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Die Reformierte Kirche Aargau der offizielle Name Evangelisch reformierte Landeskirche des Kantons Aargau wird in der Wortmarke seit 2003 nicht mehr benutzt ist die reformierte Landeskirche im Schweizer Kanton Aargau Die Landeskirche ist Mitglied der Evangelisch reformierten Kirche Schweiz und der Konferenz der Kirchen am Rhein Reformierte Kirche AargauLogo der reformierten Kirche AargauAllgemeinesGlaubensrichtung evangelisch reformiertVerbreitung Kanton AargauGrundungGrundungsdatum 1803ZahlenMitglieder 157 809 am 31 12 2019 1 Gemeinden 75SonstigesWebsite www ref ag chDas Haus der Reformierten am Tag der EinweihungDer neue Sitz der Landeskirche im RohbauEhemaliger Sitz der Reformierten Landeskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Weg zur Selbstandigkeit 1 2 Frauen leiten Kirche 2 Struktur 2 1 Gemeindeautonomie 2 2 Dekanate 3 Leitung 3 1 Synode 3 2 Kirchenrat 3 3 Partnerschaftliche Gemeindeleitung 3 4 Mitarbeitende 3 4 1 Pfarrkapitel 3 4 2 Diakonatskapitel 4 Medien 5 Bekannte Pfarrer und Theologen mit Aargauer Vergangenheit 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der Landeskirche liegen im Jahre 1803 als der einstige Berner Unteraargau die Freien Amter die Grafschaft Baden und das vorher osterreichische Fricktal zum Kanton Aargau vereinigt wurden Der neue Kanton hatte ca 130 000 Einwohner davon waren 70 000 reformiert Nach der damaligen Auffassung konnte der Staat weder ohne die Kirche existieren noch die Kirche ohne den Staat So hat sich die reformierte Kirche der staatlichen Verfassung unterworfen und die Oberaufsicht des Staates anerkannt Dafur schutzte der Staat die Kirche und sorgte fur einen anstandigen Unterhalt und die Wohnung der Pfarrer Damit wurden die Pfarrer Beamten des Staates und die Kirchgemeinden hatten bei der Pfarrwahl kein Mitspracherecht Die Behorden wahlten einen elfkopfigen reformierten Kirchenrat der als Aufsichts und Kontrollbehorde fungierte und Antrage zuhanden des kleinen Rates formulieren konnte Zunachst versuchte der Staat Aargau beiden Konfessionen nach dem Grundsatz der Paritat also der Gleichberechtigung der Kirchen gerecht zu werden Bewusst katholische oder bewusst reformierte Stellungnahmen waren nicht erwunscht So hat beispielsweise die Regierung die Einladung des Kantons Zurich zum Reformationsjubilaum 1819 zuruckgewiesen Der Weg zur Selbstandigkeit Bearbeiten Bereits in der Berner Zeit gab es im Berner Unteraargau zwei Pfarrkapitel Aarau Zofingen und Brugg Lenzburg Durch Beschluss der Aargauer Regierung wurden diese zu einem Generalkapitel zusammengefasst und tagten im Juni 1821 erstmal in Aarau Alle ins aargauische Ministerium aufgenommenen Geistlichen und drei Regierungsrate gehorten dem Kapitel an Ab 1824 kam immer lauter der Wunsch auf auch Laien im Generalkapitel aufzunehmen und der Kirche mehr Selbstandigkeit zu gewahren was zunachst noch als feindselig gegenuber der Verfassung des Kantons empfunden wurde Ganz allmahlich aber konnte die Kirche Erfolge verbuchen 1852 erhielten die Kirchgemeinden auf Antrag des Generalkapitels das Recht bei der Pfarrwahl einen Dreiervorschlag zuhanden der Regierung einzureichen 1858 wurde es den Gemeinden gestattet Laienmitglieder ins Generalkapitel zu schicken und 1864 erhielten die Kirchgemeinden das Recht zu Pfarrwahl Mit einem Gesetz vom 2 Marz 1866 stimmte der Grosse Rat der Wahl einer Synode zu Die Wahlen von den zivilen Behorden angesetzt und durchgefuhrt fanden am 21 Oktober statt und bereits am 18 Dezember 1866 trat die Synode bestehend aus 87 Laien und 51 Pfarrern erstmals zusammen Damit hat die aargauische Kirche den Weg zu mehr Eigenstandigkeit und Unabhangigkeit begonnen Mit der Verfassungsanderung von 1885 wurde der Gedanke einer freien Kirche in einem freien Staat aufgenommen und man begann das finanzielle Verhaltnis von Staat und Kirche zu entflechten Die Pfrund und Kirchenguter wurden aus dem allgemeinen Staatsbesitz ausgeschieden und im Jahre 1893 erhielten die Kirchgemeinden die offentlich rechtliche Anerkennung so dass sie gegenuber dem Staat als selbstandige Verhandlungspartner auftreten konnten Im selben Jahr wurde der Synodalausschuss zum Reformierten Kirchenrat Der Staat wollte damals bewusst keine starke