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Die reformierte Kirche Windisch steht auf dem Kirchhugel in der aargauischen Gemeinde Windisch in der Schweiz Die heutige im romanischen Stil erbaute Kirche entstand um 1300 und steht als B Objekt mittlere der drei Schutzstufen unter kantonalem Denkmalschutz Die reformierte Kirche von Windisch Westansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Baugeschichte 2 Gebaude 3 Ausstattung 3 1 Gemalde im Chor 3 2 Gemalde im Schiff 3 3 Kanzel 3 4 Chorfenster 3 5 Orgel 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm 6 Jahrhundert ist in Windisch ein Bischofssitz nachgewiesen Am Burgundischen Reichskonzil von 517 nahm ein Bubulcus episcopus civitatis Vindoniensis teil Bischof Grammatius ist fur die frankischen Kirchenversammlungen in den Jahren 535 541 und 549 nachgewiesen wo er Vindonissa und Aventicum vertrat denn im 6 Jahrhundert lag der helvetische Stammes bischofssitz zeitweilig in Vindonissa 1 Nach der umstrittenen Martinsinschrift wurde von einem Bischof Ursinus und einem Detibaldius im 8 oder 9 Jahrhundert ein Neubau der Martinskirche gestiftet Dies steht im Widerspruch zum Patrozinium am Ende des Hochmittelalters denn die Kirche war der Muttergottes geweiht und nicht dem heiligen Martin Bei den Ausgrabungen anlasslich der Renovierung 1964 67 wurden unter der heutigen Kirche keine eindeutigen Spuren von Vorgangerkirchen gefunden sondern nur einige nicht genauer datierbare romische Gebaudereste Vermutlich stammen die Fundamente der Langhausseitenwande von der Vorgangerkirche da das Fundament vorspringt 1312 erhielt das Kloster das Patronatsrecht und 1334 wurde die Kirche in das Kloster Konigsfelden inkorporiert Nach der Auflosung des Klosters ging der Kirchenschatz an den Kanton Bern und 1803 an den Kanton Aargau Die Kirchgemeinde umfasst heute neben Windisch nur noch die Orte Habsburg Mulligen und Hausen Die ursprungliche Pfarrei war grosser so wurde Brugg spatestens 1227 eigenstandig 1526 wurden Birr Birrhard Brunegg Lupfig Scherz und Schinznach Bad abgetrennt und bildeten zusammen die neugegrundete Kirchgemeinde Birr Der Ort Altenburg kam mit der Gemeindefusion 1902 zu der Kirchgemeinde Brugg Baugeschichte Bearbeiten Auch wenn Lage und Grosse der Vorgangerkirchen unklar sind kann davon ausgegangen werden dass der heutige Bau in einem Schritt entstand denn Schiff Chor und Turm sind baulich miteinander verbunden Der Neubau der heutigen Kirche geschah nach Meinung der Kunsthistoriker um 1300 Damit musste die Lehrmeinung abgeandert werden 2 welche bis dahin davon ausgegangen war dass Chor und Turm erst um 1400 entstanden Die Sakristei scheint im 15 Jahrhundert nachtraglich angebaut worden zu sein da Rippen und Turformen auf diese Zeit schliessen lassen Irgendwann wurde das Kirchenschiff nach Westen verlangert Der Turm wurde im Jahr 1642 erhoht und barockisiert Fur das Jahr 1772 ist eine kostbare Reparation nachgewiesen Im 18 Jahrhundert wurde eine flache Gipsdecke eingezogen 1804 und 1897 wurde eine umfassende Renovation vorgenommen 1949 das Aussere erneuert Eine Gesamtrenovation und archaologische Untersuchungen geschahen zwischen 1964 und 1967 dabei wurde der vorgotische Zustand so weit wie moglich wiederhergestellt Dafur wurde das Dach abgesenkt und die sieben romanischen Fensterachsen wiederhergestellt Gebaude BearbeitenDas Schiff ist als grosser langsrechteckiger Saal ausgefuhrt und ist nicht geostet denn die Langsachse weicht nach Nordosten ab Diesem schliesst sich ein eingezogener fast quadratischer Chor an Nordlich des Chors an der Schiffswand steht der Kirchturm der nordlich von der Schiffswand vorspringt An den Turm und an die Chorwand ist die vorspringende Sakristei angebaut Im Turm war die alte Sakristei untergebracht beide sind mit einer Ture mit dem Chor verbunden Die Kirche ist mit einem Satteldach gedeckt wobei das Dach des Chores etwas tiefer liegt als das Dach des