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AltlerchenfeldWappen Karte Josefstadt Karte NeubauAltlerchenfeld war bis 1850 eine eigenstandige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 8 Wiener Gemeindebezirk Josefstadt Kleine Teile Altlerchenfelds wurden 1850 dem 7 Wiener Gemeindebezirk Neubau zugeschlagen Unter diesem Namen ist von der Stadt Wien eine bauliche Schutzzone definiert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Grundung und Besitzverhaltnisse 2 2 Bebauung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenAltlerchenfeld erstreckt sich im Westen der Bezirke Josefstadt und Neubau entlang des Lerchenfelder Gurtels der die westliche Grenze bildet Im Norden wird die ehemalige Vorstadt durch die Josefstadter Strasse begrenzt im Suden reicht sie uber die Lerchenfelder Strasse hinaus in den 7 Bezirk hinein Im Osten reicht sie etwa bis zur Piaristengasse 2 Bei der Teilung der Vorstadt zwischen den Bezirken Neubau und Josefstadt fielen 84 Prozent von Altlerchenfeld an die Josefstadt und 16 Prozent an den Bezirk Neubau 3 Geschichte BearbeitenGrundung und Besitzverhaltnisse Bearbeiten nbsp Altlerchenfeld um 1830 Im Plan ist Suden oben daher links das Glacis rechts der LinienwallDas Lerchenfeld wurde als Flurname erstmals 1295 als Lerochveldt genannt Die Namensherkunft ist umstritten da die Larche jedoch als Gebirgsbaum steinigen Boden vorzieht der in diesem Gebiet nicht vorhanden ist scheint eine Ableitung des Namens von der Lerche am wahrscheinlichsten Um 1337 kaufte der Hof grosse Teile des Lerchenfeldes fur Jagdzwecke an eine zunehmende Besiedelung setzte erst nach der Zweiten Wiener Turkenbelagerung ein Ob es zuvor schon Hauser auf dem Lerchenfeld gab ist urkundlich nicht belegt Als 1704 mit dem Bau des Linienwalls begonnen wurde war das Lerchenfeld bereits mit 60 Hausern bebaut Dem Bau des Walls mussten funf Hauser und ein Stadel weichen das Linienamtsgebaude an dem die Steuer fur Waren eingehoben wurden die Handler nach Wien brachten entstand im Bereich der heutigen Lerchenfelder Strasse und Sanettystrasse Der entstehende Linienwall zerschnitt jedoch das Lerchenfeld in zwei Teile Der westliche Teil des Lerchenfelds der nun ausserhalb des Linienwalls lag wurde in der Folge als Neulerchenfeld bezeichnet das der Stadt naher liegende Gebiet des Lerchenfeldes erhielt den Namen Altlerchenfeld Ein kleiner Teil von Altlerchenfeld nahm nach 1700 eine Sonderentwicklung 1702 erwarb Grafin Maria Katharina Strozzi das Durre Lerchenfeld das sich in der Folge zur Vorstadt Strozzigrund entwickelte Ein Gebietsstreifen im Osten wurde dadurch vom Dorf Altlerchenfeld abgetrennt Die Grundherrschaft uber das Dorf Altlerchenfeld ubte bis 1704 Kaiser Leopold I aus am 21 Mai 1704 wurde sie von der Stadt Wien erworben Maria Theresia die ab 1740 regierte kaufte das Dorf wieder zuruck Nach ihrem Tod 1780 wurde die Grundherrschaft Altlerchenfeld an Josef Freiherr von Hagenmuller zu Grunberg 1746 1824 Hof und Gerichtsadvokat Besitzer der Herrschaft Erdberg verkauft Am 1 Mai 1786 erwarb die Stadt Wien zunachst die Gerichtsbarkeit Den Besitz der Grundobrigkeit erlangte die Stadt Wien erst am 1 September 1810 nach langwierigen Verhandlungen mit dem Fursten Lobkowitz Bebauung Bearbeiten nbsp Altlerchenfelder Pfarrkirche im 7 BezirkDie Bebauung von Altlerchenfeld nahm nach dem Bau des Linienwalls stark zu Altlerchenfeld profitierte vor allem vom wirtschaftlichen Aufschwung des im Suden benachbarten