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Maria I englisch Mary I oder Mary Tudor auch Maria Tudor Maria die Katholische oder Maria die Blutige 18 Februar 1516 in Greenwich 17 November 1558 im St James s Palace war von 1553 bis 1558 Konigin von England und Irland und der vierte Monarch des Hauses Tudor Sie war die Tochter des Konigs Heinrich VIII und seiner ersten Frau Katharina von Aragon Als ihr Vater die Ehe vom englischen Klerus fur nichtig erklaren liess und Anne Boleyn heiratete wurde Maria dauerhaft von ihrer Mutter getrennt zum koniglichen Bastard erklart und von der Thronfolge ausgeschlossen Aufgrund ihrer Weigerung Heinrich als Oberhaupt der Kirche von England und sich selbst als illegitime Tochter anzuerkennen fiel Maria jahrelang in Ungnade und entging nur durch ihre letztliche Unterwerfung einer Verurteilung als Verraterin Heinrich nahm sie 1544 wieder in die Thronfolge auf legitimierte sie jedoch nicht Maria I Portrat von Anthonis Mor 1554 Nach dem fruhen Tod ihres jungeren Halbbruders Konig Eduard VI setzte sich Maria gegen ihre protestantische Grossnichte und Rivalin Jane Grey durch und wurde zur ersten Konigin Englands aus eigenem Recht gekront womit erstmals in der englischen Geschichte eine Frau die uneingeschrankten Rechte eines Souverans ausubte abgesehen von der umstrittenen Herrschaft der Kaiserwitwe Matilda als Herrin von England Marias Herrschaft war gepragt von grossen konfessionellen Spannungen da Maria versuchte den Katholizismus wieder als Staatsreligion zu etablieren Unter ihrer Herrschaft wurden fast dreihundert Protestanten hingerichtet Die Nachwelt bezeichnete sie daher je nach Standpunkt mit den Beinamen die Katholische oder die Blutige englisch Bloody Mary Marias protestantische Halbschwester und Nachfolgerin Elisabeth I machte Marias religionspolitische Massnahmen wieder ruckgangig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 1 1 Kindheit und Jugend 1 1 2 Verlust der Thronfolge 1 1 3 Versohnung mit Heinrich VIII 1 1 4 Maria unter Eduard VI 1 2 Herrschaft 1 2 1 Thronbesteigung 1 2 2 Heirat mit Philipp II 1 2 3 Religionspolitik 1 2 4 Wirtschaftspolitik 1 2 5 Aussenpolitik 1 3 Tod und Nachfolge 2 Titel und Wappen 3 Abstammung 4 Einschatzung durch die Nachwelt 5 Rezeption in Kunst und Literatur 5 1 Goldmedaille 5 2 Theater und Oper 5 3 Film und Fernsehen 5 4 Belletristik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Kindheit und Jugend Bearbeiten nbsp nbsp Heinrich VIII und Katharina von Aragon Marias Eltern Maria Tudor wurde am 18 Februar 1516 als funftes Kind Konig Heinrichs VIII und seiner ersten Frau Katharina von Aragon im Palace of Placentia bei Greenwich geboren Drei Tage nach ihrer Geburt wurde sie in der nahen Church of the Observant Friars getauft gehalten wurde sie dabei von einer engen Freundin der spateren Konigin Anne Elizabeth Howard der Ehefrau des Thomas Howard 3 Duke of Norfolk 1 Ihre Taufpaten wurden unter anderem der einflussreiche Kardinal Wolsey und ihre Verwandten Margaret Pole 8 Countess of Salisbury und Katherine of York 2 Ihre Namenspatronin war ihre Tante Mary Tudor Anders als die ubrigen Kinder Katharinas uberstand Maria die ersten Lebensmonate Der venezianische Botschafter Sebastian Giustiniani gratulierte dem Konig zur Geburt seiner Tochter und dem Wohlbefinden ihrer heiteren Mutter der Konigin auch wenn es noch erfreulicher gewesen ware wenn das Kind ein Sohn gewesen ware 3 Heinrich liess sich jedoch nicht entmutigen Wir sind beide jung war es diesmal eine Tochter so werden mit Gottes Gnade Sohne folgen 3 Der Konig machte keinen Hehl aus seiner Zuneigung zu seiner Tochter und erzahlte Giustiniani stolz Bei Gott dieses Kind weint niemals 4 In ihren ersten beiden Lebensjahren wurde Maria wie es fur konigliche Kinder ublich war von Gouvernanten und Ammen versorgt Sie stand unter der Aufsicht einer fruheren Hofdame der Konigin Lady Margaret Bryan die spater auch fur die Erziehung von Marias jungeren Halbgeschwistern Elisabeth und Eduard verantwortlich war Ab dem Jahr 1520 fiel diese Rolle Margaret Pole zu Trotz ihres zarten Alters war Maria jedoch bereits eine wichtige Partie auf dem Heiratsmarkt Sie war bislang die einzige Erbin doch hoffte Heinrich weiterhin auf einen Sohn als Thronfolger Obwohl England Frauen nicht prinzipiell von der Thronfolge ausschloss war die Herrschaft der bislang einzigen Regentin Matilda von Unruhen und Krieg gepragt gewesen Eine gekronte Konigin aus eigenem Recht hatte es in England bislang nicht gegeben und der Gedanke warf Fragen auf ob der Adel sie akzeptieren wurde ob sie einen auslandischen Monarchen heiraten sollte und inwieweit eine solche Ehe England politisch abhangig machen wurde 5 Angesichts dieser Probleme zogerte Heinrich Maria offiziell zur Thronfolgerin zu ernennen Seine Tochter sollte stattdessen eine Ehe eingehen um die politischen Bundnisse ihres Vaters zu festigen So wurde sie im Alter von zwei Jahren dem Dauphin Franz versprochen dem Sohn des franzosischen Konigs Franz I Zu diesem Zweck fand eine Verlobung per Stellvertreter statt in deren Verlauf die kleine Prinzessin Guillaume Bonnivet den Stellvertreter des Dauphins gefragt haben soll Seid Ihr der Dauphin Wenn ja mochte ich Euch kussen 6 Nach drei Jahren wurde die Verbindung jedoch wieder gelost nbsp Maria als Braut Karls V von Lucas Horenbout ca 1521 1525Schon im Jahr 1522 schmiedete Heinrich mit dem Vertrag von Windsor ein zweites Ehebundnis Marias neuer Ehemann in spe war ihr Cousin ersten Grades und Kaiser des Heiligen Romischen Reichs Karl V Katharina unterstutzte diese Verlobung nach Kraften indem sie im Marz 1522 dem spanischen Gesandten die Fahigkeiten ihrer Tochter vorfuhrte Dieser schrieb Karl V voller Bewunderung dass Maria die Eleganz Fahigkeiten und Selbstkontrolle einer Zwanzigjahrigen besitze 7 Von diesem Zeitpunkt an trug Maria haufig eine Brosche mit der Aufschrift The Emperour der Kaiser Dennoch musste mit der Heirat bis zu Marias zwolftem Lebensjahr dem damaligen Mindestalter fur Eheschliessungen gewartet werden Maria war erst funf Jahre alt Karl bereits einundzwanzig Auch dieses Eheversprechen verlor wenige Jahre spater seine Bedeutung als Karl stattdessen die Prinzessin Isabella von Portugal heiratete Als Prinzessin genoss Maria eine fundierte Ausbildung unter der Leitung ihrer Erzieherin Margaret Pole Neben ihrer Muttersprache Englisch lernte sie Latein Franzosisch und Italienisch Ausserdem wurde die junge Maria in Musik unterrichtet und durch Gelehrte wie Erasmus von Rotterdam mit den Wissenschaften vertraut gemacht Grossen Anteil an ihrer fruhen Erziehung hatte ihre Mutter die ihre Studien regelmassig uberprufte und der es gelang den spanischen Humanisten Juan Luis Vives an den englischen Hof zu holen Auf Katharinas Befehl schrieb Vives die Werke De institutione feminae christianae und De ratione studii puerilis die ersten Lehrschriften fur zukunftige Koniginnen Auf seine Anregung hin las Maria die Werke von Cicero Plutarch Seneca und Platon sowie Erasmus Institutio Principis Christiani und Utopia von Thomas Morus 8 Der Konig gewahrte Maria 1525 das Privileg eines eigenen Hofstaats in Ludlow Castle in den Welsh Marches das als Sitz des Council of Wales and Marches das Machtzentrum des Furstentums Wales sowie oft als Sitz des Prince of Wales des Thronfolgers diente Sie wurde damit also wie ein Thronfolger behandelt Allerdings wurde sie nicht zur Princess of Wales ernannt wie eigentlich ublich Ihr Vater erhob gleichzeitig seinen Bastardsohn Henry Fitzroy zum Duke of Richmond und Somerset uberhaufte ihn mit koniglichen Amtern und schickte ihn an die nordlichen Grenzen des Reiches wie einen Prinzen Hoffnung auf einen legitimen mannlichen Thronfolger hatte der Konig nicht mehr Die Konigin war ausserst verargert uber die Erhebung Fitzroys und protestierte kein Bastard sollte uber die Tochter einer Konigin erhoben werden 9 Stimmen wurden laut der Konig erwage vielleicht Fitzroy statt Maria zum Thronfolger zu machen Der Konig verhielt sich aber zweideutig und traf zunachst keine Entscheidung betreffs der Thronfolge Im Jahr 1526 wurde auf Anregung von Kardinal Wolsey den Franzosen der Vorschlag unterbreitet die Prinzessin nicht mit dem Dauphin zu verheiraten sondern mit dessen Vater dem Konig Franz I von Frankreich Eine solche Verbindung sollte in einer Allianz beider Lander munden Da Franz bereits Sohne aus erster Ehe hatte so der Vorschlag wurden die Thronfolgen von England und Frankreich getrennt bleiben und falls Heinrich ohne weitere Nachkommen blieb Marias Kinder den englischen Thron erben 10 Ein neues Eheversprechen wurde unterzeichnet das eine Heirat Marias mit Franz I oder dessen zweitem Sohn Heinrich dem Herzog von Orleans vorsah Zwei Wochen lang hielten sich franzosische Gesandte in England auf denen die Prinzessin vorgefuhrt wurde und die sich von ihr beeindruckt zeigten Allerdings gaben sie zu bedenken dass sie so dunn zart und klein ist dass es unmoglich ist sie innerhalb der nachsten drei Jahre zu verheiraten 10 Verlust der Thronfolge Bearbeiten Ab dem Jahr 1527 strebte Heinrich VIII eine kirchliche Erklarung an die Ehe mit Katharina fur nichtig erklaren zu lassen Der Konig selbst behauptete der Bischof von Orleans habe ihm die Frage gestellt ob seine Ehe mit Katharina gultig sei da Katharina vorher mit Heinrichs Bruder Arthur Tudor verheiratet gewesen war 11 Im Fall der Nichtigkeit der Ehe ware auch Maria fur illegitim erklart worden und hatte als keine angemessene Partie fur einen franzosischen Prinzen gegolten Heinrich hoffte Katharinas Hofdame Anne Boleyn heiraten und mit ihr Sohne haben zu konnen Katharina weigerte sich standhaft Heinrichs Planen zuzustimmen Trotz der ehelichen Schwierigkeiten verbrachten Heinrich und Katharina noch immer gemeinsam Zeit mit ihrer Tochter unter anderem im Sommer 1528 zu Weihnachten 1530 und im Marz 1531 12 Es zeichnete sich jedoch fruh ab dass Anne Boleyn Maria misstraute Als der Konig Maria im Juli 1530 besuchte sandte Anne Boleyn Diener mit ihm um zu erfahren was er mit seiner Tochter besprach 13 Der spanische Botschafter Eustace Chapuys berichtete Karl V zudem dass der Konig uberlegte Maria mit Annes Verwandten den Howards zu verheiraten 14 Obwohl Papst Clemens VII die Nichtigkeitserklarung der Ehe strikt ablehnte trennte sich Heinrich VIII im Juli 1531 von Katharina Er erkannte in der Folge den Primat des Papstes nicht mehr an und erklarte sich mit Zustimmung des Parlaments mittels der Suprematsakte selbst zum Oberhaupt der Church of England die sich dadurch letztendlich zur anglikanischen Kirche wandeln sollte Im Januar 1533 heiratete der Konig seine mittlerweile schwangere Geliebte Anne Boleyn Da ihr Kind nicht illegitim zur Welt kommen sollte benotigte Heinrich ein kirchliches Dekret uber die Nichtigkeit seiner ersten Ehe Der Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer stellte nach einer Anhorung am 23 Mai die Ungultigkeit der Ehe zwischen Heinrich VIII und Katharina von Aragon fest 15 Diese Erklarung sollte Maria zur unversohnlichen Feindin Cranmers werden lassen Nachdem seine erste Ehe fur nichtig erklart worden war verbot Heinrich Maria und Katharina jeglichen Kontakt zueinander Dennoch schrieben sich die beiden weiterhin heimlich Briefe die von treuen Dienstboten oder von Chapuys befordert wurden In diesen Briefen beschwor Katharina ihre Tochter dem Konig in allem gehorsam zu sein solange sie sich dabei nicht an Gott und ihrem eigenen Gewissen versundigte Ende April erfuhr Maria erstmals von Heinrichs zweiter Heirat 15 Nachdem Anne Boleyn im