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Bas Vully war bis am 31 Dezember 2015 eine politische Gemeinde im Seebezirk frz District du Lac des Kantons Freiburg in der Schweiz Bis 1977 hiess die Gemeinde offiziell Vully le Bas Die in der Region verwendeten deutschen Namen der Gemeinde sind Niederwistenlach und Unterwistenlach Am 1 Januar 2016 fusionierten Bas Vully und Haut Vully zur neuen Gemeinde Mont Vully Bas VullyWappen von Bas VullyStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Freiburg Freiburg FR Bezirk SeewGemeinde Mont Vullyi2Postleitzahl 1786 Sugiez1788 Praz Vully fruhere BFS Nr 2280Koordinaten 575178 201259 46 961942 7 112507 433 Koordinaten 46 57 43 N 7 6 45 O CH1903 575178 201259Hohe 433 m u M Flache 9 95 km Einwohner 2098 31 Dezember 2014 Einwohnerdichte 211 Einw pro km Website mont vully chPraz Vully mit dem Murtensee Praz Vully mit dem MurtenseeKarteBas Vully Schweiz wwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 3 1 Tourismus 3 2 Verkehr 4 Geschichte 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBas Vully mit dem Zentrum Sugiez liegt auf 433 m u M 3 5 km nordlich des Bezirkshauptortes Murten Luftlinie Das Dorf erstreckt sich am Nordufer des Murtensees nahe dem Ausfluss des Broyekanals am Sudostfuss des Mont Vully im nordlichen Freiburger Mittelland Die Flache des 10 km grossen ehemaligen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des nordlichen Freiburger Mittellandes im Dreiseenland Das Gebiet besitzt eine rund 2 km lange Seeuferlinie am Murtensee zwischen Motier im Westen und dem Ausfluss des Broyekanals im Osten Vom Seeufer erstreckt sich der Gemeindeboden nordwarts uber einen rund 300 m breiten flachen Uferrandstreifen auf den Mont Vully auf dessen Gipfel mit 653 m u M der hochste Punkt von Bas Vully erreicht wird Dieser aus Molasse bestehende Berg besitzt im Kammbereich ein Plateau das sich allmahlich gegen Suden absenkt bevor es mit einem Steilhang gegen den Murtensee hin abfallt Durch die Erosionskraft zweier Bache wurde das Plateau im Lauf der Jahrmillionen untergliedert und die Talsysteme von Vau de Praz und Vau de Nant geschaffen Die Nordseite des Mont Vully fallt steil mit dem bewaldeten Hang La Roseire zur Ebene des Grossen Mooses ab Der nordliche Gemeindeteil umfasst die auf 432 m u M gelegene landwirtschaftlich intensiv genutzte Ebene des Grossen Mooses die vom Broyekanal durchflossen wird Nach Osten reicht die Gemeindeflache entlang des Grand Canal und Biberekanals bis nach Bellechasse wahrend die Nordgrenze entlang des Waldrandes des sogenannten Staatswaldes verlauft Von der ehemaligen Gemeindeflache entfielen 1997 12 auf Siedlungen 12 auf Wald und Geholze 73 auf Landwirtschaft und rund 3 war unproduktives Land Bas Vully bestand aus den am 25 Januar 1850 fusionierten Gemeinden Sugiez 433 m u M am Ostfuss des Mont Vully und beidseits des Broyekanals Nant bestehend aus Nant Dessous 433 m u M und Nant Dessus 437 m u M beide zwischen dem Murtensee und dem Fuss des Mont Vully am Ausgang des Talsystems des Vau de Nant gelegen Praz Vully 434 m u M in der Ebene zwischen dem Murtensee und dem Mont Vully am Ausgang des Talsystems des Vau de Prazsowie aus dem im Verlauf des 19 Jahrhunderts abgegangenen Dorf Chaumont Diese drei ehemals eigenstandigen Gemeinden sind heute zu einem langen Strassendorf zusammengewachsen Im Weiteren gehoren auch Bellechasse 432 m u M im Grossen Moos am Biberekanal und einige Einzelhofe zu Bas Vully Nachbargemeinden von Bas Vully sind Haut Vully Galmiz und eine Exklave von Murten im Kanton Freiburg sowie Ins und Muntschemier im Kanton Bern Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung der Gemeinde Bas Vully 1 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Mit 2098 Einwohnern Stand 31 Dezember 2014 gehorte Bas Vully zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Freiburg Von den