Schottenfelds das gegen Ende des 18 Jahrhunderts der Hauptsitz der Wiener Industrie gewesen war Altlerchenfeld wurde daher vor allem von Arbeitern des Gewerbes insbesondere von Arbeitern der Textilindustrie bewohnt Daneben siedelten sich auch Angehorige des kleinen Handwerks an Altlechernfeld war bis zum Ende des 19 Jahrhunderts von armlichen kleinen Hausern dominiert Durch die Parzellierung des Besitzes des Hofbarbiers Leichtlein in 16 Bauplatze und des Grundstucks von Thomas Schwab in acht Bauplatze entstand 1727 die Neue Gasse die heutige Lerchengasse Die Alleegasse heute Tigergasse wurde 1783 zur Erschliessung der Verbauung des Besitzes des Herrn von Biffinger trassiert Die Stolzenthalergasse entstand 1850 durch die Schenkung des Hausbesitzers Matthias Stolzentaler an ihr wurden 20 Hauser erbaut 1780 hatte Altlerchenfeld bereits 182 Hauser und 6 528 Einwohner 1795 war der Ort auf 231 Hauser angewachsen Die Zahl der Hauser wuchs in der Folge nur noch in geringem Ausmass 1857 verfugte der Ort uber 252 Hauser Die Bevolkerungszahl war hingegen starker angewachsen 1821 lebten 8 455 Menschen in Altlerchenfeld 1835 waren es 9 303 1840 9 501 gewesen 1857 wohnten bereits 10 585 Personen in der 1850 zu Wien eingemeindeten Vorstadt Das erste bedeutende offentliche Gebaude war die 1713 errichtete Kapelle errichtet von Michael Knorr dem Hof und Mundbacker der Kaiserin Amalia Die Kapelle war dem heiligen Sebastian dem heiligen Rochus und der heiligen Rosalia geweiht An Stelle der Kapelle wurde 1780 1782 eine Kirche erbaut Die heutige Altlerchenfelder Pfarrkirche stammt aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Plane Johann Georg Muller und wurde 1861 geweiht Die 1750 beim Linienamt erbaute Kapelle wurde hingegen 1894 im Zuge der Abtragung des Linienwalls abgebrochen Das erste Gemeindehaus liessen die Altlerchenfelder 1727 in der Lerchengasse 19 errichten 1750 entstand in der Blindengasse 16 ein Armenhaus Die erste Schule der Gemeinde wurde 1770 in der Tigergasse 4 eroffnet 1850 wurde Altlerchenfeld nach Wien eingemeindet Von den 1857 gezahlten 252 Hausern mit 10 585 Einwohnern bezog die Stadt Wien 213 Hauser mit rund 8 000 Einwohnern in den neuen Bezirk Josefstadt damals 7 ab 1861 8 Bezirk ein Der sudlich der Lerchenfelder Strasse gelegene Teil der Vorstadt mit der Pfarrkirche kam an den Bezirk Neubau damals 6 ab 1861 7 Bezirk Nach der Eingemeindung blieb die Einwohnerstruktur zunachst erhalten Erst als um 1900 die Altbauten immer mehr durch reprasentative Neubauten ersetzt wurden um die Rendite zu erhohen ging der Anteil an Arbeitern und Handwerkern unter den Bewohnern deutlich zuruck Literatur BearbeitenChristine Klusacek Kurt Stimmer Josefstadt Beiseln Buhnen Beamte Wien 1991 ISBN 3 900272 40 9 Hans Rotter Die Josefstadt Geschichte des 8 Wiener Gemeindebezirks Wien 1918Einzelnachweise Bearbeiten Karte der Schutzzone Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 4 Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00546 9 S 42 Johannes Withalm Die Josefstadt in Wien seit dem 18 Jahrhundert bis zur Gegenwart Mythos und Realitat Wien 200848 208222222222 16 344444444444 Koordinaten 48 12 29 6 N 16 20 40 O Bezirksteile der Josefstadt Alservorstadt Altlerchenfeld Breitenfeld Josefstadt Sankt Ulrich Strozzigrund Bezirksteile von Neubau Altlerchenfeld Laimgrube Mariahilf Neubau Sankt Ulrich Schottenfeld Spittelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altlerchenfeld amp oldid 236827659