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Die Thermalbader Baden sind die altesten bekannten Thermalquellen der Schweiz Sie liegen in Baden und im benachbarten Ennetbaden im Kanton Aargau beidseits einer markanten Flussbiegung der Limmat Am Schnittpunkt zwischen Schweizer Mittelland und Faltenjura fliesst das Thermalwasser durch Muschelkalkschichten und steigt im Quellbereich durch Klufte in der daruberliegenden Keuperschicht an die Oberflache Von den insgesamt 21 Quellen liegen 18 in Baden und drei in Ennetbaden Das Wasser ist durchschnittlich 46 6 C warm und besitzt einen besonders hohen Anteil an Calcium und Sulfaten Mit einer Gesamtmineralisation von 4450 mg l ist es das mineralreichste des gesamten Landes Ansicht des Baderquartiers beidseits der Limmat 2005 rechts Baden links EnnetbadenAls erste nutzten die Kelten wahrend der spaten Latenezeit nachweislich die heilende Kraft des Thermalwassers Zu Beginn des 1 Jahrhunderts errichteten die Romer bedeutende Thermenanlagen in deren unmittelbarer Nahe die kleinstadtische Siedlung Aquae Helveticae entstand Moglicherweise existierte in der Spatantike und im Fruhmittelalter der Badebetrieb ununterbrochen weiter Schriftliche Quellen uber die Bader gibt es seit dem 13 Jahrhundert Wahrend der Herrschaft der Habsburger und nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen gehorte Baden zu den bedeutendsten Heilkurorten Europas und wurde von zahlreichen hochrangigen Personen besucht Nicht zuletzt wegen der Bader hielten die Eidgenossen hier ab 1416 ihre wichtigsten Tagsatzungen ab Die Anziehungskraft begann ab etwa 1500 zu schwinden und erreichte gegen Ende des 18 Jahrhunderts ihren ersten Tiefpunkt Im 19 Jahrhundert erlebten die Bader von Baden wieder eine Blutezeit als Badekuren zu einem Massenphanomen wurden Massive Investitionen in Hotels und Badeanlagen erhohten die Attraktivitat und lockten wahrend der Belle Epoque ein zahlungskraftiges internationales Publikum an Der Niedergang setzte im Ersten Weltkrieg ein und beschleunigte sich ab den 1950er Jahren Baden verpasste moderne Entwicklungen und um das Jahr 2000 kam der Kurbetrieb fast ganzlich zum Erliegen Im historischen Baderquartier uberwiegt die vom Klassizismus und Historismus gepragte Baderarchitektur des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts wahrend die gotische und barocke Bausubstanz des Spatmittelalters und der fruhen Neuzeit nur noch in Spuren vorhanden ist Zu Beginn des 21 Jahrhunderts war das Gebiet sanierungsbedurftig Neue Impulse gab ein Revitalisierungsprojekt das im November 2021 eroffnet wurde und unter anderem eine neue Therme des Architekten Mario Botta umfasst Gleichzeitig wurden offentlich zugangliche Badebrunnen in Baden und Ennetbaden eingeweiht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Merkmale des Thermalwassers 4 Architektur des Baderquartiers 4 1 Kurplatz 4 2 Baderstrasse 4 3 Limmatpromenade 4 4 Ennetbaden 5 Geschichte 5 1 Prahistorische Nutzung 5 2 Romische Thermen von Aquae Helveticae 5 3 Siedlungsentwicklung und Herrschaftswechsel 5 4 Badekultur und rechtliche Bestimmungen 5 5 Zwischenzeitlicher Bedeutungsverlust 5 6 Blutezeit im 19 Jahrhundert 5 7 Niedergang im 20 Jahrhundert 5 8 Revitalisierungsprojekt 6 Forschungsgeschichte 6 1 Balneologie und Geologie 6 2 Archaologie 7 Prominente Kurgaste 8 Kulturelle Badenfahrten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte des Baderquartiers mit Lage der Quellen 2017 Das Baderquartier wie das Gebiet im Bereich der Thermalquellen genannt wird liegt beidseits der Limmat auf einer Hohe von etwa 360 m u M mit der Stadt Baden am linken und der Gemeinde Ennetbaden am rechten Ufer Ennetbaden gehorte bis 1819 zu Baden Die schnell fliessende Limmat die in ein enges Flussbett gezwangt ist kommt von Suden her Sie stosst im Quellengebiet an den Fuss der steil aufragenden und zum Teil mit Weinreben bepflanzten Goldwand andert dort ihre Fliessrichtung und wendet sich nach Westen Die Grossen Bader von Baden der westliche Teil des Baderquartiers befinden sich auf einer Gelandestufe an der Innenseite der engen Flussbiegung Der Mattelipark grenzt das Gebiet gegen Westen ab wahrend eine steile Boschung an der Sudwestseite eine naturliche Grenze zum rund 20 Meter hoher gelegenen Haselfeld bildet Dort erstreckt sich der Kurpark mit dem Kursaal und dem Kurtheater Baden Die Kleinen Bader von Ennetbaden der ostliche Teil des Baderquartiers bestehen aus einer Hauserzeile dem Flussufer entlang Zwei Brucken fuhren uber den Fluss Die 1874 eroffnete Schiefe Brucke weist eine Neigung von 7 5 auf um den Hohenunterschied von neun Metern zwischen dem Badener und dem tiefer gelegenen Ennetbadener Ufer auszugleichen 2 Seit 1968 besteht der Mercier Steg benannt nach dem franzosischen Bademasseur Henri Mercier der sich auch als Lokalhistoriker betatigte 3 Geologie BearbeitenMineralien des Thermalwassers 4 Kationen mg l Anionen mg lAmmonium 0 78 Fluorid 3 1Lithium 4 8 Chlorid 1185Natrium 720 Bromid 2 5Kalium 663 Iodid 0 009Magnesium 99 Nitrat lt 0 5Calcium 503 Hydrogenkarbonat 487Strontium 6 2 Sulfat 1375Eisen 0 013 Hydrogenphosphat 0 05Mangan 0 016 Hydrogenarsenat 0 1Kupfer lt 0 005 Molybdan lt 0 005Zink lt 0 01Blei 0 002Aluminium 0 018Die Thermalquellen gehoren zu den am besten erforschten der Schweiz Bis heute konnte nicht restlos geklart werden wo das Wasser versickert das hier wieder an die Oberflache tritt 5 Baden und Ennetbaden liegen am Schnittpunkt von Schweizer Mittelland und Faltenjura was sich in starker Faltenbildung bemerkbar macht Dominierend ist die Lagern ein bis zu 866 m hoher Hohenzug der sich vom Limmatufer aus rund zehn Kilometer in ostlicher Richtung erstreckt Deren Gesteinsmassen stammen zum grossten Teil aus den geologischen Zeitaltern des Juras und der Trias Letztere gliedert sich von unten nach oben in Schichten aus Buntsandstein Muschelkalk und Keuper 6 Im Quellengebiet reicht die wasserfuhrende Muschelkalkschicht bis 28 Meter unter die Oberflache Sie wird von wasserundurchlassigem Keuper sowie von eiszeitlichem Schotter uberlagert Durch bestandige Erosionstatigkeit der Limmat und tektonische Storungen ist der Keuper in diesem Bereich stark zerkluftet so dass das Thermalwasser trotz fehlender Muschelkalk Aufschlusse austreten kann 7 Dies geschieht unter hohem artesischen Druck Auf Ennetbadener Seite etwa liegt der Druckspiegel zehn Meter uber dem Wasserspiegel der Limmat 8 Die Quellen bilden ein zusammenhangendes System nach dem Prinzip der kommunizierenden Rohren Wird eine Quelle reguliert oder ein neuer Austritt geschaffen hat dies Auswirkungen auf die Leistung aller anderen Quellen Veranderungen an den Quellfassungen und Eingriffe in die Keuperschicht konnen gravierende Auswirkungen haben im schlimmsten Fall ein Versiegen aller Quellen 5 Nach heutigem Erkenntnisstand handelt es sich beim Badener Thermalwasser fast vollstandig um Niederschlagswasser das unterschiedlich lange im Boden verweilte Analysen radioaktiver Isotope deuten auf vier Komponenten hin Den grossten Anteil macht mehr als 1000 Jahre altes Wasser mit Mineralstoffen aus Evaporitgesteinen der mittleren Trias aus Es stammt uberwiegend aus dem westlich gelegenen Jura und gelangt durch ostwarts streichende Uberschiebungsflachen bis ins kristalline Grundgebirge wo es wieder aufsteigt Dass ein Teil dieses kristallinen Wassers aus dem im Norden gelegenen Schwarzwald stammt ist nicht ganz auszuschliessen Dazu musste es unter dem schwer durchlassigen Nordschweizer Permokarbontrog hindurch fliessen Hinzu kommen wenige Jahre altes Talgrundwasser mit geringerem Mineralgehalt Kluftgrundwasser aus Muschelkalkschichten der Museren Hochebene am westlichen Stadtrand sowie ein kleiner Anteil an Tiefengrundwasser aus mehreren Kilometer tief liegenden Granitschichten 9 Merkmale des Thermalwassers BearbeitenSiehe auch Liste der Quellen der Thermalbader Baden Die Menge des austretenden Thermalwassers betragt im Durchschnitt etwa 700 l min also rund eine Million Liter taglich Gelegentlich konnen Schwankungen zwischen 600 und 900 l min auftreten es wurden aber auch schon Extremwerte von 540 und 980 l min gemessen 10 Die Ergussmenge steht in Zusammenhang mit der Niederschlagsmenge und zwar in einem zeitlichen Abstand von etwa zehn bis elf Monaten Dabei ist festzuhalten dass die Quellwassermenge weniger ausgepragte Schwankungen aufweist als die Niederschlagsmenge Einzelne niederschlagsarme und reiche Monate wirken sich somit weniger stark aus als langer anhaltende Trocken und Feuchtperioden 11 Das klare Thermalwasser riecht auffallig nach Schwefelwasserstoff wobei die Geruchsintensitat je nach Quelle oder Leitung unterschiedlich sein kann Hingegen ist der Geschmack nicht sonderlich charakteristisch 12 Das Thermalwasser zeichnet sich durch eine hohe Gesamtmineralisation von 4450 mg l aus und gilt als das mineralreichste der Schweiz 13 Besonders hoch ist der Anteil an Calcium und Sulfaten Der hohe Calciumgehalt und die bei der Oxidation der Quellgase entstehenden Salzablagerungen fuhren im Bereich der Quellen und bei allen Einrichtungen die in Kontakt mit dem Wasser kommen zu bedeutenden Sinter Ablagerungen Die mittlere Temperatur des Wassers betragt 46 6 C wobei je nach Quelle Schwankungen zwischen 45 und 49 C auftreten Mit einem pH Wert von 6 43 ist das Wasser leicht sauer 14 Es besitzt eine positive Allgemeinwirkung auf den ganzen Organismus vor allem auf das vegetative Nervensystem Besonders geeignet sind Badekuren