Bewohnern waren 58 6 franzosischsprachig 30 4 deutschsprachig und 3 2 sprachen Portugiesisch Stand 2000 In den letzten Jahren hat sich der Anteil der deutschsprechenden Bevolkerung laufend vergrossert 1990 erst 23 deutschsprachig Nach einem Hochststand 1940 nahm die Bevolkerung bis 1980 durch starke Abwanderung um fast 40 ab Seither wurde wieder ein deutliches Bevolkerungswachstum verzeichnet Wirtschaft BearbeitenBas Vully war bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepragtes Dorf Noch heute haben der Ackerbau der Gemuseanbau und der Obstbau einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevolkerung Am unteren Sudhang des Mont Vully und in den beiden Erosionstalchen befindet sich dank der optimalen Exposition zur Sonne ein zusammenhangendes Weinbaugebiet vor allem Chasselas Trauben Einige Bewohner leben auch von der Fischerei Weitere Arbeitsplatze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden In den Dorfern gibt es Gartnereien Schreinereien Schlossereien und Weinhandlungen Ein grosseres Gewerbe und Industriegebiet ist seit den 1980er Jahren ostlich des Broyekanals entstanden Hier haben sich Betriebe der Nahrungsmittelverarbeitung des Transport und Baugewerbes sowie der Elektrobranche niedergelassen In Bellechasse befindet sich die kantonale Strafanstalt von Freiburg In den letzten Jahrzehnten hat sich Bas Vully dank seiner attraktiven Lage auch zu einer Wohngemeinde entwickelt Viele Erwerbstatige sind deshalb Wegpendler die teilweise in der naheren Umgebung Murten Kerzers wegen der guten Verkehrsanbindung aber auch in Neuenburg und in der Agglomeration Bern arbeiten Tourismus Bearbeiten Bas Vully profitiert auch vom Fremdenverkehr dank der milden und schonen Lage sowie der Moglichkeit von Wassersport auf dem Murtensee Sugiez verfugt uber einen grossen Campingplatz am Ausfluss der Broye aus dem See Einige weitere Ferienhauser befinden sich entlang dem Seeufer Verkehr Bearbeiten Die ehemalige Gemeinde ist verkehrsmassig recht gut erschlossen Sie liegt an einer Verbindungsstrasse von Salavaux entlang des nordlichen Ufers des Murtensees nach Sugiez Ostlich des Broyekanals verlauft die Hauptstrasse von Bern nach Neuenburg Der nachste Anschluss an die Autobahn A1 Bern Lausanne befindet sich rund 5 km vom Ortskern entfernt Am 1 Mai 1903 wurde die Eisenbahnlinie von Murten nach Ins mit einem Bahnhof in Sugiez eroffnet Durch einen Postautokurs der von Sugiez nach Lugnorre verkehrt sind die Dorfer Sugiez Nant und Praz an das Netz des offentlichen Verkehrs angebunden dies aber nur Montag bis Freitag Durch die Personenschifffahrt auf dem Murtensee besitzen Praz und Sugiez Verbindung mit den anderen Seeanstossergemeinden uber den Broyekanal gibt es auch eine direkte Verbindung mit dem Neuenburgersee Geschichte Bearbeiten nbsp Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1954Das Gemeindegebiet von Bas Vully war schon sehr fruh besiedelt was durch den Fund von Uberresten eines keltischen Oppidums auf dem Mont Vully bestatigt wird Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahr 968 unter dem Namen Wisliacense Spater erschienen die Bezeichnungen Vuisliacense 985 Williex 1192 Willie 1228 Villiaco Wistillacho 1266 Williey 1330 Vuillie 1334 Wuilliacum und Vuilliez 1453 Der Name Vully geht auf einen galloromischen Siedler namens Vistilius zuruck Bas Vully trug bis 1831 den Namen Commune generale des quatre villages de La Riviere Neben Sugiez Praz und Nant bestand damals auch das Dorfchen Chaumont deutsch Zoumet das 1859 nach einem Erdrutsch aufgegeben wurde Die Dorfer Praz Nant Sugiez und Chaumont am Nordufer des Murtensees wurden vom Lehnsherr Murten auch als La Riviere bezeichnet In drei Dokumenten von 1443 findet sich auch die Schreibweise Ripperia Damit war eher eine Verwaltungseinheit als eine Gemeinde im heutigen Sinn gemeint 2 Seit 1375 gehorten die Dorfer der Gemeinde