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Eine Trinkhalle auch Brunnenhalle genannt ist als Teil einer Kuranlage in Kurorten ein meist geschlossenes Gebaude in der Nahe der ortlichen Quellen in dem das frische Heilwasser an die Kurgaste ausgegeben wird Hierfur waren fruher die so genannten Brunnenmadchen zustandig Die Geschichte der Trinkhalle ist direkt mit der Entwicklung der Brunnenkur verbunden Trinkhalle innen in Bad Munster am Stein EbernburgTrinkhalle in Bad Ischl Salzkammergut Trinkhalle an der Quelle von Grand Grille in Vichy Frankreich um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Trinkkur gewann seit dem 17 Jahrhundert zunehmend an Bedeutung und verdrangte allmahlich die vorher ubliche Badekur Wahrend zum Baden eine gefasste Quelle und Einrichtungen mit Einzelbadern notig waren erforderte die Trinkkur einen wetterfesten Raum zum Ausschank des Wassers in dem sich die Kurgaste auch aufhalten konnten Da diese zunachst dem Adel und dem gehobenen Burgertum angehorten verstand es sich von selbst dass die Kurgebaude auch reprasentativen Charakter hatten Viele Brunnenhallen wurden im Stil von Pavillons errichtet Eine spezielle Kurarchitektur entstand in den Kurorten seit dem 18 Jahrhundert In Bad Lauchstadt liess der sachsische Kurfurst 1776 bis 1782 Kuranlagen errichten zu denen auch ein Arkadengang aus Holz gehorte Das war aber noch keine Trinkhalle Ein fruhes Beispiel ist die 1823 erbaute Brunnen und Wandelhalle von Karl Friedrich Schinkel in Bad Aachen Im Stil des Klassizismus wurden im 19 Jahrhundert auch die Baden Badener Trinkhalle und die Trinkhalle in Bad Ischl im Salzkammergut in Osterreich errichtet Als Fjodor Dostojewski zur Trinkkur in Bad Ems weilte beschrieb er in einem Brief das Prozedere Man reicht ihnen den Brunnenmadchen erg sein Glas und sie fullen es sofort mit Wasser Wahrend der zwei Stunden die fur die Morgenkur bestimmt sind kommen an dieser Balustrade Tausende von Kranken vorbei jeder Kranke trinkt wahrend dieser Stunden mehrere Glas dasselbe wiederholt sich bei der Abendkur Man braucht nur einmal gleich nach der Ankunft zu sagen Das ist mein Glas ich bekomme soundsoviel Unzen Kranchen und soundsoviel Milch und sie wird sich wahrend der ganzen Kur dann kein einziges Mal irren 1 Da zur Trinkkur das langsame Hin und Hergehen gehorte das Promenieren entstanden parallel zu den Trinkhallen auch so genannte Wandelhallen als wetterfester Spazierweg Siehe auch BearbeitenArchitektur von KurgebaudenLiteratur BearbeitenRolf Bothe Hg Kurstadte in Deutschland Zur Geschichte einer Baugattung Berlin 1984 ISBN 3 88725 002 8 Petra Simon und Margrit Behrens Badekur und Kurbad Bauten in deutschen Badern 1780 1920 Munchen 1988 ISBN 3 42400 958 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brunnenhallen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Zitiert nach Hans Jurgen Sarholz Geschichte der Stadt Bad Ems 1994 Normdaten Sachbegriff GND 4566283 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trinkhalle Kuranlage amp oldid 224329724