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Franz Freiherr von Stengel 5 Oktober 1803 in Bruchsal 22 September 1870 in Karlsruhe war ein badischer Jurist und Politiker Der badische Innenminister Franz von Stengel Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 2 Badischer Staatsminister 3 Weitere Tatigkeiten 4 LiteraturHerkunft und Werdegang BearbeitenStengel entstammte einer Beamtenfamilie aus der Kurpfalz die ursprunglich aus dem Furstentum Hohenzollern Hechingen kam Die Herren von Stengel stiegen im 18 Jahrhundert in den Briefadel auf Stengels Grossvater Johann Georg von Stengel erhielt 1788 den erblichen Titel eines Freiherrn Stengels Vater Ernst Joseph Freiherr von Stengel war der 1769 geborene jungere Bruder Stephan von Stengels und bis 1836 Kanzler des grossherzoglich badischen Oberhofgerichts in Mannheim Stengel gehorte der romisch katholischen Kirche an und war verheiratet Nach dem Jurastudium und bestandener Staatsprufung trat Stengel im Jahre 1826 in den badischen Staatsdienst Als Rechtspraktikant erhielt er eine mehrjahrige praktische Ausbildung bei verschiedenen Bezirksamtern und kam 1832 als Sekretar zum Ministerium des Innern nach Karlsruhe Dort konnte er auf Grund seiner Tuchtigkeit die auch dem Minister Ludwig Georg von Winter auffiel rasch Karriere machen 1835 wurde er zum Assessor 1837 zum Rat und 1846 zum Geheimen Referendar ernannt Im Revolutionsjahr 1848 trat er als Staatsrat an die Spitze des Justizministeriums im neu gebildeten Marzkabinett Hoffmann welches bis Juni 1849 bestand Von 1848 bis 1856 war Stengel Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung und vertrat hierbei von 1848 bis 1849 die Universitat Heidelberg Von 1850 bis 1856 war er vom Grossherzog ernanntes Mitglied der Kammer Badischer Staatsminister BearbeitenIm Jahre 1856 ernannte ihn Grossherzog Friedrich I mit dem Charakter eines Geheimen Rats 1 Klasse zum Leiter der beiden Ministerien des Inneren und der Justiz Obwohl es einen badischen Ministerprasidenten in jenen Jahren offiziell nicht gab kann Stengel zusammen mit dem Aussenminister Wilhelm Rivalier von Meysenbug als fuhrender Kopf des Kabinetts Stengel Meysenbug angesehen werden In den vier Jahren seiner Amtszeit an der Spitze des Innen und Justizministeriums brachte Stengel eine ganze Reihe von Gesetzen und landesherrlichen Verordnungen auf den Weg Dazu gehorten zum Beispiel Anderungen im Strafgesetzbuch in der Gerichtsbarkeit der Burgermeister in burgerlichen Rechtsfragen in der Trennung der Rechtspflege von der Verwaltung in unter Instanz in der Verfassung und Verwaltung der Gemeinden im Schul und Hochschulwesen sowie im Eigentum des neu gewonnenen Landes im Zuge der Rheinbegradigung entlang der franzosischen Grenze Besonders hervorzuheben ist der am 28 Juni 1859 paraphierte Vertrag zwischen dem Grossherzogtum Baden und der romisch katholischen Kirche der dem Erzbistum Freiburg erhebliche Freiheiten bei der Besetzung von Stellen der Ausbildung von Theologen und der Vermogensverwaltung einraumte Gegen diese Verstarkung der Autonomie der Kirche regte sich Widerstand bei den Liberalen Nachdem sich im September 1859 nach den Erneuerungswahlen eine liberale Mehrheit im Landtag eingestellt hatte beschloss die Zweite Kammer im Marz 1860 mit 46 gegen 15 Stimmen die Ablehnung dieser Kirchenkonvention Nach dieser Abstimmungsniederlage bildete der Grossherzog Anfang April 1860 das liberale Kabinett Stabel und entliess Stengel sowie Meysenbug in den Ruhestand Weitere Tatigkeiten BearbeitenIm Jahre 1861 ubernahm Stengel die Prasidentschaft der grossherzoglich badischen Oberrechnungskammer und die Direktion im Verwaltungsrat der allgemeinen Versorgungsanstalt Literatur BearbeitenBadische Biographien Band 2 Heidelberg 1875 S 311 315 Prasidenten des Staatsministeriums im Grossherzogtum Baden Sigismund von Reitzenstein Conrad Karl Friedrich von Andlau Birseck Christian Heinrich Gayling von Altheim Karl Christian von Berckheim Sigismund von Reitzenstein Wilhelm Ludwig von Berstett Sigismund von Reitzenstein Ludwig Georg Winter Karl Friedrich Nebenius Friedrich von Blittersdorf Christian Friedrich von Boeckh Karl Friedrich Nebenius Johann Baptist Bekk Karl Georg Hoffmann Friedrich Adolf Kluber Ludwig Rudt von Collenberg Bodigheim Franz von Stengel Jurist Anton von Stabel Karl Mathy Julius Jolly Ludwig Turban der Altere Wilhelm Nokk Arthur von Brauer Alexander von Dusch Heinrich von und zu Bodman Normdaten Person GND 117271004 lobid OGND AKS VIAF 54921709 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stengel Franz vonALTERNATIVNAMEN Stengel Franz Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG badischer Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 5 Oktober 1803GEBURTSORT BruchsalSTERBEDATUM 22 September 1870STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz von Stengel Jurist amp oldid 217517975