bei rheumatischen Beschwerden mechanischen Schadigungen gewissen neurologischen Erkrankungen sowie Stoffwechselstorungen 15 Es werden 18 Quellen gefasst davon zwei in Ennetbaden Nicht genutzt werden zwei Quellen in Baden und eine in Ennetbaden 14 Alle 21 Quellen sind in einem Gebiet beidseits der Limmat angeordnet das sich 180 Meter in West Ost Richtung und 50 Meter in Nord Sud Richtung erstreckt 16 Die ergiebigste Quelle ist der Grosse Heisse Stein mitten auf dem Hauptplatz des Baderquartiers benannt nach einer machtigen Steinplatte welche die Quellmundung uberdeckt Die Limmatquelle die einst in den Fluss austrat wird unmittelbar am Flussufer gefasst Im Mittelalter galt die St Verenaquelle als besonders heilsam bei Unfruchtbarkeit weshalb sie nach der Heiligen Verena benannt ist der Patronin der ehelichen Liebe Eine Besonderheit ist die nicht mehr genutzte Kalte Quelle in der Limmathofdependance Ihr Wasser ist in der Zusammensetzung zwar identisch mit jenem der ubrigen Quellen mit einer Temperatur von 21 5 C aber deutlich kuhler 17 Architektur des Baderquartiers Bearbeiten nbsp Hotel VerenahofDurch die Lage an der Innenseite des Limmatknies und unterhalb einer Boschung ist der Badener Teil des Baderquartiers aus siedlungsgeographischer Sicht vom Rest der Stadt isoliert Die um den Kurplatz die Baderstrasse und die Limmatpromenade gruppierten Gebaude sind dicht gedrangt und teilweise ineinander verschachtelt Wahrend die gotische und barocke Bausubstanz des Spatmittelalters und der fruhen Neuzeit nur noch in Spuren vorhanden ist uberwiegt die klassizistische und historistische Baderarchitektur des 19 Jahrhunderts Architektonische Bezugspunkte bestehen zum Ennetbadener Teil am gegenuberliegenden Flussufer Kurplatz Bearbeiten nbsp Hotel BlumeDer Kurplatz ist der Mittelpunkt des Baderquartiers auf Badener Seite und wird insbesondere vom dreigeschossigen Hotel Verenahof gepragt Nach dem Fund einer neuen Quelle entstand es 1844 45 uber den Grundmauern zweier alterer Herbergen Zum Lowen und Zum Halbmond die bis in die Mitte des 14 Jahrhunderts zuruckreichen Das streng klassizistische von Joseph Caspar Jeuch entworfene Bauwerk wurde 1872 durch den Abriss des benachbarten Gasthauses Zur Sonne erweitert und erhielt dabei einen neuen Haupteingang in einem risalitartig ausgebildeten Portalbau Auf dem mit Voluten verzierten Giebelabschluss steht eine Verena Statue wahrscheinlich ein Werk des Bildhauers Robert Dorer 18 Das seit 2002 leerstehende Hotel soll vollstandig entkernt werden nur Fassaden Dach und Lichthofe bleiben erhalten Geplant war die Errichtung einer Glaskuppel wofur die kantonale Denkmalpflege aber keine Bewilligung erteilte 19 nbsp Dreikonigskapelle1421 erstmals erwahnt ist das Hotel Blume das einzige das bis heute ununterbrochen in Betrieb ist Der im Neorenaissance Stil gehaltene Sudtrakt ist einem italienischen Palazzo nachempfunden Er erhielt 1872 seine heutige Gestalt nach einem Neubau durch Robert Moser wahrend die ubrigen klassizistischen Gebaudeteile aus der Zeit um 1800 stammen Im Innern ist ein Lichthof mit Glasdach und allegorischem Wandbild zu finden 20 Der Schweizerhof bis 1855 Raben genannt reicht bis in die Zeit um 1300 zuruck und ist somit das alteste bekannte Gasthaus in Baden Um 1830 wurde das zuvor bestehende spatmittelalterliche Doppelhaus abgerissen und durch einen einfachen Biedermeier Bau ersetzt 1910 erfolgten Umbau und Erweiterung im Heimatstil 21 Baderstrasse Bearbeiten nbsp Schaufassade des Hotels BarenAuf einer Terrasse beim nordlichen Ende der Baderstrasse steht die Dreikonigskapelle Das von Robert Moser entworfene Bauwerk entstand 1882 im neogotischen Stil Dessen Stirnpartie ist als ubergiebelter Vorbau mit seitlich querstehenden Annexen ausgefuhrt Das Altarbild im Chor ist ein Werk von Joseph Balmer aus dem Jahr 1887 und stellt die Heiligen Drei Konige dar Die Kapelle ersetzte den wenige Meter nordlich davon stehenden aus der Zeit um 1100 stammenden romanischen Vorgangerbau der jahrzehntelang dem Zerfall uberlassen worden war und schliesslich der Parkanlage des Grand Hotels weichen musste 22 Dieses Luxushotel zwischen dem Nordende der Baderstrasse und dem Ufer der Limmat war 1876 eroffnet worden ging uber sechs Jahrzehnte spater in Konkurs und wurde 1944 gesprengt Zunachst noch bestehen blieb sein Annexbau das aus dem Jahr 1860 stammende Romerbad bis es schliesslich 2017 abgebrochen wurde um Platz fur die neue Therme von Mario Botta zu schaffen nbsp Haus Drei Eidgenossen mit TorDas Hotel Baren erstmals 1361 als Badehaus erwahnt entstand 1569 nach einem Brand vollstandig neu Dabei kamen die Trakte direkt uber den mittelalterlichen Badgewolben zu liegen Dem Nordtrakt vorangestellt ist ein neunachsiger Fassadenvorbau Der damalige Besitzer liess ihn 1881 errichten damit sein Betrieb dem Grand Hotel zumindest ausserlich etwas entgegenzusetzen hatte Die machtige Schaufront ist durch Saulen hierarchisch gegliedert und gehort mit ihren detailreichen Verzierungen die Wasser und Gesundheit thematisieren zu den herausragendsten Beispielen der Neorenaissance in der Schweiz Das seit 1987 leerstehende Hotel soll umgebaut und mit dem Verenahof verbunden werden die Schaufront wird dabei erhalten bleiben An den Baren angebaut ist das ebenfalls 1569 neu erbaute Hotel Ochsen dessen barockes Ausseres mit vereinzelten Renaissance Elementen bis heute weitgehend erhalten blieb abgesehen vom spatklassizistischen Eingangsbereich Auf der anderen Seite der Baderstrasse stehen zwei einfacher gestaltete Gebaude die Barendependance und die Ochsendependance 23 Kurz vor dem Neubau der Baderstrasse riss man 1826 die Hauser Tiergarten und Schropfgaden ab und ersetzte sie durch das Haus Drei Eidgenossen Mit seinem breiten gewolbten Durchgang ist es einem mittelalterlichen Stadttor nachempfunden Neben dem Tordurchgang steht seit 1829 in der Nische einer Stutzmauer ein klassizistischer Brunnen Angefertigt von der Werkstatt des Hieronymus Moser in Wurenlos besteht er aus einem ovalen Becken und einem Brunnenstock in Form einer Saulentrommel 24 Knapp ausserhalb des historischen Baderquartiers steht das 1834 durch einen unbekannten Architekten erbaute Haus Zum Schiff Das in den Steilhang zur Limmat hin gebaute klassizistische Gebaude galt eine Zeitlang als eines der vornehmsten Hotels in Baden 1847 fand hier das Festbankett anlasslich der Eroffnung der ersten Bahnstrecke der Schweiz statt Von 1928 bis 2000 war es ein Sanatorium im Besitz der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt Das benachbarte Haus Zum Freihof entstand ebenfalls 1834 und wurde 1861 62 durch Joseph Caspar Jeuch umgebaut 1890 ubernahm der Kanton Aargau das Hotel und richtete darin das Volksheilbad fur Bedurftige ein Heute ist es nach mehreren Umbauten eine private Rehabilitationsklinik 25 Die beiden Hauser stehen gegenuber dem Kurpark der das Baderquartier vom Stadtzentrum abgrenzt In der Mitte des Parks befindet sich der 1875 von Robert Moser erbaute Kursaal der seit 2002 von der Spielbank Grand Casino Baden genutzt wird Limmatpromenade Bearbeiten nbsp Hotel Limmathof nbsp Hotel SchwanenDie Limmatpromenade beginnt in der Nahe der Altstadt und zieht sich dem linken Flussufer entlang bis zum Kurplatz Unmittelbar nordlich der Schiefen Brucke steht das hallenartige Stadtische Inhalatorium Dieses eingeschossige lang gestreckte Gebaude wurde 1835 im klassizistischen Stil erbaut und ist durch toskanische Sandsteinpilaster in 13 Achsen geteilt Es war zunachst fur Trinkkuren bestimmt ab 1851 konnte hier auch gebadet werden Der Badebetrieb endete 1987 seit der anschliessenden Gesamterneuerung enthalt der Nordteil das neu eingerichtete Baderarchiv Die gegenuberliegende sehr schlicht gehaltene Armenbadeanstalt stammt aus dem Jahr 1836 26 Zwischen dem Inhalatorium und dem Mercier Steg pragt das Hotel Limmathof die Silhouette des Baderquartiers an entscheidender Stelle Dazu tragt insbesondere die auf den Fluss ausgerichtete viergeschossige Schaufront mit dreizehn Fensterachsen Walmdach und markantem Quergiebel bei Das machtig wirkende in strengen klassizistischen Formen gehaltene Bauwerk entstand 1834 35 Der 1910 hinzugefugte Terrassenvorbau im Erdgeschoss wurde 1965 auf die gesamte Breite der Schaufront verlangert Die Formensprache entspricht jener einer kleinen Villa die in einen grossen Massstab ubertragen wurde Der Saal im ersten Obergeschoss ist mit pomposen neobarocken Stuckaturen ausgestattet Eine 1846 erbaute zweigeschossige Verbindungsbrucke fuhrt uber die Strasse zur gleichzeitig entstandenen Limmathofdependance mit dem Restaurant Goldener Schlussel 27 Ennetbaden Bearbeiten Die Architektur in Ennetbaden ist halb stadtisch und halb landlich gepragt Das Hotel Schwanen beim Mercier Steg entstand 1842 43 als Dependance eines nicht mehr bestehenden Hotels und wurde bis 1910 in mehreren Etappen auf den heutigen Umfang erweitert Die Schaufassade ist ein biedermeierliches Gegenstuck zum Limmathof am anderen Flussufer Das viergeschossige Gebaude wirkt auf den ersten Blick symmetrisch offenbart aber zahlreiche Unregelmassigkeiten die auf die Struktur der Vorgangerbauten zuruckzufuhren sind Drei markante zweigeschossige Jugendstil Quergiebel pragen die Dachpartie 28 Der Hotelbetrieb endete 1976 und soll Ende 2017 nach einem 60 Millionen Franken teuren Umbau der auch Miet und Eigentumswohnungen umfasst wieder aufgenommen werden 29 Das nordlich angrenzende Hotel Hirschen wurde 2009 durch einen modernen Neubau