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Die Frankfurter Latern war eine politische Satirezeitschrift welche unter unterschiedlichen Titeln zwischen 1860 und 1893 von Friedrich Stoltze bis zu seinem Tod 1891 in Frankfurt am Main herausgegeben wurde Inhaltsverzeichnis 1 Titel und Erscheinungsdaten 1 1 Frankfurter Latern 1860 1865 1 2 Friedrich Stoltze s Frankfurter Latern 1865 1866 1 3 Einzelne Ausgaben unter preussischer Zensur 1867 1871 1 4 Frankfurter Latern 1872 1893 2 WeblinksTitel und Erscheinungsdaten Bearbeiten nbsp Ein Bild deutscher Einheit Patrouille der Bundes Garnison in Frankfurt a M Karikatur in der Frankfurter Latern vom 22 November 1860Frankfurter Latern 1860 1865 Bearbeiten 1860 grundete Stoltze zusammen mit seinem langjahrigen Freund dem Zeichner und Karikaturisten Ernst Schalck die Frankfurter Latern als politisch satirische Zeitschrift nach dem Vorbild des Berliner Kladderadatsch Die Texte verfasste Stoltze selbst illustriert wurden sie hauptsachlich von Schalck aber auch von Albert Hendschel und zeitweise von Wilhelm Busch Nach einer Probenummer im August 1860 erschien das Blatt ab November 1860 alle zehn Tage als Illustrirtes satyrisches humoristisch lyrisches kritisch raisonnirendes astherisch annoncirendes Wochenblatt wo die Woch zehn Tage hat Jede Ausgabe enthielt auf vier Seiten Gedichte Epigramme und Kommentare zu aktuellen Ereignissen Vor allem in den Mundartstucken und den Zeichnungen kritisierte das Blatt den deutschen Partikularismus und verspottete die Politik der Grossmachte Frankreich und Preussen In jeder Nummer liess Stoltze den Kleinburger Hampelmann in Frankfurter Mundart uber ein aktuelles politisches Thema rasonieren Ausserdem gehorte in jede Latern ein Dialog zwischen Millerche und dem Berjerkapitan ebenfalls in Mundart Alle drei Figuren stammten aus Lustspielen des in Frankfurt popularen Mundartdichters Carl Malss Bereits 1862 geriet die Latern wegen ihrer kritischen Haltung zur preussischen Politik ins Visier der preussischen Justiz Die von Gerichten verhangten Geld und Haftstrafen gegen Schalck konnten jedoch in der Freien Stadt Frankfurt nicht vollstreckt werden Am 23 August 1865 starb Schalck an einer Lungenkrankheit In Nummer 32 am 6 September 1865 die auch sonst in ernstem Ton gehalten ist veroffentlichte Stoltze ein Trauergedicht auf seinen Freund Am 30 September 1865 erschien die Latern mit der Doppelnummer 35 amp 36 letztmals in ihrer bisherigen Form Friedrich Stoltze s Frankfurter Latern 1865 1866 Bearbeiten Am 16 Oktober 1865 erschien die Nr 1 von Friedrich Stoltze s Frankfurter Latern mit der Stoltze eine neue Zahlung als nunmehr alleinverantwortlicher Redakteur und Herausgeber begann Mit der Nr 2 vom 23 Oktober anderte sich auch der Untertitel in Gasometrisch lyrische electrisch satyrische galvanisch raisonnirische Original Beleuchtung alle zweihundertundvierzig Stunden herausgegeben und angezunden Die Latern erreichte inzwischen hohe Auflagen wurde aber ausserhalb Frankfurts wegen ihrer antipreussischen Haltung zunehmend von der Zensur bedrangt Die Ausgaben der beiden Jahrgange 1865 und 1866 sind gepragt von den zunehmenden innenpolitischen Konflikten die zum Deutschen Krieg fuhrten Am 14 Juli 1866 zwei Tage vor der Besetzung der Freien Stadt durch preussische Truppen erschien die fur lange Zeit letzte Ausgabe der Latern Am 21 Juli 1866 besetzten die Preussen das Redaktionsburo in der Grossen Eschenheimer Gasse Stoltze musste in die Schweiz fliehen und konnte erst nach der Annexion Frankfurts durch Preussen aufgrund einer Amnestie wieder zuruckkehren Einzelne Ausgaben unter preussischer Zensur 1867 1871 Bearbeiten In den folgenden Jahren versuchte Stoltze mit Unterstutzung preussenkritischer Frankfurter Burger immer wieder sein Blatt weiter erscheinen zu lassen 1867 und 1868 erschienen einzelne Nummern unter dem Titel Der wahre Jacob teils mit dem Untertitel Ridentem dicere verum Lachelnd die Wahrheit sagen teilweise Neue Frankfurter Latern und Neue Frankfurter Leuchte eine Confiszirt lyrisch arretirt satyrische galvanisch raisonnirische Originalbeleuchtung alle 768 Stunden herausgegeben und angezunden 1870 gelange es Stoltze vier Nummern der Latern die Zensur passieren zu lassen 1871 waren es drei Im November 1871 veroffentlichte er das selbstironische Gedicht Schon wieder eine Nummer kundigte aber zugleich an dass die Latern ab 1 Januar 1872 regelmassig erscheinen werde Frankfurter Latern 1872 1893 Bearbeiten Tatsachlich erschien die erste Ausgabe der neuen Frankfurter Latern erst am 17 Februar 1872 von da ab jedoch regelmassig jede Woche bis zu Stoltzes Tod 1891 als Satyrisches humoristisch lyrisches kritisch raisonnirendes asthetisch annocirendes Wochenblatt Die Nummer 13 des 27 Jahrgangs vom 28 Marz 1891 war die letzte von Stoltze verantwortete Ausgabe Am 4 April erschien die Nummer 14 die die Redaktion Stoltze widmete und gleichzeitig ankundigte das Blatt in seinem Namen fortfuhren zu wollen Es erschien noch fur knapp zwei Jahre zunachst unter Verantwortung von Stoltzes altester Tochter Lyda ab 1892 unter dem von ihr beauftragten Redakteur Max Hirschfeld Die Latern war zuletzt ein humoristisches Wochenblatt ohne an die literarische und journalistische Qualitat Stoltzes anknupfen zu konnen Sie wurde mit der Nr 13 vom 25 Marz 1893 endgultig eingestellt Weblinks BearbeitenFrankfurter Latern Reproduktion des Harald Fischer Verlags Frankfurter Latern in der digitalen Sammlung der Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankfurter Latern amp oldid 218187202