Mai zur neuen Konigin von England gekront worden war erkannte Heinrich VIII Katharina nicht mehr als Konigin an und befahl Maria ihre Juwelen abzugeben Chapuys horte zudem wie Anne Boleyn offentlich prahlte sie werde Maria zu ihrer Dienerin machen 16 Als im September Anne Boleyn statt des erwarteten Jungen ein Madchen Elisabeth zur Welt brachte erkannte Heinrich Maria nicht mehr als legitime Tochter an Sie verlor folglich ihren Status als Thronfolgerin und trug als illegitime Tochter des Konigs nur noch den Titel einer Lady Maria weigerte sich jedoch ihrer Halbschwester den Titel zuzugestehen der rechtmassig ihr selbst zustand Wie ihre Mutter und die romisch katholische Kirche betrachtete sie die Ehe zwischen Katharina und Heinrich als gultig geschlossen und sich selbst daher als legitime Tochter Heinrichs Wenn ich dem Gegenteil zustimmte beleidigte ich Gott erklarte sie und nannte sich in allen anderen Dingen Eure gehorsame Tochter 17 Solange sich Katharina und Maria ihm widersetzten sah Heinrich keine Moglichkeit den konservativen Adel und die Konigshauser Europas von der Rechtmassigkeit seiner Ehe mit Anne Boleyn zu uberzeugen Aus diesem Grund ging er nun harter gegen seine Tochter vor Er loste ihren Haushalt auf und sandte sie nach Hatfield in den Haushalt ihrer neugeborenen Halbschwester der sie als Hofdame dienen sollte Maria unterstand nun direkt Lady Shelton einer Tante Anne Boleyns und wurde von ihren alten Freunden getrennt Heinrich befurchtete moglicherweise dass ihre Freunde Maria bestarken wurden und unternahm alles um seine Tochter zu isolieren Maria und auch die Bevolkerung schrieben diese Behandlung dem Einfluss der unpopularen Konigin Anne zu Anne Boleyn gab Lady Shelton nachgewiesenermassen den Auftrag Maria streng zu behandeln und sie zu ohrfeigen sollte sie es wagen sich als Prinzessin zu bezeichnen 18 Auch bewohnte Maria laut Chapuys den schlechtesten Raum im ganzen Haus Die schlechte Behandlung der fruheren Prinzessin durch Konig und Konigin brachte Maria Sympathien unter den einfachen Menschen die in ihr weiterhin die legitime Thronerbin sahen So jubelten sie Maria zu wann immer sie sie sahen und in Yorkshire gab sich ein junges Madchen namens Mary fur die Prinzessin aus mit der Behauptung es sei ihr von ihrer Tante Mary Tudor vorhergesagt worden dass sie zu einem Zeitpunkt ihres Lebens betteln gehen musste 19 Auch Mitglieder des konservativen Adels waren Maria nach wie vor freundlich gesinnt wie Nicholas Carew Sir Francis Bryan und der Cousin des Konigs Henry Courtenay 1 Marquess of Exeter Dennoch konnten auch sie nicht verhindern dass Heinrich das Parlament am 23 Marz 1534 den First Act of Succession verabschieden liess der einzig Anne Boleyns Nachkommen als rechtmassige Thronfolger anerkannte und alle Versuche Maria wieder in die Thronfolge einzugliedern bei Todesstrafe untersagte Wer sich weigerte den Eid auf diesen Akt zu leisten wurde als Verrater hingerichtet wie der Bischof John Fisher und der ehemalige Lordkanzler Thomas Morus nbsp Handschriftliche Fassung des Eides auf den Act of SuccessionMaria weigerte sich standhaft den Eid auf den Akt zu leisten und zeigte sich widerspenstig wann immer man sie aufforderte ihrer Halbschwester den Vortritt zu lassen Infolgedessen wuchs ihre Angst vor einem Anschlag auf ihr Leben durch Gift 20 In dieser Zeit wurde Chapuys ihr engster Freund und Vertrauter und sie bat ihn mehrmals Karl V zu uberzeugen ihr zu Hilfe zu kommen 1535 gab es daher mehrere Plane sie aus England zu schmuggeln die aber im Sande verliefen Obwohl Heinrich entschlossen war den Trotz seiner Tochter zu brechen zeigte sich hin und wieder dass er nach wie vor Zuneigung fur Maria empfand Als der franzosische Botschafter ihre Fertigkeiten pries traten dem Konig Tranen in die Augen 21 Er sandte ihr seinen personlichen Leibarzt William Butts als sie krank wurde und gestattete auch Katharinas Arzt und Apotheker seine Tochter zu untersuchen Im Januar 1536 starb Katharina schliesslich ohne ihre Tochter noch einmal gesehen zu haben Da bei ihrer Obduktion eine schwarze Verfarbung ihres Herzens festgestellt wurde glaubten viele darunter auch Maria dass Katharina vergiftet worden war Anne Boleyn der es bislang nicht gelungen war ihren Status durch die Geburt eines mannlichen Thronfolgers zu sichern betrachtete Maria als echte Bedrohung Zunehmend verzweifelt sagte sie uber Maria Sie ist mein Tod und ich bin ihrer 22 Nach Katharinas Tod fuhlte Maria sich unsicherer als je zuvor da Heinrich nach damaligem Recht im Falle der Ungultigkeit einer Ehe mit Anne unter Umstanden das eheliche Leben mit Katharina wieder hatte aufnehmen mussen 23 Mehrmals bot Anne Maria an zwischen ihr und ihrem Vater zu vermitteln wenn Maria sie nur als Konigin anerkennen wurde Maria weigerte sich jedoch jemand anderen als ihre Mutter als Konigin zu akzeptieren Als Anne erkannte dass sie wieder schwanger war fuhlte sie sich wieder sicher Sobald ihr Sohn geboren war so die Konigin wusste sie was mit Maria geschehen wurde 24 Sie erlitt jedoch am selben Tag als Katharina beerdigt wurde eine Fehlgeburt Als 1536 auch Anne Boleyn die Gunst des Konigs verlor und wegen angeblichen Ehebruchs hingerichtet wurde hoffte Maria auf eine Verbesserung ihrer Lage Jane Seymour die neue Frau in Heinrichs Leben hatte ihr schon zuvor versichert dass sie ihr nach Kraften beistehen werde Davon ermutigt schrieb Maria an den Konig und gratulierte ihm zu seiner neuen Heirat Heinrich antwortete jedoch nicht Solange Maria ihn nicht als Oberhaupt der Kirche von England und sich selbst als illegitim anerkannte weigerte er sich sie als seine Tochter zu behandeln Marias Halbschwester Elisabeth ging es nun ahnlich wie ihr wenige Jahre zuvor Sie verlor ihren Platz in der Thronfolge und wurde zur Lady herabgestuft Dies machte deutlich dass Marias schwierige Lage vor allem von ihrem Vater und nicht allein von Konigin Anne herbeigefuhrt worden war Versohnung mit Heinrich VIII Bearbeiten Um die Gunst Heinrichs VIII wiederzuerlangen war Maria zu Zugestandnissen bereit Sie schwor dem Konig treu zu dienen direkt nach Gott 25 weigerte sich aber den Eid auf ihn als Oberhaupt der Kirche von England zu leisten Den protestantischen Glauben sah sie als Bildersturm an und als Enteignung der Kirche deren Besitztumer in die Taschen des opportunistischen Adels wanderten Zwischen ihr und dem Minister Thomas Cromwell entspann sich ein Briefwechsel in dem Maria ihn einerseits um Vermittlung im Konflikt mit ihrem Vater bat andererseits darauf bestand dass sie keine weiteren Zugestandnisse machen konnte Heimliche Briefe ihrer Mutter bestarkten sie darin Entscheidungen nicht aufgrund von politischen Notwendigkeiten zu fallen sondern Gott und ihr Gewissen als die hochste Instanz zu betrachten Im Konflikt mit ihrem Vater fuhrte sie daher immer wieder an dass mein Gewissen mir nicht erlaubt zuzustimmen 26 Heinrich jedoch war nicht bereit eine bedingte Kapitulation anzunehmen und erhohte den Druck auf Marias Freunde bei Hofe So wurde u a Francis Bryan verhort ob er geplant habe Maria wieder in die Thronfolge einzugliedern und Henry Courtenay verlor seinen Posten als Gentleman der Privy Chamber Auch wurde Maria zugetragen dass sie sollte sie sich weiterhin widersetzen als Verraterin verhaftet und verurteilt werden wurde 25 Cromwell verargert uber Maria und unter Druck Heinrichs erklarte Maria dass sie sollte sie nicht nachgeben auf immer seine Unterstutzung verlieren wurde Er nannte sie argerlich die dickkopfigste halsstarrigste Frau die es je gegeben hat 27 Chapuys und Marias Freunde beschworen sie sich dem Konig zu unterwerfen Schliesslich gab Maria nach Am 22 Juni 1536 unterzeichnete sie ein von Cromwell aufgesetztes Schriftstuck Lady Mary s Submission Lady Marias Unterwerfung womit sie die Ungultigkeit der Ehe ihrer Eltern und ihren Status als illegitime Tochter akzeptierte und den Konig als Oberhaupt der Kirche anerkannte Damit hatte sie ihr Leben und das ihrer Freunde gerettet doch gleichzeitig war alles wofur sie und ihre Mutter gekampft hatten zunichte Heimlich beauftragte sie Chapuys ihr eine papstliche Absolution zu besorgen Chapuys schrieb besorgt an Karl V Diese Angelegenheit der Prinzessin hat ihr grossere Qualen bereitet als Ihr glaubt 28 Historiker gehen davon aus dass diese Krise Maria dazu brachte in spateren Jahren ihr Gewissen und ihren Glauben kompromisslos zu verteidigen 29 nbsp Heinrich VIII mit Jane Seymour und seinen Kindern Prinz Eduard Maria und ElisabethDrei Wochen spater sah Maria ihren Vater zum ersten Mal nach funf Jahren wieder und traf bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal ihre neue Stiefmutter Jane Seymour Jane hatte sich beim Konig mehrere Male fur Maria eingesetzt und zwischen den beiden entstand ein freundschaftliches Verhaltnis Nun da Maria nachgegeben hatte hiess Heinrich sie wieder am Hof willkommen er gab ihr erneut einen eigenen Haushalt und es wurde sogar uber eine neue Verlobung fur sie gesprochen 25 Doch obwohl Maria wieder als Tochter des Konigs behandelt wurde behielt sie den illegitimen Status der sie nach damaligem Recht von jeglicher Erbfolge ausschloss Im Herbst 1537 wurde schliesslich der langersehnte Thronfolger Eduard geboren und Maria wurde seine Taufpatin 25 Nur wenig spater starb seine Mutter Jane Seymour Maria wurde die Ehre zuteil auf einem schwarzen Pferd dem Trauerzug voranzureiten Im Verlauf kummerte sie sich um den kleinen Eduard der ihr laut einem Bericht der Hofdame Jane Dormer viele Fragen stellte ihr Geheimhaltung versprach und ihr solchen Respekt und solche Verehrung entgegenbrachte als ware sie seine Mutter 30 Jane Seymours Tod blieb nicht der einzige Verlust Marias 1538 geriet die Familie Pole unter Verdacht in der sogenannten Exeter Verschworung gegen Heinrich zu konspirieren darunter auch Margaret Pole Marias einstige Gouvernante Marias alte Freunde Henry Courtenay Henry Pole und Nicholas Carew wurden als Verrater hingerichtet Margaret Pole im Tower of London inhaftiert und im Jahr 1541 ebenfalls enthauptet Cromwell warnte Maria in dieser Zeit davor Fremde in ihren Haushalt aufzunehmen 25 da sie nach wie vor ein Fokus fur Widerstand gegen die Religionspolitik des Konigs war nbsp Maria ca 1544Auch erlebte sie in diesen Jahren weitere Eheschliessungen ihres Vaters Von seiner vierten Ehefrau Anna von Kleve liess sich Heinrich im Jahr 1540 schon nach kurzer Zeit wieder scheiden Die funfte Catherine Howard eine Cousine Anne Boleyns war einige Jahre junger als Maria Zunachst gab es Spannungen zwischen den beiden wegen angeblicher Respektlosigkeit Marias gegenuber der neuen Konigin die darin gipfelten dass Catherine beinahe zwei Hofdamen Marias entliess Dennoch gelang es Maria Catherine zu versohnen Sie erhielt die Erlaubnis des Konigs sich dauerhaft bei Hofe aufzuhalten 1541 begleitete sie Heinrich und Catherine auf deren Reise in den Norden Catherine endete 1542 wie zuvor Anne Boleyn auf dem Schafott Catherine Parr die sechste und letzte Frau Heinrichs verbesserte Marias Lage am Hof weiter und fuhrte Vater und Tochter enger zusammen Maria scheint den Rest von Heinrichs Regierungszeit in Gesellschaft Catherine Parrs bei Hofe verbracht zu haben 25 Sie und Catherine Parr hatten viele gemeinsame Interessen Gemeinsam mit ihrer Stiefmutter ubersetzte sie Erasmus von Rotterdam und las mit ihr humanistische Bucher 25 Ausserdem war sie eine begnadete Reiterin und ging gerne auf die Jagd Bekannt war sie fur ihre Vorliebe fur Mode Juwelen und Kartenspiele bei denen sie mitunter grossere Summen wettete Ihre