ersetzt Ebenso gestaltete man den dazwischen liegenden Hirschenplatz neu der einst der Mittelpunkt der Kleinen Bader gewesen war Blickfang ist ein 1942 von Karl Otto Hugin gestalteter Brunnen der aus mehreren tausend Mosaiksteinen zusammengesetzt ist Der restaurierte Brunnen stand zuvor im Innern des abgebrochenen Hotels und stellt eine Badeszene dar 30 Geschichte BearbeitenPrahistorische Nutzung Bearbeiten In der Mittelsteinzeit vor 11 500 bis 8 000 Jahren begannen Menschen in der Region zu leben eine dichtere Besiedlung setzte in der spateren Jungsteinzeit vor 4 500 Jahren ein Vermutet wird dass die offen austretenden Quellen und ihre Heilwirkung den Menschen damals schon bekannt waren Ebenso durften kultische Handlungen wie rituelle Bader und Reinigungszeremonien vollzogen worden sein Ob wahrend der Bronzezeit versucht wurde die Quellen zu fassen konnte bisher nicht nachgewiesen werden Im Kappelerhofquartier einen halben Kilometer westlich der Bader entstand wahrend der Hallstattzeit ca 800 v Chr eine keltische Siedlung Deren Bewohner suchten die Quellen regelmassig auf wie zahlreiche gefundene Munzen sowie Keramik aus der spaten Latenezeit bezeugen 5 Romische Thermen von Aquae Helveticae Bearbeiten Nach den augusteischen Alpenfeldzugen besetzten die Romer 15 v Chr das Schweizer Mittelland Im heutigen Windisch errichteten sie einen Stutzpunkt den die Legio XIII Gemina ab 14 n Chr zum Militarlager Vindonissa ausbaute Um die Zeitenwende entstand funf Kilometer ostlich davon auf dem Haselfeld die Siedlung Aquae Helveticae Erste romische Baumassnahmen bei den Quellen sind ebenfalls um diese Zeit nachweisbar Im Zusammenhang mit der Errichtung grosserer Thermen stehen umfangreiche Bauarbeiten in den Jahren 18 bis 21 zwischen 29 und 33 folgte ein weiterer Ausbau Instabiler Grund im nordostlichen Teil machte um das Jahr 56 umfangreiche Um und Neubauten erforderlich 31 Die Legionare nutzten die Thermen rege Vermutlich fuhrten sie die Bauarbeiten zum grossten Teil selbst aus denn nur die Armee besass das dafur notwendige bautechnische und architektonische Wissen Die massive Bauweise und der massenhafte Einsatz gebrannter Tonziegel wie sie fur den Mittelmeerraum typisch sind deuten ebenfalls darauf hin 32 Tacitus schreibt in den Historien dass die in Vindonissa stationierte Legio XXI Rapax im Vierkaiserjahr 69 einen nahen wie eine Kleinstadt gebauten seiner heilsamen Wasser wegen viel besuchten Badeort zerstorte 33 Mit grosser Wahrscheinlichkeit meinte er damit Aquae Helveticae Tatsachlich lassen sich fur diese Zeit grossflachige Brandspuren auf dem Haselfeld und in Ennetbaden feststellen Die Thermenanlagen selbst scheinen nicht betroffen gewesen zu sein 34 Die rasch wiederaufgebaute Siedlung entwickelte sich zu einem wohlhabenden Ort Im Jahr 101 zog die Armee aus Vindonissa ab das Ausbleiben der militarischen Kundschaft hatte aber keine Auswirkungen Die Thermen erlebten im 2 und fruhen 3 Jahrhundert ihre Blutezeit Der Fremdenverkehr bildete die wirtschaftliche Grundlage des Ortes zusatzlich forderte die Lage an der Brucke uber die Limmat das lokale Gewerbe und den Handel Schriftliche Quellen uber Besucher fehlen nahezu vollstandig so dass uber ihre Herkunft nur spekuliert werden kann Spuren ihres Besuchs hinterliessen sie in Form von Souvenirs die an verschiedenen Orten des Romischen Reichs gefunden wurden Dazu gehoren insbesondere bronzene Messerscheidenbeschlage des Handwerkers Gemellianus die mit dem Ortsnamen verziert waren 35 Wahrend der Reichskrise des 3 Jahrhunderts begann der Abstieg Wiederholt durchbrachen die Alamannen den Limes Insbesondere zwischen 259 und 270 hauften sich Uberfalle und Plunderungszuge 36 Um 270 zerstorte ein Brand einen grossen Teil von Aquae Helveticae Die verbliebene Bevolkerung gab die Siedlung im 4 Jahrhundert allmahlich auf und zog sich in den Bereich der Bader zuruck Fur diese Zeit lassen sich der Bau einer Wehrmauer entlang der Hangkante des Haselfelds sowie mehrmalige Erneuerungen der Badebecken nachweisen Munzfunde belegen eine Nutzung der Quellen bis ins 5 Jahrhundert und daruber hinaus 37 Siedlungsentwicklung und Herrschaftswechsel Bearbeiten Es gibt verschiedene Hinweise dass auch im Fruhmittelalter ein Badebetrieb existierte Der Glanz der romischen Ara war langst verflogen und die Gebaude waren verfallen doch wird angenommen dass die spatromischen Bassins weiterhin genutzt wurden 38 Wahrend der merowingischen und karolingischen Herrschaft gehorten die Quellen zum Konigsgut Knapp einen Kilometer sudlich davon bildete sich an der Engstelle zwischen der Lagern und dem Schlossberg die spatere Altstadt Die Herausbildung zweier Siedlungskerne in unmittelbarer Nachbarschaft ist auf unterschiedliche Rechtsanspruche des Konigs und des regionalen Adels zuruckzufuhren Der um 1030 erstmals erwahnte Ortsname Baden fur den jungeren Siedlungskern ist eine Ableitung des lateinischen Aquae Somit waren die Thermalquellen und der Badebetrieb bedeutende Identifikationsmerkmale 39 Durch Territorialisierung gelangten die Bader im spaten 11 Jahrhundert in den Besitz der Lenzburger An ihre Stelle traten 1173 die Kyburger die ihrerseits 1273 von den Habsburgern abgelost wurden Wahrend der Herrschaft dieser Adelsgeschlechter erfolgten ein markanter Ausbau der Bader und die Neufassung von Quellen die seit der Romerzeit nicht mehr unterhalten worden waren Die Siedlung entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Heilkurorte Europas und glich zunehmend einer Kleinstadt Dazu trugen auch der Bau einer Mauer und der Dreikonigskapelle um 1100 bei Allerdings diente die Mauer eher als Abgrenzung und bot kaum wirksamen Schutz 40 Aufgrund der Anzahl der Quellen unterschied man zwischen den Grossen Badern am linken Ufer der Limmat und den erstmals 1347 erwahnten Kleinen Badern am rechten Ufer die gesamte Badersiedlung wurde auch Niederbaden genannt Uber den Fluss verkehrte eine Fahre 41 nbsp Brand der Bader im Jahr 1444 Darstellung in der Chronik von Christoph SilberysenKriegerische Ereignisse unterbrachen wiederholt die Entwicklung Mehrmals waren die Bader Ziel von Plunderungen und Brandschatzungen durch vorbeiziehende Heere Truppen aus Zurich brannten an Heiligabend 1351 die Badersiedlung nieder nachdem es ihnen nicht gelungen war die Stadt einzunehmen 42 Im Dezember 1375 richtete ein Angriff der Gugler ebenfalls grosse Schaden an Wahrend des Sempacherkriegs plunderten Zurcher und Schwyzer im Juli 1388 die Bader erneut 43 Wahrend des Alten Zurichkriegs als sich Zurich mit den Habsburgern gegen die ubrigen Orte der Eidgenossenschaft verbundete versuchte ein Soldnertrupp unter dem Kommando von Hans von Rechberg am 22 Oktober 1444 die Stadt einzunehmen Die Soldner wurden zuruckgedrangt woraufhin sie die weitgehend ungeschutzte Badersiedlung plunderten und niederbrannten 44 Bereits unter habsburgischer Herrschaft etablierte sich Baden als Tagungsort bei Schiedsverhandlungen Einerseits war die Burg Stein oberhalb der Stadt damals Sitz des zentralen Archivs der Habsburger andererseits bot die Badersiedlung genugend Unterkunfte Annehmlichkeiten und Vergnugungen fur Besucher Die Bedeutung als Versammlungsort nahm nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im April und Mai 1415 markant zu Ab 1416 trafen sich die Abgesandten der Acht Alten Orte in Baden mindestens einmal jahrlich zur Tagsatzung Die wichtigsten hier verhandelten Geschafte betrafen die Jahresrechnungen der Gemeinen Herrschaften der gemeinsam eroberten und verwalteten Untertanengebiete Die Tagsatzungen fanden im Rathaus statt wahrend die Bader oft als Treffpunkt fur informelle Gesprache dienten 45 Badekultur und rechtliche Bestimmungen Bearbeiten nbsp Ansicht von Baden in der Topographia Germaniae 1642 vorne das BaderquartierDem sozialen Status der Besucher entsprechend bildete sich eine deutliche Hierarchisierung der Unterkunfte und Bader heraus Die Spitze bildeten zwei Badegasthofe die im fruhen 12 Jahrhundert entstanden waren Der 1293 erstmals erwahnte Schinderhof seit dem fruhen 16 Jahrhundert als Hinterhof bezeichnet und der 1361 erstmals erwahnte Hof nid dem Rain 1467 in Staadhof umbenannt In diesen herrschaftlichen Hausern stiegen insbesondere weltliche und geistliche Wurdentrager mit ihrem Gefolge ab Eine Stufe darunter standen Gasthauser mit eigenen Quellen oder einem Anteil daran denen es ebenfalls gestattet war Privatbader anzubieten Unteren sozialen Schichten waren die ubrigen Gasthauser vorbehalten die lediglich Unterkunft boten Ihre Gaste mussten die zwei offentlichen Bader Verenabad und Freibad nutzen 40 In allen Fallen mussten Bettzeug und Verpflegung selbst mitgebracht werden Vermogende Gaste luden sich gegenseitig zu Banketten ein 46 Seit 1377 besass das Gasthaus zum Schlussel als einziges das Privileg Laufkundschaft und Gaste anderer Hauser zu bewirten 47 Im 16 Jahrhundert konnten gleichzeitig bis zu 700 Gaste beherbergt werden 46 nbsp Ubersichtskarte der Grossen und Kleinen Bader um 1650 Wahrend fur das einfache Volk ublicherweise ein zu heilendes Leiden der Anlass fur einen Besuch war besassen die Aufenthalte hochrangiger Personen einen ausgepragt reprasentativen Charakter Die von Ostern bis September dauernde Kursaison bot gute Gelegenheit zu Verhandlungen und allerlei Zeitvertreib in entspannter Atmosphare Baden galt als mondanes Modebad 48 Manche Frau aus beguterten Verhaltnissen liess in ihrem Ehevertrag das Recht festschreiben jahrlich eine Badenfahrt unternehmen zu durfen