www.wikidata.de-de.nina.az
Matilda englisch auch Maud oder Aaliz oder Adela deutsch Mathilde um den 7 Februar 1102 1 wahrscheinlich in Sutton Courtenay 2 Oxfordshire England 10 September 1167 in Rouen Normandie Frankreich aus dem Haus Normandie war die Tochter des englischen Konigs Heinrich I Kaiserin Mathilde in einer spatmittelalterlichen Darstellung aus dem 15 JahrhundertSie war durch ihre Heirat mit Heinrich V Kaiserin des romisch deutschen Reiches 1114 1125 In zweiter Ehe war sie mit dem Grafen Gottfried V von Anjou verheiratet Matilda legte ihren Titel als Kaiserin auch nach ihrer Wiederverheiratung nicht ab und ist deshalb im englischen Sprachraum vor allem als Kaiserin Matilda englisch Empress Matilda resp Empress Maude bekannt 3 Sie versuchte ihren Anspruch auf den englischen Thron gegen Stephan von Blois durchzusetzen Als Stephan 1141 von Truppen ihrer Parteiganger gefangen genommen worden war wurde sie zur Herrin der Englander proklamiert Damit war sie fur einige Monate die erste weibliche Regentin des Konigreichs England wurde aber nicht gekront 1148 zog sie sich in die Normandie zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Deutsche Kaiserin 2 1 Jugend und fruhe Jahre im deutschen Reich 2 2 Begleiterin des Kaisers auf dessen zweitem Italienzug 2 3 Die spaten Ehejahre als Kaiserin 2 4 Heimkehr 3 Thronerbin Englands und der Normandie 4 Kampf um den englischen Thron 4 1 Stephans Usurpation des Throns 4 2 Matildas Landung in England 4 3 Ernennung zur Herrin von England 4 4 Einzug in London und Niederlage in Winchester 4 5 Weiterer Machtkampf gegen Stephan in England 5 Letzte Lebensjahre in der Normandie 5 1 Aufstieg Heinrichs II zum englischen Konig 5 2 Vermittlung im Streit zwischen Heinrich II und Thomas Becket 5 3 Beziehungen zum romisch deutschen Kaiser 5 4 Literarische Patronin 5 5 Religiose Stiftungen 6 Tod und Grabmal 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenAbstammung BearbeitenMatilda war die einzige legitime Tochter Konig Heinrichs I von England und dessen Gemahlin Mathilda vor ihrer Heirat Edith genannt der Tochter Konig Malcolms III von Schottland und dessen Gattin der heiligen Margareta Vaterlicherseits war Matilda eine Enkelin Wilhelms des Eroberers des Herzogs der Normandie der 1066 England erobert hatte Mutterlicherseits war sie eine Nachfahrin Eduards des Bekenners aus dem von Wilhelm entthronten angelsachsischen Konigshaus Wessex Ihr jungerer Bruder Kronprinz William AEtheling starb schon fruhzeitig 1120 bei einem Schiffsungluck Sie hatte zudem mehrere Halbgeschwister die jedoch alle illegitime Kinder ihres Vaters und damit nicht erbberechtigt waren Deutsche Kaiserin BearbeitenJugend und fruhe Jahre im deutschen Reich Bearbeiten Ihr Geburtsort ist umstritten die moderne Forschung folgt Marjorie Chibnall die annimmt dass Matilda in Sutton Courtenay geboren wurde Altere Quellen gingen davon aus dass sie in Winchester geboren wurde 4 Das Geburtsdatum wird aus einer uberlieferten Aussage errechnet die Matilda anlasslich ihrer Hochzeit mit Heinrich V machte Uber Matildas fruhe Kindheit ist nichts bekannt 2 Als ihr Vater im Herbst 1108 in die Normandie ging ubergab er Matilda und ihren Bruder Wilhelm in die Obhut des Erzbischofs Anselm von Canterbury 1108 09 verhandelte der 22 jahrige deutsche Konig Heinrich V mit dem englischen Konig uber ein Heiratsbundnis das dem Pakt zwischen Papst Paschalis II und Frankreich entgegenwirken sollte Heinrich V hatte ein gespanntes Verhaltnis zur Kurie insbesondere wegen des Investiturstreits und plante zu dessen Losung sowie zur Durchsetzung seiner Kronung zum Kaiser einen Italienzug Von einer Heirat mit der erst siebenjahrigen Matilda erhoffte er sich eine reiche Mitgift die dann in der Tat die riesige Summe von 10 000 Mark Silber betragen und wesentlich zur Finanzierung seines Zuges beitragen sollte Zu Pfingsten 1109 kamen deutsche Gesandte nach Westminster und besiegelten das englisch deutsche Bundnis Matilda wurde per Ferntrauung mit Heinrich V verlobt Gesandte des Saliers u a der spatere Bischof Burchard von Cambrai holten die kleine Konigstochter im Februar 1110 zu ihrer Reise auf den Kontinent ab Sie wurde von hohen englischen Geistlichen und normannischen Rittern begleitet von denen wahrscheinlich einige wie der Archidiakon Heinrich von Winchester spater Bischof von Verdun noch langer zu ihrem Gefolge in ihrer neuen Heimat gehorten Matilda landete in Boulogne sur Mer und wurde in Luttich von ihrem Brautigam empfangen In Utrecht wurde das Paar zu Ostern 10 April feierlich verlobt Als Geschenk erhielt die Braut u a Landereien in Lothringen Ihre Kronung zur Konigin erfolgte am 25 Juli 1110 im Dom zu Mainz durch Erzbischof Friedrich I von Koln Anschliessend wurde sie vom Erzbischof von Trier Bruno von Lauffen erzogen Zu ihrem Unterrichtsprogramm in Trier gehorte dass sie mit den dortigen Sitten bekannt gemacht und in der deutschen Sprache unterwiesen wurde Unterdessen begab sich Heinrich V auf seinen Italienzug und nahm Papst Paschalis II nach erfolglosen Verhandlungen in Rom gefangen Unter dem Druck der Haft verstand sich der Papst zu grossen Zugestandnissen im Investiturstreit sowie am 13 April 1111 zu Heinrichs Kronung zum Kaiser In der Folge wurde Matilda als Gefahrtin des Herrschers consors regni bezeichnet und mit den Auffassungen des Saliers vom romisch deutschen Kaisertum vertraut gemacht die offenbar ihre politischen Vorstellungen lebenslang deutlich pragten Sie wird erst wieder erwahnt als sie im Alter von knapp 12 Jahren ihre prachtvolle Hochzeit mit dem Kaiser feierte die am 6 oder 7 Januar 1114 in Mainz stattfand Die auf Wunsch Heinrichs V verfasste Anonyme Kaiserchronik berichtet von der Teilnahme zahlreicher weltlicher und geistlicher Fursten sowie von Spielleuten und Spassmachern an der Zeremonie und lobt Matilda als schone und wahrhaft adelige Jungfrau Sie wurde nun an der