Leidenschaft fur Tanz sorgte fur einen Tadel ihres jungeren Bruders Eduard der Catherine Parr schrieb Maria sollte nicht mehr an fremdlandischen Tanzen und allgemeinen Belustigungen teilnehmen da es sich fur eine christliche Prinzessin nicht schicke 25 Auch musizierte sie leidenschaftlich gern Im Jahr 1544 legte Heinrich im dritten Act of Succession die Thronfolge endgultig fest und liess ihn vom Parlament ratifizieren Sowohl Maria als auch Elisabeth wurden wieder in die Thronfolge aufgenommen Maria an zweiter Elisabeth an dritter Stelle nach Eduard Doch obwohl die beiden damit wieder ihren Platz in der Erbfolge hatten legitimierte Heinrich seine Tochter nach wie vor nicht in der damaligen Zeit ein eklatanter Widerspruch Laut damaligem Gesetz war es Bastarden nicht erlaubt den Thron zu erben was zu diversen Versuchen fuhren sollte sowohl Maria als auch Elisabeth vollstandig von der Thronfolge auszuschliessen Maria unter Eduard VI Bearbeiten Nachdem Konig Heinrich VIII am 28 Januar 1547 gestorben war erbte sein noch minderjahriger Sohn Eduard den Thron Das katholische Ausland verhielt sich zunachst abwartend ob Eduard uberhaupt als Konig anerkannt wurde Da er nach Heinrichs Exkommunikation geboren worden war betrachteten ihn die katholischen Lander als illegitim und Maria als die rechtmassige Erbin 31 Karl V hielt es nicht fur ausgeschlossen dass Maria ihren Anspruch geltend machte Sie akzeptierte Eduard jedoch als Konig In den ersten Jahren seiner Kindheit hatten sich Eduard und seine Halbschwestern sehr nahegestanden und ihre Nahe spiegelt sich in dem Kondolenzbrief wider den Eduard seiner alteren Schwester schrieb Wir sollten den Tod unseres Vaters nicht beklagen da es Sein Wille ist der alle Dinge zum Guten wirkt Soweit es mir moglich ist werde ich dir der beste Bruder sein und uberfliessen mit Freundlichkeit 32 Drei Monate nach dem Tod ihres Vaters verliess Maria den Haushalt Catherine Parrs mit der sie bislang gelebt hatte In seinem Testament hatte Heinrich Maria 32 Herrenhauser sowie Landereien in Anglia und um London herum vermacht zusammen mit einem jahrlichen Einkommen von 3000 Pfund Im Falle ihrer Heirat sollte sie eine Mitgift von 10 000 Pfund erhalten 31 Mit ihren 31 Jahren war Maria nun eine reiche unabhangige Frau und sie umgab sich mit katholischen Dienern und Freunden Dadurch ruckte sie bald in den Fokus des neuen Regimes Der erst neun Jahre alte Konig regierte zwar nominell stand aber unter dem Einfluss seines Onkels und Vormunds Edward Seymour 1 Duke of Somerset der einen strikt protestantischen Kurs verfolgte Somit wurde Marias Haushalt zu einem Sammelpunkt fur Katholiken Dennoch verhielt sich Edward Seymour ihr gegenuber recht freundlich Er selbst hatte Karl V eine Zeitlang gedient und seine Frau Anne Seymour war mit Maria befreundet 33 nbsp Marias Bruder Eduard VI ca 1550Im Januar 1549 wurde die Heilige Messe im romischen Ritus abgeschafft die Feiertage vieler Heiliger wurden gestrichen und neue Bekleidungsvorschriften fur den Klerus erlassen Als die Regierung protestantische Gesetze verabschiedete protestierte Maria dass Heinrichs Religionsgesetze nicht abgeschafft werden sollten bis Eduard volljahrig war Seymour entgegnete dass Heinrich gestorben sei ehe er seine Reform vollenden konnte 34 Im Fruhling bat sie Karl V um Hilfe der von Seymour verlangte Maria nicht an der Ausubung ihrer Religion zu hindern Obwohl Seymour erklarte dass er nicht offen gegen ein Gesetz verstossen wurde gestattete er Maria in ihrem Haushalt ihrem Glauben zu folgen Dennoch gab es viele kritische Stimmen die Marias Unterwerfung verlangten Als Aufstande gegen die neuen Religionsgesetze ausbrachen geriet Maria unter Verdacht mit den Rebellen zu sympathisieren und sie zu unterstutzen Seymour der Karl V nicht verargern wollte suchte zu schlichten Wenn sie sich nicht anpassen will lasst sie still und ohne Skandal tun was sie mochte 35 Eduard war jedoch anderer Meinung und schrieb an Maria Wir haben Uns sehr gewundert und wundern Uns noch immer welche Beweggrunde du haben magst das was von den gelehrten Mannern dieses Reiches dargelegt und von all Unseren liebenden Untertanen gehorsam angenommen wurde abzulehnen und dich zu weigern es zu befolgen und anzunehmen Da Wir deinen guten Charakter und deine Zuneigung fur Uns kennen konnen Wir Uns keinen anderen Grund fur deine Weigerung vorstellen als einen gewissen Groll deines Gewissens aufgrund mangelnder Information und Beratung mit guten gelehrten Mannern soll dem abhelfen 35 Am 14 Oktober 1549 wurde Edward Seymour vom Adel gesturzt Als neuer Vormund erlangte John Dudley 1 Duke of Northumberland entscheidenden Einfluss auf den Konig Deutlich radikaler in seinen Ansichten als Seymour machte sich Dudley bei Maria schnell unbeliebt Sie hielt ihn fur den unbestandigsten Mann in England weshalb sie sich aus diesem Konigreich fortwunschte 36 Erneut verlangte Karl V eine Garantie des Kronrats dass seine Cousine nicht in der Ausubung ihrer Religion behindert werden sollte Maria war uberzeugt dass ihr Leben in Gefahr war und flehte Karl V an ihr bei der Flucht aus England behilflich zu sein Im Juni 1550 entsandte Karl V drei Schiffe um Maria auf den Kontinent zu bringen an den Hof seiner Schwester in den Niederlanden Doch nun zauderte Maria Ihr Buchprufer Rochester stellte den gesamten Plan in Frage und behauptete die Englander hatten die Wachen an den Kusten verscharft Maria geriet in Panik und unterbrach die Beratungen zwischen ihm und Karls Gesandten mehrmals mit ihren verzweifelten Ausrufen Was sollen wir tun Was soll nur aus mir werden 37 Im Verlaufe der hektischen Beratungen entschied sie sich schliesslich gegen eine Flucht die obendrein den Verlust ihres Thronrechts bedeutet hatte Zu Weihnachten 1550 traf Maria schliesslich wieder bei Hofe ein wo Eduard ihr Vorwurfe machte dass sie nach wie vor zur Messe ging Maria argumentierte dass er noch nicht alt genug sei um genug uber den Glauben zu wissen Die Auseinandersetzung endete damit dass beide in Tranen ausbrachen 38 Im Januar 1551 verlangte Eduard erneut dass sie die neuen Religionsgesetze anerkannte Maria die sich nach wie vor auf Seymours Versprechen berief war zutiefst getroffen dass ihr Bruder sie als Gesetzesbrecherin und Anstifterin zum Ungehorsam betrachtete Im Marz hatten sie und er eine weitere Auseinandersetzung die zur Folge hatte dass Freunde und Bedienstete Marias wegen Teilnahme an der Messe verhaftet wurden Daraufhin drohte Karl V mit Krieg Es kam zu diplomatischen Spannungen zwischen England und Spanien Der Kronrat suchte den Konflikt zu losen indem er Marias Bediensteten befahl die Prinzessin zu bekehren und ihr die Teilnahme an der Messe in ihrem Haushalt verbot Maria erklarte jedoch dass sie eher fur ihren Glauben sterben werde als sich bekehren zu lassen 39 Als zwischen Frankreich und Spanien Krieg ausbrach wurde der Druck auf Maria geringer Viele befurchteten dass Karl V in England einfallen wurde und der Kronrat bemuhte sich um eine Aussohnung mit Maria Im Marz 1552 wurden ihre Bediensteten aus dem Tower entlassen und zwei Monate spater besuchte sie ihren Bruder bei Hofe Im Winter wurde Eduard krank Maria besuchte ihn ein letztes Mal im Februar 1553 ahnte allerdings nicht dass er bereits todkrank war moglicherweise aufgrund von Tuberkulose Dudley wohl wissend dass Maria im Falle von Eduards Tod die rechtmassige Thronfolgerin war empfing sie mit allen Ehren hielt aber den Zustand ihres Bruders vor ihr geheim Tatsachlich glaubte Maria dass Eduard sich auf dem Weg der Besserung befinde jedoch zeichnete sich im Juni ab dass er bald sterben wurde Herrschaft Bearbeiten Thronbesteigung Bearbeiten Angesichts der standigen Glaubenskonflikte befurchtete Eduard zu Recht dass Maria nach seinem Tod alle Reformen ruckgangig machen und England wieder unter die Herrschaft des Papstes bringen wollte Aus diesem Grund brach Eduard mit der Thronfolgeregelung seines Vaters Heinrich um Maria von der Thronfolge auszuschliessen mit der Begrundung diese sei nie wieder als legitime Tochter Heinrichs anerkannt worden Zudem bestehe die Moglichkeit einer Heirat mit einem Auslander der anschliessend in England die Macht ergreifen wurde 25 Da dies auch auf seine Schwester Elisabeth zutraf wurde auch sie von der Thronfolge ausgeschlossen 40 Stattdessen vermachte Eduard die Krone Lady Jane Grey einer protestantischen Enkelin seiner verstorbenen Tante Mary Tudor die kurz zuvor John Dudleys Sohn Guildford geheiratet hatte Inwieweit John Dudley fur die Anderung der Thronfolge verantwortlich war ist in der Forschung umstritten Wahrend traditionell angenommen wird Dudley habe Eduard aus Ehrgeiz uberredet sein Testament zugunsten Jane Greys zu andern ist der Historiker Eric Ives der Ansicht Dudley habe Eduard lediglich auf Schwachen in seinem Thronfolgeplan hingewiesen und Eduard sich eigenstandig fur Jane als Erbin entschieden 41 Die Herrscherdes Hauses Tudor 1485 16031485 1509 Heinrich VII 1509 1547 Heinrich VIII 1547 1553 Eduard VI 1553 1553 Lady Jane Grey1553 1558 Maria I 1558 1603 Elisabeth I Am 2 Juli wurden Maria und Elisabeth bei einem Gottesdienst erstmals aus den Gebeten fur die konigliche Familie ausgeschlossen 42 Einen Tag spater erhielt Maria die sich auf dem Weg nach London befand eine Warnung Eduards Tod stehe unmittelbar bevor und es gebe Plane sie gefangen zu setzen In der Nacht des 4 Juli ritt Maria daraufhin eilig nach Kenninghall in Norfolk wo sie Anhanger um sich scharen und im Zweifelsfall nach Flandern fliehen konnte 42 John Dudley der ihre Bereitschaft um den Thron zu kampfen unterschatzte entsandte seinen Sohn Robert Dudley um Maria gefangen zu nehmen Historiker vermuten dass Dudley entweder nicht viel auf die Plane einer Frau gab oder hoffte dass Maria mit Hilfe von Karl V ausser Landes fliehen und damit ihren Thron aufgeben wurde 43 Robert Dudley gelang es jedoch nicht Maria einzuholen und er musste sich damit begnugen ihre Anhanger daran zu hindern zu ihr nach Kenninghall zu gelangen 44 Selbst der spanische Botschafter hielt es fur unwahrscheinlich dass Maria ihren Anspruch wurde durchsetzen konnen 45 Am 9 Juli schrieb Maria an Janes Kronrat und proklamierte sich selbst zur Konigin von England Fur den Kronrat stellte der Brief eine Kriegserklarung dar Daher wurde eine Armee aufgestellt die unter der Fuhrung John Dudleys nach Ostanglia ziehen und Maria als Rebellin gegen die Krone gefangen nehmen sollte Auch wurden in London Pamphlete gedruckt die Maria als Bastard deklarierten und davor warnten dass sie im Falle ihrer Machtergreifung Papisten und Spanier 46 in das Land bringen wurde Doch fur die Mehrheit der Bevolkerung war Maria ungeachtet der religiosen Bedenken die rechtmassige Thronerbin Unterstutzt von ihren Freunden und Bediensteten mobilisierte Maria den Landadel der ihr seine bewaffneten Leibtruppen sogenannte retainer zur Verfugung stellte Zu ihren hochstrangigen Verbundeten gehorten Henry Radclyffe 4 Earl of Sussex und John Bourchier 2 Earl of Bath Am 12 Juli zog sie mit ihrer wachsenden Anhangerschar nach Framlingham Castle in Suffolk einer gut zu verteidigenden Festung Ihre Anhanger proklamierten sie in diversen englischen Stadten zur Konigin Die begeisterte Zustimmung der Bevolkerung liess Maria auch Stadte gewinnen die sich vorher fur Jane erklart hatten 47 Allmahlich wendete sich das Blatt zu Marias Gunsten Schiffsbesatzungen meuterten gegen ihre Vorgesetzten und liefen zu Maria uber 47 Am 15 Juli naherte sich Dudleys Armee Framlingham Marias Befehlshaber bereiteten ihre Truppen vor und die Prinzessin