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LaimgrubeWappen KarteDie Laimgrube war eine der altesten Vorstadte von Wien und wurde 1850 mit weiteren Vorstadten eingemeindet Heute zahlt das dem Stadtzentrum nahe gelegene Areal grosstenteils zum Bezirk Mariahilf ein kleiner Teil liegt in Neubau Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Namensherkunft 3 Geschichte 4 Personlichkeiten 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeografie BearbeitenDie Laimgrube als eigener Stadtteil kaum mehr erkennbar befindet sich im Osten des Bezirks Mariahilf und erstreckt sich vom Getreidemarkt auf dem ehemaligen Glacis der Grenze zum 1 Bezirk entlang des Wienflusses westwarts bis etwa zur Eggerthgasse wo die Vorstadt Magdalenengrund angrenzte Der Wienfluss wurde hier um 1900 eingewolbt und auf der Einwolbung der Naschmarkt errichtet Vom Wiental steigt das Gelande nach Norden betrachtlich an Hier war die etwa in West Ost Richtung parallel zum Wienfluss verlaufende Gumpendorfer Strasse zum Teil Grenze zu den Vorstadten Mariahilf und Windmuhle im ostlichsten Teil reichte die Vorstadt Laimgrube nordwarts aber noch uber die heutige Mariahilfer Strasse hinaus und umfasste nordlich dieser im 7 Bezirk das Areal der heutigen Stiftskaserne und der Hauser ostlich dieser bis zum Areal des heutigen MuseumsQuartiers der fruheren kaiserlichen Hofstallungen Im nordlichen Teil grenzte die Laimgrube an die Vorstadte Mariahilf im Westen anschliessend und Spittelberg im Norden Die Laimgrube ist heute ein Zahlbezirk der amtlichen Statistik dessen Grenzverlauf jedoch nicht mit dem der ehemaligen Vorstadt ident ist Sowohl in Mariahilf als auch in Neubau ist unter dem Namen Laimgrube von der Stadt Wien eine bauliche Schutzzone definiert 1 2 Namensherkunft BearbeitenDer Name Laimgrube ist auf die Lehmgruben die hier am Abhang des Wientals bereits seit dem 14 Jahrhundert existierten zuruckzufuhren Im Bairischen wurden diese Gruben Lamgrueben genannt Lam mit langem a gesprochen Geschichte Bearbeiten nbsp Die Laimgrube und die Kirche St Josef im Jahr 1724 nbsp Die Vorstadt Laimgrube auf dem Vasquez Plan des Polizeibezirks Mariahilf um 1830 Norden ist unten Die Ortschaft Laimgrube bestand bereits im 11 Jahrhundert und wurde im Jahr 1291 erstmals urkundlich erwahnt Sie zahlt somit zu den altesten Vorstadten Wiens Das Zentrum der Siedlung die so genannte Obere Laimgrube befand sich im heutigen Kreuzungsbereich von Windmuhlgasse und Mariahilfer Strasse Die Untere Laimgrube bildete der Abhang zum Wienfluss auch die Namen Im Saugraben und An der Wien waren fur dieses Areal gebrauchlich Im Bereich des Flussufers wurde Lehm zur Ziegelherstellung abgebaut ausserdem befanden sich hier einige Muhlen woran noch heute Strassennamen entlang dieses Abschnitts des Wienflusses erinnern Hofmuhlgasse Schleifmuhlgasse Zwischen der Oberen und Unteren Laimgrube erstreckten sich Obst und Weingarten der Wein aus dieser Gegend erfreute sich damals hoher Beliebtheit Der Weinbau zahlte daher neben der Ziegelherstellung auch zu den Haupteinnahmequellen der Bevolkerung Herzog Albrecht II und seine Gemahlin liessen Mitte des 14 Jahrhunderts eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Theobald der sich zwischen Altar und Kirche stehend auf dem Wappen der Laimgrube befindet und der Heiligen Katharina errichten Sie grundeten auch ein Krankenhaus das im Jahr 1354 in ein Clarissinnen Kloster umgewandelt wurde Sowohl die Kapelle als auch das Kloster wurden 1451 vom spateren Kaiser Friedrich III an den Franziskanerorden ubergeben Um 1500 befanden sich in der spateren Kothgasse heute der zentrumsnachste Teil der Gumpendorfer Strasse mehrere Bordelle 3 Zu dieser Zeit wurde auch eine Befestigungsanlage errichtet die jedoch der ersten Turkenbelagerung 1529 nicht standhielt Kloster Kapelle und die meisten Gebaude der spateren Vorstadt wurden zerstort die Vorstadt wurde erst mehr als 20 Jahre spater langsam wiedererrichtet Auf dem Areal des zerstorten Klosters wurden in den 1560er Jahren eine Windmuhle und etliche Miethauser gebaut woraus sich die kleine Ortschaft Windmuhle entwickelte Im 17 Jahrhundert wurde eine neue Kapelle und spater auch ein Kloster errichtet beide Bauwerke wurden jedoch bei der zweiten Turkenbelagerung 1683 erneut zerstort In den 1690er Jahren wurde das Kloster abermals aufgebaut die dazu errichtete Kirche wurde dem Namenspatron des Erzherzogs und spateren Kaisers Joseph I geweiht Das Kloster der Karmeliter wurde 1797 aufgelost Im 17 18 Jahrhundert ging die Grundherrschaft uber die Laimgrube