Schiffes Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Schiffsinnenraum vom Chor aus gesehenDie romanische Kirche war ursprunglich vollstandig ausgemalt Durch die spateren Umbauten und die Ubertunchung gingen im Schiff viele Malereien unwiederbringlich verloren Im Chor hingegen blieb ein Grossteil der Gemalde unter dem Verputz erhalten und wurde 1897 restauriert und gesichert Gemalde im Chor Bearbeiten nbsp Deckengemalde im ChorDas Deckengemalde im Chor wie auch die Seitengemalde werden auf um 1400 datiert Das Deckengemalde zeigt die Symbole der vier Evangelisten Die Seitengemalde sind wegen der verschiedenen Einbauten die spater wieder entfernt wurden nur noch teilweise erhalten Gemalde im Schiff Bearbeiten Bei der Restaurierung 1964 67 entdeckte man bei den zugemauerten spatromanischen Fenstern die ursprungliche Bemalung der Laibung Bei allen Fenstern im Schiff wurde nach diesem Vorbild die Laibung neu bemalt Die Westwand scheint komplett mit einem Gemalde des Jungsten Gerichtes bemalt gewesen zu sein Das Gemalde wurde 1897 noch fragmentarisch angetroffen Am nordlichen Wandteil wurde 1897 eine Szene aus dem Jungsten Gericht restauriert Kanzel Bearbeiten Die 1665 geschaffene Kanzel ist das einzige was von der barocken Kirchenausstattung ubernommen wurde Anlasslich der Renovierung von 1964 bis 1967 wurde sie tiefer gesetzt und der Holzsockel und die Holzruckwand wurden entfernt Chorfenster Bearbeiten Das Bleiglasfenster im Chor wurde 1967 von Felix Hoffmann geschaffen Das in Blautonen gehaltene Fenster tragt den Titel Ostern Orgel Bearbeiten Die nach der Restaurierung eingebaute Orgel mit Baujahr 1966 wurde da ja keine Empore mehr eingebaut werden sollte an die Nordwand des Schiffes gestellt Das mechanische Instrument besitzt 28 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Orgel stammt von der Firma J Neidhart ihre Disposition wurde von Viktor Schlatter und Georges Lhote konzipiert Literatur BearbeitenDie reformierte Kirche zu Windisch herausgegeben von der Kirchenpflege zur Erinnerung an die Renovation 1964 67 Buchdruckerei Effingerhof AG Brugg 1968 mit Beitragen von Oswald Ludin Ernst Bossert Walter Muller Paul Hintermann Viktor Schlatter Kurt Rohr Felix HoffmannSiehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in WindischWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Reformierte Kirche Windisch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Barbara Tobler Die Kirche Windisch In Reformierte Kirchen im Aargau Reformierte Kirche Aargau abgerufen am 8 Marz 2023 Reformierte Kirche Windisch im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten F Staehlin Die Schweiz in der Romischen Zeit Auflage 3 Basel 1948 S 589 wie sie unter anderem noch im Buch Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band 2 von 1953 vertreten wirdReformierte Kirchen im Kanton Aargau Aarau Aarburg Ammerswil Auenstein Baden Bad Zurzach Beinwil am See Bergdietikon Birmenstorf Birr Birrwil Bozen Bremgarten Brittnau Brugg Brunegg Buchs Densburen Egliswil Ehrendingen Erlinsbach Fislisbach Frick Gebenstorf Gontenschwil Granichen Hausen Hendschiken Holderbank Hunzenschwil Kirchberg Kirchbozberg Kirchleerau Klingnau Koblenz Kolliken Unterkulm Laufenburg Lenzburg Leutwil Mandach Meisterschwanden Mellingen Menziken Mohlin Monthal Moriken Muhen Murgenthal Muri Niederlenz Niederrohrdorf Oberentfelden Obersiggenthal Oftringen Othmarsingen Rein Reinach Reitnau Remigen Rheinfelden Rohr Rothrist Rued Rupperswil Safenwil Schafisheim Schinznach Dorf Schoftland Seengen Seon Dorfkirche Spreitenbach Kreuzkirche Hasel Spreitenbach Staufberg Stein Strengelbach Suhr Tegerfelden Teufenthal Thalheim Turgi Uerkheim Umiken Unterentfelden Untersiggenthal Veltheim Villigen Villmergen Vordemwald Wettingen Widen Windisch Wohlen Wurenlos Zofingen 47 482053 8 224879 Koordinaten 47 28 55 4 N 8 13 29 6 O CH1903 659262 259328 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reformierte Kirche Windisch amp oldid 231624830