Nach der Reformation war diese Klausel vor allem in Zurich mit seinen strengen Sittenmandaten beliebt da im katholischen Baden prachtvolle Kleider und Schmuck weiterhin zur Schau gestellt werden konnten 49 Vom 14 bis zum 18 Jahrhundert war es ublich dass Wirte die Stadt Baden und die Tagsatzung zwecks Beziehungspflege besonders hochgestellten Gasten so genannte Badegeschenke entrichteten Dazu gehorten Geld aber auch Ochsen und Jagdwild zum Verzehr 46 Das Prinzip dass die Landesherren alle mit den Badern verbundenen Rechte als Lehen vergaben lockerte sich allmahlich Urkunden von 1376 und 1404 belegen erstmals die Uberfuhrung von Gasthausern und Quellen in freies Eigentum der Wirte die nun uber das Thermalwasser selbst verfugen durften Dieser Trend beschleunigte sich nach der Eroberung des Aargaus Beispielsweise ubernahm die Stadt Baden die Aufsicht uber die offentlichen Bader Hingegen blieb der Hinterhof bis ins 18 Jahrhundert eidgenossisches Lehen 50 Politisch und rechtlich gehorte die Badersiedlung stets zu Baden doch galten hier Sonderregeln die durch Badeknechte durchgesetzt wurden Gaste waren vor dem Zugriff ihrer Herkunftsorte geschutzt ebenso gewahrte ihnen der Landvogt der Grafschaft Baden freies Geleit Erst nach der Badenfahrt konnten sie wieder gerichtlich belangt werden Glucksspiel Tanz und Prostitution waren gestattet und zahlreichen Reglementierungen unterworfen 51 Badegerichte urteilten uber Verstosse gegen hygienische sittliche und religiose Vorschriften Von dieser besonderen Rechtsprechung profitierten nur hochgestellte Personlichkeiten 52 Die Einstellung gegenuber dem Betteln wandelte sich allmahlich Im Mittelalter galt es als christliche Tugend Almosen an Bedurftige zu verteilen Vermogende konnten auch Seelenbader ausrichten d h sie bezahlten die Unterkunft sowie die Betreuung des Bades und der Badenden Dadurch erhofften sie sich Seelenheil im Jenseits Ab dem 15 Jahrhundert war das Betteln verboten 53 Gemass einer Verordnung von 1498 durfte der Bettelvogt die Bettler nach zwei Nachten wegschicken falls sie nur zum Baden gekommen waren erst nach zwei Wochen Erbettelte Almosen durften ihnen abgenommen werden Ab 1601 konnten Bettler und Landstreicher bereits an lokalen Zollstellen aufgehalten und zuruckgewiesen werden Wirten die wiederholt unerwunschte Personen beherbergten drohte ab 1640 die Verbannung 54 Die Situation besserte sich kaum sodass Landvogt Franz Ludwig von Graffenried im Jahr 1754 einen Badarmenfonds grundete mit dem private Spender die materielle und medizinische Versorgung bedurftiger Badegaste sicherstellten Durch diese Massnahme verschwand die offensichtlichste Armut aus den Badern allmahlich Mit der Einsetzung des ersten amtlichen Badarmenarztes im Jahr 1805 wurde die Armenfursorge institutionalisiert 53 Zwischenzeitlicher Bedeutungsverlust Bearbeiten nbsp Das Freibad um 1780Ab etwa 1500 begann die Anziehungskraft Badens zu schwinden Dafur verantwortlich waren Seuchen wie Pest und Syphilis aber auch geanderte Moralvorstellungen So wurde die seit dem 15 Jahrhundert geltende bisher aber kaum beachtete Geschlechtertrennung strikter durchgesetzt Im 16 und 17 Jahrhundert erliess Zurich wiederholt Badenfahrtverbote Dadurch sollten tatsachliche oder vermeintliche Ausschweifungen unter Kontrolle gebracht werden Meist hielt die Obrigkeit die Verbote nur fur kurze Zeit aufrecht Neue medizinische Erkenntnisse weckten Zweifel am Nutzen lang andauernder Kuren Die kaufkraftige Oberschicht wandte sich vermehrt der Trinkkur zu die weniger zeitintensiv und ortsgebunden war Wegen des starken Geschmacks und der hohen Temperatur war das Badener Wasser dafur wenig geeignet Breite Promenaden weitlaufige Parkanlagen Salons oder grosse Ballsale die andernorts in Mode kamen fehlten in Baden In der republikanisch foderalistisch gepragten Eidgenossenschaft gab es keine herrschaftliche oder aristokratische Auftraggeber die den umfassenden Neubau von Kuranlagen hatten anordnen konnen 55 nbsp Die Grossen Bader um 1800Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs blieben auslandische Gaste weitgehend aus Auch danach bildeten sie nur noch eine kleine Minderheit Die wohlhabenden Gaste stammten nun uberwiegend aus dem Patriziat der eidgenossischen Stadte Nach der Kur die sie zunehmend in Privat statt Gemeinschaftsbadern absolvierten verbrachten sie ihre Mussestunden auf dem Matteli Auf dieser Wiese traf man sich zu Spiel Unterhaltung und gesellschaftlichem Austausch 1675 wurde der erste Theatersaal der Schweiz eingerichtet Im Toggenburgerkrieg von 1712 nahmen Bern und Zurich die Stadt Baden ein und schlossen daraufhin die katholischen Orte von der Mitherrschaft im ostlichen Aargau aus Die Unterlegenen hatten danach kein Interesse mehr sich hier weiterhin zu Tagsatzungen zu treffen Dadurch ging den Badern eine zahlungskraftige und prestigetrachtige Kundschaft verloren 56 1714 brachten die Friedensverhandlungen zum Ende des Spanischen Erbfolgekriegs kurzfristig nochmals hochadeliges Publikum nach Baden An den Glanz alter Tage konnten die Bader aber nicht mehr anknupfen und es folgte eine jahrzehntelange Stagnation wahrend der die Wirte kaum noch Investitionen tatigten 57 Davon weniger stark betroffen waren die Kleinen Bader die seit jeher eine landliche und kleinburgerliche Kundschaft anzogen und weiterhin das Ziel der einfachen Leute blieben Dort gab es seit 1644 ein Badebecken das Juden vorbehalten war 58 Der Tiefpunkt wurde wahrend der Zeit der Helvetischen Republik erreicht Franzosische Besatzungstruppen beanspruchten die Unterkunfte dauerhaft fur sich und verursachten hohe Einnahmeverluste Allein der Staadhof musste zwischen Fruhling 1798 und Ende 1800 rund 4000 Soldaten beherbergen und erlitt einen finanziellen Schaden von etwa 5000 Gulden Zwischen der Ersten und der Zweiten Schlacht um Zurich im Jahr 1799 verlief die Frontlinie zwischen Franzosen und Osterreichern der Limmat entlang jeglicher Verkehr zwischen den Grossen und Kleinen Badern war unterbrochen 59 Blutezeit im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Postkarte von Baden mit dem Baderquartier 1904 1803 fuhrte die Grundung des Kantons Aargau zu grundlegend neuen rechtlichen Rahmenbedingungen die endgultige Uberwindung der zum Teil noch mittelalterlichen Besitzverhaltnisse schuf wirtschaftliche Anreize fur Modernisierungen und Ausbauten 60 1811 liess der Staadhof Wirt als erster einen Teil seiner Gebaude durch moderne Neubauten ersetzen Weitere Wirte folgten ab den 1820er Jahren seinem Beispiel Die Verkehrsverhaltnisse verbesserten sich markant 1818 wurde ein Fussgangersteg uber die Limmat gebaut der erste Flussubergang an dieser Stelle seit der Romerzeit Auf der 1827 28 errichteten Baderstrasse konnten Kutschen bequem die Grossen Bader erreichen Dasselbe ermoglichte die in den 1830er Jahren entstandene Badstrasse in Ennetbaden Der Kanton liess 1828 29 die Limmatquelle fassen mit deren Quellwasser das 1838 eroffnete Armenbad betrieben wurde Damit war es moglich die offentlichen Bader unter freiem Himmel aufzugeben 1839 verschwand das Freibad ein Jahr spater das Verenabad ein offenes Becken in Ennetbaden hielt sich bis 1865 In den 1830er und 1840er Jahren entstanden beidseits der Limmat mehrere neue Hotels die modernen Anspruchen genugten Die Grossen Bader expandierten uber die mittlerweile abgebrochene mittelalterliche Umfassungsmauer hinaus 61 nbsp Das Grand Hotel um 1890 nbsp Aktie der Kurhaus Gesellschaft 1874 Das Bohren der neuen Schwanenquelle in Ennetbaden brachte 1844 das sensible System aus dem Gleichgewicht Die ubrigen Quellen versiegten beinahe und der Vorzustand konnte erst durch das Einsetzen einer Verschlussblende wiederhergestellt werden Der Kanton verbot weitere private Bohrungen dokumentierte die Quellen und legte Schuttungsmengen Stauhohen Auslaufniveaus Eigentumsverhaltnisse und Nutzungsrechte verbindlich fest Die Investitionen und das Engagement innovativer Badearzte begannen sich Mitte des 19 Jahrhunderts auszuzahlen als Baden zu einem international beachteten Kurort aufstieg Die Gaste entstammten dem gehobenen Burgertum der Schweiz und verschiedener europaischer Lander Promenaden entlang der Limmat Spazierwege auf die umliegenden Anhohen und Aussichtspavillons erganzten das touristische Angebot Die Eroffnung der Bahnstrecke Zurich Baden der ersten der Schweiz am 7 August 1847 fuhrte zu weiter wachsenden Besucherzahlen der Bahnhof Baden entstand auf halbem Weg zwischen Altstadt und Baderquartier 62 Die Neue Kuranstalt AG an der fast ausschliesslich auswartige Geldgeber beteiligt waren hatte die Absicht den Kurort im grossen Stil zu fordern und auszubauen 1872 erwarb sie den Hinterhof ein Jahr spater den Staadhof Damit besass sie rund ein Drittel des Baderquartiers und einen bedeutenden Anteil an den Quellen 1873 74 beseitigte sie die letzten mittelalterlichen Bauten des Hinterhofs Auf dem Grundstuck liess sie nach Planen von Paul Adolphe Tieche die Neue Kuranstalt mit 176 Zimmern und 60 Baderaumen errichten Dieses mit allen Errungenschaften der Zeit ausgestattete Luxushotel 1882 war es das erste dauerhaft mit Elektrizitat versorgte Gebaude in Baden ging 1885 trotz vieler Besucher in Konkurs Der neue Besitzer anderte den Namen in Grand Hotel um den Anspruch als erstes Haus am Platz zu untermauern Auch andere Hotels wurden in den 1870er und 1880er Jahren markant ausgebaut 63 Baden stand zunehmend in Konkurrenz zu Hohenkurorten und anderen Tourismusdestinationen im