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Eberhard von Brandis 1328 erstmals erwahnt 29 September 1379 in Reichenau war von 1343 bis 1379 Abt des Klosters Reichenau Grabstein des Abts Eberhard von Brandis im Reichenauer MunsterInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Wirtschaftliche Probleme 1 2 Politische Konflikte 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEberhard von Brandis stammte aus dem schweizerischen Adelsgeschlecht der Freiherren von Brandis die ihren Stammsitz auf Burg Brandis bei Lutzelfluh im Emmental hatten Er war ein Sohn des Freiherrn Mangold von Brandis und dessen Ehefrau Grafin Margareta von Nellenburg 1 Im Jahre 1328 wird er als Konventuale des Klosters Reichenau erstmals erwahnt 1342 wurde Eberhard vom Konvent zum Nachfolger von Abt Diethelm von Castell gewahlt Seine Wahl wurde jedoch von einem Konventmitglied namens Diethelm von Krenkingen angefochten sodass sich die papstliche Bestatigung verzogerte und erst erfolgte nachdem Eberhard personlich zum Papst nach Avignon gereist war Am 27 Juni 1343 erreichte er durch eine Bulle Papsts Clemens VI schliesslich die offizielle Anerkennung und Einsetzung in sein Amt das er bis zu diesem Zeitpunkt lediglich als Elekt versehen hatte 2 1349 gelang es Eberhard von Brandis von Karl IV Privilegien zu erhalten Ferner bestatigte ihm der Konig die Immunitat und Reichsunmittelbarkeit des Klosters Reichenau 3 1358 schloss er mit Herzog Rudolf von Osterreich einen Dienstvertrag in dem er seine Abtei den Habsburgern unterstellte und sie damit faktisch unter osterreichische Landesherrschaft geriet 4 Eberhard von Brandis wird von Gallus Ohem Chronist des Klosters Reichenau aber auch von der Forschung meist heftig kritisiert Da es ihm nicht gelang die Finanzmisere seines Klosters zu beseitigen wurde ihm vorgeworfen ein schlechter Verwalter des Klosterbesitzes gewesen und fur die fortschreitende Verschuldung der Abtei verantwortlich zu sein Besonders getadelt wurde er aber weil er sein Klostergelubde gebrochen und einen illegitimen Sohn gezeugt hatte 5 Eberhard von Brandis verstarb am 29 September 1379 und fand im Reichenauer Munster seine letzte Ruhestatte Wirtschaftliche Probleme Bearbeiten Seine gesamte Regierungszeit war uberschattet von den wirtschaftlichen und finanziellen Problemen seines Klosters Bereits die papstliche Bestatigung und seine Reise nach Avignon waren mit enormen Kosten verbunden Schon zu Beginn seines Abbatiats waren die Schulden so hoch dass Eberhard sich gezwungen sah Guter und Rechte seiner Abtei zu verpfanden und sich mit einer Supplik an den Papst zu wenden um diesem die Notlage in der sich sein Konvent befand zu schildern 6 Trotz zahlreicher Bemuhungen und einer Verwaltungsreform bei der er neue Lehensbucher anlegen liess um den Besitz besser kontrollieren und die Grundherrschaft effizienter organisieren zu konnen gelang es Eberhard von Brandis nicht die prekare Finanzlage seines Klosters zu uberwinden sodass er 1367 sogar gezwungen war den gesamten Klosterbesitz an die Glaubiger u a an seinen Bruder Heinrich von Brandis zu ubergeben 7 Politische Konflikte Bearbeiten Obwohl Eberhard zunachst um ein gutes Einvernehmen mit dem Konstanzer Bischofsstuhl bemuht war war sein Verhaltnis zu Bischof Ulrich und auch zu dessen Amtsnachfolger Johann Windlock extrem angespannt Fur den Vorwurf er habe tatsachlich die Ermordung Windlocks in Auftrag