Herrschaft beteiligt wirkte ofters als Vermittlerin unterstutzte ihren Gatten bei seinen zahlreichen Konflikten nach Kraften und ubernahm in seiner Abwesenheit Regierungsverantwortung Dabei sammelte sie wertvolle politische Erfahrungen etwa uber den Umgang in der europaischen Diplomatie oder uber die Gefahren einer Konfrontation mit der Kurie 5 6 Begleiterin des Kaisers auf dessen zweitem Italienzug Bearbeiten Die Macht des Kaisers schwand zunehmend aufgrund seiner standigen Auseinandersetzungen mit Reichsfursten und Bischofen Ausserdem wurde er von der Kirche gebannt Auch der ersehnte Thronerbe blieb aus da Matilda keine Kinder von ihrem Gatten bekam Im Marz 1116 zog Heinrich V diesmal in Begleitung seiner Gattin erneut nach Italien um seine Machtbasis durch Antritt des Erbes der im Juli 1115 verstorbenen Markgrafin Mathilde von Tuszien zu starken die ihm ihre Hausguter vermacht hatte Uber den Brenner zog das Herrscherpaar nach Norditalien logierte u a im Dogenpalast Venedigs und wurde in Canossa feierlich begrusst Die junge Konigin sollte in die Rolle ihrer bedeutenden Vorgangerin und Namensvetterin Mathilde von Tuszien schlupfen Papst Paschalis II floh rasch in den Suden der Apenninenhalbinsel als Heinrich V und seine Gemahlin sich auf den Weg in die Ewige Stadt machten und dort im Marz 1117 vom Volk uberschwanglich empfangen wurden Der papstliche Gesandte Maurice Bourdin kam nach Rom ging auf die Seite des Kaisers uber und kronte ihn und seine Gattin wahrscheinlich zu Ostern 1117 im Petersdom zum Kaiser bzw zur Kaiserin Nach dem Tod Paschalis II 1118 ernannte der Salier Maurice Bourdin zum Gegen Papst Gregor VIII Die Kaiserkronung Matildas von 1117 durfte nicht in regularer Weise erfolgt sein da sie nicht vom legitimen Papst durchgefuhrt wurde in deutschen Urkunden wird sie daher stets nur als romische Konigin Regina Romanorum bezeichnet ebenso spater auf ihrem eigenen Siegel in England Allerdings nannte sie sich nach ihrer Ruckkehr in ihre Heimat 1126 in mehr als 90 Urkunden meist Kaiserin und dieser Titel scheint auch nie bezweifelt worden zu sein 7 8 Nach Pfingsten 1118 reisten der Kaiser und seine Gattin von Rom nach Norditalien Da inzwischen in Deutschland eine bedrohliche Furstenopposition gegen die kaiserliche Autoritat erwachsen war begab sich Heinrich V im August 1118 rasch in sein Reich wahrend Matilda noch etwa ein Jahr in Norditalien blieb und ihn dort als Regentin vertrat Sie sass etwa dem Hofgericht vor und sprach in Castrocaro das Urteil uber Diebe von Kirchengut Im November 1119 reiste sie wieder zu ihrem Gatten nach Utrecht In diesem Jahr vermachte der Kaiser der St Michaels Kirche von Antwerpen eine Schenkung an der auch Matilda beteiligt war Die spaten Ehejahre als Kaiserin Bearbeiten Die langjahrigen Auseinandersetzungen mit dem Papsttum im Investiturstreit legte Heinrich V schliesslich im September 1122 im Wormser Konkordat bei Erst jetzt kam es in grosserem Umfang zu einer politischen Zusammenarbeit zwischen dem Kaiser und Heinrich I von England Matilda wollte bereits vor der Einigung ihres Gatten mit Calixt II ihren Vater in Kent treffen doch da der Graf von Flandern ablehnte ihr sicheres Geleit zu gewahren brach sie ihre Reise ab Schon ofter hatte der englische Konig Krieg gegen seinen Nachbarn auf dem Kontinent Ludwig VI von Frankreich gefuhrt den nun Heinrich V zur Unterstutzung seines Schwiegervaters im Sommer 1124 angriff dabei aber vollig scheiterte Beim Tod Heinrichs V 23 Mai 1125 weilten seine Gattin sowie sein Neffe und Privaterbe Friedrich II von Schwaben an seinem Totenbett Matilda kam nun in die Obhut Friedrichs konnte aber offenbar keinen Einfluss auf die Wahl des neuen Konigs ausuben die der vom Vertrauten zum erbitterten Feind Heinrichs V gewordene Erzbischof Adalbert von Mainz leitete Diesem ubergab sie angeblich aufgrund falscher Versprechungen die Reichskleinodien die sich auf der Reichsburg Trifels befanden Der verstorbene Kaiser hatte sich seinen Neffen Friedrich zum Nachfolger gewunscht stattdessen wurde der Herzog von Sachsen ein alter Gegner Heinrichs V als Lothar III neuer Konig 9 10 Heimkehr Bearbeiten Laut dem englischen Geschichtsschreiber Wilhelm von Malmesbury wollte ein deutscher Furst Matilda ehelichen jedoch veranlasste ein dringender Appell ihres Vaters die bereits im Alter von 23 Jahren zur Witwe gewordene Kaiserin 1126 zur Heimkehr in die Normandie Denn nachdem der englische Thronfolger Wilhelm 1120 beim Untergang des Weissen Schiffs im Armelkanal ertrunken war und Heinrich I keine weiteren legitimen Sohne mehr bekam suchte der englische Konig da seine unehelichen Sohne aus Rucksicht auf die Kirche als Nachfolger ausschieden seiner Tochter Matilda den Thron seines Reichs zu sichern Allerdings war die Herrschaft einer Frau dominatio feminae unpopular Matilda verzichtete offenbar auf ihren Landbesitz in Deutschland nahm aber ihren wertvollen Schmuck und zwei imperiale Kronen mit ausserdem eine kostbare Reliquie der Kaiserkapelle die Hand des Apostels Jakobus In Deutschland wurde ihr ein guter Nachruf bewahrt 11 10 Thronerbin Englands und der Normandie Bearbeiten1126 traf Matilda in England ein Unter dem Druck des Konigs stimmte im Januar 1127 eine Versammlung der englischen Aristokratie und Geistlichkeit in London eidlich zu dass Matilda als einziger legitimer Spross Heinrichs I das Thronfolgerecht in dessen Landern England und Normandie erhielt Diese Regelung hatte aber vermutlich dann ihre Gultigkeit verloren wenn der Konig doch noch einen Sohn aus seiner zweiten Ehe bekommen hatte Laut zeitgenossischen Chroniken gab es keinen Widerstand gegen Heinrichs Beschluss der einen Prazedenzfall darstellte da noch keine Frau aus eigenem Recht in England geherrscht hatte Matilda nannte sich fortan imperatrix Kaiserin fuhrte aber das Siegel einer Regina Romanorum Konigin der Romer Um sich mit dem bisherigen Hauptgegner der Normannen