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Die Ruine Hohenstoffeln ist eine aus drei Hohenburgen bestehende Anlage namlich Vorderhohenstoffeln Mittelhohenstoffeln und Hinterhohenstoffeln Sie liegt in der Gemeinde Hilzingen im Landkreis Konstanz in Baden Wurttemberg Seit dem Dreissigjahrigen Krieg sind alle drei Burgen Ruinen Ruine HohenstoffelnHohenstoffeln im 17 Jh Hohenstoffeln im 17 Jh Alternativname n Vorder Mittel HinterhohenstoffelnStaat DeutschlandOrt Hilzingen BinningenEntstehungszeit um 1034Burgentyp HohenburgErhaltungszustand MauerresteStandische Stellung AdligeGeographische Lage 47 48 N 8 45 O 47 795097222222 8 7503333333333 841 8 Koordinaten 47 47 42 3 N 8 45 1 2 OHohenlage 841 8 m u NNRuine Hohenstoffeln Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Zeitgenossischer Tagebuchbericht uber die Zerstorung 4 Anlage 5 Herren von Stoffeln 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burgen befinden sich auf dem Hohenstoffeln bei 841 8 Meter uber NN 1800 Meter ostlich des Ortsteils Binningen der Gemeinde Hilzingen Auf dem Nordgipfel befand sich die Burg Hinterstoffeln und auf dem Sudgipfel die Burg Vorderstoffeln Im Sattel des Berges befand sich die Burg Mittelstoffeln Geschichte BearbeitenEine Ersterwahnung der Burg Hohenstoffeln stammt aus dem Jahr 1034 Im Jahre 1056 wurde auf Burg Hohenstoffeln der Bischof Gebhard von Regensburg der Bruder Kaiser Konrads II wegen geheimer Bundnisse gegen Kaiser Heinrich III gefangen gehalten 1 Die Burgen Vorderstoffeln und Mittelstoffeln wurden erst spater gebaut die erstmalige Erwahnung aller Burgen erfolgte im Jahr 1299 Als Besitzer werden 1067 Ludwig von Pfullendorf Ramsberg zu Stoffeln die Staufer und 1236 bis zu ihrem Aussterben 1399 die Herren von Stoffeln genannt Eine andere Familie erwarb Mitte des 14 Jahrhunderts das Reichslehen des mittleren Hohenstoffeln und nannte sich nach ihrem neuen Stammsitz ebenfalls Herren von Stoffeln 1433 kam auch die hintere die nordliche Burg in den Besitz der Familie von Stoffeln die 1579 ausstarb 2 Auf der vorderen Burg sass seit 1420 die Familie von Reischach 1623 werden die Herren von Hornstein genannt Burgen und Berg Hohenstoffeln waren Teil der Landgrafschaft Nellenburg Die Burgen des Hohenstoffeln wurden im Dreissigjahrigen Krieg von dem Rheingraf Otto Ludwig von Salm Kyrburg Morchingen zerstort Nachdem er Rheinfelden Laufenburg und Waldshut eingenommen hatte zog er am 14 Juli 1633 mit 8000 Schweden und Wurttembergern und schwerem Geschutz vor und auf den Hohenstoffeln und beschoss die Burgen Danach mussten die Bauern der Umgebung die noch stehenden Mauern schleifen Die Nordseite des ehemaligen Vulkanschlotes diente bis 1939 als Basaltsteinbruch der Schriftsteller Ludwig Finckh bemuhte sich um den Erhalt des Berges Rene du Puy Montbrun seigneur de Villefranche et de la Jonchere wurde am 16 Januar 1633 auf der Burg Randegg gefangen genommen und auf die Burg Hohenstoffeln verbracht dort entkam er laut dem Tagebucheintrag von Georg Michael Wepfer 1591 1659 dem Vater des Schaffhauser Arztes Johann Jakob Wepfer an einem seil so er uss der bettstatt genommen durch das heimlich gemach uber die Schlossmauer Er schritt umgehend zur Vergeltung und liess Weiterdingen einaschern Burg Weiterdingen und die Herrschaft Gruningen ubergab er dem wurttembergischen Rat Offenburger Zeitgenossischer Tagebuchbericht