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Christoph von Taxis um 1529 nach dem 24 Marz 1589 war Hofpostmeister unter Ferdinand I Seine Geschichte ist eng mit dem Augsburger Postamt verknupft Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Streitigkeiten um die Betreibung des Augsburger Postamtes 3 Christophs Ubernahme des Augsburger Hofpostamtes 4 Pachtung des Spanischen Postamtes 5 Neue Postkurse Hofpostmeister 6 Inspektionsreise 7 Das Ende einer Karriere 8 Nachkommen 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 Weblinks zu Christoph und Carlin von Taxis 12 Siehe auchHerkunft BearbeitenChristoph von Taxis der wahrscheinlich im Jahre 1529 geboren wurde war ein Sohn aus zweiter Ehe des spateren Augsburger Postmeisters Johann Anton und seiner Frau Ursula Meyer Bis heute ist unter Postgeschichtlern umstritten ob Johann Anton und Anton identische Personen sind Christoph von Taxis war seit dem 3 Marz 1551 mit Regina Rosina von Taxis einer Tochter des Generalpostmeisters Johann Baptista von Taxis verheiratet Uber seine Herkunft ist Folgendes bekannt Christophs Vater hatte am 27 Februar 1514 zusammen mit dessen Vater Christoph und zwei weiteren Mitgliedern der Taxis Familie den Brudern Seraphin und Bartholomaus von Maximilian I den einfachen Adelsbrief erhalten Christophs Vater ubernahm im Jahre 1522 endgultig das Augsburger Postamt das sowohl fur Ferdinand I als auch fur Karl V tatig war Streitigkeiten um die Betreibung des Augsburger Postamtes BearbeitenNach Antons Tod im Jahre 1542 wurden die beiden Augsburger Postamter getrennt Antons Sohn Johann aus erster Ehe ubernahm das Hofpostamt und Seraphin I das kaiserliche Postamt was durch die Verleihungsurkunde von Franz II von Taxis bestatigt wird Seraphin verpachtete das Amt an Ambrosius von Taxis den zweiten Sohn aus erster Ehe von Johann Anton Gegen Johanns Ubernahme der Hofpost in Augsburg protestierte der Vormund der Kinder aus Antons zweiter Ehe vor Gericht So forderte die Witwe Ursula Meyer fur ihren minderjahrigen Sohn Christoph die Leitung dieses Postamtes Christophs Ubernahme des Augsburger Hofpostamtes Bearbeiten nbsp Augsburger Posthaus 1616Im Jahre 1546 ging der protestantische Rat von Augsburg in Opposition zum Kaiser Die stadtischen Befestigungen wurden ausgebaut und das Posthaus vor dem Stadttor abgerissen Die Bruder Johann und Ambrosius traten von ihren Amtern zuruck und flohen Ambrosius starb noch im selben Jahr Im Jahre 1550 ubernahm der noch minderjahrige Christoph von Taxis das Augsburger Hofpostamt Zunachst stand Christoph noch unter Vormundschaft durch den Innsbrucker Postmeister Joseph von Taxis und der Bozener Postmeister Ludwig von Taxis Rudolf Hoflich war Christophs Postverwalter in Augsburg Im Jahre 1551 heiratete Christoph Regina von Taxis eine Tochter des verstorbenen Generalpostmeisters Johann Baptista von Taxis und Schwester des amtierenden Brusseler Generalpostmeisters Leonhard I von Taxis Im Jahre 1552 trat Christoph erstmals offentlich auf indem er den Augsburger Verwalter Rudolf Hoflich durch Mundin von Paar in Augsburg ersetzte Pachtung des Spanischen Postamtes BearbeitenDas kaiserlich spanische Postamt in Augsburg wurde ab 1550 wieder von Seraphin I verwaltet Nach dessen Tod im Jahre 1556 sollten die beiden Sohne von Seraphins Bruder Bartholomaus die Nachfolge antreten Georg verzichtete jedoch zugunsten seines minderjahrigen Bruders Seraphin II von Taxis auf das Amt das bis zu Seraphins Volljahrigkeit fur sechs Jahre an Christoph v Taxis verpachtet wurde Neue Postkurse Hofpostmeister BearbeitenChristoph von Taxis war wie sein Brusseler Schwager Leonhard I von Taxis bestrebt sein Einkommen zu verbessern So versuchte er bei der Hofpost die Fremdbeforderung von Briefen einzufuhren aber die Postmeister in Wien Innsbruck und Trient verweigerten die Auslieferung solcher Briefe Im Herbst 1558 erhielt Christoph von Kaiser Ferdinand in Wien eine Postinstruktion fur das Postamt in Augsburg wo ihm die Fremdbeforderung mit amtlicher Post verboten wurde Am 11 Januar 1559 starb Ferdinands Postkoordinator Matthias von Taxis und Ferdinand ernannte Christoph auf dem Reichstag in Augsburg zu dessen Nachfolger Gleichzeitig genehmigte er die Einrichtung einer wochentlichen Ordinari Post von Augsburg nach Venedig da sich Christoph und Roger von Taxis die Kosten teilten Anschliessend hielt sich Christoph fast nur noch in Wien oder Prag auf Inspektionsreise BearbeitenIm Herbst 1561 erhielt Christoph von Taxis vom Kaiser den Auftrag einen Postraub im Hunsruck vor Ort zu untersuchen und die Schuldigen verhaften zu lassen Einen Monat nach Vorliegen der kaiserlichen Instruktion Passbriefen und Empfehlungsschreiben ritt Christoph mit wenigen Dienern auf der Hofpostroute von Prag nach Augsburg Nach ersten Erkundigungen