selbst mobilisierte ihre Anhanger mit einer flammenden Rede laut der John Dudley auf verraterische Weise durch lang anhaltenden Verrat die Vernichtung ihrer koniglichen Person des Adels und das Allgemeinwohl dieses Konigreiches plante und immer noch plant 48 Das Regime brach am 18 Juli zusammen Der Staatsrat in London sturzte Dudley in dessen Abwesenheit und setzte hohe Belohnungen auf seine Gefangennahme aus 49 Die Ratsmitglieder wollten sich rechtzeitig auf die Seite von Maria schlagen deren Zuspruch in der Bevolkerung stetig anstieg Am 19 Juli schwand der Zuspruch fur Dudley ganzlich als diverse Adlige den Tower und damit Jane Grey verliessen und sich in Baynard s Castle trafen um Marias Nachfolge vorzubereiten Unter ihnen befanden sich George Talbot 6 Earl of Shrewsbury John Russell 1 Earl of Bedford William Herbert 1 Earl of Pembroke und Henry FitzAlan 19 Earl of Arundel 25 Am Abend des 20 Juli riefen ihre Herolde in London Maria zur Konigin von England und Irland aus John Dudley in Cambridge trat daraufhin zuruck und proklamierte gleichfalls Maria zur Konigin Wenig spater wurde er von Arundel verhaftet Am 25 Juli wurde er mit seinen Sohnen Ambrose und Henry nach London gebracht und im Tower inhaftiert nbsp Maria und Prinzessin Elisabeth reiten in London ein Gemalde von Byam Shaw 1910 Am 3 August zog Maria zusammen mit ihrer Schwester Elisabeth die ihren Thronanspruch unterstutzt hatte triumphierend in London ein und nahm zeremoniell den Tower in Besitz Wie es zum Amtsantritt eines neuen Monarchen ublich war begnadigte sie zahlreiche im Tower inhaftierte Gefangene unter anderem die hochrangigen Katholiken Thomas Howard 3 Duke of Norfolk Edward Courtenay 1 Earl of Devon und Stephan Gardiner Letzteren ernannte sie zu ihrem Lordkanzler Jane Grey und ihr Ehemann Guildford Dudley hingegen die sich seit Janes Proklamation im Tower aufgehalten hatten wurden unter Arrest gestellt Zunachst war auch Janes Vater Henry Grey 1 Duke of Suffolk Gefangener der Krone er wurde jedoch freigelassen nachdem Janes Mutter Frances Brandon Marias Cousine bei der Konigin fur ihre Familie gebeten hatte 50 Da Maria sich von Frances und spater Jane uberzeugen liess dass Jane die Krone nur auf Druck Dudleys angenommen hatte begnadigte sie ihre junge Verwandte und deren Vater zunachst Anders als Henry Grey blieben Jane und Guildford dennoch unter Arrest John Dudley dagegen wurde des Hochverrats angeklagt und am 22 August hingerichtet Maria regierte aufgrund der Thronfolgeregelung von 1544 de jure vom 6 Juli an de facto aber erst seit dem 19 Juli Am 27 September zogen sie und Elisabeth in den Tower ein wie es kurz vor der Kronung eines neuen Monarchen Sitte war Am 30 September zogen sie in einer grossen Prozession an der auch ihre Stiefmutter Anna von Kleve teilnahm in den Palace of Westminster Augenzeugen zufolge war Marias Krone sehr schwer weshalb sie ihren Kopf mit den Handen abstutzen musste 51 Auch wirkte sie deutlich steif und zuruckhaltend wahrend ihre Schwester Elisabeth das Bad in der Menge genoss 52 Am 1 Oktober 1553 wurde Maria in Westminster Abbey zur Konigin gekront Da es in England die erste Kronung einer Konigin aus eigenem Recht war unterschied sich die Zeremonie von der Kronung einer Konigsgemahlin So erhielt sie wie es bei der Kronung mannlicher Monarchen ublich war zeremoniell Schwert und Sporen uberreicht sowie die Zepter sowohl des Konigs als auch der Konigin 53 Heirat mit Philipp II Bearbeiten Trotz der demonstrierten Einigkeit Marias und Elisabeths herrschten starke Spannungen zwischen den Schwestern hauptsachlich wegen ihrer unterschiedlichen Konfessionen Um eine katholische Dynastie zu sichern suchte Maria nach einem katholischen Ehemann Auch ihr Kronrat bat sie instandig zu heiraten nicht nur um die Nachfolge zu sichern sondern auch weil nach wie vor davon ausgegangen wurde dass eine Frau nicht allein regieren konne 25 Gleichzeitig bestand aber auch die berechtigte Sorge dass Maria als verheiratete Frau ihrem Ehemann gehorsam ware Aus diesem Grund war die Frage wen sie heiraten wurde von grosser Bedeutung fur die Englander da eine Heirat mit einem Auslander auslandischen Einfluss auf englische Politik bedeutet hatte Viele Adlige unter ihnen Stephan Gardiner hofften daher auf eine Eheschliessung zwischen Maria und ihrem entfernten Verwandten Edward Courtenay der von koniglicher Abstammung und englischer Geburt war nbsp Konig Philipp II von Spanien Portrat von Anthonis Mor Maria allerdings hatte kein Interesse an einer Heirat mit Courtenay u a da sie keinen ihrer Untertanen heiraten wollte 54 Wie so haufig in ihrem Leben mass sie dem Rat des spanischen Botschafters in diesem Fall Simon Renard grossen Wert bei Der Grund dafur ist vermutlich in ihrer Jugend zu finden als der einzige an den sie sich stets wenden konnte Karl V war Dem englischen Adel konnte sie nach all ihren Erfahrungen nicht mehr trauen daher war sie eher geneigt den Rat der spanischen Botschafter zu befolgen 55 Renard wohlwissend wie wertvoll eine Allianz mit England ware schlug ihr mit Zustimmung Karls V am 10 Oktober den spanischen Kronprinzen Philipp vor Zum einen konnte damit die Passage zu den Niederlanden gesichert werden zum anderen wurde eine solche Ehe ein Gegengewicht zur Heirat Maria Stuarts mit dem Dauphin von Frankreich darstellen 54 Marias Reaktion war freudig doch gleichzeitig besorgt da sie elf Jahre alter war als Philipp Auch machte sie Renard klar dass Philipp keinen allzu grossen politischen Einfluss bekame da der englische Adel auslandische Einmischung nicht dulden wurde In der Tat stiess der Brautigam bei den Englandern auf grosse Ablehnung Sogar Marias eigener Lordkanzler Gardiner und das House of Commons furchteten dass England unter starken spanischen Einfluss geraten konnte Sowohl er als auch Marias treue Angestellte die mit ihr zusammen gegen Jane Grey gezogen waren baten sie instandig stattdessen Courtenay zu heiraten 56 Obwohl Maria ihnen gegenuber ihren Standpunkt behauptete war sie dennoch lange Zeit aufgewuhlt und unschlussig Am 29 Oktober traf sie schliesslich ihre Entscheidung Sie liess Renard zu sich kommen und akzeptierte seinen Vorschlag Philipp zu heiraten mit der Begrundung dass Gott sie inspiriert habe Prinz Philipps Frau zu werden 57 Renard schrieb an Karl V und berichtete Sie glaubt mir alles was ich ihr von den Eigenschaften seiner Hoheit erzahlt habe und sie glaubt Eure Majestat werde ihr stets Freundlichkeit zeigen die Bedingungen berucksichtigen die das Wohlergehen ihres Landes schutzen und ihr ein guter Vater sein wie Ihr es stets in der Vergangenheit wart umso mehr da Ihr nun sogar zweifach ihr Vater sein werdet und seiner Hoheit nahelegen werdet ihr ein guter Ehemann zu sein 58 Im November versuchte der Adel noch einmal erfolglos Maria von einer Heirat mit Philipp abzubringen Daraufhin verschworen sich einige Adlige gegen die Konigin Zum einen ging es darum die unbeliebte Eheschliessung zu verhindern zum anderen war der protestantische Adel besorgt uber die konfessionellen Veranderungen die Maria wiedereinfuhrte Zu den Verschworern gehorten Sir Thomas Wyatt Edward Courtenay Jane Greys Vater Henry Grey und ein enger Freund der Grey Familie Nicholas Throckmorton Wyatt versammelte in der nach ihm benannten Wyatt Verschworung Anfang 1554 eine Streitmacht bei Kent um gegen die Konigin zu kampfen der er selbst auf den Thron verholfen hatte Die konigliche Armee besiegte Wyatts Truppen erst vor den Toren Londons und der Aufstand wurde ganzlich niedergeschlagen Henry Grey der an dem Aufstand teilgenommen hatte wurde erneut verhaftet Zusammen mit seiner Tochter Jane und seinem Schwiegersohn Guildford die noch immer im Tower gefangengehalten wurden wurde er des Hochverrats fur schuldig befunden und enthauptet Da der Aufstand in Elisabeths Namen stattgefunden hatte verdachtigte Maria nun ihre Schwester die Revolte gegen sie unterstutzt zu haben und liess sie im Tower inhaftieren Nachdem Wyatt auf dem Schafott Elisabeth entlastet hatte 59 wandelte Maria nach zwei Monaten die Strafe in einen Hausarrest um Die Konigin heiratete schliesslich am 25 Juli 1554 Philipp in der Kathedrale von Winchester Am Abend zuvor hatte Karl V seinen Sohn zum Konig von Neapel ernannt 60 Laut dem Ehevertrag erhielt Philipp zwar den Titel des Konigs von England seine reale Macht war jedoch eher auf die Funktionen eines Prinzgemahls begrenzt Er durfte Maria bei der Verwaltung helfen allerdings keine Gesetzesanderungen in England durchfuhren Sollten aus der Ehe Kinder entspringen so wurde eine Tochter England und die Niederlande regieren 61 ein Sohn sollte England erben sowie Philipps Gebiete in Suddeutschland und Burgund 25 Sowohl die Konigin als auch eventuelle Kinder sollten das Land nur unter Zustimmung des Adels verlassen Zudem sicherte eine Klausel im Ehevertrag England dagegen ab in die Kriege der Habsburger involviert zu werden oder Zahlungen an das Reich leisten zu mussen 61 Auch sollten keine Spanier in den Kronrat kommen 62 nbsp Konig Philipp II von Spanien und Maria TudorDer Vertrag gehorte zu den vorteilhaftesten die England je abgeschlossen hatte Philipp selbst jedoch war erbost uber seine reduzierte Rolle 63 Privat erklarte er dass er sich nicht an eine Vereinbarung gebunden sah die ohne sein Einverstandnis zustande gekommen war Er wurde so Philipp nur unterzeichnen damit die Heirat stattfinden konnte aber keinesfalls um sich und seine Erben daran zu binden die Paragraphen einzuhalten besonders nicht jene die sein Gewissen belasten wurden 64 Trotz seiner Vorbehalte zeigte sich Philipp Maria gegenuber als pflichtbewusster freundlicher Ehemann und die Konigin verliebte sich heftig in ihn Sie schrieb an Karl V Taglich entdecke ich in meinem Mann dem Konig und Eurem Sohn so viele Tugenden und solche Vollkommenheit dass ich Gott fortwahrend bitte mir die Anmut zu schenken ihm zu gefallen und mich in allen Dingen so zu verhalten wie es sich fur jemanden schickt der ihm so tief verbunden ist 65 Philipps enge Vertraute hingegen zeichneten ein anderes Bild von der Ehe So beschrieb sein Freund Ruy Gomez die Konigin wenig schmeichelhaft als gute Seele alter als uns gesagt wurde und schrieb uber sie an einen Freund Um ehrlich mit dir zu sein es brauchte Gott selbst um diesen Kelch zu leeren und das Beste was man sagen kann ist dass der Konig sich voll bewusst ist dass die Ehe nicht aus fleischlichen Erwagungen geschlossen wurde sondern um die Unordnung in diesem Land zu heilen und die Niederlande zu bewahren 66 Kaum zwei Monate nach der Hochzeit horte Renard die Konigin sei schwanger Ihren Angaben zufolge litt sie unter Morgenubelkeiten ihr Bauch schwoll an und sie spurte die Bewegungen ihres Kindes 67 Dennoch regten sich Zweifel da sie bereits 39 Jahre alt und oft krank war Die Geburt wurde im April 1555 etwa zu Ostern erwartet Als jedoch der Juli verstrich ohne dass Maria ein Kind geboren hatte geschweige denn Wehen verspurte wurde offensichtlich dass sie entweder an einer Krankheit oder an einer Scheinschwangerschaft litt Im August akzeptierte auch die Konigin endlich die Wahrheit Hinzu kam dass Philipp dringend in den Niederlanden gebraucht wurde Nur die Aussicht auf die Geburt eines Erben hatte ihn in England gehalten 68 Am 19 August 1555 verliess Philipp zur grossen Trauer seiner Frau vorubergehend England Erst im Marz 1557 sollte Maria ihn wiedersehen Religionspolitik Bearbeiten Maria hatte die Entscheidung ihres Vaters die englische Kirche von der romisch katholischen abzuspalten immer abgelehnt Als Konigin widmete sie sich daher vor