in Nordfrankreich den Grafen von Anjou zu verstandigen verhandelte Heinrich I Anfang 1127 uber eine Vermahlung seiner Tochter mit dem angevinischen Erbgrafen Gottfried Plantagenet 1113 1151 wie er schon 1119 seinen Sohn Wilhelm kurz vor dessen tragischem Unfalltod im Armelkanal mit Gottfrieds Schwester verheiratet hatte Uber dieses rein politische Eheprojekt war Matilda nicht glucklich Ihr ausersehener Ehemann war elf Jahre junger als sie also noch ein Jugendlicher und ausserdem fuhrte er als Graf einen deutlich geringeren Adelstitel als ihr erster Gatte Sie fugte sich aber dem Willen ihres Vaters und verlobte sich im Mai 1127 in Rouen mit Gottfried Die Heirat des Paares wurde am 17 Juni 1128 in Le Mans zelebriert Die Heirat sollte langfristige politische Folgen haben namlich die Herrschaft der englischen Krone uber Teile Frankreichs bis 1453 Zunachst loste die Ehe aber Konflikte aus denn sie war ohne Konsultation des normannischen Adels geschlossen worden Dieser war dem Hause Anjou als generationenlangem Rivalen in Nordfrankreich mehrheitlich feindlich gesinnt und stand daher der Herrschaft eines Grafen von Anjou ebenso ablehnend gegenuber wie der Regierung einer Frau Bald kam es zu Spannungen zwischen Gottfried und seiner Gattin Gewohnlich wird Matilda die Schuld an dem Zerwurfnis zugeschrieben Jedenfalls verliess sie ihren Gemahl ein Jahr nach der Hochzeit ging zu ihrem Vater nach Rouen zuruck und mit ihm zusammen im Sommer 1131 nach England Auf einer Reichsversammlung in Northampton 8 September 1131 bestatigten die Barone ihre fruheren Eide dass sie Matilda als Thronerbin anerkannten Inzwischen bot Gottfried seiner Gattin an die Ehe wiederaufzunehmen Matilda war damit einverstanden Beide arrangierten sich gingen eine Zweckgemeinschaft miteinander ein und bekamen drei Sohne Heinrich II Kurzmantel 1133 1189 der 1154 Konig von England werden sollte Gottfried VI 1134 1158 Graf von Anjou und Maine Wilhelm 1136 1164 An der Geburt ihres zweiten Sohnes Gottfried ware Matilda fast gestorben Als sie genesen war schworen die Barone ihr ein drittes Mal den Treueeid Am Ende seines Lebens kuhlte sich die Beziehung Heinrichs I zu seiner Tochter merklich ab Ebenso verschlechterte sich das Verhaltnis von Heinrich I zu Gottfried weil der englische Konig einige zur Mitgift Matildas gehorige Burgen im Suden der Normandie nicht abtreten wollte Von seiner Gemahlin unterstutzt wollte Gottfried dort seine Herrschaft gewaltsam durchsetzen Laut einer Quelle soll der Arger Heinrichs I auf seine Tochter die Ursache fur seinen Tod gewesen sein Jedenfalls war Matilda nicht am Totenbett ihres Vaters 1 Dezember 1135 anwesend sondern weilte im Anjou 11 12 Kampf um den englischen Thron Bearbeiten Hauptartikel Englischer Burgerkrieg von 1135 bis 1154 Stephans Usurpation des Throns Bearbeiten Die Abwesenheit Matildas von England und die Vorbehalte der normannischen Barone gegen Gottfried von Anjou machte sich nun Graf Stephan von Blois zunutze dessen Mutter Adela die Schwester des verstorbenen Konigs und Tochter Wilhelm des Eroberers war Stephan hatte nach Einschatzung der Matilda Biographin Marjorie Chibnall ein geringeres Thronfolgerecht als die Kaiserin 11 Er eilte nach England und bemachtigte sich mit Hilfe seines Bruders Heinrich von Blois des Bischofs von Winchester und der Londoner Kaufmannschaft des Throns Die Barone fuhlten sich an ihre Eide nicht mehr gebunden und erkannten die Usurpation Stephans an der Anfang 1136 auch die Zustimmung von Papst Innozenz II 1143 zu seiner Wahl erhielt Da Matilda nicht gewillt war ihr Thronfolgerecht kampflos aufzugeben kam es zu einem langjahrigen bis 1153 andauernden Burgerkrieg der im englischen Sprachraum als Anarchy bezeichnet wird Matilda und ihr Gatte konzentrierten sich zunachst auf die Eroberung der Normandie nahmen einige zu ihrer Mitgift gehorige Burgen in Besitz konnten aber erst 1138 grossere Territorialgewinne erzielen als Matildas Halbbruder Robert von Gloucester auf ihre Seite gewechselt war siehe Englischer Burgerkrieg von 1135 bis 1154 1136 1144 Der Krieg in der Normandie Im April 1139 bemuhte sich Matilda den Papst von der Legitimitat ihres Thronfolgerechts zu uberzeugen Auf dem zweiten Laterankonzil verwies Bischof Ulger von Angers auf Matildas Designierung als Thronerbin durch ihren Vater und auf die von den Baronen geleisteten Eide Die Gegenseite ging in ihrer Argumentation zur Unterstutzung Stephans weit in die Vergangenheit zuruck Der Archidiakon Arnulf von Sees der spater Bischof von Lisieux werden sollte behauptete dass die Mutter Matildas ursprunglich ein geistliches Amt im Kloster ausgeubt habe und daher ihre spatere Ehe mit Heinrich I ungultig gewesen sei Ihre Kinder seien deshalb illegitim Ausserdem soll die Eidesleistung fur Matilda unter Zwang erfolgt sein und Heinrich I dies kurz vor seinem Tod bereut haben Bischof Ulger konterte u a damit dass der Erzbischof von Canterbury seinerzeit die Vermahlung von Matildas Mutter anstandslos vollzogen hatte Sie war zwar in ihrer Jugend im Kloster gewesen hatte aber bestritten eine Nonne geworden zu sein Innozenz II konnte oder wollte sich jedoch im englischen Thronstreit zu keiner Entscheidung durchringen so dass Stephan legitimer Konig blieb 11 13 Matildas Landung in England Bearbeiten Nach dem Scheitern ihrer Intervention beim Papst ging Matilda nun daran Konig Stephan direkt in England politisch und militarisch zu bekampfen Wahrend sich Gottfried von Anjou weiterhin mit der Unterwerfung der Normandie beschaftigte landete Matilda gemeinsam mit ihrem Halbbruder Robert von Gloucester im September 1139 in England Robert bezog seinen Stutzpunkt in Bristol Die Kaiserin begab sich in das in West Sussex nahe der Sudkuste gelegene Arundel Castle zu ihrer Stiefmutter Adelheid von Lowen die 1121 Konig Heinrich I geheiratet hatte und jetzt in zweiter Ehe mit dem normannischen Baron William d Aubigny 