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Der Kurpark ist ein Park in Baden im Kanton Aargau der im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt ist Er entstand in den 1870er Jahren um den Tourismus in den Badener Thermalbadern zu fordern KursaalSpazierweg im KurparkKurtheater Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAnlage BearbeitenDer Park liegt nordlich des Stadtzentrums am Rande der Haselfeld Ebene Er ist etwa 240 m 150 m gross und gegen Nordosten durch eine Boschung vom historischen Baderquartier abgegrenzt Die sudliche Halfte des Parks wird durch den 1875 erbauten Kursaal dominiert der heute das Grand Casino Baden beherbergt In der nordwestlichen Ecke des Parks steht das 1952 errichtete Kurtheater Baden gegenuber der sudwestlichen Ecke die Badener Synagoge Zwischen Kursaal und Kurtheater befindet sich ein kleiner Weiher Die originale gartenbauliche Gestaltung des Parks ist zwar nur noch zum Teil vorhanden doch besitzt der Baumbestand aufgrund seiner Artenvielfalt eine uberregionale Bedeutung Zu den hier vorhandenen Arten gehoren u a Blutbuche Ginkgo Lawsons Scheinzypresse Riesen Lebensbaum Riesenmammutbaum Farnblattrige Rotbuche und Schwarznuss 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Skulptur im Kurpark1865 schlossen sich die Hotelbetreiber des Baderquartiers zum Kurverein zusammen Dessen Ziel war es ein Konversationsgebaude zu errichten mit dem die kulturellen Bedurfnisse der Kurgaste befriedigt werden sollten Ein Jahr spater bat der Kurverein den renommierten Architekten Gottfried Semper um ein Gutachten Er prasentierte jedoch gleich ein detailliertes Bauprojekt mitsamt Gestaltungsplan fur den Kurpark und bewarb sich direkt um den Auftrag Semper schlug auch den Bau eines Zoos mitsamt Volieren und eines Botanischen Gartens vor Seine Kostenschatzungen gingen weit uber die finanziellen Vorstellungen des Kurvereins hinaus 1871 fuhrte er einen Wettbewerb durch den Robert Moser fur sich entschied Das fur den Park vorgesehene Areal war bis dahin landwirtschaftlich genutzt worden und war uber anderthalb Jahrtausende zuvor Standort der romischen Siedlung Aquae Helveticae gewesen Bei den 1872 begonnenen Bau und Umgestaltungsarbeiten stiess man wiederholt auf romische Artefakte mit denen man aber wenig fachgerecht umging 2 1875 waren Kursaal und Park fertiggestellt Bei der Parkgestaltung hielt sich Moser weitgehend an Sempers Ideen ausserdem liess er sich vom Zurcher Stadtgartner Rudolf Blattner beraten Charakteristische Merkmale waren ein symmetrisches und dichtes Wegnetz ein grosszugig angelegter Kiesplatz und eine Reitbahn Das damalige Erscheinungsbild des Parks hatte wenig mit dem heutigen gemeinsam so wichen etwa die Beete mit exotischen Pflanzen spater einer einfachen Rasenflache 1881 beschloss die Ortsburgergemeinde die den in Konkurs gegangenen Kurverein als Besitzerin des Parks abgelost hatte den Bau eines einfachen Theatergebaudes Daraufhin errichteten die Architekten Otto Dorer und Adolf Fuchslin im Nordteil des Parks einen Heimatstil Bau aus Backsteinen und Riegelwerk 1951 wurde das zunehmend marode Gebaude abgerissen und im folgenden Jahr durch das heutige von Lisbeth Sachs entworfene Kurtheater Baden ersetzt 2 Uber die Jahrzehnte hinweg erfullten Kursaal und Park ihren zugedachten Zweck und dienten als gesellschaftlicher Mittelpunkt der Besucher der Thermalbader In der 1925 erschienenen Glossensammlung Kurgast schrieb Hermann Hesse uber den Kurpark Folgendes Uberall schlichen die Kurgaste sassen mude und etwas krumm gezogen auf grungestrichenen Ruhebanken hinkten in Gruppen plaudernd voruber Ach schon diese Stocke die man hier uberall antraf diese verflucht ernsthafen Krankenstocke welche in unten verbreiterte Gummizwingen ausliefen und sich wie Egel oder Saugwarzen an den Asphalt anzogen Hermann Hesse Kurgast 3 Von 2007 bis 2009 wurde der Park saniert unter anderem durch Neupflanzungen das Anlegen eines neuen Teichs und die Erneuerung der technischen Anlagen Die Kantonsarchaologie Aargau fuhrte Sondierbohrungen durch Sie stiess dabei auf Reste der Romerstrasse die von Aquae Helveticae nach Turicum Zurich fuhrte In der Nahe des Weihers fand man Reste mehrerer romischer Gebaude aus Fachwerk und Bruchsteinen Zwei gut erhaltene Topferofen aus der Mitte des 1 Jahrhunderts enthielten noch Scherben des letzten Brennguts 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurpark Baden Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Heidi Berger Rainer Zulauf Andrea Schaer Jorg Villiger Die Umgestaltung des Kurparks Baden vom Idealplan 2003 bis zur ersten Sanierungsetappe In Badener Neujahrsblatter Band 80 hier jetzt Baden 2011 ISBN 978 3 03919 177 2 S 60 68 e periodica ch a b Fabian Furter Uberall schlichen die Kurgaste In Badener Neujahrsblatter Band 80 hier jetzt Baden 2011 ISBN 978 3 03919 177 2 S 50 59 e periodica ch Hermann Hesse Kurgast Aufzeichnungen von einer Badener Kur Suhrkamp Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 518 74392 8 47 4794 8 3105 Koordinaten 47 28 45 8 N 8 18 37 8 O CH1903 665718 259102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurpark Baden amp oldid 224911410