Bas Vully zur Herrschaft Murten Ab 1484 unterstanden sie der von den Standen Bern und Freiburg gemeinsam verwalteten Landvogtei Murten Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime 1798 kamen die Dorfer an den Kanton Freiburg und gehorten wahrend der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Murten bevor sie 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Seebezirk eingegliedert wurden Der endgultige Zusammenschluss von Sugiez Nant und Praz die bis 1798 eigene Dorfverwaltungen besassen nachher aber gewisse Aufgaben gemeinsam erledigten erfolgte am 25 Januar 1850 Die Gemeinde besitzt keine eigene Kirche sie gehort seit 1530 zur reformierten Pfarrei Motier Wahrend des Ersten Weltkrieges wurden im Sandstein des Mont Vully einige Befestigungsanlagen erstellt 2003 stand eine Fusion der Gemeinden Bas Vully und Haut Vully zur Debatte die allerdings an der Ablehnung der Stimmberechtigten von Bas Vully knapp 50 Stimmen scheiterte Am 1 Januar 2016 fusionierten die beiden Gemeinden Bas Vully und Haut Vully zur neuen Gemeinde Mont Vully 3 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Mont Vully Sowohl Sugiez als auch Nant und Praz weisen charakteristische Wein und Ackerbauernhauser aus dem 17 bis 19 Jahrhundert auf Besonders erwahnenswert ist eine Hausergruppe in Praz mit dem Haus Chervet 16 Jahrhundert und dem Haus Burnier 18 Jahrhundert mit einem Portal das auf 1573 datiert ist Auf einem Bergvorsprung uber dem Vau de Nant sind die Grundmauern der Tour des Sarrasins eines Befestigungsturms aus dem 12 oder 13 Jahrhundert sichtbar Entlang der Rebhange rund 50 m uber dem Seespiegel des Murtensees fuhrt ein Weinbaulehrpfad Sentier viticole du Vully mit schoner Aussicht auf die Winzerdorfer von Bas Vully und bei klarem Wetter bis zu den Alpen Der bekannte Kunstler und Eisenplastiker Bernhard Luginbuhl hat im Hotel de la Gare in Sugiez einige seiner bedeutendsten und grossten Kunstwerke ausgestellt Zudem wurde die Bar des artistes im selben Hotel von ihm gestaltet und war bei den Einwohnern ein beliebter Treffpunkt Die Bar stellte 2013 den Betrieb ein Literatur BearbeitenHermann Schopfer Les monuments d art et d histoire du Canton de Fribourg Tome IV Le District du lac I Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1989 Kunstdenkmaler der Schweiz Band 81 ISBN 3 909158 21 8 S 359 412 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bas Vully Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Bas Vully franzosisch Marianne Rolle Bas Vully In Historisches Lexikon der Schweiz Marianne Rolle Chaumont In Historisches Lexikon der Schweiz Marianne Rolle Nant In Historisches Lexikon der Schweiz Luftaufnahmen von Sugiez Luftaufnahme von Nant Luftaufnahmen von Praz Vully Bar des Artistes SugiezEinzelnachweise Bearbeiten Daten der Eidgenossischen Volkszahlungen ab 1850 nach Gemeinden Auf der Webseite des Bundesamts fur Statistik BFS 21 Dezember 2021 Hermann Schopfer Les Monuments d Art et d Histoire du Canton de Fribourg Tome IV Le Distric du Lac I Band 81 der Reihe Kunstdenkmaler der Schweiz Edition Wiese SA Bale 1989 ISBN 3 909158 21 8 Seite 359 Gemeindemitteilung Nummer 1 von Mont Vully PDFPolitische Gemeinden im Seebezirk Freiburg Courtepin Cressier Fraschels Greng Gurmels Gurwolf Kerzers Kleinbosingen Meyriez Misery Courtion Mont Vully Muntelier Murten Ried bei Kerzers UlmizEhemalige Gemeinden Agriswil Altavilla Barbereche Bas Vully Buchslen Burg Chandossel Cordast Cormerod Corsalettes Courlevon Cournillens Courtaman Courtion Coussiberle Galmiz Gempenach Grossgurmels Grossguschelmuth Guschelmuth Haut Vully Jeuss Kleingurmels Kleinguschelmuth Liebistorf Lurtigen Misery Monterschu Salvenach Villarepos Wallenbuch WallenriedKanton Freiburg Bezirke des Kantons Freiburg Gemeinden des Kantons Freiburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bas Vully amp oldid 234095426