1 Earl of Arundel verheiratet war Dieser war ein loyaler Parteiganger Konig Stephans Adelheid hingegen unterstutzte ihre Stieftochter Matilda und konnte den mit einem Heer herangezogenen Stephan zu dem ritterlichen von Wilhelm von Malmesbury gelobten Schritt bewegen seiner Thronrivalin sicheres Geleit zu ihrem Halbbruder zu gewahren Von Bristol zog Matilda weiter nach Gloucester wo sie die nachsten eineinhalb Jahre residierte Zu ihren besonders engen Vertrauten und Heerfuhrern zahlten nun neben Robert von Gloucester auch zwei Manner die ihren Aufstieg Konig Heinrich I zu verdanken hatten Miles of Gloucester und Brian FitzCount Herr von Wallingford Wahrend der Regierungszeit ihres Vaters war Matilda von den Baronen nur der Treueid fidelitas aber nicht wie ublich auch die Huldigung homagium geleistet worden Nun holte die Kaiserin aber in ihrem Machtbereich diesen Akt nach und verlangte von den Vasallen ihr auch die Huldigung auszusprechen Allerdings war es ihr noch nicht moglich tatsachliche Regierungsgewalt auszuuben Noch vor Mathildas Ankunft in England war Konig Stephan in Konflikt mit der englischen Kirche geraten da er zur Starkung seiner Machtbasis im Juni 1139 die Burgen einiger Bischofe beschlagnahmt hatte Durch diese Massnahme trubte sich auch das Verhaltnis des Konigs zu seinem Bruder Bischof Heinrich von Winchester der 1139 zum papstlichen Legaten in England ernannt worden war und nun im Thronstreit einen Kompromiss zu erreichen suchte Die Ursache dass der Bischof Vermittlungsbemuhungen aufnahm durfte auch darin zu suchen sein dass keine der beiden Kriegsparteien auf einen raschen militarischen Sieg hoffen konnte und daher noch eine lange Fortdauer der Anarchie zu befurchten war Zwei kurz nach Pfingsten bzw im November 1140 veranstaltete Treffen hochrangiger Anhanger von Matilda auf der einen und von Stephan auf der anderen Seite blieben ergebnislos Die Kaiserin war bereit auf die Vermittlungsvorschlage des Legaten einzugehen wahrend Stephan zogerte und so eine Einigung verhinderte Bei diesen Begegnungen durfte es ohnehin nur um eine vorlaufige Streitbeilegung wie einen Waffenstillstand gegangen sein da eine dauerhafte Losung wohl der papstlichen Beteiligung bedurft hatte 14 15 Ernennung zur Herrin von England Bearbeiten Als Anfang 1141 Ranulf de Gernon Graf von Chester und sein Stiefbruder William de Roumare Graf von Lincoln kurzzeitig die Burg von Lincoln eroberten wurden sie unter Wortbruch von Konig Stephan wieder vertrieben Nun schloss sich Ranulf seinem Schwiegervater Robert von Gloucester an Gemeinsam siegten sie am 2 Februar 1141 in der Schlacht von Lincoln und nahmen den Konig gefangen Stephan wurde seiner Konkurrentin in Gloucester vorgefuhrt und anschliessend in Bristol interniert Matildas Befehl den gefangenen Konig in Ketten zu legen erfuhr von zeitgenossischen Beobachtern scharfen Tadel Nun ubernahm Matilda zunehmend von ihrem Halbbruder Robert die Fuhrungsrolle der angevinischen Partei Sie scheint sich nun mehr der Unterstutzung von Miles of Gloucester bedient zu haben Ihr dabei zu Tage getretenes Verhalten wird von den Quellen sehr negativ charakterisiert Am 2 Marz 1141 traf sie in Wherwell in Hampshire den Bischof von Winchester Dieser und andere bedeutende weltliche und geistliche Magnaten anerkannten die Kaiserin als Herrin Englands domina Angliae wahrend Matilda im Gegenzug versprach sich nicht in wichtige Kirchenangelegenheiten wie Bischofsernennungen einzumischen Laut dem Chronisten Wilhelm von Malmesbury fand dieses bedeutende Treffen an einem regnerischen Tag statt angeblich ein boses Omen das auf den bevorstehenden Machtverlust der Kaiserin hindeutete Am 3 Marz empfing der Legat Matilda in der Kathedrale von Winchester in feierlicher Prozession Eine am 7 April in Winchester tagende Synode der englischen Kirche die vom Legaten geleitet wurde ernannte sie sodann zur Herrin von England und der Normandie Angliae Normanniaeque domina Nach dem Urteil der Matilda feindlich gesinnten Gesta Stephani habe die Kaiserin in Winchester widerrechtlich die hochsten Titel und die Regierungsgewalt ubernommen und seitdem nicht mehr auf die Meinung ihrer Berater gehort Ein ahnliches Urteil fallt der gewohnlich eher zuruckhaltend schreibende Archidiakon Heinrich von Huntingdon in seiner Historia Anglorum Die Gesta Stephani berichtet weiterhin dass Matilda nun extrem arrogant und voll kalten Stolzes aufgetreten sei als die hochsten Adligen wie ihr Halbbruder Robert oder der schottische Konig sich vor ihr hin knieten habe sie sich nicht erhoben und deren Bitten ignoriert Der Machtzuwachs der Kaiserin bewirkte dass viele bisher auf Stephans Seite stehende Barone grundsatzlich zu einem Seitenwechsel bereit waren doch zahlreiche blieben dabei unschlussig und unterstutzten Matilda nur solange sie sich davon Vorteile erhoffen konnten So anerkannte etwa Geoffrey de Mandeville 1 Earl of Essex zwar die Kaiserin nun als Herrscherin die seine bisherigen Titel bestatigte und weitere Wurden und Guter hinzufugte doch verliess er sie noch im gleichen Jahr wieder als sie am dringendsten Hilfe gebraucht hatte Zu den Schwankenden zahlte auch Ranulf de Gernon und William de Roumare verweigerte ihr weiterhin tatkraftige Unterstutzung Bischof Heinrich von Winchester wollte sich seinen politischen Schwenk durch Papst Innozenz II bestatigen lassen der ihn aber zur Treue gegenuber seinem gefangenen koniglichen Bruder aufforderte Der direkte Machtbereich Matildas beschrankte sich auf Sudwestengland und in Schottland hielt ihr Onkel Konig David I weiterhin zu ihr Matilda unterstutzte den Wunsch des schottischen Konigs seinen Vertrauten Wilhelm Cumin zum Bischof von Durham zu ernennen Sie wollte dessen Investitur trotz des Widerstands der Ortsgeistlichen die eine Kur Cumins strikt ablehnten vornehmen dies war ein Schritt der im Gegensatz zu ihrem dem Bischof von Winchester gegebenen Versprechen