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Julius August Isaak Jolly 21 Februar 1823 in Mannheim 14 Oktober 1891 in Karlsruhe war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer der vor allem als badischer Politiker Bedeutung erlangte und von 1868 bis 1876 Staatsminister und Regierungschef war Julius Jolly Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Jolly war der Sohn von Ludwig Jolly 1780 1853 Kaufmann und 1836 1849 Burgermeister von Mannheim und dessen Ehefrau Marie Eleonore Jolly geborene Alt 1786 1859 Sein Bruder Philipp von Jolly 1809 1884 war Hochschullehrer fur Physik in Heidelberg und Munchen Am 18 Dezember 1852 heiratete er Elisabeth geb Fallenstein 1 Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin und der Universitat Leipzig promovierte er mit einer Dissertation zum Thema Uber das Beweisverfahren nach dem Rechte des Sachsenspiegels summa cum laude 1 wurde er an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1847 Privatdozent und 1857 Professor Von 1861 bis 1868 vertrat Jolly die Heidelberger Universitat als Mitglied in der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung 2 Von 1869 bis 1876 gehorte Jolly als Abgeordneter der Nationalliberalen Partei der Zweiten Kammer der Badischen Standeversammlung an 1861 wurde Jolly in den badischen Staatsdienst berufen zunachst als Regierungsrat ab 1862 als Ministerialrat und 1866 schliesslich als Prasident des Innenministeriums Von 1868 bis 1876 war er als Staatsminister Chef der badischen Regierung Kabinett Jolly Hier fuhrte er das Werk seines Vorgangers Karl Mathy fort indem er sich massgeblich fur die Einigung Deutschlands einsetzte Durch die von ihm betriebene Trennung von kirchlichen und staatlichen Angelegenheiten nahm er im Badischen Kulturkampf den preussischen Kulturkampf vorweg Die kirchenpolitische Gesetzgebung seiner Regierungszeit war vor allem gepragt durch das Kulturexamen der Geistlichen die Einfuhrung der Zivilehe 1869 und die Einfuhrung der Simultanschule Entkonfessionalisierung der Schule 1876 Das Simultanschulgesetz loste landesweite Emporung aus und sollte 1876 zur Entlassung Jollys als Ministerprasident fuhren Seinen 14 Jahre alteren Bruder Philipp von Jolly der in Munchen Physik lehrte und an der Einfuhrung des Metrischen Systems im Deutschen Bund arbeitete verehrte er als Autoritat 1 und erhielt von ihm Anregungen fur seine Tatigkeit als Staatsminister 1869 legte er dem Landtag einen Entwurf fur die Einfuhrung der Norddeutschen Mass und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes in Baden vor Am 21 September 1876 kam es zu einem Eklat als der Grossherzog wegen der Vorkommnisse im Landtag die Einfuhrung der gemischten Volksschule betreffend eine Anderung in der Leitung des Staatsministeriums fur notwendig erachtete Jolly erbat seine Entlassung die ihm unter Verleihung eines Ordens erteilt wurde 1 Jolly wurde zum Prasidenten der Oberrechnungskammer ernannt 1876 trat er bei den Reichstagswahlen als Kandidat auf wurde aber von den Sozialdemokraten uberstimmt 1878 lehnte er den angebotenen Posten als Leiter des Finanzreferats im Reichskanzleramt ab Schriften BearbeitenDas Recht der Aktiengesellschaften In Zeitschrift fur deutsches Recht und deutsche Rechtswissenschaft 11 Jahrgang 1847 S 317 419 1 Die Lehre vom Nachdruck nach den Beschlussen des deutschen Bundes dargestellt Heidelberg 1852 auch als Beilage der Zeitschrift Archiv fur die civilistische Praxis 35 Jahrgang 1 Die badischen Gesetzentwurfe uber die kirchlichen Verhaltnisse Heidelberg 1860 1 Der Reichstag und die Parteien Berlin 1880 1 Der Kirchenstreit in Preussen Verlag G Reimer Berlin 1882 zuvor als Aufsatz im Augustheft des Jahrgangs 1882 der Preussischen Jahrbucher erschienen 1 Auszeichnungen BearbeitenEhrendoktorwurde der medizinischen Fakultat der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg anlasslich des Universitatsjubilaums 1886 1 Nach Julius Jolly wurde eine Strasse in der Karlsruher Sudweststadt benannt Literatur BearbeitenAdolf Hausrath Zur Erinnerung an Julius Jolly Hirzel Leipzig 1899 Alte Bekannte Band 1 Julius Jolly In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 9 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 255 Albert Teichmann Jolly Julius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 690 701 Robert Goldschmit Julius Jolly In Badische Biographien ISSN 0940 2640 Teil 5 Heidelberg 1906 S 327 352 Digitalisat Lothar Gall Jolly Julius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 589 591 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julius Jolly Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Julius Jolly im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Julius Jolly im Stadtwiki Karlsruhe Nachlass Julius Jolly im Online Findbuch beim Landesarchiv Baden Wurttemberg Generallandesarchiv KarlsruheEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Allgemeine Deutsche Biographie Band 50 vergleiche Literatur Ludwig Bauer Bernhard Gissler Die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung von 1819 bis 1912 5 Auflage Fidelitas Karlsruhe 1913 S 86 Prasidenten des Staatsministeriums im Grossherzogtum Baden Sigismund von Reitzenstein Conrad Karl Friedrich von Andlau Birseck Christian Heinrich Gayling von Altheim Karl Christian von Berckheim Sigismund von Reitzenstein Wilhelm Ludwig von Berstett Sigismund von Reitzenstein Ludwig Georg Winter Karl Friedrich Nebenius Friedrich von Blittersdorf Christian Friedrich von Boeckh Karl Friedrich Nebenius Johann Baptist Bekk Karl Georg Hoffmann Friedrich Adolf Kluber Ludwig Rudt von Collenberg Bodigheim Franz von Stengel Jurist Anton von Stabel Karl Mathy Julius Jolly Ludwig Turban der Altere Wilhelm Nokk Arthur von Brauer Alexander von Dusch Heinrich von und zu Bodman Normdaten Person GND 118776320 lobid OGND AKS VIAF 74649225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jolly JuliusALTERNATIVNAMEN Jolly Julius August Isaak vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Hochschullehrer badischer PolitikerGEBURTSDATUM 21 Februar 1823GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 14 Oktober 1891STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Jolly Politiker amp oldid 231126931