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Fernand Camille Petitpierre 1879 in Murten Kanton Freiburg Schweiz 1972 auch Petit Pierre war ein Schweizer Padagoge und Autor der neben seinem eigenen Namen auch mit den Pseudonymen F P Pierre und Rene Lermite publizierte Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Schule und Studium 3 Berufliche Entwicklung 4 Veroffentlichungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr war Sohn eines Schweizer Industriellen und dessen Ehefrau der Tochter einer alten Basler Gelehrtenfamilie Sein Neffe war der Architekt Hugo Petitpierre 1877 1967 1 2 der mit der Malerin Zeichnerin und Grafikerin Petra Petitpierre 1905 1959 geborene Frieda Kessinger verheiratet war Schule und Studium BearbeitenNach dem Besuch des Gymnasiums in Burgdorf bei Bern das er mit der Maturitatsprufung abschloss entschied er sich fur ein Studium um Lehrer zu werden Dieses absolvierte er an den Universitaten Neuchatel Genf und Bern Im Jahr 1914 promovierte er an der Universitat Zurich uber den deutschen Schriftsteller Gelehrten und Bibliothekar Wilhelm Heinse zum Thema Heinse in den Jugendschriften der Jungdeutschen 3 4 Berufliche Entwicklung BearbeitenSeine erste Anstellung als Lehrer bot ihm die Privatschule Athenaeum in Zurich Danach war Petitpierre kurzzeitig Hauslehrer auf dem grossen Gut Leo Tolstois in Jasnaja Poljana russisch Yasnaya Polyana dt Helle Lichtung sudlich von Moskau das zu dieser Zeit bereits von dessen Sohnen Nikolai Sergej Dmitrij und Leo betrieben wurde Zeitweise unterrichtete er auch in Sankt Petersburg Anschliessend kehrte er in die heimatliche Schweiz zuruck und unterrichtete an der Pestalozzischule in Zurich bevor er nach Deutschland umsiedelte um als Dozent fur franzosische Sprache und Literatur in Dusseldorf zu wirken 5 Von September 1915 bis Ende Marz 1922 und von 1926 bis 1931 arbeitete er als Franzosisch Lehrer in der reformpadagogischen Freien Schulgemeinde Wickersdorf bei Saalfeld im Thuringer Wald wo er 1929 30 als kommissarischer Schulleiter fungierte Dieses Landerziehungsheim musste er 1922 unfreiwillig verlassen 5 In einem Schreiben an Gustav Wyneken machte er seine Kollegen Rudolf Aeschlimann Martin Luserke und Paul Reiner dafur verantwortlich von ihm als Triumvirat bezeichnet 6 7 Diese hatten ein Interesse daran Kollegen wie Petitpierre die Vertraute und Anhanger von Wyneken waren aus dem Internat zu entfernen Gustav Wyneken Carl Maria Weber Otto Peltzer Petitpierre und weitere vertraten den so bezeichneten padagogischen Eros 8 und betrachteten die dorische Knabenliebe als hochstes Gut und Vollendung ihres Lehrerberufs nicht nur theoretisch sondern ganz praktisch 9 Wegen padosexueller Vorkommnisse hatte Wyneken die Schule 1920 verlassen mussen Zuvor war er wahrend des so bezeichneten Eros Prozesses zu einem Jahr Gefangnis verurteilt worden 7 Petitpierre wiederum wurde von dem Schuler Kalistros Thielicke 1905 1944 beschuldigt ihm trotz seiner Gegenwehr auf gewaltsame Weise zu nahe gekommen zu sein 10 Petitpierre war ein ergebener Anhanger Wynekens stand mit diesem in regelmassigem Kontakt und blieb ihm zeitlebens tief verbunden 5 1931 arbeitete Petitpierre zunachst an einer Presse wie man seinerzeit Privatschulen bezeichnete die sich auf die Vorbereitung alterer Schuler fur die Maturitatsprufung spezialisiert hatten und diese auch abnahmen Danach war er bis 1935 an einer stadtischen hoheren Schule beschaftigt die er freiwillig verliess weil ich die Monotonie dieses unvermeidlich Kasernenmassige bei aller gutgemeinten Verschonerung nicht mehr aushalten konnte Seit den spaten 1930er Jahren bis 1962 war er Sprachlehrer an der Zuricher Privatschule Juventus danach ebenda noch einige Jahre mit Lehrauftrag um altere Schuler auf die Maturitatsprufungen vorzubereiten 7 Unter dem Pseudonym Rene Lermite veroffentlichte Petitpierre in den 1930er und 1940er Jahren