stand und diesen verargerte 14 16 Einzug in London und Niederlage in Winchester Bearbeiten Im Juni 1141 begab sich Matilda nach London Als sie sich schon in der Nahe der Metropole befand schloss sie ein Abkommen mit einer Delegation der Londoner das ihr Zugang nach Westminster gewahrte Dort zog sie etwa am 20 Juni ein und wollte sich zumindest zur Domina von England kronen vielleicht auch zur Regentin fur ihren minderjahrigen Sohn erheben lassen Dagegen erscheint es nicht so sicher ob sie auch wie viele Forscher vermuten ihre Kronung zur Konigin anstrebte denn damit hatte sie sich direkt gegen die Entscheidung des Papstes fur Stephan von Blois gestellt Auch der fur diesen Akt zustandige Erzbischof Theobald von Canterbury hatte wohl seine Mitwirkung verweigert Er wollte seinen Treueid gegenuber Stephan nicht brechen obwohl er Matilda personlich kannte und achtete Von nur geringem Wert ware ihre Kronung durch Robert de Sigillo den ehemaligen Lordkanzler Heinrichs I gewesen dessen Wahl zum Bischof von London Matilda durchgesetzt hatte 17 18 Die Kaiserin machte sich bald bei der hauptstadtischen Bevolkerung unbeliebt weil sie sofort hohe Steuern forderte Ausserdem befremdete die dem gefangenen Konig gegenuber freundlich gesinnten Londoner dass Matilda Stephan auch im Fall seiner Abdankung weiterhin gefangen halten wollte Als Mathilda von Boulogne die Gattin Stephans und Wilhelm von Ypern Kommandant flamischer Soldner mit einem grossen Heer vor der Metropole erschienen attackierten zahlreiche Londoner den Palast in dem die Kaiserin residierte so dass sie schon am 24 Juni 1141 fliehen und sich mit ihren Vertrauten eiligst nach Oxford zuruckziehen musste Bischof Heinrich von Winchester stellte sich jetzt wieder auf die Seite seines Bruders Matilda baute weiter auf Miles of Gloucester und verlieh ihm die Wurde eines Earl of Hereford In Oxford traf sie sich mit den ihr treu gebliebenen Magnaten Sie beschloss den Legaten zur Unterwerfung zu zwingen und zog Ende Juli 1141 mit Robert von Gloucester und anderen Heerfuhrern nach Winchester wo sie den Bischofspalast belagerten Doch Mathilda von Boulogne die mutig die Rechte ihres eingekerkerten Gatten verteidigte und uber betrachtliche Machtmittel und Unterstutzer gebot schloss mit einer rasch organisierten Armee die Belagerer ein und zwang sie am 14 September zur Flucht Die Kaiserin entkam nach Devizes aber ihr Halbbruder wurde gefangen genommen siehe Schlacht von Winchester 1141 Nach Verhandlungen kam Robert von Gloucester am 3 November im Austausch gegen Konig Stephan wieder frei 19 20 Weiterer Machtkampf gegen Stephan in England Bearbeiten In einem in Westminster einberufenen Konzil rechtfertigte Bischof Heinrich von Winchester u a unter Hinweis auf Matildas Angriff auf ihn seine erneute Unterstutzung fur seinen Bruder Stephan der im Dezember 1141 ein weiteres Mal zum Konig gekront wurde Matilda aber forderte ihren Gatten vergeblich auf ihr in England militarisch beizustehen Fur Gottfried war namlich die Etablierung seiner Herrschaft in der Normandie vorrangig Als Robert von Gloucester im Juni 1142 auf den Kontinent ubersetzte um Gottfried bei dessen Unternehmungen zu unterstutzen nutzte Stephan Roberts Abwesenheit und griff die in Oxford weilende Matilda an Die Lage wurde fur Kaiserin immer prekarer Sie zog schliesslich in einer Dezembernacht 1142 zusammen mit drei oder vier vertrauten Rittern zur Tarnung weisse Kleider an und liess sich mit ihnen laut der Angelsachsischen Chronik an Seilen die Burgmauer hinab Die Gruppe uberquerte sodann die zugefrorene Themse und wanderte zu Fuss durch die verschneite Landschaft nach Abingdon von wo sie weiter nach Wallingford ritt Dort genoss Matilda den Schutz ihres Vertrauten Brian FitzCount Bald darauf begab sie sich in eine stark befestigte Burg von Devizes und residierte hier wahrend ihres restlichen Englandaufenthaltes bis zu ihrer Abreise in die Normandie Anfang 1148 In den nachsten Jahren kam es in England zu einem unentschieden verlaufenden Kleinkrieg zwischen den verfeindeten Kronpratendenten so dass eine Pattsituation entstand Bis zum Kriegsende herrschten von der Peterborough Chronicle beklagte chaotische und gesetzlose Zustande so dass die englische Bezeichnung des Burgerkrieges The Anarchy gerechtfertigt ist Etliche Barone wechselten dabei jeweils so die Seiten wie es ihren eigenen Interessen am besten nutzte Mangels einer wirksamen koniglichen Kontrolle konnten die Adligen und hohen Kleriker auch trotz koniglichen Befestigungsmonopols starke Burgen auf ihren Landereien erbauen von denen aus sie Privatfehden fuhrten Die Zivilbevolkerung hatte stark unter ihren Ubergriffen zu leiden und nicht selten wurden Dorfer und Kirchen geplundert So suchte Geoffrey de Mandeville nachdem Konig Stephan ihm aus Misstrauen 1143 seine Burgen weggenommen hatte seine verlorenen Guter gewaltsam wiederzuerlangen und verschonte bei seinen Raubzugen auch Kloster nicht bis er exkommuniziert wurde und im September 1144 an einem Pfeilschuss starb Da Gottfried von Anjou mit rucksichtsloser Harte die Normandie schliesslich vollig unterwarf und so 1144 Herzog dieser Region werden konnte stellten sich jene englischen Adligen die in Nordfrankreich grosse Besitzungen hatten etwa William de Roumare letztlich auf Matildas Seite In England blieb der Kaiserin als Machtbereich im Wesentlichen der Sudwesten der Insel mit Gloucester als Zentrum und Wareham in Dorset als Uberfahrtshafen nach Frankreich Um ihre Position zu festigen vergab sie Land des Krongutes an ihre Vasallen und an Kirchenfursten Aber nicht alle diese Grundstucksubereignungen geschahen nur aus politischer Berechnung So schenkte Matilda ihrer Wascherin aus reiner Dankbarkeit ein grosses Erbgut in Somerset An der Verhandlungsfront mit der Kurie hatte Matilda Erfolge zu verzeichnen da sich die auf Innozenz II 1143 folgenden Papste nicht auf Stephan als