uber die Zerstorung BearbeitenNachdem der einzige Sohn des Grafen Maximilian von Pappenheim Heinrich Ludwig von Pappenheim am 27 Juni 1633 bei einem versuchten Angriff zusammen mit Schweizer Soldnern also der Protestantischen Partei und auf Weisung Gustav Adolfs gegen die Kaiserlichen auf die in der Verwaltung des Balthasar Ferdinand von Hornstein befindlichen Schlosser Vorder und Mittelstoffeln das Schloss Hinterstoffeln war im Besitz des Bilgeri von Reischach die drei Schlosser waren jedoch Reichslehen und Ferdinand war ein Schwiegersohn des Conrad von Stoffeln durch einen Kopfschuss getotet wurde wobei der aus Diessenhofen geburtige Ratschreiber und Rentier Georg Michael Wepfer 1591 1659 der Vater des Schaffhauser Arztes Johann Jakob Wepfer ebenfalls im Schanzgraben zugegen war berichtet dieser weiter in seinem Tagebuch Den 20 Julij hat Ihr Excellenz Herr Rheingraf so starck an das Schloss Stofflen geschossen das die mauer im alten schloss gegen Wyterdingen halb abgefallen alss nun die im schloss besorgtend sie kundten das alte schloss nit mehr erhalten haben sie das alte schloss angezundt andere wollen es seye von ihnen veranlasst andere es seye durch eine feuerkugeln angezundt worden welliches selbige nacht ganz abgebrunnen darauff die belegerten ins neue schloss gewichen und starck feuer herauss geben des andern tags hat Herr Rheingraf drey grosse stuck durch das alte schloss gegen dem neuen fuhren lassen und starck auff das neue schloss geschossen dem den runden thurn alssbald durchlochert und in das neue schloss durch die gemach geschossen also dass sie selbigen abends dergestalt accordiert und das schloss ubergeben dass sie quartier bekommen mit stecken abgezogen den Commandanten Lorenz Eckart von Bretten auss der Pfaltz begnadet die von Engen deren in 12 gefangen hernach etliche auffgehenckt das Schloss den Soldaten preyssgegeben Den 21 Julij bin ich mit Hauptmann Hanss Wilhelm im Thurn Herrn Alexander Hurtern und andern auch bei fruer zeit in das Leger geritten hernach auff beyde Schlosser kommen da gieng es an ein schrockliches plundern zerschlagen auffbrechen war ein gross gut darinnen funden furnemlich so von den benachbarten dahin geflochnet worden sind in 200 wegen mit allerley fruchten kraut und lot haussrath und anderem herauss gefuert worden hab in 24 buecher darinnen bekommen so mir von soldaten umb ein spot und geringes trinckgelt verehret worden Den 24 Julij ist das schone und feste neue Schloss auss befelch Herrn Rheingraven und Hertzogen von Wurtenberg auch angezundt und ganz verbrent der von Hornstein zum bettler gemacht worden Hat also Stofflen seinen verdienten Lohn empfangen 3 Zwei Engener Burger wurden aus Rache am Tod des Grafensohns gehangt andere in Eisen geschlagen Die Untertanen der umliegenden Orte mussten auf Befehl des Herzogs von Wurttemberg die noch stehenden Mauerreste endgultig zerstoren Anlage BearbeitenVon der durch Schleifung und Steinbruch stark in Mitleidenschaft gezogene Burganlage sind heute nur noch wenige Reste zu finden Die Burg Hinterstoffeln war die grosste der Burgen Die drei Burgen waren durch einen Mauerzug verbunden in der sich ein gemeinsamer Eingang Stallungen und Scheuern befanden Die geringen Reste der Vorderstoffeln weisen auf einen Palas mit einer Seitenlange von 18 5 Meter auf einer Plattform von 52 52 Meter hin Herren von Stoffeln