gegeben gibt es jedoch keine eindeutigen Beweise 8 Erst die Wahl seines Bruders Heinrich zum Bischof von Konstanz fuhrte ab 1357 zu einer engen und harmonischen Kooperation zwischen der Abtei Reichenau und der Konstanzer Kirche Allerdings entwickelte sich aus dieser neuen regionalen Vormachtstellung derer von Brandis eine Fehde gegen den Konstanzer Stadtrat die jahrelang andauerte und ab 1366 mit dem Fischerkrieg eine Auseinandersetzung um die brutale Bestrafung eines Fischwilderers durch Eberhard auch militarisch ausgetragen wurde 9 Ausserdem befand sich Eberhard von Brandis aufgrund problematischer Kaufverhandlungen um Burg Magdeberg in einem Konflikt mit den Grafen von Wurttemberg der erst 1366 nach mehr als 10 Jahren durch einen Friedensschluss zwischen dem Kloster Reichenau und dem Haus Wurttemberg beigelegt werden konnte 10 Literatur BearbeitenKonrad Beyerle Von der Grundung bis zum Ende des freiherrlichen Klosters 724 1427 In Konrad Beyerle Hrsg Die Kultur der Abtei Reichenau Erinnerungsschrift zur zwolfhundertsten Wiederkehr des Grundungsjahres des Inselklosters 724 1924 1 Teilband Verlag der Munchner Drucke Munchen 1925 S 55 212 hier S 181 198 Veronika Feller Vest Eberhard von Brandis Abt In Historisches Lexikon der Schweiz Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 268 284 Ingeborg Krummer Schroth Der Abtsstab des Eberhard von Brandis In Helmut Maurer Hrsg Die Abtei Reichenau Neue Beitrage zur Geschichte und Kultur des Inselklosters Bodensee Bibliothek Bd 20 Thorbecke Sigmaringen 1974 ISBN 3 7995 6709 7 S 593 599 Einzelnachweise Bearbeiten Stammbaum von Eberhard von Brandis bei geneall net abgerufen am 29 Dezember 2013 Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 269 Ingeborg Krummer Schroth Der Abtsstab des Eberhard von Brandis In Helmut Maurer Hrsg Die Abtei Reichenau Neue Beitrage zur Geschichte und Kultur des Inselklosters Bodensee Bibliothek Bd 20 Thorbecke Sigmaringen 1974 ISBN 3 7995 6709 7 S 593 599 hier S 595 Veronika Feller Vest Eberhard von Brandis Abt In Historisches Lexikon der Schweiz Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 283 Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 272 Konrad Beyerle Von der Grundung bis zum Ende des freiherrlichen Klosters 724 1427 In Konrad Beyerle Hrsg Die Kultur der Abtei Reichenau Erinnerungsschrift zur zwolfhundertsten Wiederkehr des Grundungsjahres des Inselklosters 724 1924 1 Teilband Verlag der Munchner Drucke Munchen 1925 S 55 212 hier S 196 Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 276 Helmut Maurer Konstanz im Mittelalter Band I Seite 215 Stadler Verlag Konstanz 1989 ISBN 978 3 7977 0362 0 Konrad Beyerle Von der Grundung bis zum Ende des freiherrlichen Klosters 724 1427 In Konrad Beyerle Hrsg Die Kultur der Abtei Reichenau Erinnerungsschrift zur zwolfhundertsten Wiederkehr des Grundungsjahres des Inselklosters 724 1924 1 Teilband Verlag der Munchner Drucke Munchen 1925 S 55 212 hier S 190 VorgangerAmtNachfolgerDiethelm von CastellAbt von Reichenau 1343 1379Heinrich von StoffelnNormdaten Person GND 13692039X lobid OGND AKS VIAF 81184485 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandis Eberhard vonKURZBESCHREIBUNG Abt der Reichenau 1343 1379 GEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 29 September 1379STERBEORT Reichenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard von Brandis Abt amp oldid 220860647