Konig festlegten und dessen Sohn Eustach nicht als Thronfolger anerkannten Die Kaiserin kampfte nun vor allem fur die Durchsetzung des Thronanspruches ihres altesten Sohnes Heinrich II der 1143 und dann wieder 1147 nach England kam und teilweise bei seiner Mutter und teilweise bei seinem Onkel Robert von Gloucester wohnte 1139 hatte Konig Stephan die Burg von Devizes in der Matilda seit 1143 residierte ihrem fruheren Besitzer Bischof Roger von Salisbury 1139 weggenommen Als Papst Eugen III die Ruckgabe dieser Burg an Rogers Nachfolger Josceline de Bohon verlangte wollte sich die Kaiserin nicht mit der Kurie anlegen und gab nach Sie verliess im Marz 1148 England dauerhaft Zu ihrem Entschluss trug auch bei dass sie mit dem Tod Robert von Gloucesters 31 Oktober 1147 eine wichtige Stutze verloren hatte 21 22 Letzte Lebensjahre in der Normandie BearbeitenMatilda hielt sich nun wieder in der Normandie auf zunachst im Juni 1148 in Falaise Nicht lange danach zog sie nach Rouen und lebte dort oder in der Nahe dieser Stadt die uberwiegende Zeit bis zu ihrem Tod 1167 Sie wohnte wohl in der von ihrem Vater erbauten Residenz die am Sudufer der Seine im Park zu Quevilly lag oder aber im Bereich des nahegelegenen zur Benediktiner Abtei von Bec gehorigen Priorats Notre Dame du Pre da einige ihrer spaten Urkunden von dort stammen wahrend andere in Rouen ausgestellt sind Die Verbindung dieser Stadt mit dem Priorat stellte sie durch die Finanzierung des Baus einer Steinbrucke uber die Seine sicher In ihren Urkunden nannte sie sich nun nicht mehr Herrin von England wohl aber weiterhin Kaiserin Aufstieg Heinrichs II zum englischen Konig Bearbeiten Mit dem plotzlichen Tod Gottfried Plantagenets am 7 September 1151 wurde dessen und Mathildes Sohn Heinrich Nachfolger als Herzog der Normandie und Graf von Anjou Im Mai 1152 heiratete er die elf Jahre altere Eleonore von Aquitanien die erst zwei Monate zuvor von dem franzosischen Konig Ludwig VII geschieden worden war Damit erhielt Heinrich zu seinen ausgedehnten Besitzungen im Nordwesten Frankreichs durch Eleonore den okzitanischen Sudwesten hinzu Ludwig VII fuhlte sich daher bedroht er war uber die Ehe seiner ehemaligen Gattin auch deshalb verargert weil er als Lehnsherr beider Eheleute nicht gefragt worden war ob er zustimme Wie Matilda zur Heirat des Sohnes stand und welches Verhaltnis sie zur Schwiegertochter hatte ist nicht uberliefert In der Normandie vertrat Matilda zeitweise ihren Sohn in dessen Abwesenheit und suchte ihm die Loyalitat der normannischen Barone zu erhalten 1153 landete Heinrich in England Nach anfanglichem Widerstand fand sich Stephan von Blois zur Beilegung des langjahrigen Burgerkriegs im Vertrag von Wallingford bereit Stephan dessen Sohn Eustach im August 1153 unerwartet gestorben war erkannte Heinrich als seinen Thronerben an durfte aber bis an sein Lebensende weiterregieren Als Stephan am 25 Oktober 1154 der Tod ereilte bestieg Heinrich unangefochten den englischen Thron Matilda fungierte als politische Beraterin Heinrichs der ihrem Rat oft folgte und sie sehr respektierte Das Verhaltnis von Heinrich zu seinem jungeren Bruder Gottfried war indes sehr gespannt Trotzdem konnte die Kaiserin Heinrich nach dessen Ruckkehr von seinem Englandaufenthalt 1153 dazu uberreden sich fur die Freilassung des damals vom Herrn von Amboise gefangengenommenen Gottfried einzusetzen Aber dauerhaft konnte sie keinen Frieden zwischen den Brudern stiften Gottfried rebellierte zwei Mal und starb plotzlich 1158 Besser gestaltete sich das Verhaltnis von Heinrich zu seinem jungsten Bruder Wilhelm welcher der Lieblingssohn Matildas war 1155 wollte der englische Konig Irland erobern und Wilhelm ubertragen gab aber seine Absichten nach Einwanden seiner Mutter auf und schenkte seinem Bruder stattdessen ausgedehnte Besitzungen in England Nachdem Erzbischof Thomas Becket dessen Verhaltnis zum Konig seinem fruheren Freund sich damals zu verschlechtern begann s u 1163 die Heirat von Isabel de Warenne Grafin von Surrey mit Wilhelm verboten hatte kehrte Letzterer unglucklich zu seiner Mutter Matilda nach Rouen zuruck und starb bereits im Juli 1164 23 24 Vermittlung im Streit zwischen Heinrich II und Thomas Becket Bearbeiten 1155 machte Heinrich II seinen engen Freund Thomas Becket zum Kanzler und ernannte ihn ausserdem 1162 gegen den Willen seiner Mutter Matilda zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs Theobald von Canterbury Doch Becket trat ab nun als unerbittlicher Verfechter der Unabhangigkeit und Machtausdehnung der Kirche auf Aufgrund dieses Amtsverstandnisses geriet er mit seinem einstigen koniglichen Forderer in einen schweren Konflikt Heinrich II wollte vor allem erreichen dass straffallig gewordene Kleriker weiterhin der koniglichen Strafjustiz unterlagen 1164 floh der Erzbischof nach Frankreich von wo aus er den Streit mit dem englischen Konig fortsetzte und sich ebenso wie dieser an Matilda um Unterstutzung wandte Nachdem Heinrich II seine Mutter im Herbst 1164 durch einen Boten uber seinen Standpunkt im Konflikt mit seinem ehemaligen Kanzler informiert hatte legte auf der Gegenseite der Prior Nikolaus von Mont Saint Jacques am Ende des gleichen Jahres Matilda bei einem Besuch einige Briefe Beckets vor die sie zuerst widerwillig las Nach der Lekture erklarte sie sich aber zu Vermittlungsbemuhungen zwischen ihrem Sohn und der Kirche bereit Freilich trat sie bei einer weiteren Unterredung gegen jede Schmalerung alter Kronrechte ein aber ebenso fur die Unabhangigkeit des Klerus der sie einen hoheren Stellenwert als ihr Sohn einraumte Sie unterstutzte Heinrichs Kritik dass manche Geistliche sich zu viele Pfrunden angeeignet hatten wahrend zahlreiche Kleriker nur uber geringen Besitz verfugten und daher einige von ihnen aus Armut zu rauberischen Mitteln griffen Dass solche Ungerechtigkeiten in der Kirche herrschten musste auch der Prior zugeben