allem der Religionspolitik Zu Beginn ihrer Herrschaft war Maria jedoch entgegen ihrem Ruf an Verstandigung und Toleranz interessiert In ihrer ersten Proklamation liess sie verkunden Ihre Majestat kann nicht jene Religion verbergen zu der sie sich vor Gott und der Welt seit ihrer fruhen Kindheit bekannt hat und die ihre Majestat nach wie vor befolgen will Ihre Hoheit ware glucklich wenn all ihre Untertanen die selbe Religion friedlich und mildtatig annehmen wurden Und dennoch wunscht ihre Majestat ihre Untertanen nicht dazu zu zwingen bis ein diesbezuglicher Parlamentsbeschluss vorliegt 69 nbsp Reginald Pole Portrat von Sebastiano del Piombo 1540Dennoch leitete Maria bereits erste Schritte in den Weg um die Versohnung mit Rom herbeizufuhren Im August 1553 schrieb sie an Papst Julius III um eine Aufhebung des Kirchenbanns zu erreichen der seit Heinrich VIII auf England lag und versicherte dem Papst dass sie per Parlamentsakt viele widernaturliche Gesetze erschaffen von meinen Vorgangern aufheben wurde 70 Daraufhin ernannte der Papst Kardinal Reginald Pole zum papstlichen Legaten in England Pole war ein entfernter Verwandter Marias der Sohn ihrer Erzieherin Margaret Pole der zur Zeit ihrer Thronbesteigung in Rom weilte Maria wollte religiose Anderungen nicht ohne Parlamentsbeschluss durchfuhren und tolerierte darum zunachst Protestanten Eine Ausnahme stellte jedoch ihre Schwester Elisabeth dar die Maria aus politischen Grunden zum Katholizismus bekehren wollte Solange Maria unverheiratet und kinderlos war war Elisabeth die Thronerbin und Maria wollte eine katholische Thronfolge sichern Da Elisabeth nur unter Druck die Messe besuchte uberlegte Maria eine Zeitlang ernsthaft stattdessen ihre katholische Cousine Margaret Douglas als ihre Nachfolgerin zu benennen 71 In ihrer ersten Parlamentssitzung liess Maria nicht nur die Ehe ihrer Eltern fur gultig erklaren sondern auch Eduards Religionsgesetze aufheben Damit galten wieder die Kirchengesetze aus den letzten Regierungsjahren Heinrichs VIII Doch wahrend das Parlament kein Problem damit hatte Riten und Brauche wieder einzufuhren sperrte es sich vehement dagegen erneut die Hoheit des Papstes anzuerkennen und Kirchenlandereien zuruckzugeben Viele der Parlamentarier hatten von diesen Landereien profitiert und sahen in einer Wiederherstellung der papstlichen Autoritat eine Bedrohung ihres eigenen Wohlstandes 72 So gab Maria zunachst die von Heinrich VIII im Zuge der Auflosung der englischen Kloster beschlagnahmten klosterlichen Landereien die sich noch im Besitz der Krone befanden an Franziskaner und Dominikaner zuruck Auch war sie aufgrund des Widerstands des Parlaments gezwungen gegen ihren Willen vorlaufig das Oberhaupt der englischen Kirche zu bleiben 72 Eine der grossen Schwierigkeiten der sich Maria stellen musste war die Tatsache dass es nur wenige Geistliche gab die ihren Anspruchen genugten Unter Eduard hatte es keine systematische Ausbildung des Klerus gegeben und viele der protestantischen Geistlichen waren verheiratet 73 Unterstutzt wurde sie in ihren Bestrebungen von Lordkanzler Stephan Gardiner dem Bischof von London Edmund Bonner und zunachst in Briefen ab 1554 personlich von Reginald Pole den sie nach seiner Ankunft zum Erzbischof von Canterbury ernannte Am 30 November 1554 erteilte Pole offiziell als papstlicher Gesandter England die Absolution und nahm das Land wieder in den Schoss der Kirche auf Mit Hilfe des Konzils von Trient hoffte Pole die klerikale Ausbildung zu reformieren und England eine gut ausgebildete katholische Priesterschaft zu geben Allerdings benotigten diese Reformen Zeit Sowohl Pole als auch Maria waren der Uberzeugung dass die Bevolkerung lediglich durch einige wenige zum Protestantismus verleitet worden war 25 Im Jahr 1555 wurden darum die Ketzergesetze aus dem 14 Jahrhundert wieder eingefuhrt Die ersten Protestanten wurden wegen Ketzerei verurteilt und verbrannt Einige der nicht ins Ausland geflohenen protestantischen Bischofe fanden ihr Ende auf dem Scheiterhaufen allen voran der verheiratete Priester John Rogers der Bischof von Gloucester John Hooper Hugh Latimer und Nicholas Ridley Im Jahr 1556 folgte ihnen Erzbischof Thomas Cranmer dem Maria die Nichtigkeitserklarung der Ehe ihrer Eltern niemals verziehen hatte Er war das einzige bekannte Opfer der Verbrennungen auf dessen Tod Maria ausdrucklich bestand trotz seines Widerrufs und seiner Anerkennung der papstlichen Autoritat 74 Bei allen anderen Hinrichtungen legte Maria Wert darauf dass sie ohne Rachsucht und dem Gesetz entsprechend vollzogen wurden Auch bestand sie darauf dass je ein Mitglied ihres Rates als Zeuge bei Verbrennungen anwesend zu sein hatte und dass wahrend der Hinrichtungen Gottesdienste abgehalten wurden 75 nbsp Verbrennung Thomas Cranmers aus John Foxes Acts and MonumentsEs zeigte sich dennoch schnell dass die Verbrennung seiner Anfuhrer allein nicht genugen wurde um den Protestantismus auszurotten Die Wiedereinfuhrung des Katholizismus fasste schwerer Fuss in den einfachen Gemeinden als die Konigin geglaubt hatte Auch fehlte es an Geld um die einzelnen Gemeindekirchen wieder nach katholischen Anspruchen auszustatten Viele Gemeinden waren nicht in der Lage steinerne Altare Priestergewander und kostbare Gefasse anzuschaffen und weigerten sich mit Marias Gesandten zu kooperieren 76 Die Verfolgungen weiteten sich auf die einfache Bevolkerung aus Insbesondere Bonner machte sich unter den Protestanten schnell einen Namen als Ketzerjager da er von Anfang an die Namen derer wissen wollte die wahrend der Messe unaufmerksam waren nicht an Prozessionen teilnahmen oder die Speisegebote der Fastenzeit brachen 77 Wahrend die Bischofe die Verhore der Angeklagten ubernahmen wurden die Verhaftungen und letztendlich auch die Verbrennungen von den lokalen weltlichen Behorden durchgefuhrt die ihrer Aufgabe unterschiedlich sorgfaltig nachkamen So wurden von den ca 290 Opfern allein 113 in London verbrannt 78 In anderen Fallen zeigten sich die weltlichen Behorden sehr unwillig und liessen sich nur auf Druck des Kronrats bewegen Verbrennungen durchzufuhren 78 Insgesamt fanden fast 300 Menschen den Tod auf dem Scheiterhaufen Die mit den offentlichen Verbrennungen bezweckte Abschreckung setzte jedoch nicht ein Stattdessen empfand die Bevolkerung zunehmend Sympathie fur die protestantischen Martyrer deren Verfolgung uber drei Jahre anhielt Innerhalb wie ausserhalb Englands wuchs die Zahl der Gegner Marias insbesondere durch die Schriften und Druckerzeugnisse protestantischer Exilanten 79 Das zeigte sich auch am Grad ihrer Vernetzung die keineswegs nur auf das Inselreich beschrankt blieb sondern auch auf den Kontinent erstreckte 80 Im England des 16 Jahrhunderts waren konfessionelle Verfolgungen keine Seltenheit Unter Eduard VI sowie Elisabeth I wurden Katholiken verfolgt und hingerichtet wahrend es unter Heinrich VIII sowohl Protestanten als auch papsttreue Katholiken waren Insgesamt betrachtet waren die konfessionellen Verfolgungen in England nicht ausgepragter als auf dem Kontinent Allerdings fanden sie in England in den 1550er Jahren deutlich haufiger statt als in anderen Landern 81 Auch handelte es sich bei den Verurteilten nicht um die Extremisten und Fanatiker die auf dem Kontinent auf dem Scheiterhaufen endeten sondern um einfache Glaubige 81 Zusatzlich erhielten die Verbrennungen eine politische Dimension Durch Marias unbeliebte Heirat mit Philipp wurden unliebsame Anderungen oft auf die Spanier geschoben Somit wurden die Protestanten die sich weigerten zu widerrufen schnell zu einem Symbol des Widerstands patriotischer Englander gegen das verhasste Spanien 82 Allerdings konnen die Spanier nicht zur Ganze fur die Religionspolitik verantwortlich gemacht werden da Philipps Beichtvater Alfonso de Castro die Verbrennungen mit Philipps Erlaubnis in einem Gottesdienst attackierte Sie lernten nicht aus der Heiligen Schrift irgendjemanden aus Gewissensgrunden zu verbrennen sondern im Gegenteil dass jene leben und bekehrt werden sollten 82 nbsp Lordkanzler Stephan Gardiner von Quentin MassysHistoriker sind sich uneins wer die tatsachliche Verantwortung fur die Verbrennungen tragt John Foxe betrachtete Bonner als einen der schlimmsten Ketzerjager allerdings war Bonner eher daran interessiert Verdachtige zum Widerruf zu bewegen als sie zu verbrennen 83 84 Pole berief sich zwar auf die Verbrennungen um dem neuen Papst Paul IV zu beweisen dass er selbst kein Ketzer sei wurde jedoch selbst von Foxe als keiner der blutigen grausamen Sorte der Papisten 83 bezeichnet Pole erkannte recht schnell wie unpopular die Hinrichtungen waren Allerdings kritisiert Prescott dass er auch keinen Versuch unternahm diesbezuglich Einfluss auf die Konigin zu nehmen die stets grossen Wert auf seinen Rat legte 85 Gardiner dem sehr daran gelegen war die alte Ordnung wiederherzustellen stimmte zwar fur die Wiedereinfuhrung der Ketzergesetze zog sich jedoch nach der Verbrennung der wichtigsten Protestanten aus der Ketzerjagd zuruck 86 Bei manchen Gelegenheiten zeigten sich die weltlichen Behorden deutlich energischer in der Ketzerjagd als die Geistlichkeit Prescott weist darauf hin dass in den ersten sechs Monaten der Ketzerverfolgungen die Bischofe von der Krone fur angebliche Faulheit gerugt wurden wahrend sich diverse weltliche Richter und Sheriffs als eifrige Ketzerjager einen Namen machten 84 Auch der Kronrat zeigte sich zumindest duldsam gegenuber den Hinrichtungen denn Ratsmitglieder ermutigten Bonner die Verfolgungen fortzusetzen 25 Peter Marshall weist auf die Moglichkeit hin dass die Verbrennungen nach der Hinrichtung der prominenten Protestanten eine Eigendynamik entwickelten hauptsachlich weil es keine klare Ausrichtung gab 83 Inwieweit Maria in die Verbrennungen personlich involviert war lasst sich nicht mehr mit Bestimmtheit feststellen Ihren eigenen Worten zufolge war sie dafur die Radelsfuhrer zu verbrennen das einfache Volk wollte sie allerdings lieber sanft bekehren 75 Marshall gibt zu bedenken dass sie Ketzerei zutiefst verabscheute und aufgrund der Demutigungen in ihrer Jugend einen personlichen Groll gegen Cranmer hegte 83 Auch berichtete der venezianische Botschafter Soranzo wie standhaft Maria sich unter ihrem Bruder geweigert hatte ihrem Glauben abzuschworen Ihr Glaube in den sie geboren wurde ist so stark dass sie ihn auf dem Scheiterhaufen zur Schau gestellt hatte hatte sich die Gelegenheit ergeben 82 Es ist daher durchaus moglich dass Maria personlich die Verbrennungen vorantrieb Eine konigliche Order an Bonner vom 24 Mai 1555 befahl ihm mit Ketzern schneller zu verfahren und keine Zeit zu verschwenden Allerdings wird von Prescott angefuhrt dass Maria sich zu diesem Zeitpunkt bereits fur die Geburt ihres Kindes von allen Staatsgeschaften zuruckgezogen hatte Damit besteht die Moglichkeit dass zumindest in diesem Zeitraum samtliche koniglichen Anordnungen von Philipp und dem Kronrat verabschiedet wurden 87 Fest steht dass die Konigin die Verfolgungen jederzeit hatte beenden konnen 25 In der protestantischen Propaganda erhielt sie daher den Spitznamen Bloody Mary zu deutsch blutige Maria Wirtschaftspolitik Bearbeiten Maria hatte von ihrem Vater und ihrem Bruder eine Menge Schulden geerbt und die Regierungsfinanzen waren nahezu ausser Kontrolle geraten 25 Grund dafur war das nach wie vor mittelalterliche Wirtschaftssystem das dem modernen Konigsstaat nicht mehr gerecht wurde 88 John Baker Marquess von Winchester und Sir Walter Mildmay versuchten die Staatskasse zu sanieren doch benotigten Reformen