In und Ausland Insbesondere das Fehlen eines grossen Veranstaltungssaals als gesellschaftlicher Mittelpunkt und eines Kurparks wurde als Standortnachteil empfunden Nach dem Scheitern eines Projekts von Gottfried Semper grundete sich 1871 die Kurhaus Gesellschaft die einen Architektenwettbewerb ausschrieb Der Kursaal auf dem Haselfeld wurde 1875 mitsamt Park eroffnet 64 Dank der Umstellung auf ganzjahrigen Kurbetrieb konnte die Anzahl der Logiernachte zwischen 1882 und 1913 von 78 000 auf 149 000 verdoppelt werden Gegen Ende des 19 Jahrhunderts war die Kur zu einem Massenphanomen geworden gleichzeitig aber auch von einem schleichenden Prestigeverlust betroffen Mit ein Grund dafur war der Wandel Badens zu einer Industriestadt insbesondere nach der Grundung der Brown Boveri amp Cie heute ABB deren Produktionsanlagen ab 1891 in der Nahe des Baderquartiers entstanden 65 Niedergang im 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Kursaal nbsp Ehemalige Badehotels in EnnetbadenIm Ersten Weltkrieg brachen die Gastezahlen ein Das Fernbleiben auslandischer Besucher konnte in der Zwischenkriegszeit durch neue inlandische Kundschaft ausgeglichen werden Dafur verantwortlich waren die Sozialversicherungen die Kuraufenthalte ganz oder teilweise als Mittel zur Rehabilitation und Wiedererlangung der Arbeitskraft bezahlten Diese neue Sozialkur von Unter und Mittelschicht verdrangte die bisher ubliche mondane Gesellschaftskur Die medizinisch therapeutische Ausrichtung hatte einen Attraktivitatsverlust fur das klassische kaufkraftige Kurpublikum zur Folge das Baden nun weitgehend fernblieb 66 Besonders unter dem Strukturwandel litt das Grand Hotel das als Relikt der untergegangenen und dekadenten Belle Epoque galt Nachdem es ab September 1939 zunachst saisonal geschlossen worden war diente es wahrend des Zweiten Weltkriegs als Truppenunterkunft 1943 verlangten die Glaubiger die Liquidation der Betriebsgesellschaft und den Abbruch des unrentablen Hotels 67 Schliesslich wurde das Gebaude am 18 August 1944 durch die Schweizer Armee gesprengt nachdem es zuvor mehrere Wochen lang als Ubungsobjekt fur verschiedene militarische Einheiten und fur Feuerloschubungen des Luftschutzes verwendet worden war 68 Leiden die fruher nur durch Bader und andere Therapien geheilt werden konnten wurden zunehmend durch chirurgische Eingriffe oder Medikamente behandelbar Die Sozialversicherungen waren deshalb nur noch in Ausnahmefallen bereit lange Kuraufenthalte zu bezahlen im Fokus stand nun die postoperative Rehabilitation Kurorte verloren nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Attraktivitat als Urlaubsdestination ein Kuraufenthalt galt als Inbegriff von Alter und Krankheit Baden versuchte den Ruckgang mit dem Bau eines offentlichen Thermalbads aufzuhalten zumal Wannenbader in Hotels und Kliniken nicht mehr zeitgemass waren Erste Ideen dazu gab es 1938 sechs Jahre spater veroffentlichte Armin Meili eine Studie Mitte der 1950er Jahre nahm die Verenahof AG welche die Konkursmasse des Grand Hotels gekauft hatte die Umsetzung in Angriff Nach dem Abbruch mehrerer Nebengebaude des Staadhofs und des Hinterhofs begannen 1960 die Bauarbeiten Das von Otto Glaus entworfene und am 1 Oktober 1964 eroffnete Thermalhallenbad war damals das grosste der Schweiz 69 und wurde 1980 um ein Aussenbecken erganzt Glaus errichtete von 1967 bis 1969 auch den Neubau des Staadhofs mitsamt pavillonartiger Trinkhalle 70 Trotz dieser Investitionen begann die Gastezahl bald wieder zu sinken Die ortliche Hotellerie richtete sich auf Geschaftsreisende aus fur die das Kurangebot nicht der Hauptgrund der Reise war sondern allenfalls ein angenehmes Zusatzangebot Baden und Ennetbaden verpassten den Wellness Trend und fielen weit hinter die Aargauer Konkurrenten Bad Zurzach Rheinfelden und Schinznach Bad zuruck denen es rechtzeitig gelungen war das altmodische Image abzustreifen Daruber hinaus war Ennetbaden ab den 1960er Jahren stark vom Durchgangsverkehr beeintrachtigt Die dortigen Hotels wurden nach und nach umgenutzt oder abgebrochen der Kurbetrieb kam um 1980 zum Erliegen Danach griff die Schliessungswelle auch auf Baden uber 1994 95 keimte nochmals Hoffnung auf als die israelische Investorengruppe Control Centers Ltd das 150 Millionen Franken teure Projekt Riverfront mit multifunktionalem Bade Wohn und Vergnugungskomplex vorstellte Nachdem Zweifel an der Realisierbarkeit auftauchten und die Investoren sich fruh zuruckzogen zerschlug sich dieses Vorhaben Das Hotel Verenahof nach der Sprengung des Grand Hotels der grosste Betrieb schloss 2002 wahrend im Staadhof nur noch das medizinische Zentrum ubrigblieb Als einziges Badehotel behauptete sich das Hotel Blume 71 Revitalisierungsprojekt Bearbeiten nbsp Das 2017 abgebrochene Hotel Romerbad nbsp Fortyseven kurz vor der EroffnungBaden Ennetbaden und Obersiggenthal veroffentlichten 2002 ein Entwicklungsleitbild das als Grundlage fur die Wiederbelebung des sanierungsbedurftigen Baderquartiers diente Durch Anderung der Planungsvorschriften sollte eine neue Nutzungsstruktur geschaffen werden die nicht alleine vom Bade und Hotelleriebetrieb abhangig ist und eine nachhaltige Entwicklung ermoglicht 72 Erster Schritt war der Bau der Umfahrungsstrasse in Ennetbaden um die Kern und Baderzone vom Durchgangsverkehr bis zu 10 000 Fahrzeuge taglich zu befreien Kernstuck ist der 647 m lange Goldwandtunnel Nach 34 Monaten Bauzeit erfolgte die Eroffnung am 8 November 2008 73 am selben Tag wurde die Schiefe Brucke fur den motorisierten Individualverkehr gesperrt In der Folge entstand entlang der Badstrasse wieder eine Promenade und es setzte ein markanter Sanierungs und Modernisierungsschub ein 72 Ab 1996 verfolgte die Verenahof AG das Ziel die Hotels Baren Ochsen und Verenahof abzubrechen und durch ein neues Thermalbad zu ersetzen Das Vorhaben stiess auf starken Widerstand und scheiterte 2005 endgultig Ein Jahr spater ubernahm ein lokaler Immobilieninvestor die Aktienmehrheit und leitete basierend auf einer von Max Dudler erstellten Machbarkeitsstudie neue Planungen ein 72 Gemeinsam mit der Stadt Baden erteilte er einen Studienauftrag an funf renommierte Architekturburos Im August 2009 erhielt das Projekt von Mario Botta den Zuschlag 74 Geplant ist eine neue Therme entlang dem Flussufer bestehend aus einem 160 m langen Baukorper mit Natursteinfassade aus dem fingerartige Offnungen in den Himmel ragen Vorgesehen sind mehrere Innen und Aussenbecken unterschiedlicher Temperatur eine Saunalandschaft Therapieraume und ein Restaurant Das Hotel Staadhof aus den 1960er Jahren wird durch ein Wohn und Arztehaus ersetzt Die denkmalgeschutzten Hotels Baren Ochsen und Verenahof werden im Innern miteinander verbunden und zu einer Rehabilitationsklinik mit 78 Zimmern umgestaltet Ferner sollen der offentliche Raum aufgewertet und ein neuer Steg zum ehemaligen Oederlin Fabrikareal in Obersiggenthal errichtet werden 75 Das 1963 64 erbaute Thermalbad wurde Ende Juni 2012 geschlossen da es auf dem Baugrund der neuen Therme steht Ursprunglich hatten die Arbeiten am 160 Millionen Franken teuren Projekt 2013 beginnen sollen doch lagen die erforderlichen Baubewilligungen aufgrund von Einsprachen und weiteren Verzogerungen erst 2016 vor 76 Die Umsetzung des Projekts begann am 17 Januar 2017 mit dem Abbruch des baufalligen Hotels Romerbad ehemalige Dependance des Grand Hotels und des Thermalhallenbads 77 Verschiedene Projektanpassungen am Verenahof verzogerten anschliessend den Baubeginn um mehr als ein Jahr Schliesslich erfolgte der Spatenstich fur die Botta Therme am 17 April 2018 78 Die Eroffnung erfolgte am 21 November 2021 unter dem Namen Fortyseven abgeleitet von der Temperatur des Wassers 79 Forschungsgeschichte BearbeitenBalneologie und Geologie Bearbeiten Ab dem spaten 15 Jahrhundert enthielten Reiseberichte uber Baden nicht mehr nur Schilderungen von Eindrucken und Ereignissen sondern begannen sich auch mit dem Thermalwasser zu beschaftigen 1480 verfasste Hans Folz den altesten bekannten balneologischen Bericht in deutscher Sprache und schrieb darin von den Beobachtungen die er hier gemacht hatte Heinrich Gundelfingen schrieb 1489 einen Bericht uber die medizinischen Wirkungen des Thermalwassers und gab Ratschlage fur eine erfolgreiche Kur 1516 publizierte Alexander Seitz das erste gedruckte Werk uber Baden Darin beschrieb er detailliert die krafft tugend und eygenschafft der Badener Quellen Um 1550 schilderte Conrad Gessner eingehend Bade und Trinkkuren und deren Einfluss auf den menschlichen Organismus Wie Seitz vor ihm hielt er Trinkkuren fur weitaus nutzlicher 1702 fasste Salomon Hottinger das damalige Wissen in Thermae Argovia Badenses ausfuhrlich zusammen Er sprach sich gegen lang andauernde Gemeinschaftsbader aus und empfahl zeitlich begrenzte Einzelbader die besser auf die Konstitution und Krankheit des Patienten angepasst seien 80 nbsp Vernunfftmassige Untersuchung des Bads zu Baden von Johann Jakob Scheuchzer 1732 1732 befasste sich Johann Jakob Scheuchzer in Vernunfftmassige Untersuchung des Bads zu Baden mit dem Ursprung der Quellen deren Mineralgehalt und ihrer hygienischen Wirkung Ebenso beschrieb er den Ablauf einer Kur sowie den Einsatz von Barbieren und Schropfern 81 1792 verfasste der reformierte Pfarrer Samuel Rengger zuhanden der Obrigkeit in Zurich mehrere Berichte uber das Kurwesen in denen er insbesondere die mangelnde medizinische Betreuung der Kranken und den bedenklichen Zustand der