kirchliche Zentralverwaltung so dass das Steuerrecht und viele andere Kompetenzen bis heute nicht bei der Landeskirche sondern bei den Kirchgemeinden liegen Mit einem Synodeentscheid vom 21 November 1949 wurde das Amt des Kirchenpflegers auch fur Frauen geoffnet wobei der Entscheid erst durch die Zustimmung des Grossen Rats des Kantons Aargau am 3 September 1952 in Kraft gesetzt wurde Das aktive Wahl und Stimmrecht bekamen die Frauen durch einen Beschluss der Synode vom 30 Juni 1960 Der Sitz der Landeskirche war von 1973 bis Mitte Oktober 2011 an der Augustin Kellerstrasse in Aarau und befindet sich seither im neuen Haus der Reformierten am Stritengassli 10 in Aarau Frauen leiten Kirche Bearbeiten Eine historische Besonderheit war die Wahl von Sylvia Michel zur Kirchenratsprasidentin 1980 Sie war damit die erste Frau an der Spitze einer Kirche in Europa Struktur Bearbeiten nbsp Reformierte Stadtkirche in Aarburg dahinter die Festung AarburgDurch die Kantonsverfassung Art 109 ff ist der Reformierten Landeskirche Aargau die rechtliche Selbstandigkeit als offentlich rechtliche Institution garantiert Dies wird durch die Bezeichnung Landeskirche gekennzeichnet Auch die Kirchgemeinden sind offentlich rechtliche Institutionen und damit berechtigt von ihren Mitgliedern Steuern zu erheben um ihren Auftrag erfullen zu konnen Der offentlich rechtlichen Status ist an einige Bedingungen geknupft Die Gemeinden und die Landeskirche mussen demokratisch aufgebaut sein ihre Mitglieder konnen gegen Entscheide der Kirchenbehorden rekurrieren und die Gemeinden und die Landeskirche mussen uber die Verwendung ihrer finanziellen Mittel offentlich Rechenschaft ablegen Jahresbericht mit Rechnung Die grundlegenden Gesetzeserlasse der Reformierten Landeskirche Aargau sind das Organisationsstatut 2 das als Kirchenverfassung fungiert und die Kirchenordnung 3 die das Statut konkretisiert Gemeindeautonomie Bearbeiten nbsp Die sechs Dekanate in ahnlichem Farbton und die 75 Kirchgemeinden in jeweils derselben Farbe Die einzelnen Kirchgemeinden haben im Aargau eine starke Stellung Die Gemeindeautonomie ermoglicht ihnen einen grossen Spielraum sowohl im Bereich der Verwaltung und Organisation als auch im eigenen Festlegen von Schwerpunkten Im Rahmen den das Organisationsstatut und die Kirchenordnung vorgibt sind sie selbstandig 4 und jede Kirchgemeinde ist fur sich eine Korperschaft des offentlichen Rechts 5 Dekanate Bearbeiten Die Kirchgemeinden der Landeskirche sind in sechs Dekanate eingeteilt Dekanat Aarau rot Dekanat Baden violett Dekanat Brugg grun Dekanat Kulm gelb Dekanat Lenzburg blau im Sudosten Dekanat Zofingen blau im Sudwesten Leitung BearbeitenSynode Bearbeiten So wie auf Kirchgemeindeebene die Kirchgemeindeversammlung das oberste Organ ist so ist es auf landeskirchlicher Ebene die Synode die von allen kirchlichen Stimmberechtigten gewahlt wird Je nach Grosse der Kirchgemeinde wahlt sie zwei bis sieben Vertreter Die Synode tritt in der Regel zweimal im Jahr zusammen genehmigt das Budget und die Rechnung und wahlt zum Ende einer Legislaturperiode den Kirchenrat fur die neue Amtszeit Es gibt funf Synodefraktionen die die Geschafte der Synode in jeweils eigenen Fraktionssitzungen vorbereiten Eine Synodefraktion kann jederzeit von mindestens funf eingeschriebenen Mitgliedern gebildet werden Zurzeit gibt es folgende Fraktionen Fraktion Kirche und Welt Fraktion und Verein Lebendige Kirche Evangelische Fraktion Fraktion Freies Christentum und die Fraktion der Fraktionslosen 6 Liste der Synodeprasidentinnen und prasidenten seit 1991 1991 1994 Heiner Studer 7 1995 1998 John Christoffel 8 1999 2002 Franziska Zehnder 9 2003 2006 Pfr Urs Zimmermann 2007 2010 Daniel Hehl 2011 2014 Silvia Kistler 2015 2018 Roland Frauchiger 10 2019 2022 Lucien Baumgaertner 11 2023 2026 Lutz Fischer 12 Kirchenrat Bearbeiten Der Kirchenrat der im Auftrag der Synode die Geschafte der Landeskirche fuhrt muss mehrheitlich aus nicht ordinierten Mitgliedern bestehen Er besteht aus einem vollamtlichen Prasidenten oder einer Prasidentin und aus sechs ehrenamtlichen Mitgliedern Fur die Legislaturperiode von 2019 bis 2022 wurden auf der Synodesitzung am 6 Juni 2018 in Hirschthal zunachst die bisherigen Christoph Weber Berg Prasident Regula