viel Zeit Der konigliche Haushalt wurde untersucht um Einsparmoglichkeiten zu finden Aus dem Bericht ging hervor dass die Konigin ihre Diener und Untergebenen deutlich grosszugiger entlohnte als ihr Vater es getan hatte und dass die grossten Betrage fur die konigliche Garderobe ausgegeben wurden 89 Der Wertverlust des Geldes der bereits in den letzten Jahren der Regierungszeit Heinrichs VIII begonnen hatte begunstigte die Krise noch Die Inflation wurde von Heinrichs Finanzier Thomas Gresham nicht entschieden bekampft und verscharfte sich unter Eduard VI noch Maria versuchte dem dramatischen Wertverlust des Geldes entgegenzuwirken So wurden drastische Massnahmen gegen Falschmunzer ergriffen und der Kronrat diskutierte uber eine Wahrungsreform 25 Durch die Kriege in Marias letzten beiden Regierungsjahren kam es zu keiner Reform doch sollte Elisabeth bei ihrer eigenen Wahrungsreform 1560 61 auf die Erfahrungen von Marias Finanzraten zuruckgreifen 90 nbsp Maria I Gemalde von Hans Eworth ca 1555Dennoch konnte Maria kleine Erfolge vorweisen Sie reformierte das Zoll und Monopolsteuerwesen tiefgreifend was zu mehr Einkunften fur die Krone und der Veroffentlichung des Book of Rates fuhrte zu deutsch Buch der Gebuhren Es sollte bis 1604 unverandert Gultigkeit haben 90 So wurde die Einnahme von Zollgebuhren zentralisiert um die Gelder direkt an die Krone abzufuhren und zu verhindern dass die Zollbeamten sich bereicherten 90 Auch forderte Maria gezielt den englischen Handel indem sie importierte Ware hoher besteuern liess als in England hergestellte Guter Allerdings geriet sie damit in Konflikt mit der Hanse die ihre privilegierte Stellung nicht aufgeben wollte Da die Hanse der englischen Krone mehrfach Geld geliehen hatte war Maria zu Zugestandnissen bereit Die Hanse zahlte zwei Jahre lang dieselben Abgaben wie andere Handler im Gegenzug durfte sie in England Stoffe erwerben was ihr zuvor nicht moglich gewesen war Da die Massnahme bei den englischen Handlern jedoch sehr unpopular war wurde sie nach zwei Jahren wieder ruckgangig gemacht 91 Da auf den europaischen Markten starke Konkurrenz herrschte versuchte Maria neue Markte in Ubersee zu erschliessen Trotz ihrer Heirat mit Philipp hatte England keinen Zugang zu den Schatzen der Neuen Welt erhalten weshalb sich Marias Augenmerk auf den Osten richtete Schon im Juni 1553 in den letzten Tagen unter Eduard VI war eine Expedition aufgebrochen die eine Nordostpassage in den Orient suchte 91 Wahrend der Kommandant Sir Hugh Willoughby starb gelang es seinem stellvertretenden Kommandanten Richard Chancellor uber das Weisse Meer die russische Stadt Archangelsk zu erreichen Von dort aus bereiste er Russland und wurde in Moskau von Iwan dem Schrecklichen empfangen Iwan war an einem Handelsabkommen mit England interessiert und am 5 April 1555 unterzeichneten Maria und Philipp einen Dankesbrief an Iwan und bestatigten ihre Absichten mit ihm Handel zu treiben 92 Im selben Jahr wurde die Muscovy Company gegrundet die ein Monopol auf den Handel zwischen England und Russland erhielt und bis zur Russischen Revolution im Jahr 1917 Bestand haben sollte Aus Russland erhielt England Materialien fur den Schiffsbau wahrend England Gewurze Wolle und Metallwaren exportierte 93 Ungefahr zur selben Zeit wurde der Queen Mary Atlas in Auftrag gegeben eine Sammlung prachtiger praziser Landkarten die u a Europa Afrika und Asien zeigten sowie Sudamerika und die nordostliche Kuste Nordamerikas Von den ca 14 15 Karten sind heutzutage noch neun erhalten 94 Zusatzlich trieb Maria soziale Reformen voran und verteilte fast doppelt so viele Freibriefe und Grundungsurkunden wie ihre Vorganger 95 Unter anderem forderte sie die Eingemeindungen von Stadten und Bezirken was die Effizienz sowohl der Verwaltung als auch der Industrie erhohte Durch ihre Bestrebungen wurde es Stadten ermoglicht vor dem Gesetz als Kapitalgesellschaften aufzutreten Auf diese Weise konnten Stadte aus eigenem Recht Landereien besitzen und deren Erlose fur Bildungsprogramme Armenfursorge und offentliche Arbeiten verwenden 95 Auch konnten nun Gemeindeverordnungen erlassen werden was den Stadten Rahmenbedingungen fur eine ortliche Gerichtsbarkeit gab Die einfache Bevolkerung litt aufgrund von Missernten unter Hungersnoten und Epidemien Die Reformen benotigten Zeit um zu greifen Um die Armenfursorge zu zentralisieren liess Maria allein in London funf Wohltatigkeitsorganisationen zusammenlegen so dass Arme in der gesamten Stadt versorgt werden konnten 88 Proklamationen liessen die hungernde Bevolkerung wissen wo Korn verteilt wurde Wer Getreide hortete musste mit schweren Strafen rechnen und die Vorrate wurden regelmassig uberpruft Obwohl die Massnahmen unter Marias Herrschaft nicht das gewunschte Ergebnis zeigten sollte ihre Nachfolgerin Elisabeth nachhaltig von ihnen profitieren Aussenpolitik Bearbeiten Maria strebte eine Annaherung Englands an Spanien an um so ein starkes Gegengewicht zu Frankreich aufzubauen Ein Grund dafur war die Tatsache dass ihre schottische Cousine Maria Stuart mit dem franzosischen Thronfolger verlobt war Da Maria Stuart ebenfalls einen Anspruch auf den englischen Thron hatte war sie fur die Franzosen eine wichtige Schachfigur Konig Philipp versuchte seine Ehefrau daher dazu zu bringen sich mit ihrer Schwester Elisabeth zu versohnen und sie nicht von der Thronfolge auszuschliessen obwohl diverse Komplotte in ihrem Namen stattfanden Ware Elisabeth ausgeschlossen worden und Maria kinderlos gestorben ware der englische Thron an Maria Stuart und somit an das franzosische Konigshaus gegangen 96 ein Szenario das Philipp vermeiden wollte Stattdessen versuchte er Elisabeth mit dem Herzog von Savoyen Emanuel Philibert zu verheiraten seinem entfernten Verwandten Auf diese Weise ware der englische Thron auch in Marias Todesfall unter Philipps Kontrolle geblieben Elisabeth straubte sich jedoch gegen diese Ehe und Maria widerstand Philipps Druck ihre Schwester ohne Zustimmung des Parlaments zu verheiraten 97 nbsp Konig Heinrich II von FrankreichSpanien und Frankreich waren regelmassig in Kriege miteinander verwickelt Da stets die Gefahr bestand dass England in den Konflikt hineingezogen wurde versuchte Maria zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln In ihrem Auftrag brachte Reginald Pole im Jahr 1555 die verfeindeten Parteien in Gravelines an den Verhandlungstisch und bemuhte sich um eine Schlichtung Allerdings weigerten sich Spanien und Frankreich einen Kompromiss zu schliessen und die Verhandlungen scheiterten Zur grossen Demutigung von England unterzeichneten Frankreich und Spanien im Februar 1556 ohne englische Vermittlung einen Friedensvertrag den beide allerdings nur so lange einhielten bis ihre Streitkrafte sich wieder erholt hatten 25 Im September griff Fernando Alvarez de Toledo Herzog von Alba und Philipps Vizekonig von Neapel die papstlichen Staaten an Daraufhin verbundete sich Papst Paul IV mit Konig Heinrich II von Frankreich und erklarte Philipp und Karl V den Krieg Fur England wurde die Lage bedrohlich da Frankreich mit Schottland durch die Auld Alliance verbundet war und im Kriegsfall stets die Gefahr einer schottischen Invasion bestand 25 Maria bereitete das Land daher auf einen Krieg vor liess Truppen ausheben und Schiffe flottmachen Zudem erklarte sich der Kronrat widerwillig bereit Philipp Truppen zu schicken falls die Niederlande angegriffen werden sollten 98 Der Papst erbost uber Marias Solidaritat mit Philipp entzog Kardinal Pole daraufhin seine Befugnisse als papstlicher Gesandter und befahl ihm nach Rom zuruckzukehren und sich einer Anklage wegen Ketzerei zu stellen Maria weigerte sich jedoch Poles Abreise zuzustimmen und verlangte dass falls uberhaupt ein englisches Gericht uber ihn urteilen sollte Andernfalls drohte sie damit ihren Botschafter aus Rom abzuziehen Zeitgenossen befurchteten dass England ein weiteres Schisma bevorstand 99 Im Marz des Jahres 1557 kehrte Philipp II mittlerweile nach der Abdankung seines Vaters zu Maria nach England zuruck um englische Unterstutzung anzufordern Er blieb bis Juli und uberredete Maria Spanien im Krieg gegen Frankreich beizustehen Dabei sollte England die franzosische Kuste attackieren um den Truppen in Italien eine Atempause zu verschaffen 100 Bereits wahrend seines ersten Aufenthaltes in England hatte Philipp die Vergrosserung und Instandsetzung der englischen Marine veranlasst Maria sicherte den Spaniern gegen den Willen der englischen Bevolkerung ihre Unterstutzung zu Der Kronrat straubte sich heftig und berief sich dabei auf den Ehevertrag 101 Auch wies er Maria nachdrucklich darauf hin dass England nicht in der Verfassung war eine Kriegserklarung auszusprechen da die Staatskasse leer war und ein Krieg mit Frankreich Handelsbeziehungen beenden oder stark behindern wurde Laut dem franzosischen Botschafter Antoine de Noailles bedrohte Maria einige Ratsmitglieder in privaten Unterredungen mit dem Tod andere mit dem Verlust all ihrer Besitztumer und Landereien wenn sie sich nicht dem Willen ihres Gatten unterwarfen 101 Dennoch erfolgte eine Kriegserklarung erst als der protestantische Exilant Thomas Stafford im April mit franzosischen Schiffen in England landete Scarborough Castle einnahm und erklarte er wolle das Land von Maria befreien die durch ihre Heirat mit einem Spanier ihren Thronanspruch verwirkt habe Philipp verliess England am 6 Juli wieder und einige Tage spater folgten ihm englische Truppen auf den Kontinent Zur allgemeinen Erleichterung schloss Philipp im September mit dem Papst Frieden was sich allerdings nicht auf den Krieg mit Frankreich auswirkte Anfangs gelang es den Englandern Siege gegen die Franzosen zu erringen und Heinrich II empfindliche Niederlagen zu bereiten 102 Zum Jahreswechsel allerdings wurde es ihnen zum Verhangnis dass im Winter ublicherweise auf Kriegshandlungen verzichtet wurde Entgegen allen Erwartungen griffen die Franzosen zu Neujahr an und die Stadt Calais Englands letzte Bastion auf dem Festland fiel im Januar 1558 an Frankreich Es war ein schwerer Schlag fur das nationale Selbstbewusstsein Kardinal Pole nannte den Verlust diese plotzliche schmerzliche Katastrophe 103 dennoch war sich der Kronrat einig dass eine Ruckeroberung nahezu unmoglich und unbezahlbar war sehr zum Arger Philipps fur den Calais von grosser strategischer Bedeutung gegen Frankreich gewesen war Tod und Nachfolge Bearbeiten nbsp Haupttor des St James s PalaceIn ihren letzten Jahren ging es der Konigin korperlich und seelisch schlecht War sie in ihrer Jugend eine anerkannte Schonheit gewesen wurde sie in ihren letzten Jahren oft als alter aussehend als sie war beschrieben Zeitgenossen zufolge wegen ihrer Sorgen 104 Sie litt oft an Depression und ihre Unbeliebtheit machte ihr zu schaffen Der venezianische Botschafter Giovanni Michieli berichtete wie gross der Unterschied zum Beginn ihrer Herrschaft war als sie beim Volk solche Beliebtheit genoss wie sie noch keinem Herrscher dieses Konigreiches gezeigt wurde 105 Hinzu kamen gesundheitliche Probleme die Maria seit ihrer Jugend qualten unter anderem starke Menstruationsbeschwerden In ihren spateren Jahren wurde sie gegen diese Beschwerden oft zur Ader gelassen wodurch sie haufig bleich und ausgemergelt wirkte 104 Trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit hoffte Maria weiterhin ein Kind zur Welt zu bringen Nach Philipps Besuch in England hatte Maria eine zweite Scheinschwangerschaft Diesmal teilte sie ihm ihren Zustand erst mit als sie sich laut ihren Berechnungen im 6 Monat befand