ortlichen Apotheken kritisierte 82 1824 beurteilte Alexandre Vinet die Wirkung der Bader als positiv als wertvolle Neuerung betrachtete er die kurzlich erfolgte Einfuhrung von Dampfbadern 83 Der Badearzt Johann Alois Minnich veroffentlichte 1845 mit Baden und seine warmen Heilquellen in medizinischer naturhistorischer und topographischer Hinsicht ein Werk von medizingeschichtlich und kulturhistorisch grosser Bedeutung Seine detaillierten Beschreibungen von Krankheitsbildern und Kurerfolgen wurden zu wichtigen Grundlagen der Kurmedizin und trugen dazu bei die Kur als ganzheitliche Heilmethode zu betrachten 84 Uber die Herkunft des Thermalwassers gab es zahlreiche Hypothesen Hottinger und Scheuchzer vermuteten die Lagern als Einzugsgebiet 1817 bezeichnete Johann Gottfried Ebel ein Gipsvorkommen bei Ehrendingen am Nordhang der Lagern als Ursprung der Mineralisierung 85 Heinrich Zschokke hingegen mutmasste 1816 das Thermalwasser sei das Ergebnis vulkanischer Tatigkeit in den Glarner Alpen die durch Gesteinsschichten mit der Lagern verbunden seien juveniles Wasser 1884 vertrat Albert Heim die Ansicht Regenwasser versickere in den Urner Alpen um Engelberg und fliesse durch Muschelkalkschichten bis nach Baden 86 Albert Mousson hingegen war bereits 1840 der Meinung gewesen das Wasser komme von Westen her aus dem Jura 1902 unterstutzte Friedrich Muhlberg diese Theorie mit umfangreichen geologischen Untersuchungen die Ursache fur die Erwarmung des Wassers konnte aber auch er nicht feststellen 87 1943 versuchte Adolf Hartmann den Nachweis zu erbringen dass das Wasser auf der Museren Hochebene westlich von Baden versickert in der Streichrichtung der Schichten nach Osten in die Tiefe sinkt sich unter der Lagern sammelt und nach oben steigt Die Erwarmung erklarte er mit weit nach Sudwesten reichenden vulkanischen Gesteinen des Hegaus Paul Haberbosch griff diese Theorie zwei Jahre spater auf und meinte die Wassermenge von der Museren Hochebene allein sei nicht ausreichend weshalb er zusatzlich die Beteiligung eines Grundwasserstroms der Reuss annahm 88 Der Badener Apotheker und Heimatforscher Ulrich Munzel schrieb wahrend seines Studiums an der ETH Zurich eine Dissertation die sich ausfuhrlich mit der Geologie Hydrologie und Mineralogie des Badener Thermalwassers sowie mit dessen balneologischen Anwendungen beschaftigt Die 1947 als Monografie veroffentlichte Dissertation vereinigt naturwissenschaftliche Forschung mit kulturhistorischer Quelleninterpretation und gilt heute noch als Standardwerk 89 Spatere Untersuchungen bestatigten weitgehend Munzels Erkenntnisse mit Ausnahme der Geologie In den 1960er Jahren setzte sich aufgrund von Isotopenuntersuchungen die Erkenntnis durch dass uberregionale Fliesssysteme existieren die mehrere Moglichkeiten der Wasserherkunft gleichzeitig zulassen Eindeutig widerlegt ist die alpine Herkunft 9 Archaologie Bearbeiten 1451 oder 1452 beschrieb Felix Hemmerlin im Tractatus de balneis naturalibus ausfuhrlich die Bader Er berichtete uber eine Restaurierung des Grossen Heissen Steins die 1420 durchgefuhrt worden war Damals stiessen Arbeiter auf antikes Gemauer und fanden romische Munzen aus Gold Silber Kupfer und Messing sowie ein aus Alabaster geschnitztes Gotzenbild das angeblich Kaiser Augustus darstellte 90 1564 fand man beim Hinterhof eine Weihinschrift an den deus invictus die heute verschollen ist 91 Bei Bauarbeiten kamen immer wieder Gegenstande zum Vorschein uberwiegend Munzen Besonders gut erhalten sind sieben Bronzefiguren die 1871 auf dem Areal der Scheune des Hotels Blume gefunden wurden Sie stellen romische Gotter dar und gehorten vermutlich zu einem Lararium 92 An der Parkstrasse knapp westlich der Quellzone fuhrten der Notar Alfred Meyer und sein Schwiegervater Armin Kellersberger der fruhere Stadtammann zwischen 1893 und 1898 Grabungen durch und stiessen dabei auf einen Gebaudekomplex Aufgrund der hohen Zahl gefundener medizinischer Gerate gingen Archaologen jahrzehntelang davon aus dass es sich um ein romisches Militarspital handle Nach einer Neubeurteilung der Grabungsberichte und des Fundmaterials Ende der 1980er Jahre wird diese Theorie nicht langer aufrechterhalten da die Funde aus mehreren Jahrhunderten stammen 32 93 Die Aushubarbeiten fur das Thermalhallenbad forderten 1963 eine Apsis zutage doch unterblieben nahere Untersuchungen 1967 68 fand im Zuge des Staadhof Neubaus die erste systematische Ausgrabung im Baderquartier statt Unerwartet stellte man fest dass die Fundamente des Badehotels des fruhen 19 Jahrhunderts teilweise direkt auf romischen Mauerzugen aufruhten 94 Es konnten zwei mit Marmor verkleidete Badebecken 5 11 m bzw 7 15 m und vier kleine Wannen dazwischen freigelegt werden Das Wasser war uber eine 50 m lange Leitung von einer der Quellen zur Apsis geleitet worden 36 Die Apsis blieb erhalten und wurde in den Souterrain des Neubaus integriert 95 Ebenfalls 1967 musste der Quellschacht des Grossen Heissen Steins repariert werden In den Ablagerungen fand man zwei bronzene Kasserollen zwei abgebrochene Griffe mit Weihinschriften zwei silberne Denare und rund 300 Kupfermunzen 96 nbsp Archaologische Arbeiten im Baderquartier 2011 Uber die romische Besiedlung in Ennetbaden war lange Zeit kaum etwas bekannt Dies anderte sich als die Kantonsarchaologie Aargau 2006 sowie von 2008 bis 2010 im Bereich der einstigen romischen Brucke Ausgrabungen durchfuhrte Sie konnte den Nachweis erbringen dass dort eine romische Handwerkersiedlung bestand die im letzten Drittel des 1 Jahrhunderts abbrannte Ein daraufhin erbautes terrassiertes Wohnhaus brannte um 270 ebenfalls nieder 97 In unmittelbarer Nahe stiess man auf ein alemannisches Grab aus der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts in dem eine Frau mit Tracht und Schmuck bestattet worden war 98 Ebenso untersuchte man den Bereich der 1966 abgebrochenen St Michaelskapelle und fand einen Friedhof vor In den rund 60 Grabern aus den Jahren 1669 bis 1807 waren sowohl Einheimische als auch Badegaste bestattet worden 99 Nach der Ankundigung des Botta Grossprojekts fuhrte die Kantonsarchaologie umfangreiche Ausgrabungen durch Ab April 2009 waren an drei Grabungsstatten bis zu 40 Personen beteiligt womit diese Untersuchung die grosste war die im Kanton Aargau je ausserhalb von Vindonissa durchgefuhrt wurde 100 Sie dauerte bis Juni 2012 und brachte zahlreiche neue Erkenntnisse insbesondere uber die stadtebauliche Entwicklung im Hochmittelalter Beispielsweise war im 11 Jahrhundert der Bereich unter dem Verenahof drainiert worden um dort neue Quellen zu fassen sowie neue Bader und Gasthauser zu erbauen Ebenso konnte unter dem Hotel Ochsen ein Badehaus aus dem 13 oder fruhen 14 Jahrhundert freigelegt werden Das zum Hinterhof gehorende Kesselbad aus der Zeit um 1500 wurde in die neue Therme integriert 101 Prominente Kurgaste BearbeitenBaden wurde haufig von beruhmten Personen besucht die hier Linderung von ihren Gebrechen erhofften sich mit Gleichgesinnten trafen oder ihre geschaftlichen Tatigkeiten mit dem Angenehmen verbanden Im spaten 13 und fruhen 14 Jahrhundert hielten sich hier haufig Vertreter der Habsburger auf die in Baden Amtshandlungen vornahmen Urkundlich sind mehrere Baderbesuche von Konig Rudolf I zwischen 1275 und 1291 uberliefert ebenso seines Sohnes Albrecht I bis 1308 und seines Enkels Leopold I bis 1315 102 Ein Urbar des Klosters Einsiedeln von 1330 enthalt erste Notizen von Besuchen durch Kleriker 1345 nennt ein Bericht des Chronisten Johannes von Winterthur Besuche verschiedener hochrangiger Personen aus Basel und dem Elsass In Rechnungsbuchern sind auch Besuche der Kaiser Karl IV 1354 Sigismund 1433 34 und Friedrich III 1442 sowie von Papst Martin V 1418 vermerkt Diebold Schilling der Altere berichtete in der Berner Chronik ausfuhrlich uber den Besuch von Konigin Eleonore von Schottland im Herbst 1474 Sie hatte sich zuvor fur den Abschluss der Ewigen Richtung dem Friedensvertrag zwischen der Eidgenossenschaft und Osterreich eingesetzt und stand deshalb in hohem Ansehen 103 Wurdentrager tatigten vor der Reformation alle Arten der Geldbeschaffung um standesgemasse Badenfahrten zu finanzieren Beispielsweise verkaufte Anastasia von Hohenklingen die Abtissin des Fraumunsters im Jahr 1415 einen Meierhof vor den Toren Zurichs um mit dem Erlos nach Baden zu reisen 1500 bezahlten die Dominikanerinnen des Klosters Toss dem Papst eine betrachtliche Summe fur die Erlaubnis auf Rucksicht auf die Gesundheit die Bader in weltlichen Kleidern besuchen zu durfen Als besonders ausschweifend fielen Burgermeister von Zurich auf Der ansonsten sittenstreng auftretende Hans Waldmann weilte hier 1489 kurz vor seiner Festnahme und Hinrichtung in Begleitung mehrerer Damen und liess es sich gutgehen Diethelm Roist einer seiner Nachfolger wurde 1534 von nicht weniger als 189 Personen begleitet 1570 weilte die Herzogin von Wurttemberg in Baden Sie hatte ihren reformierten Hofprediger mitgenommen was gegen den Zweiten Kappeler Landfrieden von 1531 verstiess Daraufhin wurde sie von den katholischen Orten der Eidgenossenschaft zu einer Geldstrafe von 200 Gulden verurteilt Weitere hochrangige Besucher waren die Kurfursten Joachim Friedrich von Brandenburg 1587 und Ernst von Bayern 1607 104 Erst gegen Ende der Koalitionskriege zog es wieder Prominenz nach Baden Zwar kam die Publikation detaillierter Gastelisten erst um 1830 in Mode doch sind beispielsweise fur 1813 Besuche des Revolutionars Frederic