgerschule dar 1 Erstmals wurden ab September 1806 Lehrerkonferenzen eingefuhrt ebenso wenig spater Klassenbucher Mosche war der erste der den Titel Direktor statt wie bisher Rektor fuhrte Kurz nach seinem Amtsantritt fiel es Mosche zu die Schule durch die Schwierigkeiten der franzosischen Besatzung hindurchzubringen Die Raume des Katharineums wurden ebenso wie die benachbarte Katharinenkirche als Lazarett requiriert Mosche hielt ebenso wie andere Lehrer Unterricht in seiner Privatwohnung bis es ihm gelang die Schulraume zuruckzuerhalten Als 1811 mit der Eingliederung Lubecks in das franzosische Kaiserreich Franzosischunterricht Pflicht wurde setzte er sich selbst als Vorbild mit in die Klasse Die franzosischen Inspektoren Georges Cuvier und Francois Noel lobten denn auch Mosches erleuchteten Eifer der das Katharineum mit fast 300 Schulern darunter vielen adligen Sohnen aus Holstein und Mecklenburg zum grossten college der drei Hansestadte hatte werden lassen 2 Ein Teil seines Kollegiums war durchaus kritischer gegenuber der franzosischen Besatzungsmacht eingestellt wobei sich besonders die Lehrer Heinrich Kunhardt Mosches spaterer Biograph und Friedrich Wilhelm Herrmann hervortaten die wie Kunhardt schrieb heisse Gefuhle fur Ehre und Vaterland hatten laut werden lassen 2 Hermann publizierte verschiedene Aufrufe zur Befreiung Als im Marz 1813 die Franzosen aus der Stadt abgeruckt waren hielt er die grosse offentliche Ansprache an die zur Hanseatischen Legion hinausziehenden Freiwilligen Kunhardt und Mosche dichteten Abschiedsgesange an die Kampfer Als die Franzosen dann noch einmal fur einige Monate Juni Dezember 1813 nach Lubeck zuruckkehrten fluchtete Herrmann nach Mecklenburg Mosche der der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit angehorte und sich haufig an ihren Vortragen beteiligt hatte starb mit 47 Jahren an einer Lungenkrankheit die er nach Auskunft seines Biographen schon aus Frankfurt mitgebracht hatte und die sich durch die Anstrengungen der Besatzungszeit verschlechtert hatte nbsp Grabstein fur Mosche und Herrmann in St KatharinenSeine Beisetzung war eine der letzten in der Katharinenkirche vor dem endgultigen Verbot der Bestattung in den Kirchen In den zweiten sudlichen Zwischenpfeiler des Unterchores der Katharinenkirche wurde eine schwarze Marmortafel eingelassen die letzte Grabplatte der Kirche die an ihn und an den ebenfalls hier beigesetzten Lehrer Friedrich Herrmann 1819 erinnert Sein Sohn Karl Mosche 1796 1856 wurde Musiklehrer am Katharineum und gehorte zu den ersten die Gedichte Emanuel Geibels vertonten Schriften Auswahl BearbeitenGabriel Christoph Benjamin Mosches Character und Schriften Mit einer Vorrede von Wilhelm Friedrich Hufnagel Frankfurt 1792 Digitalisat Animadversionum in Xenophontis Oeconomicum specimen Francofurti ad Moenum Fleischer 1793 Ueber Schuldisciplin in Gymnasien besonders in Rucksicht auf den Geist unsers Zeitalters Frankfurt a M Schnackenburg 1803 1804 Ueber den Unterricht im Lateinischen in unserer Burgerschule Abth 1 Lubeck Romhild 1807 Erste Nachricht von dem Gymnasium und der Burgerschule zu St Katharinen Abth 2 Lubeck Romhild 1808 Zweite Nachricht von dem Gymnasium und der Burgerschule zu St Katharinen dd Bemerkungen uber die Bestimmung und den Umfang unserer Schule Lubeck 1815 Neunte Nachricht von dem Gymnasium und der Burgerschule zu St Catharinen posthum M Christian Wilhelm Julius Mosche s ausgewahlte deutsche Aufsatze und Reden nebst dessen Leben und Charakter Hrsg von Friedrich Christian Matthia und Nikolaus Gottfried Eichhoff Frankfurt a M Hermann 1821 Digitalisat Literatur BearbeitenHeinrich Kunhardt Darstellung des Lebens und Wirkens des am 19ten Dezember 1815 verstorbenen M Christian Julius Wilhelm Mosche Direktors der St Katharinenschule zu Lubeck von seinem Mitlehrer an dieser Schule Niemann Lubeck 1817Digitalisat Stadtbibliothek LubeckHermann Genzken Das Katharineum zu Lubeck in der Franzosenzeit 1806 1815 Lubeck Borchers 1914 Beilage zum Schulprogramm 1914 Digitalisat Universitats und Landesbibliothek DusseldorfWeblinks BearbeitenMosche Christoph Julius Wilhelm Hessische Biografie Stand 9 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Reinhard Frost Mosche Christian Julius Wilhelm im Frankfurter Personenlexikon auch in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 66 Einzelnachweise Bearbeiten Kunhardt Lit S 19 a b Kunhardt Lit S 35 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich Daniel BehnRektor des Katharineums zu Lubeck 1806 1815Friedrich August GoringNormdaten Person GND 124530516 lobid OGND AKS LCCN no99017991 VIAF 8323754 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mosche Christian Julius WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und Rektor des Katharineums zu LubeckGEBURTSDATUM 5 November 1768GEBURTSORT ArnstadtSTERBEDATUM 19 Dezember 1815STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Julius Wilhelm Mosche amp oldid 209202958