Philipp der sich nach wie vor auf dem Kontinent befand druckte in einem Brief zwar seine Freude aus verhielt sich aber abwartend da in England viele Menschen Zweifel an der Schwangerschaft hegten 106 Als sich der 9 Monat naherte verfasste Maria am 30 Mai 1558 fur den Fall ihres Todes wahrend der Geburt ihr Testament Darin ernannte sie ihr Kind zu ihren Nachfolger und ernannte Philipp bis zur Volljahrigkeit des Thronfolgers zum Regenten Da diesmal von Anfang an Zweifel an einer Schwangerschaft bestanden wurden keine Geburtsraume vorbereitet Marias Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends Sie litt an Fieberanfallen Schlaflosigkeit Kopfschmerzen und Sehschwierigkeiten 107 Im August erkrankte sie an Influenza und wurde in den St James s Palace gebracht Dort verfasste sie einen Zusatz zu ihrem Testament in dem sie zugab nicht schwanger zu sein und bestimmte dass die Krone an denjenigen fallen sollte der laut den Gesetzen des Landes dazu berechtigt war Noch immer zogerte sie Elisabeth als ihre Erbin zu benennen obwohl sie von den Spaniern und dem Parlament dazu gedrangt wurde die vermeiden wollten dass Maria Stuart den Thron erbte Am 6 November gab Maria nach und benannte Elisabeth als ihre Erbin und Thronfolgerin Kurz vor Mitternacht am 16 November erhielt sie die Sterbesakramente Sie starb am 17 November 1558 mit zweiundvierzig Jahren zwischen funf und sechs Uhr morgens 108 Sechs Stunden nach ihrem Tod wurde Elisabeth zur Konigin proklamiert weitere sechs Stunden spater starb auch Marias alter Freund Reginald Pole Marias Leichnam wurde wie damals ublich einbalsamiert und drei Wochen lang aufgebahrt Am 13 Dezember wurde sie in einer grossen Prozession und mit allen Ehren die einer Konigin gebuhrten nach Westminster Abbey uberfuhrt wo am nachsten Tag die Beisetzung stattfand Angefuhrt wurde der Trauerzug von ihrer geliebten Cousine Margaret Douglas 109 Der Bischof von Winchester John White 110 hielt einen warmherzigen Nachruf uber ihre Starken und Verdienste ihre Tapferkeit in kritischen Situationen und ihr soziales Gewissen den Benachteiligten gegenuber Allerdings ubte er in dieser Rede auch subtile Kritik an Elisabeth weshalb sie ihn am nachsten Tag unter Hausarrest stellen liess 111 Elisabeth wurde im Jahr 1603 ebenfalls in Westminster Abbey begraben Drei Jahre spater ordnete ihr Nachfolger Jakob I die Uberfuhrung ihres Leichnams an da er ihre Grabstatte neben Heinrich VII und Elizabeth of York fur sich beanspruchte Stattdessen wurde Elisabeth in Marias Grab beigesetzt uber dem Sarg ihrer Schwester Jakob stiftete Elisabeth ein grosses Monument auf dem Maria nur am Rande erwahnt wird Die lateinische Inschrift auf ihren Grabsteinen lautet Regno consortes et urna hic obdormimus Elizabetha et Maria sorores in spe resurrectionis Partner sowohl in Thron als Grab hier ruhen wir die beiden Schwestern Elisabeth und Maria in der Hoffnung auf Auferstehung Titel und Wappen Bearbeiten nbsp Wappen Marias nach ihrer Heirat mit Philipp II Mit der Thronbesteigung wurde Maria mit demselben Titel zur Konigin proklamiert wie ihre direkten Vorganger Heinrich VIII und Eduard VI Maria durch Gottes Gnaden Konigin von England Frankreich und Irland Bewahrer des Glaubens und Oberhaupt der Kirche von England und Irland Den Titel des Konigs von Frankreich beanspruchten die Konige von England seit 1328 als ihn Eduard III im Rahmen des Hundertjahrigen Krieges angenommen hatte Obwohl der Titel bis zum Jahr 1802 beibehalten wurde ubte der englische Monarch keinerlei Macht in Frankreich aus Nach der Heirat mit Philipp von Spanien wurde das Ehepaar mit Konig und Konigin betitelt Der offizielle gemeinsame Titel lautete Maria und Philipp durch Gottes Gnaden Konig und Konigin von England Frankreich Neapel Jerusalem und Irland Verteidiger des Glaubens Prinzen von Spanien und Sizilien Erzherzoge von Osterreich Herzoge von Mailand und Brabant Grafen von Habsburg Flandern und Tirol Mit der Thronbesteigung Philipps anderte sich der Titel erneut Maria und Philipp durch Gottes Gnaden Konig und Konigin von England Spanien Frankreich Beider Sizilien Jerusalem und Irland Bewahrer des Glaubens Erzherzoge von Osterreich Herzoge von Mailand und Brabant Grafen von Habsburg Flandern und Tirol Abstammung Bearbeiten Edmund Tudor 1430 1456 Heinrich VII 1457 1509 Margaret Beaufort 1443 1509 Heinrich VIII 1491 1547 Eduard IV 1442 1483 Elizabeth von York 1466 1503 Elizabeth Woodville 1437 1492 Mary Tudor 1516 1558 Johann II von Aragon 1397 1479 Ferdinand II 1452 1516 Juana Enriquez 1425 1468 Katharina von Aragon 1485 1536 Johann II von Kastilien 1405 1454 Isabella I 1451 1504 Isabella von Portugal 1428 1496 Einschatzung durch die Nachwelt BearbeitenMit Marias Namen wurde lange Zeit fast ausschliesslich die brutale Verfolgung der Protestanten verbunden Ein Grund dafur ist die stark antikatholische Haltung die nach ihrer Herrschaft in England aufkam Protestantismus wurde als Teil der englischen Identitat betrachtet Katholizismus als Teil von Fremdherrschaft entweder durch die Spanier oder durch Rom Ein wichtiger Faktor hierbei war Marias unpopulare Heirat mit Philipp 25 Marias schlechter Ruf als blutrunstige Protestantenmorderin ist hauptsachlich auf protestantische Propaganda zuruckzufuhren wie sie insbesondere von John Foxe betrieben wurde Im 17 Jahrhundert verfestigte der katholische Konig Jakob II die Meinung dass ein katholischer Herrscher katastrophale Folgen fur das Land hatte 112 Im 19 Jahrhundert erlebte das nun protestantische England zudem eine Phase in der englische Grossartigkeit als vorbestimmt betrachtet wurde was die katholische Maria in der Geschichtsschreibung automatisch zur Antagonistin stempelte 25 nbsp Allegorisches Bild der Tudornachfolge Heinrich VIII uberreicht Eduard VI das Schwert der Wahrheit Maria und Philipp fuhren den Gott des Krieges herein Elisabeth I fuhrt den Frieden und Uberfluss herein Ca 1572 moglicherweise von Lucas de HeereHeutzutage zeichnen Historiker ein etwas differenzierteres Bild von Maria Trotz der Verfolgungen zeigte sich Maria zu Beginn ihrer Herrschaft Glaubensfragen gegenuber sehr tolerant und versuchte nicht das Volk ohne Zustimmung des Parlamentes durch Zwang zu bekehren Allerdings mangelte es Maria an dem personlichen Charisma und der naturlichen Nahe zum Volk die Elisabeth besass Auf diese Weise schatzte sie die religionspolitische Situation und insbesondere die Reaktion des Volkes darauf falsch ein 113 Dennoch benotigte Elisabeth mehr als funf Jahre um die Anderungen ihrer Schwester wieder ruckgangig zu machen was von Ann Weikl als Beweis gesehen wird dass der Katholizismus trotz der Verfolgung der Protestanten durchaus wieder Fuss zu fassen begann 25 Auch wird Maria oft vorgeworfen im Gegensatz zu ihrer erfolgreichen Schwester als Konigin von England versagt zu haben Ihre Zeitgenossen bemangelten hauptsachlich dass ihre Ehe England unter das Joch Spaniens gebracht hatte 114 Anders als Elisabeth hatte Maria jedoch keine Vorgangerin in Form einer Konigin aus eigenem Recht aus deren Fehlern sie lernen konnte da ihre Rivalin Jane Grey in ihrer kurzen Zeit als nominelle Konigin keine wirkliche Macht ausubte Die einzige Tradition auf die sie sich beziehen konnte war die der Konigsgemahlin In Parlamentssitzungen und Debatten mit dem Kronrat zeigte Maria sich meistens kooperativ und kompromissbereit 25 Spannungen zwischen ihr und dem Rat entstanden hauptsachlich durch dessen Weigerung Philipp zu kronen und ehemals kirchliche Landereien zuruckzugeben Problematisch fur sie war dass ihre Berater zerstritten waren und sie damit niemandem vollig vertrauen konnte 25 Der Krieg mit Frankreich wurde ihr oft als grosster Fehler angelastet hauptsachlich wegen des Verlusts von Calais 113 Dennoch ist die moderne Geschichtsforschung uberwiegend der Ansicht dass Marias Herrschaft nicht als vollig gescheitert betrachtet werden kann 25 Sie gewann ihren Thron trotz aller Widerstande und sicherte damit die Herrschaft der Tudordynastie Obwohl England stets eine Konigin aus eigenem Recht gefurchtet hatte regierte Maria gut genug dass der Gelehrte John Aylmer Tutor Jane Greys uber sie schrieb In England ist es keine so gefahrliche Sache eine Herrscherin zu haben wie Manner glauben 115 Wahrend ihrer Zeit als Konigin initiierte sie sowohl soziale als auch wirtschaftliche und administrative Reformen von denen Elisabeth die einige von Marias Beratern ubernahm nachhaltig profitierte 25 Auch lernte Elisabeth aus Marias Fehlern und konnte sie wahrend ihrer Regierung vermeiden wie eine Heirat mit einem auslandischen Fursten und die Unbeliebtheit religioser Verfolgungen 25 Als erste eigenstandige Konigin von England legte Maria den entscheidenden Grundstein dafur dass weibliche Monarchen die gleichen Rechte und Pflichten ausubten wie mannliche 116 Rezeption in Kunst und Literatur BearbeitenGoldmedaille Bearbeiten Im Jahre 1554 vergab der spatere Philipp II den Auftrag an den Medailleur Jacopo Nizzola da Trezzo eine Goldmedaille von Maria anzufertigen Die Medaille hatte einen Durchmesser von 6 7 Zentimetern und eine Masse von 183 Gramm Auf der Vorderseite befindet sich das Bild Marias die einen grossen Perlenanhanger an einer Kette tragt ein Geschenk Philipps Die Ruckseite zeigt Maria wie sie Waffen verbrennt Diese Seite der Medaille tragt die Umschrift CECIS VISUS TIMIDIS QUIES deutsch den Blinden die Sehkraft den Angstlichen die Ruhe Ein Exemplar dieser Medaille befindet sich im British Museum ein anderes Exemplar ist in privater Hand in den USA Stand Januar 2010 117 Theater und Oper Bearbeiten Im 19 Jahrhundert diente das Leben von Maria Tudor als Vorlage fur Victor Hugos Theaterstuck Mary Tudor das von Rudolf Wagner Regeny unter dem Titel Der Gunstling vertont und 1935 in Dresden uraufgefuhrt wurde Das Libretto schrieb Caspar Neher unter Verwendung der Ubersetzung von Georg Buchner Das Stuck Queen Mary von Alfred Tennyson entstand annahernd zur selben Zeit Ebenfalls auf der Vorlage Hugos basiert die Oper Maria Tudor von Antonio Carlos Gomes die am 27 Marz 1879 an der Scala in Mailand uraufgefuhrt wurde Das Libretto zu dieser Oper stammt von Emilio Praga Giovanni Pacini schrieb eine Oper uber die Konigin Maria im Jahre 1847 mit dem Titel Maria Regina d Inghilterra Film und Fernsehen Bearbeiten Die Person Maria Tudor tritt in zahlreichen Filmen auf Zu den bekanntesten zahlen Lady Jane von 1985 mit Jane Lapotaire Obwohl Maria zunachst ein freundschaftliches Verhaltnis mit Jane Grey hat und sie nicht hinrichten will lasst sie sich vom spanischen Botschafter beeinflussen der Janes Hinrichtung zur Bedingung fur Philipps Reise nach England macht Schweren Herzens stimmt Maria zu Elizabeth von 1998 mit Kathy Burke als Maria Sie wird als unattraktive eifersuchtige Frau dargestellt die ihre Schwester Elizabeth unschuldig in den Tower werfen lasst Elizabeth I The Virgin Queen eine Miniserie der BBC von 2006 mit Joanne Whalley als Maria Die erste Folge thematisiert Elisabeths Arrest Maria wird als kompetente Herrscherin aber eifersuchtige Schwester dargestellt die die Krankungen unter Anne Boleyn nie vergessen hat und Elisabeth verdachtigt gegen sie zu intrigieren Die Tudors von 2007 bis 2010 mit Blathnaid McKeown in der ersten Staffel und ab der zweiten Staffel mit Sarah Bolger als Maria Getrennt von ihrer Mutter versucht Maria ihre Identitat als Prinzessin von England zu wahren unterwirft sich aber Heinrich als ihr Leben bedroht wird Sie zeigt sich ihren Geschwistern Eduard und Elisabeth gegenuber als liebevolle Schwester gerat jedoch in Konflikt mit