Cesar de La Harpe des Publizisten Paul Usteri und des einflussreichen Politikers Philipp Albert Stapfer bekannt 1834 war der spatere franzosische Kaiser Napoleon III zu Gast In den 1840er Jahren hielten sich zahlreiche deutsche Dissidenten in den Kleinen Badern auf darunter Adolf Ludwig Follen Georg Herwegh Ferdinand Freiligrath und Charles Sealsfield Nach der Anbindung ans Eisenbahnnetz und insbesondere nach der Eroffnung des Grand Hotels stiegen vermehrt Adlige aus Deutschland Frankreich und Russland ab ebenso bekannte Vertreter von Wirtschaft Wissenschaft und Kultur Dazu gehoren die ehemalige franzosische Kaiserin Eugenie de Montijo mehrmals in den 1870er und 1880er Jahren die Bundesrate Emil Welti 1878 und Bernhard Hammer 1890 die Generale Hans Herzog 1888 und Edward Montagu Stuart Wortley 1902 die Schriftsteller Alexandre Dumas 1854 Gottfried Keller 1886 und Conrad Ferdinand Meyer 1896 der Maler Arnold Bocklin 1889 die Mediziner Rudolf Virchow 1883 und Albert Schweitzer 1906 der Historiker Jacob Burckhardt 1889 die Physiker Marie Curie und Pierre Curie 1898 der Bankier Alphonse de Rothschild 1890 der Filmpionier Louis Lumiere 1899 und der fruhere franzosische Ministerprasident Charles de Freycinet 1915 105 106 Der Komponist Richard Strauss kurte mehrmals im Verenahof und arbeitete dort unter anderem an der Oper Arabella 107 Als letzter prominenter Kurgast von Weltrang gilt der athiopische Kaiser Haile Selassie der 1954 nach einem Besuch der Brown Boveri Werke einige Tage im Verenahof weilte 105 Kulturelle Badenfahrten Bearbeiten nbsp Thomas Murner Eine andechtig geistliche Badenfahrt 1514 nbsp David Hess Die Badenfahrt 1818 Literarische Beschreibungen der Bader und von Begegnungen mit Besuchern sind zahlreich vorhanden Von Poggio Bracciolini einem der wichtigsten Humanisten der italienischen Renaissance stammt eine der fruhesten Schilderungen der spatmittelalterlichen Badekultur nordlich der Alpen Im Mai 1416 hielt er sich in Baden auf um Rheumatismus in seinen Handen zu behandeln In einem Brief an seinen Freund Niccolo Niccoli in Florenz stellte er Baden als einen locus amoenus dar einen idealisierten Lustort im Sinne der antiken Dichter und Philosophen dem aber stets auch die Ambivalenz des Unmoralischen anhaftet Er zeigte sich fasziniert von der Lebensfreude der Badenden 108 Die Bader werden von Mannern und Frauen gemeinsam benutzt Wande trennen sie und in diesen sind ganz viele Fensterchen eingelassen durch die sie miteinander trinken und schwatzen aber auch von der einen nach der anderen Seite sich sehen und sich anfassen konnen Jedermann darf zu einem Besuch zu einem Gesprach einem Scherz und zur Entspannung des Geistes die Bader der anderen aufsuchen und sich dort aufhalten so ergibt sich dass man einen Blick auf die wenig bekleideten Frauen werfen kann wenn sie aus dem Wasser kommen oder ins Wasser steigen Poggio Braggiolini Brief an Niccolo Niccoli 109 Der von Bracciolini erschaffene Topos pragte das Bild der Badener Bader massgeblich und wurde von spateren Autoren vielfach aufgegriffen Die recht lusternen Beschreibungen und Interpretationen entsprechen aber nur teilweise der Realitat Hinter vielen Texten stand vielmehr die Absicht das als dekadent geltende Badevergnugen und die moralischen Verfehlungen von Adel Oberschicht und Klerus zu kritisieren 110 Pero Tafur ein kastilischer Reiseberichterstatter besuchte 1438 die Bader um eine Pfeilwunde auszukurieren Er beobachtete dass Manner und Frauen haufig zusammen nackt ins Bad stiegen dort Trinkgelage hielten und ausgiebig sangen 111 Der sachsische Reisende Hans von Waltheim berichtete 1471 von Einladungen von Adligen aus dem Breisgau und aus Schwaben sowie von Burgern aus Basel Konstanz und Lindau 112 1514 pragte der Elsasser Thomas Murner den Begriff Badenfahrt In der Schrift Ein andechtig geistliche Badenfahrt beschrieb er inspiriert durch eigene krankheitsbedingte Kuren eine symbolische Badekur in der Jesus als Bademeister Murner als Patient und das Bad als Allegorie fur die Busse dargestellt sind 1526 machte sich der Berner Niklaus Manuel in Fabers und Eggen Badenfahrt uber Johannes Eck und Johann Fabri lustig und unterstellte ihnen sie seien wahrend der Badener Disputation mehr an den Badern interessiert gewesen als am Zuruckdrangen der Reformation Ein haufiger Gast war Heinrich Pantaleon Professor der Universitat Basel 1578 veroffentlichte er die Warhafftige und fleissige Beschreibung der uralten Statt und Graveschafft Baden sampt ihrer heilsamen warmen Wildbedern Darin beschrankte er sich nicht nur auf die Bader sondern beschrieb auch die Altstadt und ihre Sehenswurdigkeiten 113 Im 1668 erschienenen Schelmenroman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen werden die Bader von Baden ebenfalls erwahnt Dort ist zu lesen dass viele Besucher mehr wegen der Vergnugungen hierher gekommen seien und weniger wegen Krankheiten begaben wir uns nach Baden alldorten vollends auszuwintern Ich dingte daselbst eine lustige Stube und Kammer von uns deren sich sonsten sonderlich Sommerzeit die Badegaste zu gebrauchen pflegen welches gemeiniglich reiche Schweizer seien die mehr hinziehen sich zu erlustieren und zu prangen als einiger Gebrechen halber zu baden Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen Der abenteuerliche Simplicissimus 114 Meliora von Muheim eine aus Uri stammende Nonne im Kloster Hermetschwil komponierte ein Lied namens Ein nuw Lied in Badenfahrten lustig zesingen Es wurde 1617 gedruckt und erzahlt in elf Strophen von Krankheit die von Gott gesandt und in Baden gelindert wird 115 Eine umfassende literarische Wurdigung der Bader schrieb 1818 David Hess Der in unterhaltsamen Stil verfasste Reise und Kurbericht Die Badenfahrt enthalt auch eine Abhandlung uber die Kulturgeschichte Badens seit dem Mittelalter sowie wissenschaftliche Betrachtungen zum Thermalwasser und zur Kur Als erster Autor uberhaupt befasste er sich mit den Naturschonheiten in der Umgebung Badens wie den Teufelskeller und beschrieb sie romantisch verklart Nicht zuletzt wegen der Illustrationen des Kupferstechers Franz Hegi wurde das Buch zu einem Bestseller und trug dazu bei dass Baden wieder zu einem bedeutenden Kurort aufstieg 116 Im Vorwort schrieb Hess Nachdem ich durch des Arztes Machtgeboth zu grossem Gewinn fur meine Gesundheit wiederholt dahin gesandt ein fruheres Vorurtheil gegen die in den Badern von Baden ubliche Lebensweise mit freudiger Uberzeugung beseitigt hatte fand ich die sonst gemiedenen Gegenstande bey summarischer Betrachtung so gehaltreich dass dieselben zu beschreiben nicht nur ein Suhnopfer sondern selbst eine Quelle des Genusses fur mich ward David Hess Die Badenfahrt 117 1819 stieg der Lyriker Friedrich von Matthisson mehrere Wochen im Staadhof ab Dort wurde er auf das dichterische Talent der blinden Wirtstochter Luise Egloff aufmerksam und forderte sie Mit Unterstutzung des Musikprofessors Johann Daniel Elster verfasste sie spater zwei Kompositionen 118 Im Sommer 1841 besuchte William Henry Fox Talbot Baden erhalten hat sich eine Kalotypie des Baderviertels Ernst Eschmann schuf 1920 das von Hans Jelmoli vertonte Singspiel Die Badener Fahrt das von der Fahrt zur Kur nach Baden in einem Weidling auf der Limmat handelt 115 Das wohl bekannteste Werk uber die Badener Thermalbader stammt von Hermann Hesse der hier von 1923 bis 1952 jedes Jahr zur Kur weilte 1925 veroffentlichte er Kurgast eine Sammlung von Glossen Uber seine erste Kur schrieb er Ich sehe jetzt wo meine Badener Tage zu Ende gehen dass es hier in Baden sehr hubsch ist Ich glaube ich konnte monatelang hier leben Ich musste es eigentlich tun schon um vieles wieder gutzumachen was ich hier gesundigt habe an mir selbst an der Vernunft am Kurbetrieb an meinem Zimmer und Tischnachbarn Hermann Hesse Kurgast 119 Aus der Innensicht des Baderquartiers schrieb Rosemarie Keller die dort als Tochter der Wirtin des Hotels Rosenlaube aufwuchs Sie verarbeitete ihre Eindrucke im 1996 erschienenen Roman Die Wirtin 120 Der Begriff Badenfahrt lebt heute im gleichnamigen Volksfest weiter das alle funf Jahre durchgefuhrt wird Literatur BearbeitenHeinrich Pantaleon Warhafftige und fleissige beschreibung der Uralten Statt und Graveschafft Baden sampt jhrer heilsamen warmen Wildbedern so in der hochloblichen Eydgnoschafft inn dem Ergow gelegen Getruckt zu Basel anno 1578 121 Michel Eyquem de Montaigne Journal du voyage de Michel de Montaigne en Italie par la Suisse amp l Allemagne en 1580 amp 1581 Rome 1774 122 Poggio Bracciolini Gian Francesco Die Bader zu Baden in der Schweiz ohne Ort 1780 123 Fabian Furter Bruno Meier Andrea Schaer Ruth Wiederkehr Stadtgeschichte Baden hier jetzt Baden 2015 ISBN 978 3 03919 341 7 Otto Mittler Geschichte der Stadt Baden Band 1 Von der fruhesten Zeit bis um 1650 Verlag Sauerlander Aarau 1962 S 254 276 Otto Mittler Geschichte der Stadt Baden Band 2 Von 1650 bis zur Gegenwart Verlag Sauerlander Aarau 1965 S 113 121 und 307 323 Peter Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band VI Bezirk Baden I Birkhauser Verlag Basel 1976 ISBN 3 7643 0782 X Florian Muller Das vergessene Grand Hotel Leben und Sterben des grossten Badener Hotels 1876 1944 hier jetzt Baden 2016 ISBN 978 3 03919 408 7 Thomas Bolt Uli Munzel Der Baderbezirk von Baden und Ennetbaden In Schweizerische Kunstfuhrer Band 399 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1986 ISBN 3 85782 399 2 Myriam Gessler Die Bader von Baden Rechtliche