folgte er der Niederlandischen Postroute bis Deizisau und Cannstatt wo er eine Woche blieb aber die Befragungen an den Posthalter von Deizisau delegierte Anschliessend ritt Christoph nach Rheinhausen Speyer und Worms wo er die Untersuchungen fortsetzte Dann reiste er per Schiff nach Koblenz und ritt mit Leihpferden nach Lieser wo sich neben einer Fahre zum Hunsruck eine Poststation befand Dort schloss er die Verhore mit einer Befragung zweier Posthalter aus dem Hunsruck ab ritt nach einem Abstecher uber Trier nach Brussel und schickte einen zwanzigseitigen Bericht an den Kaiser Ferdinand rugte Christophs Untatigkeit und verlangte dass er auf der Ruckreise weitere Untersuchungen vor Ort selbst durchfuhrte Uber Christophs Erfolg oder Misserfolg ist nichts bekannt 1 ausser dass er sich im Januar 1564 die Kosten der Inspektionsreise erstatten liess 2 und dass sich seine Stellung bei Hof verschlechterte Das Ende einer Karriere BearbeitenIm Jahre 1562 organisierte Christoph fur den polnischen Konig einen Postkurs von Krakau uber Wien Linz Innsbruck Trient nach Venedig Nach Beschwerden verlief die Route ab September 1563 uber Wien und Graz Im Jahre 1563 weigerte sich Christoph das fur sechs Jahre gepachtete spanisch burgundische Postamt in Augsburg dem rechtmassigen Nachfolger Seraphin II von Taxis zuruckzugeben Er benotigte dieses Postamt um den Anschluss der eigenen ordinari Post von Augsburg nach Venedig zu sichern Leonhard I von Taxis protestierte von Brussel aus und schickte seinen Bruder Johann Baptista der spater als Diplomat in spanischen Diensten stand nach Augsburg Johann Baptista bestimmte den Fussener Postmeister Innozenz zum Verwalter des Niederlandischen Postamts und Christoph erhielt am 17 Dezember 1563 eine kaiserliche Abmahnung Nach Kaiser Ferdinands Tod am 25 Juli 1564 wurden die Habsburger Erblande unter seinen Sohnen Maximilian Ferdinand und Karl aufgeteilt Dabei entstanden drei unabhangige Postanstalten Ein Koordinator fur die Hofpost wurde nicht mehr benotigt und so verlor Christoph auch dieses Amt Der neue Kaiser Maximilian II schloss am 24 August 1564 mit dem Generalpostmeister Leonhard I von Taxis einen Vertrag wonach die beiden Augsburger Postamter zusammengelegt und Brussel unterstellt wurden Leiter dieses neuen Postamtes sollte der Fussener Postmeister Innozenz von Taxis werden Das Hofpostamt in Augsburg wurde geschlossen der Verwalter entlassen Damit hatte Christoph alle Amter verloren und seine Karriere im Postdienst war beendet Uber sein weiteres Leben ist wenig bekannt ausser dass er nach 1589 starb Nachkommen BearbeitenIn Deizisau gab es um 1590 einen Postmeister namens Carlin von Taxis der 1628 im Alter von ca 63 Jahren starb Nach Kunert 3 war er ein Sohn Christophs von Taxis Da in keiner Quelle der Name der Mutter genannt wird war er wahrscheinlich ein naturlicher spater legitimierter Sohn einer protestantischen Frau Carlin ist der Stammvater des burgerlich protestantischen Zweigs der Familie Taxis in Deizisau 4 Einzelnachweise Bearbeiten Nach den Ratsprotokollen der Reichsstadt Esslingen 1562 fol 106 hielt er sich im Februar 1562 in Esslingen auf Herr Christoph von Taxis Postmeister Effenberger Aus alten Postakten S 126 Abstammung lt Kunert Otto von Alberti Wurttembergisches Adels und Wappenbuch Herausgegeben vom Wurttembergischen Altertumsverein Bauer amp Raspe Neustadt a d Aisch 1975 ISBN 3 87947 105 3 S 808 Literatur BearbeitenHermann Josef Becker Der Postkurs Brussel Innsbruck im Eifel Mosel und Hunsruck Raum in Postgeschichtliche Blatter PgB Saarbrucken 1962 1 S 12 17 1962 2 S 4 10 Wolfgang Behringer Thurn und Taxis Munchen 1990 Martin Dallmeier Quellen zur Geschichte des europaischen Postwesens Kallmunz 1977 Martin Dallmeier in Arch fdPg 2 90 S 13 32 Eduard Effenberger Geschichte der osterreichischen Post Wien 1913 Eduard Effenberger Aus alten Postakten Wien 1918 Rudolf Freytag in AfPuT 1921 49 S 289 295 Leo M Gard in PgB Trier 1966 S 27f Ludwig Kalmus Weltgeschichte der Post Wien 1937 Otto Lankes Die Post in Augsburg Dissertation Munchen 1914 Joseph Rubsam Johann Baptista von Taxis Freiburg 1889 Joseph Rubsam in AfPuT 1905 S 650 652 Ernst Otto Simon Der Postkurs von Rheinhausen bis Brussel im Laufe der Jahrhunderte in Archiv fur deutsche Postgeschichte 1 1990 S 14 41Weblinks zu Christoph und Carlin von Taxis BearbeitenAbstammung lt Ralph Kunert Beitrag zu Carlin von Taxis Memento vom 10 Dezember 2013 im Internet Archive Siehe auch BearbeitenHabsburger Post 1557 1597 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 Februar 2018 PersonendatenNAME Taxis Christoph vonKURZBESCHREIBUNG Hofpostmeister unter Ferdinand I GEBURTSDATUM um 1529STERBEDATUM nach 24 Marz 1589 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph von Taxis amp oldid 206715193