Wegmann Vizeprasidentin Martin Keller Beat Maurer Catherine Berger Meier und als neue Mitglieder Rolf Fas und Gerhard Butschi in den Kirchenrat gewahlt Nach dem Rucktritt von Martin Keller wahlte die Synode am 18 November 2020 in Baden AG Pfarrer Christian Bieri zu seinem Nachfolger 13 Liste der bisherigen Kirchenratsprasidenten1980 1986 Sylvia Michel 1987 2002 Paul Jaggi 2003 2012 Claudia BandixenPartnerschaftliche Gemeindeleitung Bearbeiten Die Verantwortung zur Leitung der Kirchgemeinden ist in der Kantonalkirche als partnerschaftliche Gemeindeleitung auf die ehrenamtlichen Mitglieder der Kirchenpflege das Pfarramt und die diakonischen Dienste als gleichwertige Partner verteilt Die Gleichstellung der diakonischen Dienste mit dem Pfarramt zeigt sich u a darin dass Diakone unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls ordiniert werden Mitarbeitende Bearbeiten Pfarrkapitel Bearbeiten Nach der Wahl der ersten Synode im Jahre 1866 wurde das vormalige Generalkapitel s oben aufgelost und neu das Pfarrkapitel geschaffen das bis heute einen festen Platz in der Organisation der Landeskirche hat Alle ins aargauische Ministerium aufgenommenen Geistlichen gehoren dem Kapitel an Gleichzeitig vertritt es die Pfarrschaft im Schweizerischen Reformierten Pfarrverein Geleitet wird das Kapitel von den Co Prasidentinnen Kristin Lamprecht und Maja Petrus 14 Diakonatskapitel Bearbeiten Mit der Gleichstellung der Sozialdiakone mit den Pfarrern im Aargau wurde im Januar 1993 das Diakonatskapitel ins Leben gerufen Es wird von der Prasidentin Maria Trost Hansemann geleitet 15 Medien BearbeitenGemeinsam mit der Bundner der Zurcher und der Berner Landeskirche erscheint im Aargau die Zeitschrift reformiert die 2008 den fruheren Aargauer Kirchenboten abgelost hat Die Aargauer Ausgabe hat eine Auflage von knapp uber 160 000 Bekannte Pfarrer und Theologen mit Aargauer Vergangenheit BearbeitenJohannes Waber 1499 1577 aus Merenschwand Pfarrer in Hedingen Aarau und Bern Heinrich Bullinger 1504 1575 geboren in Bremgarten AG Thomas Erastus 1524 1583 geboren in Baden AG Karl Barth 1886 1968 von 1911 bis 1921 Pfarrer in Safenwil Eduard Thurneysen 1888 1974 von 1913 bis 1920 Pfarrer in Leutwil Rudolf Bohren 1920 2010 ehemaliger Pfarrer in Holderbank AG Urs Zimmermann 1942 ehemaliger Pfarrer der Kirchgemeinde Wettingen Neuenhof Philippe Woodtli 1964 von 2008 bis 2010 Leiter der Stabsstelle Theologie und Recht der Landeskirche Lutz Fischer 1967 EVP Grossrat und Prasident der Synode Pfarrer der Kirchgemeinde Wettingen NeuenhofSiehe auch BearbeitenListe der reformierten Kirchen im Kanton AargauEinzelnachweise Bearbeiten Reformierte Kirche Aargau Ein und Austritte 2019 Organisationsstatut In ref ag ch 1 Januar 1970 abgerufen am 27 Dezember 2018 Kirchenordnung der Evangelisch Reformierten Landeskirche des Kantons Aargau KO Abgerufen am 27 Dezember 2018 Kirchenordnung 6 Kirchenordnung 7 Reformierte Presse vom 28 August 2009 S 1 Website von Heiner Studer Jahresbericht der Landeskirche S 25 Memento des Originals vom 15 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ref ag ch PDF 203 kB Profil Franziska Zehnder Memento vom 4 Februar 2011 im Internet Archive Bericht uber die konstituierende Synodersitzung am 14 Januar 2015 in Aarau Bericht uber die konstituierende Synodesitzung am 16 Januar 2019 in Aarau Alle problemlos gewahlt aber auch nur je ein Kandidat auf reformiert online Bericht auf der Website der Landeskirche uber die Synode vom 18 November 2020 Vorstand des Pfarrkapitels auf der Website der Landeskirche Maria Trost Hansemann auf der Website der LandeskircheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Reformierte Landeskirche Aargau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle HomepageMitgliedskirchen der Evangelisch reformierten Kirche Schweiz Aargau Appenzell Basel Landschaft Basel Stadt Bern Jura Solothurn Freiburg Genf Glarus Graubunden Luzern Neuenburg Nidwalden Obwalden St Gallen Schaffhausen Schwyz Solothurn Tessin Thurgau Uri Waadt Wallis Zug ZurichEvangelisch methodistische Kirche in der Schweiz Normdaten Korperschaft GND 1232003 1 lobid OGND AKS LCCN no93036402 VIAF 145062236 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reformierte Kirche Aargau amp oldid 238934323