mehrere homoerotisch eingefarbte Gedichtbande und Novellen 7 Er betrachtete sich selbst jedoch als poete maudit als verfemten Dichter der weder Gegenwart noch Zukunft habe 11 Sein Nachlass befindet sich in der Niedersachsischen Staats und Universitatsbibliothek in Gottingen besteht jedoch lediglich aus einigen Manuskripten 12 Veroffentlichungen BearbeitenHeinse in den Jugendschriften der Jungdeutschen Gebruder Leemann amp Co Zurich 1915 OCLC 457579572 Die Schule von morgen Verlag der Zelle Zurich Zollikerberg 1925 OCLC 883186963 Der Arbeiter und die Schule Worte an die Arbeiter E Graubner Leipzig 1927 und Verlag der Zelle Zurich Zollikerberg 1927 OCLC 72179307 Vom Geist der neuen Schule Worte an die Lehrer Verlag der Zelle Zurich Zollikerberg 1927 OCLC 883178738 Der Bau Ein Fernbild von ubermorgen Plan fur eine Schulkolonie Verlag der Zelle Zurich Zollikerberg 1931 OCLC 719166611 mit August Huppy Lehrbuch der franzosischen Sprache fur das Gastwirtschaftsgewerbe Cours Pratique de Langue Francaise Im Auftrage des Schweizerischen Wirtevereins verfasst Verlag des Schweizerischen Wirtevereins Zurich 1934 OCLC 72012310 als Rene Lermite Pseudonym Die blaue Strasse Ein Traumspiel Verlag der Zelle Zurich Zollikerberg 1937 OCLC 723654303 ders Die dunkle Wanderung Ein Weg in Gedichten Verlag der Zelle Zurich Zollikerberg 1940 OCLC 250584542 ders Hymnen der dunklen Wanderung Wegweiserverlag Zurich 1945 OCLC 603146798 ders Worte an die Schar Wegweiserverlag Zurich 1948 OCLC 18404690Weblinks BearbeitenPetitpierre Fernand In Schweizerische Nationalbibliothek Helveticat auf helveticat ch Lermite Rene In Schweizerische Nationalbibliothek Helveticat auf helveticat chEinzelnachweise Bearbeiten Maxi Sickert Petra Petitpierre Auf der Suche nach dem inneren Bild In Zellermayer Galerie Berlin auf zellermayer de Nekrologe Hugo Petitpierre In Schweizerische Bauzeitung 85 Jg Heft 41 12 Oktober 1967 S 755 Leonhard Herrmann Klassiker jenseits der Klassik Wilhelm Heinses Wilhelm Heinses Ardinghello Individualitatskonzeption und Rezeptionsgeschichte Walter de Gruyter Berlin 2010 ISBN 978 3 1102 3096 3 S 287 288 Petitpierre Fernand Heinse in den Jugendschriften der Jungdeutschen In Worldcat auf worldcat org a b c Peter Dudek Der Odipus vom Kurfurstendamm Ein Wickersdorfer Schuler und sein Muttermord 1930 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2015 ISBN 978 3 7815 2026 4 S 57 64 Brief von Fernand Petitpierre an Gustav Wyneken vom 5 September 1923 In Archiv der deutschen Jugendbewegung Nachlass Wyneken Nr 769 a b c d Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1864 Eine Biographie Julius Klinkhardt 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 328 331 R L Ein padagogisches Revolutionsmanifest In Neue Wege Beitrage zu Religion und Sozialismus Heft 6 1926 S 270 271 Gustav Wyneken Eros Adolf Saal Verlag Lauenburg Elbe 1921 OCLC 578450089 Peter Dudek Der Odipus vom Kurfurstendamm Ein Wickersdorfer Schuler und sein Muttermord 1930 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2015 ISBN 978 3 7815 2026 4 S 56 Brief von Fernand Petitpierre an Gustav Wyneken vom 29 Juni 1947 In Archiv der deutschen Jugendbewegung Nachlass Wyneken Nr 769 Nachlass Rene Lermite d i Fernand Camille Petit Pierre In Niedersachsische Staats und Universitatsbibliothek Gottingen auf kalliope staatsbibliothek berlin deNormdaten Person GND 1197848525 lobid OGND AKS VIAF 40434520 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 24 Mai 2020 GND Namenseintrag 128662387 AKS PersonendatenNAME Petitpierre FernandALTERNATIVNAMEN Petitpierre Fernand Camille vollstandiger Name Petit Pierre Fernand Lermite Rene Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Schweizer Padagoge und AutorGEBURTSDATUM 1879GEBURTSORT Murten Kanton Freiburg SchweizSTERBEDATUM 1972 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fernand Petitpierre amp oldid 236178455