www.wikidata.de-de.nina.az
Die Reformierte Kirche Baden ist heute die zentrale Kirche der reformierten Kirchgemeinde Baden in der Schweiz die mit ihren Teilkirchgemeinden Baden Ennetbaden Ehrendingen Freienwil Obersiggenthal und Untersiggenthal die grosste Gemeinde der Reformierten Landeskirche Aargau bildet Als die barocke Kirche zu Beginn des 18 Jahrhunderts erbaut wurde gab es jedoch in der Stadt Baden keine reformierte Gemeinde Fur die katholische Bevolkerung war sie eine Provokation Reformierte Kirche Baden von NordostenInnenraumHauptportal mit den vier Evangelisten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWahrend des Zweiten Villmergerkriegs wurde das katholische Baden 1712 von Truppen der reformierten Orte Bern und Zurich belagert Der vier Jahrzehnte zuvor erbauten Festung Stein gelang es nicht die Stadt gegen den Artilleriebeschuss der Zurcher zu verteidigen worauf Baden aufgrund der schweren Schaden in der Stadt kapitulieren musste Die Sieger erlaubten der Badener Bevolkerung katholisch zu bleiben jedoch legten sie im Friedensvertrag fest dass die Stadt einen Kirchenraum fur reformierte Gottesdienste zur Verfugung stellen musse Die angebotene Verenakapelle erwies sich als zu klein Deshalb wurde auf der angrenzenden Spitalwiese an der Badstrasse zwischen der Stadt und dem Baderquartier eine neue Kirche errichtet Die Steine fur den Bau stammten von der geschleiften Festung Stein das Bauholz musste die Stadt Baden gratis liefern Rechtzeitig zu Beginn des Badener Friedenskongresses zur Beilegung des Spanischen Erbfolgekriegs konnte die Kirche fertiggestellt werden Am 1 Juli 1714 hielt Pfarrer Johann Jakob Wolf aus Zurich die erste Predigt Die geraumige neue Kirche hatte keine eigene Gemeinde da es in Baden keine freie Niederlassung fur Reformierte gab Die einzigen Reformierten im Ort waren Landvogt und Landschreiber mit Familien und Gesinde die aus den reformierten Orten Bern Zurich und Glarus stammten reformierte Tagsatzungsmitglieder die Garnison sowie der reformierte Pfarrer den die Badener auf Anordnung von Zurich aufnehmen mussten Die zahlreichen Badegaste aus Zurich gehorten ebenfalls zu den Kirchenbesuchern In der Mitte des 18 Jahrhunderts kamen zwei reformierte Bauernfamilien in den Badener Vorort Dattwil und bildeten einen Anfang einer ortsansassigen reformierten Gemeinde Erst mit der allgemeinen Niederlassungsfreiheit 1798 war es auch fur Reformierte moglich sich in der Stadt Baden niederzulassen und die reformierte Gemeinde konnte sich entwickeln 1793 fand in der Kirche die Heirat des deutschen Philosophen Johann Gottlieb Fichte mit Johanna Rahn statt funfzig Jahre spater jene des deutschen Dichters Georg Herwegh mit Emma Herwegh an der auch der russische Anarchist Michail Bakunin anwesend war Inhaber der Kollatur waren bis 1798 Zurich und Bern die zunachst jeden Sonntag abwechselnd einen Prediger stellten spater aber mehrjahrige Amtszeiten einfuhrten 1803 gelangte der neu gegrundete Kanton Aargau in den Besitz der Pfrunde 1861 kam das Kirchengut in den Besitz der Kirchgemeinde funf Jahre spater konnte diese auch den Pfarrer selbstandig wahlen Im Jahre 2011 ubertrug das Schweizer Fernsehen alle vier reformierten Gottesdienste aus dieser Kirche 1 Gebaude Bearbeiten nbsp Empore mit OrgelDas seit 1947 unter Denkmalschutz stehende Gebaude ist eine symmetrisch angelegte barocke Saalkirche Ihre Lange 27 4 Meter und ihre Breite 16 6 Meter stehen im Verhaltnis des Goldenen Schnitts zueinander ebenso die Saalbreite