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Die Burg Magdeberg ist eine mittelalterliche Burgruine 1 5 Kilometer sudwestlich von Muhlhausen Ehingen im Landkreis Konstanz in Baden Wurttemberg Deutschland Burg MagdebergSudseite der Ruine MagdebergSudseite der Ruine MagdebergAlternativname n castrum MegidebercStaat DeutschlandOrt Muhlhausen EhingenEntstehungszeit 1235 und 1240Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeBauweise QuaderGeographische Lage 47 48 N 8 48 O 47 805277777778 8 7975 654 Koordinaten 47 48 19 N 8 47 51 OHohenlage 654 m u NNBurg Magdeberg Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Literatur 5 WeblinksGeographische Lage BearbeitenBei der auf dem bewaldeten Magdeberg im Hegau gelegenen Burg handelt es sich um den Typus der Hohenburg Die Ruine steht auf rund 654 Meter uber Normalnull und ist strategisch gunstig gelegen umringt von weiteren Burgen In unmittelbarer Nachbarschaft zur Burg Magdeberg circa zwei Kilometer sudostlich befindet sich die Burg Hohenkrahen und funf Kilometer in nordwestlicher Richtung bei Engen d h in Sichtweite die Burg Hohenhewen Die Anfahrt zur heute verwilderten Ruine Magdeberg erfolgt uber Muhlhausen Etwa 300 Meter von der Ruine entfernt befindet sich ein Wanderparkplatz Geschichte Bearbeiten nbsp Schalenturm nbsp Der Magdeberg vom Hohenkrahen aus gesehen nbsp Erstes TorDie Geschichte der Burg Magdeberg ist eng mit der Geschichte des nordostlich davon gelegenen Dorfes Muhlhausen verbunden Seit dem 10 Jahrhundert hatte das Kloster Reichenau die Herrschaft uber den Magdeberg und Muhlhausen inne Unter dem Reichenauer Abt Konrad von Zimmern wurde zwischen 1235 und 1240 die Burg auf dem Magdeberg gebaut Sie wurde 1240 als castrum Megideberc erstmals urkundlich erwahnt Ab 1337 war die Reichenauer Ministerialenfamilie von Dettingen oder Tettingen auf der Burg die sie um 1343 zusammen mit anderen Burgen als Pfand in ihren Besitz ubernahm Ungefahr zu dieser Zeit traten auch die Grafen von Wurttemberg und die Herzoge von Osterreich als Kaufinteressenten auf Streitobjekt war die Burg da beide beabsichtigten ihre Stellung im Hegau auszubauen 1358 verkaufte Abt Eberhard von Brandis 1343 1379 die Burg an die Habsburger die Herzoge Rudolf IV Friedrich III Albrecht III und Leopold III von Osterreich Etwa drei Monate spater im Jahre 1359 erwarben die Grafen Ulrich IV und Eberhard II von Wurttemberg die Burg Magdeberg eine hochst kuriose Situation da die Burg scheinbar gleichzeitig von zwei Verkaufern an zwei Kaufer ging Dem Wurttemberger gelang es allerdings schneller sich in der Burg festzusetzen Da aber die Habsburger die wurttembergische Unterstutzung brauchten blieb der illegale Zweitverkauf an die Grafen von Wurttemberg vorerst ohne Folgen Im Jahr 1378 kam es aufgrund einer lang andauernden Fehde der wurttembergischen Grafen mit den oberschwabischen Stadten zur Zerstorung der Burg durch Truppen des Oberschwabischen Stadtebundes Die Burg wurde dabei von Konstanzer Truppen belagert woraufhin 18 Bauern aus Muhlhausen desertierten und der Rest der Mannschaft bald danach ebenfalls aufgab Dies war eine der ersten Belagerungen im Hegau mit grossen Feuerwaffen Die eingenommene Burg wurde anschliessend geplundert und zerstort Uber 100 Jahre lag die Ruine Magdeberg brach bis sie 1479 durch Graf Eberhard im Bart wieder aufgebaut wurde Vom Magdeberg aus belagerte er die benachbarte Burg Hohenkrahen da er mit deren Herren in Fehde lag Jetzt rachte sich der illegale Verkauf von 1359 So erhob etwa zur gleichen Zeit Sigmund von Osterreich Anspruch auf die Burg Magdeberg da er auf den ungultigen Kauf von 1359 beharrte Als er damit scheiterte liess der Osterreicher ein 3400 Mann starkes Heer vor der Burg aufmarschieren Darunter befanden sich uber tausend Mann Infanterie und 400 Mann Kavallerie Nach gut zehn Tagen nahm die kampflose Belagerung ein Ende und die Burg wurde ubergeben Um 1480 81 verzichtete Eberhard im Bart schliesslich ganzlich auf die Burg und diese gelangte in den Besitz Osterreichs Ab 1485 wurde die Burgruine auf Kosten des Erzherzogs von Osterreich wieder aufgebaut und befestigt Nach Fertigstellung des Ausbaus um 1500 wurde die Burg als Pfandschaft und Lehen von Osterreich vergeben Wahrscheinlich 1545 wurde in der Sudostecke des Burgbergrings das neue Schloss gebaut Im Deutschen Bauernkrieg wurde die Burg 1525 durch Bauern aus der Umgebung besetzt jedoch nicht zerstort Von 1528 bis 1620 war sie Lehen der Herren von Reischach 1633 wurde die schon Festungscharakter besitzende Burg