Spater schrieb Matilda an Becket dass er zu starrsinnig sei Letztlich konnte sie die Streitparteien nicht versohnen Ende 1170 drei Jahre nach ihrem Tod wurde der Erzbischof von vier Rittern ermordet die wohl im Sinne des englischen Konigs zu handeln glaubten Dieser wurde aber aufgrund des Verbrechens schliesslich zu einem gewissen Nachgeben gegenuber den Anspruchen der Kirche gezwungen 25 26 Beziehungen zum romisch deutschen Kaiser Bearbeiten Matilda durfte auch die Beziehungen zu der Heimat ihres ersten Gatten nicht ganz abreissen haben lassen Vermutlich bestanden wahrend der Regierungszeiten der Staufer Konrad III 1138 1152 und Friedrich I Barbarossa 1152 1190 mancherlei Kontakte zwischen diesen Kaisern und Matilda Friedrich Barbarossa forderte vom englischen Hof dass jene Reliquie zuruckgegeben werden sollte die Matilda nach dem Tod ihres ersten Gemahls 1125 mitgenommen hatte die Hand des Apostels Jakobus Freundlich aber bestimmt wies Heinrich II das Ansuchen des Kaisers zuruck Auch Matilda war wohl an dieser ablehnenden Haltung beteiligt Die Reliquie wurde vor allem deshalb nicht retourniert weil sie mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Ausstattung des Klosters Reading war wo sich das Grabmal Konig Heinrichs I befand Als Entschadigung schickte Heinrich II dem deutschen Kaiser ein riesiges Zelt das dieser auf seinen Italienzugen mit sich fuhrte Anfang 1165 reiste der deutsche Kanzler und Erzbischof von Koln Rainald von Dassel nach Rouen um uber ein Bundnis zwischen England und Deutschland zu verhandeln das u a durch eine Verheiratung Heinrichs des Lowen mit Mathilde Plantagenet einer Tochter des englischen Konigs gefestigt werden sollte Kaiserin Matilda verweigerte aber ein Treffen mit Rainald von Dassel da sie in dem seit 1159 bestehenden Papstschisma Alexander III unterstutzte und den vom Kaiser und insbesondere dessen Kanzler protegierten Gegenpapst Paschalis III ablehnte Doch Heinrich II empfing Rainald und das genannte Heiratsprojekt wurde verwirklicht 25 27 Literarische Patronin Bearbeiten In der Tradition ihrer Mutter war Matilda eine Patronin von Schriftstellern und Dichtern Als sie noch die Gattin Kaiser Heinrichs V war widmete der franzosische Benediktinermonch und Chronist Hugo von Fleury ihr seine bis 1108 reichende und ihre adelige Abstammung betonende Geschichte der Taten der neueren franzosischen Konige Der Chronist Wilhelm von Malmesbury bemuhte sich kurz nach Matildas Ruckkehr aus Deutschland 1126 sie in Nachfolge ihrer 1118 verstorbenen Mutter zur Patronin fur seine Geschichtsbucher zu gewinnen Am Hohepunkt ihrer politischen Laufbahn in England als sie nahe vor ihrer Kronung zu stehen schien widmete der anglonormannische Dichter und Monch Philippe de Thaon ihr sein Livre de sybille Ihr Interesse fur Literatur wurdigte der Dichter und Erzbischof von Tours Hildebert von Lavardin in einem sehr personlich gefarbten Gedicht Der mit der Kaiserin befreundete Benediktinermonch Stephan von Rouen beschrieb in seinem historischen die Zeit vom 11 Jahrhundert bis 1169 umfassenden Gedicht Draco Normannicus nach ihrem Geschmack ihre geschichtliche Rolle wobei imperiale Ruckbezuge etwa die Verwendung von Schlagwortern wie Matildas kaiserliche Pracht nicht fehlten Diese Betonung ihrer ehemaligen Rolle als Kaiserin lag Matilda offenbar auch in ihren spaten Lebensjahren noch immer sehr am Herzen 28 29 Religiose Stiftungen Bearbeiten Schon als deutsche Kaiserin forderte Matilda kirchliche Einrichtungen durch Stiftungen so schenkte sie Rittern die kunftig als Monche leben wollten Land in Oostbroek bei Utrecht zur Grundung eines Benediktinerklosters Wahrend ihres Kampfes gegen Stephan in England vergab sie vor allem zur Festigung ihrer politischen Stellung Krongut an Abte u a hohe Kleriker insbesondere in zwischen den Thronrivalen umstrittenen Grenzregionen Seit der Thronbesteigung ihres Sohnes Heinrich 1154 nahmen ihre religiosen Stiftungen noch deutlich zu Diese finanzierte sie mit Einnahmen aus ihrem grossen Wittum in der Normandie Matilda liess sich damals von den Monchen von Bec mit denen sie in Notre Dame du Pre zusammenlebte spirituell beraten Neben den traditionellen Orden der Benediktiner von Bec und der Cluniazenser forderte sie auch neuere wie die Zisterzienser und die Pramonstratenser mit dessen Grunder Norbert von Xanten sie in ihrer Zeit in Deutschland Bekanntschaft geschlossen hatte In Le Valasse im Departement Seine Maritime unterstutzte die Kaiserin die Errichtung einer Zisterzienser Abtei in die Monche aus dem koniglichen Kloster Mortemer einzogen Allerdings hatte sie dabei anfangs 1152 1153 mit Schwierigkeiten wegen politischer Unruhen wahrend der Abwesenheit Heinrichs II in England zu kampfen denn sie konnte den Schutz der Monche nicht gewahrleisten Etwa 1136 begann sie mit der Grundung einer Pramonstratenser Abtei in Silly en Gouffern im Departement Orne aber Kriege und andere Widrigkeiten erlaubten erst ab etwa Mitte der 1150er Jahre eine ungestorte Aufnahme des Klosterbetriebs Weil sie 1161 von einer schweren Erkrankung genesen war liess sie ihre Seidenmatratze zugunsten von Leprakranken verkaufen Matilda nahm offenbar auch an der Verehrung der Jungfrau Maria eifrig Anteil 30 31 Tod und Grabmal BearbeitenMatilda starb am 10 September 1167 in Rouen In einer feierlichen vom Erzbischof Rotrou von Rouen geleiteten Zeremonie fand ihre Beisetzung vor dem Hochaltar der Abteikirche von Bec Hellouin statt Der Monch Stephan von Rouen gibt einen genauen Bericht von dem Begrabnis an dem er selbst teilnahm in seinem Gedicht Draco Normannicus Einige Zeilen von Matildas Grabinschrift lauteten Hier liegt die Tochter Ehefrau und Mutter Heinrichs gross durch Geburt grosser durch Heirat doch am grossten durch ihre Nachkommen Bischof Arnulf von Lisieux der 1139 im Auftrag Konig Stephans vor dem Papst gegen Matilda aufgetreten war sie aber spater verehrte