und die Hohe des Daches 10 1 Meter Der 32 Meter hohe Kirchturm ist in die Frontfassade eingebunden sein Erdgeschoss bildet eine gemeinsame Halle mit der Kirche Aufgrund der Lage ist der Eingang im Osten und der Chor im Westen im Gegensatz zur ublichen Orientierung von Kirchen Von 2003 bis 2007 wurde die Kirche innen und aussen durch das Architekturburo Miroslav Sik Zurich vollstandig renoviert Der reformiert schlichte Predigtsaal bietet Platz fur 250 Personen Um eine vielfaltige Nutzung zu ermoglichen wurde er bei der Renovation in vier Bereiche gegliedert der leicht erhohte Chor gegenuberliegende Bankreihen mit einem freien Mittelraum die durch einen Quergang abgeteilten traditionellen Bankreihen mit Mittelgang und eine grosszugige Begegnungszone beim Eingang Bei der Renovation wurden die in den 1940er Jahren entfernten zwei Seiteneingange sowie das damals entfernte Wandtafer wiederhergestellt Der Innenraum ist in Anlehnung an die ursprungliche Farbigkeit von 1714 im ursprunglichen Weiss mit blassblauen Kapitellen als einzigem Schmuck an den Wanden gehalten Die Decke ist wie fruher in Stuckatur Neu sind vier moderne funfeckige Kronleuchter die je nach Nutzung verschiedene Beleuchtungen ermoglichen Im Chor befindet sich eine moderne altarahnliche Einheit aus Holz und Aluminium mit Rednerpult in der Mitte Taufbecken links und Abendmahlstisch rechts im freien Mittelraum ist ein Lektorenpult aus dem gleichen Material Die zweimanualige Orgel stammt von 1965 Literatur BearbeitenOtto Mittler Geschichte der Stadt Baden Band II Von 1650 bis zur Gegenwart Sauerlander Aarau 1965 S 76 81 Peter Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band VI Bezirk Baden I Birkhauser Verlag Basel 1976 ISBN 3 7643 0782 X S 200 213 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in BadenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Reformierte Kirche Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Hoegger Die Kirche Baden Ein Prestigebau konkurrierender Siegermachte In Reformierte Kirchen im Aargau Reformierte Kirche Aargau abgerufen am 7 Marz 2023 Reformierte Kirche Baden im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten Wieso die reformierte Kirche Baden Fernsehstar wird Aargauer Zeitung 7 Juli 2010Reformierte Kirchen im Kanton Aargau Aarau Aarburg Ammerswil Auenstein Baden Bad Zurzach Beinwil am See Bergdietikon Birmenstorf Birr Birrwil Bozen Bremgarten Brittnau Brugg Brunegg Buchs Densburen Egliswil Ehrendingen Erlinsbach Fislisbach Frick Gebenstorf Gontenschwil Granichen Hausen Hendschiken Holderbank Hunzenschwil Kirchberg Kirchbozberg Kirchleerau Klingnau Koblenz Kolliken Unterkulm Laufenburg Lenzburg Leutwil Mandach Meisterschwanden Mellingen Menziken Mohlin Monthal Moriken Muhen Murgenthal Muri Niederlenz Niederrohrdorf Oberentfelden Obersiggenthal Oftringen Othmarsingen Rein Reinach Reitnau Remigen Rheinfelden Rohr Rothrist Rued Rupperswil Safenwil Schafisheim Schinznach Dorf Schoftland Seengen Seon Dorfkirche Spreitenbach Kreuzkirche Hasel Spreitenbach Staufberg Stein Strengelbach Suhr Tegerfelden Teufenthal Thalheim Turgi Uerkheim Umiken Unterentfelden Untersiggenthal Veltheim Villigen Villmergen Vordemwald Wettingen Widen Windisch Wohlen Wurenlos Zofingen 47 476548 8 309148 Koordinaten 47 28 35 6 N 8 18 32 9 O CH1903 665620 258783 Normdaten Geografikum GND 1062533380 lobid OGND AKS LCCN no97067492 VIAF 123465728 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reformierte Kirche Baden amp oldid 231620768