im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 durch schwedische und wurttembergische Soldaten eingenommen und geplundert 1634 liess Konrad Widerholt der Kommandant der Festung Hohentwiel die Burgen Magdeberg und Hohenkrahen niederbrennen um so moglichen Feinden der Festung Hohentwiel keinen Schlupfwinkel zu bieten Der dritte Aufbau der Burg erfolgte zwischen 1650 und 1653 Dieser kam eher einer notdurftigen Instandsetzung gleich Die Burg kam 1657 als Lehen an die Herren von Rost bis 1762 Im Jahre 1700 befand sich die Anlage in einem so schlechten Zustand dass sie aufgegeben wurde 1710 begann der Abbruch der Burg 1774 kam sie als Lehen an die Grafen von Enzenberg Im Jahr 1788 wurde die Ursulakapelle aufgehoben zwischen 1820 und 1830 sturzte ihr Dach ein 1840 gelangte die Burgruine in den Besitz der Grafin von Langenstein seit 1872 ist der Magdeberg im Besitz der Grafen Douglas von Langenstein Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Der Magdeberg im Herbst 2003Die Burganlage ist frei zuganglich Das Steinquader Mauerwerk ist rundum geschlossen und in gutem Zustand so dass sich Form und Ausmasse der einstigen Burg weitestgehend erhalten haben Die Reste weisen auf eine eindrucksvolle Verteidigungsanlage hin die jedoch keineswegs so uneinnehmbar wie die Festung Hohentwiel war Die Burg Magdeberg wurde bis ins 17 Jahrhundert insgesamt dreimal zerstort Nach ihrer Aufgabe Ende des 17 Jahrhunderts kam es zur Ausschlachtung der Burg und Nutzung als Steinbruch Der Festungsbau gliedert sich in eine Oberburg Hauptburg und eine Unterburg Vorburg Sie veranschaulicht die Bauweise der verschiedenen Abschnitte des Mittelalters Die Gipfelburg stammt aus dem Hochmittelalter Die Rundgeschutzturme entstanden im Spatmittelalter nbsp UrsulakapelleDer Zugang zur Burg erfolgte aus ostlicher Richtung durch das erste Burgtor Uber einen flach ansteigenden rampenartigen Aufgang der gegen Suden mit einer Mauer abgestutzt wurde gelangte man zum zweiten Burgtor Dessen Linke wurde durch einen machtigen Schalenturm flankiert Das Burgtor musste mit einer Holzkonstruktion unterstutzt werden da es einzusturzen drohte Rechterhand schliesst sich der Zwinger an Vor dem oberen Torgebaude befindet sich ein grosser Vorhof Im dritten Burgtor im doppelstockigen und an der Stirnseite dickwandigen Torgebaude zur Hauptburg stand das noch zuletzt genutzte Gebaude die Ursulakapelle bis ihr Dach einsturzte Die Hauptburg selber steht auf gewachsenem Fels In der Hauptburg befinden sich die Reste des Palas Literatur BearbeitenEberhard Dobler Burg und Herrschaft Magdeberg Hegau Bibliothek Band 2 Verein fur Geschichte des Hegaus Singen 1959 Arthur Hauptmann Burgen einst und jetzt Burgen und Burgruinen in Sudbaden und angrenzenden Gebieten Verlag Sudkurier Konstanz 1984 ISBN 3 87799 040 1 S 15 17 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Sonderausgabe Flechsig Verlag Wurzburg 2000 ISBN 3 88189 360 1 S 389 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Magdeberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Magdeberg bei burgenwelt de Hohenmagdeberg auf hegauritter de 3D Modell der Burg MagdebergListe der Burgen und Schlosser im Landkreis Konstanz Burgen Hohenfels Hohenfriedingen Oberstaad RiedheimRuinen und abgegangene Burgen Alter Turm Aach Burg Allensbach Ruine Altbodman Ruine Alt Dettingen Burg Altstadt Burg Anselfingen Burg Biesendorf Burg Binningen Burg Bittelbrunn Burg Bodman Karolingische Konigspfalz Burg Bodman Staufische Pfalz Burg Bohlingen Burghof Burgstall Burglen Burglischloss Burgstall Burstel Frankenburg Burg Frauenberg Burg Gebsenstein Burg Grosser Felsen Burg Hals Heidenschlossle Ruine Heilsberg Hildisburg Burg Hilzingen Hinterburg Hohenhewen Hohenkrahen Hohenstoffeln Burg Homboll Homburg Burg Honstetten Burg Kapf Kargegg Burg Kastenbuhl Burg Kirnberg Knorenschloss Burg Laubegg Burg Magdeberg Burg Mahlspuren Burg Mahlspuren Burg Mainau Moosburg Nellenburg Burg Neuhausen Burg Neuhewen Burg Pfingstbuhl Rappenburg Burg Reute Rosenegg Rothenburg Burg Rusbuhl Burg Schlossbuhl Schnabelburg Ruine Schopflen Schrotzburg Burstel Seelfingen Burg Staufen Tudoburg Burghalde Tengen Burg Volkertshausen Burg Wahlwies Wohnturm Wahlwies Wasserburg Wasserburg Weiherhof Burg Weiler Burg Welschingen Burg Winterspuren Burg Wittenspurg Burg WorblingenFestungen HohentwielHerrenhauser Blarerscher Domherrenhof Lanzenhof Schloss Muhlingen Rauschenburg Rickelshausen Ronhauser Hof Schloss SeeheimAbgegangene Pfalzen Reichenauer 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