widmete ihr nun ein ihre Tugenden preisendes Epitaph sie habe nichts Weibliches an sich gehabt womit der Kleriker meinte dass sie keine weiblichen Schwachen besessen habe Er soll auch eine nicht erhaltene Biographie der Kaiserin verfasst haben Verschiedenen Kirchen und Orden vermachte sie betrachtliche Legate In den folgenden Jahrhunderten wurde ihr Grab mehrfach verwustet so 1263 durch einen Brand und 1421 durch englische Soldner als der Hundertjahrige Krieg zwischen England und Frankreich tobte 1684 wurde ihr Grab restauriert und ihr Leichnam in einen neuen Sarg umgebettet Aber erst 1846 Jahrzehnte nach einer neuerlichen Verheerung der Abteikirche von Bec durch Soldaten Napoleons fanden die Gebeine Matildas soweit noch vorhanden in der Kathedrale von Rouen ihre letzte Ruhestatte 32 33 Der grosste bleibende Erfolg Matildas war dass sie durch ihren hartnackigen Kampf gegen Stephan von Blois wesentlich zur Sicherung der englischen Krone fur ihren altesten Sohn beigetragen hatte Dessen Angevinisches Reich umfasste Westfrankreich die Normandie und England Insbesondere uber die Tochter Heinrichs II stammten etliche Konigs und Furstenlinien von Matilda ab Literatur BearbeitenMarjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB Bd 37 Oxford University Press 2004 ISBN 0 19 861411 X S 321 329 Catherine Hanley Matilda Empress Queen Warrior Yale University Press New Haven 2019 ISBN 978 0 300 22725 3 Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert 2 durchgesehene Auflage Beck Munchen 1996 ISBN 978 3 406 58978 2 S 99 102 Karl Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters in Lebensbildern Styria Graz 1997 ISBN 3 222 12467 1 S 189 213 Marjorie Chibnall The Empress Matilda Queen Consort Queen Mother and Lady of the English Blackwell Oxford 1991 ISBN 0 631 15737 9 grundlegende Darstellung Jean A Truax Mathilda Empress In Anne Commire Hrsg Women in World History Bd 10 Yorkin Publ Waterfort u a 2001 ISBN 0 7876 4069 7 S 610 614 Claudia Zey Mathilde von England In Amalie Fossel Hrsg Die Kaiserinnen des Mittelalters Pustet Regensburg 2011 ISBN 978 3 7917 2360 0 S 161 180 Herbert Zielinski Mathilde Konigin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 372 374 Digitalisat Weblinks Bearbeiten Commons Matilda von England Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Matilda the Empress of England auf thepeerage com abgerufen am 26 Juli 2015 Literatur uber Mathilde im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Oskar Rossler Kaiserin Mathilde Mutter Heinrichs von Anjou und das Zeitalter der Anarchie in England In Emil Ebering Hrsg Historische Studien Nr 7 E Ebering 1897 Appendix 1 S 417 420 a b Marjorie Chibnall The Empress Matilda Queen Consort Queen Mother and Lady of the English Blackwell 1993 ISBN 978 0 631 15737 3 S 9 Susan Flantzer Empress Matilda Lady of the English In Unofficial Royalty Abgerufen am 6 November 2019 Mary Botham Howitt Biographical Sketches of the Queens of Great Britain From the Norman Conquest to the Reign of Victoria Or Royal Book of Beauty H G Bohn 1856 S 29 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 321 322 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 192 194 Herbert Zielinski Mathilde Konigin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 372 f Digitalisat nimmt eine irregulare Kronung Matildas zur Kaiserin an Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 194 f nimmt eine irregulare Kronung Matildas zur Kaiserin an Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 322 lasst die Frage der Rechtmassigkeit offen Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 322 a b Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 195 196 a b c d Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 323 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 196 197 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 198 199 a b Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 324 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 199 201 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 201 204 So Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 203f Dass sich Matilda sehr wohl zur Konigin kronen lassen wollte nimmt hingegen Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 324 an Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 324 325 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 204 205 Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 325 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 205 207 Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 325 326 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 208 a b Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 326 327 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 208 209 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 209 210 Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 328 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 210 211 Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 327 328 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 210 Marjorie Chibnall Matilda In Oxford Dictionary of National Biography ODNB 2004 Bd 37 S 327 und 328 Karl Rudolf Schnith Kaiserin Mathilde In Derselbe Hrsg Frauen des Mittelalters 1997 S 211 VorgangerAmtNachfolgerBertha von Savoyenromisch deutsche Konigin 6 oder 7 Januar 1114 bis 1125Richenza von NortheimBertha von Savoyenromisch deutsche Kaiserin 6 oder 7 Januar 1114 bis 1125Richenza von NortheimStephanKonigin von England 1141StephanNormdaten Person GND 119254883 lobid OGND AKS LCCN n90696993 VIAF 817689 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME MatildaALTERNATIVNAMEN Maud MathildeKURZBESCHREIBUNG Gemahlin des deutschen Kaisers Heinrich V GEBURTSDATUM 7 Februar 1102GEBURTSORT WestminsterSTERBEDATUM 10 September 1167STERBEORT Rouen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matilda England amp oldid 229966369