grosstenteils an den Magistrat der Stadt Wien uber 4 Seit dem 18 Jahrhundert erstreckte sich die Laimgrube die davor nur bis zur Mariahilfer Strasse gereicht hatte bis tief in den heutigen 7 Bezirk und umfasste auch einen Teil des Spittelbergs nbsp Neue und alte St Josefs Kirche im Jahr 19071801 eroffnete Emanuel Schikaneder am Wienfluss das Theater an der Wien wo mehrere Symphonien Ludwig van Beethovens uraufgefuhrt wurden Beethoven wohnte 1803 04 im Hintertrakt des Theaters 1832 nannte Sickingen das Theater das grosste und schonste Schauspielhaus der Residenzstadt 1905 hatte hier Die lustige Witwe von Franz Lehar ihre Urauffuhrung Seit 2006 ist das seit 1962 stadteigene Theater zuvor Musicalbuhne nach Staatsoper und Volksoper das dritte Opernhaus Wiens Die Umgebung des Theaters wurde einst Komodiantendorfel genannt 5 Um 1830 hatte die Laimgrube 8400 Einwohner und wurde als mittlere solide und reinliche Vorstadt bezeichnet Die Mariahilfer Strasse wurde damals von ihrem zentrumsseitigen Beginn bis zur Windmuhlgasse Laimgrube Hauptstrasse genannt 6 Im Gebaude der spateren Stiftskaserne befand sich die grosse Ingenieur Akademie deren Gebaude 1769 von Herzogin Theresia Anna von Savoyen errichtet wurde hier wurden unter der obersten Leitung von Erzherzog Johann Ingenieuroffiziere ausgebildet An der Ecke Mariahilfer Strasse Stiftgasse befindet sich die grosse 1739 erbaute Stiftskirche 1850 wurde die Vorstadt gemeinsam mit Mariahilf Windmuhle Magdalenengrund und Gumpendorf als 5 Bezirk Mariahilf eingemeindet 1861 wurde Mariahilf aufgrund der Teilung der Wieden zum 6 Bezirk ein Jahr spater verlor es die Teile nordlich der Mariahilfer Strasse also auch einen Teil der Laimgrube an den 7 Bezirk Neubau Um 1900 wurden die am Wienfluss gelegenen Teile des 6 Bezirks im Zuge seiner Regulierung assaniert es entstand spathistoristischer und teilweise secessionistischer Baubestand auch wurde das Strassennetz vereinfacht und bei den steileren Abhangen zur Wien Stiegenanlagen erbaut siehe Stiegenanlagen in Mariahilf Die an der Mariahilfer Strasse gelegene Laimgrubenkirche eigentlich St Josef ob der Laimgrube ob oberhalb die Kirche zahlte zur Vorstadt Windmuhle wurde in den Jahren 1906 07 aufgrund ihrer verkehrsbehindernden Lage nach einer Vereinbarung zwischen der Gemeinde Wien und dem erzbischoflichen Ordinariat verlegt Dazu wurde die Kirche an ihrem heutigen Platz in der Windmuhlgasse als neubarocke Stilkopie aufgebaut die Innenausstattung der ursprunglichen Kirche in den nur knapp 50 Meter entfernten Neubau ubertragen Auch dieser befindet sich in der ehemaligen Vorstadt Windmuhle Nach der Weihe der neuen Kirche im Oktober 1907 wurde die alte schliesslich abgetragen Personlichkeiten BearbeitenJosef Danhauser 1805 1845 Maler Grafiker und Mobelfabrikant Carl Ditters von Dittersdorf 1739 1799 Komponist und Violinist Albert Ilg 1847 1896 Kunsthistoriker Franz Jager sen 1744 1809 Architekt Hofsteinmetzmeister Franz Jager jun 1781 1839 Architekt Hofsteinmetzmeister Kunstsammler Karl Jager 1784 1859 Hofsteinmetzmeister Johann Gottfried Malleck 1733 1798 Orgelbauer Carl Millocker 1842 1899 Operettenkomponist Friedrich Schlogl 1821 1892 Schriftsteller und Feuilletonist Carl Schindler 1821 1842 Maler Anton Walter 1752 1826 KlavierbauerEinzelnachweise Bearbeiten Mariahilfer Schutzzone Neubauer Schutzzone Franz Xavier Ritter von Sickingen Darstellung der k k Haupt und Residenzstadt Wien Wien 1832 Dritte Abtheilung S 231 Franz Xavier Ritter von Sickingen Darstellung der k k Haupt und Residenzstadt Wien Wien 1832 Dritte Abtheilung S 231 Felix Czeike Hrsg Komodiantendorfel In Historisches Lexikon Wien Band 3 Kremayr amp Scheriau Wien 1994 ISBN 3 218 00545 0 S 564 Digitalisat Franz Xavier Ritter von Sickingen Darstellung der k k Haupt und Residenzstadt Wien Wien 1832 Dritte Abtheilung S 227Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laimgrube Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Laimgrube im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Bezirksgeschichte von Mariahilf Memento vom 8 Oktober 2007 im Internet Archive Geschichte der Laimgrube und der Kirche St Josef PDF Datei 58 kB Bezirksteile von Mariahilf Gumpendorf Laimgrube Magdalenengrund Mariahilf Windmuhle Bezirksteile von Neubau Altlerchenfeld Laimgrube Mariahilf Neubau Sankt Ulrich Schottenfeld Spittelberg Normdaten Geografikum GND 1033385352 lobid OGND AKS VIAF 298269084 48 199166666667 16 362777777778 Koordinaten 48 12 N 16 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laimgrube amp oldid 237194630