Freiraume 1415 1714 Band 20 Schweizerische Gesellschaft fur Wirtschafts und Sozialgeschichte Bern 2005 doi 10 5169 SEALS 871920 Ulrich Munzel Die Thermen von Baden Eine balneologische Monographie Dissertationsdruckerei ETH Zurich 1947 doi 10 3929 ethz a 000090919 Hans Rudolf Wiedemer Die romischen Heilthermen von Baden Aquae Helveticae In Badener Neujahrsblatter Band 44 Buchdruckerei AG Baden 1969 e periodica ch Ulrich Munzel Baden im Spiegel seiner Gaste In Badener Neujahrsblatter Band 73 Baden Verlag Baden 1998 e periodica ch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baderquartier Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ThermalBaden Vorstellung des Neubauprojekts Thermen und Quellen auf der Website der Stadt Baden NZZ vom 20 Mai 2015 Zeitreise durch die Badener Stadtgeschichte BildstreckeEinzelnachweise Bearbeiten SRF vom 19 November 1921 Thermalbaden fur alle es begann mit einer Guerilla Aktion Mittler Geschichte der Stadt Baden Band II S 189 192 Heinz Meier Von huben nach druben PDF Nicht mehr online verfugbar In Ennetbadener Post Nr 1 2005 Gemeindeverwaltung Ennetbaden Marz 2005 S 13 15 archiviert vom Original am 1 Mai 2016 abgerufen am 27 Marz 2017 Schaer Stadtgeschichte Baden S 11 a b c Schaer Stadtgeschichte Baden S 10 Munzel Die Thermen von Baden S 18 19 Munzel Die Thermen von Baden S 39 40 Geologischer Stadtfuhrer PDF 1 0 MB Nicht mehr online verfugbar Stadt Baden 2004 archiviert vom Original am 1 Mai 2016 abgerufen am 27 Marz 2017 a b Werner Kanz Die Badener Thermalquellen neue Erkenntnisse zur Frage ihres Ursprungs In Badener Neujahrsblatter Band 80 hier jetzt Baden 2005 ISBN 3 906149 86 2 S 122 128 e periodica ch Die Thermen von Baden S 65 Die Thermen von Baden S 71 Die Thermen von Baden S 83 85 Thermen und Quellen Stadt Baden 2016 abgerufen am 20 Mai 2017 Erna Lang Jonsdottir So schneiden die Aargauer Thermalbader im grossen az Test ab Aargauer Zeitung online 29 Dezember 2011 Abruf am 20 Mai 2017 a b Schaer Stadtgeschichte Baden S 10 11 Die Thermen von Baden S 274 Munzel Die Thermen von Baden S 39 Munzel Die Thermen von Baden S 48 58 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 315 317 Mario Botta macht weiter beim neuen Verenahof in Baden Schweizer Radio und Fernsehen 23 Juni 2014 abgerufen am 27 Marz 2017 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 318 321 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 321 322 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 166 173 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 307 310 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 90 91 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 303 304 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 325 327 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 322 325 Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau S 357 359 Pirmin Kramer 60 Millionen Bau verzogert sich Hotel Schwanen offnet erst 2017 Aargauer Zeitung 2 Oktober 2014 abgerufen am 27 Marz 2017 Ursula Burgherr Der Platz ist eine gute Referenz fur die Zukunft Aargauer Zeitung 2 April 2012 abgerufen am 27 Marz 2017 Schaer Stadtgeschichte Baden S 17 a b Schaer Stadtgeschichte Baden S 20 Tacitus Historiae I 67 Schaer Stadtgeschichte Baden S 21 Schaer Stadtgeschichte Baden S 26 a b Martin Hartmann Hans Weber Die Romer im Aargau Sauerlander Aarau 1985 ISBN 3 7941 2539 8 S 161 164 Schaer Stadtgeschichte Baden S 31 Schaer Stadtgeschichte Baden S 33 Schaer Stadtgeschichte Baden S 36 a b Schaer Stadtgeschichte Baden S 39 Gessler Rechtliche Freiraume S 70 71 Mittler Geschichte der Stadt Baden Band I S 63 Siehe auch Schlacht bei Dattwil Mittler Geschichte der Stadt Baden Band I S 65 66 Meier Stadtgeschichte Baden S 115 Meier Stadtgeschichte Baden S 117 a b c Schaer Stadtgeschichte Baden S 51 Gessler Rechtliche Freiraume S 71 Schaer Stadtgeschichte Baden S 47 Gessler Rechtliche Freiraume S 72 Schaer Stadtgeschichte Baden S 42 Gessler Rechtliche Freiraume S 75 78 Gessler Rechtliche Freiraume S 79 a b Schaer Stadtgeschichte Baden S 62 Gessler Rechtliche Freiraume S 76 77 Schaer Stadtgeschichte Baden S 54 56 Schaer Stadtgeschichte Baden S 57 Schaer Stadtgeschichte Baden S 59 Schaer Stadtgeschichte Baden S 45 Meier Stadtgeschichte Baden S 137 Schaer Stadtgeschichte Baden S 63 Schaer Stadtgeschichte Baden S 65 Schaer Stadtgeschichte Baden S 67 Schaer Stadtgeschichte Baden S 72 Schaer Stadtgeschichte Baden S 75 79 Schaer Stadtgeschichte Baden S 79 Schaer Stadtgeschichte Baden S 80 Schaer Stadtgeschichte Baden S 82 Muller Das vergessene Grand Hotel S 175 Schaer Stadtgeschichte Baden S 82 84 Das Thermalbad der Staadhof und die Trinkhalle von Otto Glaus PDF 795 kB Nicht mehr online verfugbar Verenahof AG archiviert vom Original am 28 Marz 2017 abgerufen am 27 Marz 2017 Schaer Stadtgeschichte Baden S 85 a b c Schaer Stadtgeschichte Baden S 91 Kern und Baderumfahrung Ennetbaden Tunnel Goldwand PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar Lichtplan GmbH archiviert vom Original am 28 Marz 2017 abgerufen am 27 Marz 2017 Paukenschlag am Limmatknie Mario Botta baut in Baden Tages Anzeiger 20 August 2009 abgerufen am 27 Marz 2017 Projekt thermalbaden ch 2017 abgerufen am 27 Marz 2017 Nach 30 Jahren Planung Heute endlich Start zum Baderprojekt Aargauer Zeitung 7 Januar 2017 abgerufen am 27 Marz 2017 Jetzt werden die alten Bader abgerissen Schweizer Radio und Fernsehen 17 Januar 2017 abgerufen am 27 Marz 2017 Andreas Fahrlander Erneute Verzogerung Botta Bad eroffnet erst 2021 wegen Materialfunden Aargauer Zeitung 7 November 2019 abgerufen am 2 April 2019 Noch 47 Tage bis zur Eroffnung der Wellness Therme FORTYSEVEN Nau 6 Oktober 2021 abgerufen am 11 November 2021 Mittler Geschichte der Stadt Baden Band I S 272 275 Mittler Geschichte der Stadt Baden Band II S 115 116 Mittler Geschichte der Stadt Baden Band II S 119 Mittler Geschichte der Stadt Baden Band II S 309 Schaer Stadtgeschichte Baden S 70 Munzel Die Thermen von Baden S 24 25 Munzel Die Thermen von Baden S 25 26 Munzel Die Thermen von Baden S 29 31 Munzel Die Thermen von Baden S 32 35 Josef Burge Nachruf Uli Munzel 1914 2000 In Badener Neujahrsblatter Band 76 Baden Verlag Baden 2001 ISBN 3 906419 18 5 S 216 e periodica ch Hugo W Doppler Die Munzfunde aus der Quelle Grosser Heisser Stein in Baden PDF 934 kB Schweizerische Numismatische Rundschau 2007 S 91 116 abgerufen am 27 Marz 2017 Wiedemer Die romischen Heilthermen von Baden Aquae Helveticae S 45 46 Schaer Stadtgeschichte Baden S 29 Christian Holliger Claudia Holliger Bronzegefasse aus Baden Aquae Helveticae In Jahresbericht Gesellschaft Pro Vindonissa S 58 60 abgerufen am 27 Marz 2017 1988 1989 Wiedmer Die romischen Heilthermen von Baden Aquae Helveticae S 46 47 Wiedmer Die romischen Heilthermen von Baden Aquae Helveticae S 48 Wiedmer Die romischen Heilthermen von Baden Aquae Helveticae S 51 54 Schaer Stadtgeschichte Baden S 27 Schaer Stadtgeschichte Baden S 33 Stephan Wyss David Walchli Ein wiederentdeckter Friedhof bei der St Michaelskapelle zu den kleinen Badern In Badener Neujahrsblatter Band 86 hier jetzt Baden 2011 ISBN 978 3 03919 177 2 S 178 187 e periodica ch Andrea Schaer Die aktuellen Ausgrabungen im Badener Baderquartier In Badener Neujahrsblatter Band 86 hier jetzt Baden 2011 ISBN 978 3 03919 177 2 S 170 e periodica ch Ausgrabungen im Baderquartier Baden abgeschlossen Kanton Aargau 2 Juli 2012 abgerufen am 27 Marz 2017 Astrid Baldinger Jeannette Egli Dis het min herr der lantvogt verzert In Badener Neujahrsblatter Band 72 Baden Verlag Baden 1997 S 60 62 e periodica ch Mittler Geschichte der Stadt Baden Band I S 262 266 Mittler Geschichte der Stadt Baden Band I S 267 268 a b Mittler Geschichte der Stadt Baden Band II S 308 314 Muller Das vergessene Grand Hotel S 190 195 Willi Schuh Richard Strauss in der Schweiz PDF 7 1 MB du November 1951 abgerufen am 27 Marz 2017 Schaer Stadtgeschichte Baden S 52 53 Die Stadt Baden Ein Quell von Lebensfreude im 15 Jahrhundert Schweizer Radio und Fernsehen 20 Juni 2016 abgerufen am 27 Marz 2017 Schaer Stadtgeschichte Baden S 50 Munzel Baden im Spiegel seiner Gaste S 126 127 Munzel Baden im Spiegel seiner Gaste S 128 129 Mittler Geschichte der Stadt Baden Band I S 275 Munzel Baden im Spiegel seiner Gaste S 131 a b Wiederkehr Stadtgeschichte Baden S 226 Ulrich Munzel 150 Jahre Die Badenfahrt von David Hess In Badener Neujahrsblatter Band 47 Baden Verlag Baden 1968 S 49 52 e periodica ch Mittler Geschichte der Stadt Baden Band II S 307 Wiederkehr Stadtgeschichte Baden S 222 223 Hermann Hesse Kurgast Aufzeichnungen von einer Badener Kur Suhrkamp Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 518 74392 8 Rosemarie Keller Die Wirtin Pendo Verlag Zurich 1996 ISBN 3 85842 308 4 Heinrich Pantaleon Warhafftige und fleissige beschreibung der Uralten Statt und Graveschafft Baden sampt jhrer heilsamen warmen Wildbedern so in der hochloblichen Eydgnoschafft inn dem Ergow gelegen Getruckt zu Basel anno 1578 doi 10 3931 e rara 26597 Michel Eyquem de Montaigne Journal du voyage de Michel de Montaigne en Italie par la Suisse amp l Allemagne en 1580 amp 1581 Rom 1774 doi 10 3931 e rara 8505 Poggio Bracciolini Gian Francesco Die Bader zu Baden in der Schweiz ohne Ort 1780 doi 10 3931 e rara 53734 47 480277777778 8 3130555555556 Koordinaten 47 28 49 N 8 18 47 O CH1903 665910 259201 nbsp Dieser Artikel wurde am 27 Mai 2017 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thermalbader Baden amp oldid 229010630