ihren protestantischen Stiefmuttern Anna von Kleve und Catherine Parr sowie mit der flatterhaften Catherine Howard Becoming Elizabeth von 2022 mit Romola Garai als Maria Marias katholischer Glaube gerat in Konflikt mit dem Protestantismus ihres Bruders Eduard VI Folgendermassen muss sie sich fur die Treue zu ihrem Glauben oder Treue zu ihrem Bruder entscheiden Zusatzlich wird die komplizierte Beziehung zu ihrer Schwester Elisabeth I thematisiert Die Serie schildert wie die einst wohlwollende und liebevolle Beziehung der drei Geschwister immer mehr von Politik und Religion unterwandert wird Belletristik Bearbeiten Maria ist Gegenstand englischer historischer Romane von denen einige ins Deutsche ubersetzt wurden Philippa Gregory The Queen s Fool 2003 deutsch Die Hofnarrin 2007 Jean Plaidy The Shadow of the Crown Mary Tudor 1988 deutsch Im Schatten der Krone Carolyn Meyer Mary Bloody Mary 1999 deutsch Das Gift der Konigin 2001 Sie taucht ebenfalls in historischen Romanen aus dem deutschsprachigen Raum auf Rebecca Gable Der dunkle Thron Lubbe Ehrenwirth Koln 2011 ISBN 978 3 431 03840 82021 erschien die Graphic Novel Bloody Mary von Kristina Gehrmann in der die Lebensgeschichte von Marias Jugend bis zu ihrem Tod nachvollzogen wird und deren Hauptquelle die Biographie von Carolly Erickson ist 118 Literatur BearbeitenDieter Berg Die Tudors England und der Kontinent im 16 Jahrhundert Kohlhammer Stuttgart 2016 ISBN 978 3 17 025670 5 S 81ff Eamon Duffy Fires of Faith Catholic England under Mary Tudor Yale University Press New Haven 2009 ISBN 978 0 300 15216 6 englisch Raingard Esser Die Tudors und die Stuarts 1485 1714 Kohlhammer Stuttgart 2004 ISBN 3 17 015488 5 David Michael Loades Maria Tudor 1516 1558 England unter Maria der Katholischen Callwey Munchen 1982 ISBN 3 7667 0638 1 Peter Marshall Reformation England 1480 1642 Hodder Arnold London 2003 ISBN 0 340 70623 6 englisch Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus London 2009 ISBN 978 0 7499 0982 6 englisch Hilde F M Prescott Maria Tudor die Blutige Originaltitel Mary Tudor ubersetzt von Ulrich Brache Kohlhammer Stuttgart 1966 DNB 457846259 Hilde F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix London 2003 ISBN 1 84212 625 3 englisch Peter Wende Hrsg Englische Konige und Koniginnen Von Heinrich VII bis Elisabeth II Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 43391 X Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury London 2010 ISBN 978 1 4088 0078 2 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria I England Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Maria I von England Zitate Literatur von und uber Maria I im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Maria auf der offiziellen Seite des Konigshauses Maria Tudor Seite englisch Maria bei englishhistory net Anja Reinhardt 18 02 1516 Geburtstag der englischen Konigin Maria I WDR ZeitZeichen vom 18 Februar 2016 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 7 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 13 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 10 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 17 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 40 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 18 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 23 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 27 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 32 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 37 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 41 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 46 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 47 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 47 a b H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 50 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 53 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 57 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 63 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 62 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 69 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 65 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 83 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 86 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 88 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Ann Weikel Mary I 1516 1558 queen of England and Ireland In Oxford Dictionary of National Biography Oxford 2004 12 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 84 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 87 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 91 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 89 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 96 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 130 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 126 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 131 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 133 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 139 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 141 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 178 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 149 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 158 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 162 Eric Ives Lady Jane Grey A Tudor Mystery Wiley Blackwell 2009 S 157 a b Leanda de Lisle The Sisters who would be Queen The Tragedy of Mary Katherine and Lady Jane Grey Harper Press 2009 S 107 Leanda de Lisle The Sisters who would be Queen The Tragedy of Mary Katherine and Lady Jane Grey Harper Press 2009 S 108 Eric Ives Lady Jane Grey A Tudor Mystery Wiley Blackwell 2009 S 202 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 168 Eric Ives Lady Jane Grey A Tudor Mystery Wiley Blackwell 2009 S 192 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 171 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 172 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 173 Leanda de Lisle The Sisters who would be Queen The Tragedy of Mary Katherine and Lady Jane Grey Harper Press 2009 S 127 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 256 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 257 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 261 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 203 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 265 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 205 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 206 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 206 She believed what I have told her of his Highness qualities and that your Majesty would ever show her kindness observe the conditions that would safeguard the welfare of the country be a good father to her as you had been in the past and more now that you would be doubly her father and cause his highness to be a good husband to her Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 224 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 321 a b Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 291 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 211 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 292 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 229 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 327 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 352 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 334 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 338 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 187 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 188 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 251 252 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 199 Peter Marshall Reformation England 1480 1642 Bloomsbury Academic 2011 S 96 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 273 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 265 Peter Marshall Reformation England 1480 1642 Bloomsbury Academic 2011 S 98 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 201 a b Peter Marshall Reformation England 1480 1642 Bloomsbury Academic 2011 S 104 Peter Marshall Reformation England 1480 1642 Bloomsbury Academic 2011 S 107 Martin Skoeries Flye or dye for the truithe Vernetzung englischer Protestanten wahrend der Regentschaft Maria Tudors 1553 1558 Stuttgart 2017 ISBN 978 3 17 030693 6 a b Peter Marshall Reformation England 1480 1642 Bloomsbury Academic 2011 S 105 a b c Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 266 a b c d Peter Marshall Reformation England 1480 1642 Bloomsbury Academic 2011 S 103 a b H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 382 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 383 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 381 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 387 a b Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 375 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 377 a b c Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 376 a b Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 370 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 371 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 372 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 373 a b Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 374 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 282 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 284 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 287 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 295 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 286 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 288 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 392 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 395 a b Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 296 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 297 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 299 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 300 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 302 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 304 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus September 2010 S 408 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 305 Linda Porter Mary Tudor The First Queen Piatkus 2009 S 418 a b Jane Dunn Elizabeth and Mary Cousins Rivals Queens London 2003 S 111 H F M Prescott Mary Tudor The Spanish Tudor Phoenix 2003 S 386 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 309 Anna Whitelock Mary Tudor England s First Queen Bloomsbury 2010 S 310 Lisa Zeitz Goldene Medaille fur die blutige Konigin In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2 Januar 2010 https www youtube com watch v oXiOmqQ7UlEVorgangerinnenAmtNachfolgerinnenJane GreyKonigin von EnglandKonigin von Irland 1553 1558Elisabeth I Isabella von PortugalKonigin von Spanien als Gattin Philipps II 1556 1558Elisabeth von Frankreich nbsp Dieser Artikel wurde am 26 November 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118640917 lobid OGND AKS LCCN n50043642 VIAF 57408108 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maria I ALTERNATIVNAMEN Maria I Tudor Mary Tudor englisch die Blutige Beiname die Katholische Beiname Bloody Mary spanische MariaKURZBESCHREIBUNG Konigin von England und IrlandGEBURTSDATUM 18 Februar 1516GEBURTSORT Greenwich EnglandSTERBEDATUM 17 November 1558STERBEORT St James s Palace London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria I England amp oldid 237618613