BearbeitenKuno von Stoffeln 1365 1411 Furstabt im Kloster St Gallen Konrad von Stoffeln 13 Jahrhundert MinnedichterLiteratur BearbeitenChrista Ackermann Drei Ritter auf einem Vulkan Eine Mikrogeschichte uber eine spatmittelalterliche Niederadel Korrespondenz aus dem deutschen Sudwesten Diss Uni Jena 2015 online Hans Wilhelm Heine Studien zu Wehranlagen zwischen junger Donau und westlichem Bodensee In Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Hrsg Forschungen und Berichte der Archaologie des Mittelalters in Baden Wurttemberg Band 5 Stuttgart 1978 ISSN 0178 3262 Arthur Hauptmann Burgen einst und jetzt Burgen und Burgruinen in Sudbaden und angrenzenden Gebieten 1 Auflage Verlag des Sudkurier Konstanz 1984 ISBN 3 87799 040 1 S 26 28 Michael Losse Hans Noll Burgen Schlosser und Festungen im Hegau Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet Verlag Michael Greuter Hilzingen 2006 ISBN 3 938566 05 1 S 92 93 Th Pestalozzi Kutter Kulturgeschichte des Kantons Schaffhausen und seiner Nachbargebiete im Zusammenhang der allgemeinen Kulturgeschichte 1929Weblinks BearbeitenBurg HohenstoffelnEinzelnachweise Bearbeiten Aegidius Tschudi Chronicon Helveticum Christa Ackermann Drei Ritter auf einem Vulkan Eine Mikrogeschichte uber eine spatmittelalterliche Niederadel Korrespondenz aus dem deutschen Sudwesten Diss Uni Jena 2015 S 3 doi 10 22032 dbt 37644 Th Pestalozzi Kutter Kulturgeschichte des Kantons Schaffhausen und seiner Nachbargebiete im Zusammenhang der allgemeinen Kulturgeschichte S 158 1929Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Konstanz Burgen Hohenfels Hohenfriedingen Oberstaad RiedheimRuinen und abgegangene Burgen Alter Turm Aach Burg Allensbach Ruine Altbodman Ruine Alt Dettingen Burg Altstadt Burg Anselfingen Burg Biesendorf Burg Binningen Burg Bittelbrunn Burg Bodman Karolingische Konigspfalz Burg Bodman Staufische Pfalz Burg Bohlingen Burghof Burgstall Burglen Burglischloss Burgstall Burstel Frankenburg Burg Frauenberg Burg Gebsenstein Burg Grosser Felsen Burg Hals Heidenschlossle Ruine Heilsberg Hildisburg Burg Hilzingen Hinterburg Hohenhewen Hohenkrahen Hohenstoffeln Burg Homboll Homburg Burg Honstetten Burg Kapf Kargegg Burg Kastenbuhl Burg Kirnberg Knorenschloss Burg Laubegg Burg Magdeberg Burg Mahlspuren Burg Mahlspuren Burg Mainau Moosburg Nellenburg Burg Neuhausen Burg Neuhewen Burg Pfingstbuhl Rappenburg Burg Reute Rosenegg Rothenburg Burg Rusbuhl Burg Schlossbuhl Schnabelburg Ruine Schopflen Schrotzburg Burstel Seelfingen Burg Staufen Tudoburg Burghalde Tengen Burg Volkertshausen Burg Wahlwies Wohnturm Wahlwies Wasserburg Wasserburg Weiherhof Burg Weiler Burg Welschingen Burg Winterspuren Burg Wittenspurg Burg WorblingenFestungen HohentwielHerrenhauser Blarerscher Domherrenhof Lanzenhof Schloss Muhlingen Rauschenburg Rickelshausen Ronhauser Hof Schloss SeeheimAbgegangene Pfalzen Reichenauer PfalzSchlosser Blumenfeld Bodman Espasingen Freudental Gaienhofen Hegne Hornstaad Kattenhorn Konigsegg Krenkingen Langenrain Langenstein Mainau Marbach Meldegg Moggingen Oberes Schloss Osterreichisches Schlosschen Randegg Scheffelschlosschen Schlatt unter Krahen Weiterdingen Windegg ZizenhausenAbgegangene Schlosser BodmanWehrkirchen Sankt Martin Sankt Mauritius Sankt Remigius und Cyrillus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Hohenstoffeln amp oldid 228205766