www.wikidata.de-de.nina.az
Der Hirschengraben war ein Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung der Stadt Zurich Der Name stammt von den Hirschen die von 1533 bis 1784 im Graben untergebracht waren Mittlerer HirschengrabenSeilergrabenSeiler und Hirschengraben um 17501744 Brand eines Hirschhauschens beim Wolfsturm Blick nach Sudwesten links der Flammen das Haus zum Lindengarten links das heutige Haus des Kammertheaters Stok Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 2 1 Rechberg und Kronentor 2 2 Schulhaus Hirschengraben 2 3 Haus Lindengarten 2 4 Haus zum Kiel 2 5 Casino 2 6 Archiv fur Zeitgeschichte 3 Anwohner 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer heutige Hirschengraben fruher Stadtgraben oder auch Hirzengraben genannt bestand ursprunglich aus einem langs der alten Stadtmauer verlaufenden Graben der den ostlichen Teil der Stadt umgab Er begann beim Niederdorftor beim Anfang der Niederdorfstrasse beim heutigen Central und verlief in einem grossen Bogen zum Oberdorftor Kreuzung Torgasse Oberdorfstrasse Sein Verlauf ist auf dem Murerplan von 1576 gut erkennbar Der Name Hirschengraben wird erst seit der Mitte des 16 Jahrhunderts verwendet Fruher wurde der Graben nach den Turmen und angrenzenden Gassen benannt burggraben zu des Schettelis turm oder burggraben ze Niumargte Erwahnt wird der Stadtgraben erstmals 1335 im Zusammenhang mit einer Erweiterung des Marktplatzes Um 1450 durften Schutt und Kehricht abgelagert werden 1527 wurde der Viehtrieb in die Stadtgraben eingeschrankt und schon 1529 erscheint in den Rechnungsbuchern ein Posten uber das Jagen von Wild im Stadtgraben Ein Hirschhuter futterte die Tiere und sauberte den Graben Der Tiergarten im Stadtgraben entwickelte sich zu einer Besucherattraktion Am 13 September 1744 wurde das Hirschenhauschen beim Wolfsturm wahrend des Morgengottesdienstes vom jugendlichen Beat Froschauer in Brand gesteckt Zu Strafe wurde der Jugendliche enthauptet 1 das Hauschen wieder aufgebaut 1774 wurden die Tiere abgeschafft es bestanden Plane das Areal des Grabens in eine Fahrstrasse umzuwandeln 1780 wurde der innere und untere Teil des Grabens vom Niederdorf bis zum Neumarkttor eingeebnet und den Seilern abgetreten daher der heutige Name Seilergraben Der aussere und hoher gelegene Teil des unteren Grabens heisst heute noch Hirschengraben Er wurde 1790 zu einer breiten Fahrstrasse und Allee fur Fussganger ausgebaut Zwischen 1796 und 1878 wurden dort Jahrmarkte abgehalten Zwischen 1784 und 1790 wurden die Arbeiten beim mittleren Abschnitt weitergefuhrt Im Winter 1784 85 wurden die Ringmauer und der Wolfs oder Schratteliturm abgetragen und deren Material zum Auffullen des Grabens verwendet Der Abschnitt zwischen dem Kronentor beim Neumarkt und dem Lindentor beim Eingang zur Kirchgasse wurde 1784 zu einer Promenade umgebaut und mit Baumen bepflanzt Der Stadtmauer entlang wurden im Jahr 1790 Schuppen und Magazine errichtet nbsp Blick uber die Florhofgasse zum oberen HirschengrabenDer oberste Teil des Hirschengrabens war der Abschnitt zwischen dem Brunnen unterhalb der Kirchgasse und der Einmundung in die heutige Ramistrasse Damit der tief eingeschnittene Graben ab 1784 als Fahrstrasse dienen konnte wurden Stutzmauern an den Seiten errichtet Ab 1955 musste die Hauserzeile in diesem Abschnitt nach und nach der Erweiterung des Kunsthauses weichen Am langsten blieb das Landolthaus stehen An der Stelle des Fussweges entstand die Ein Ausfahrtsrampe des Parkhauses Hohe Promenade nbsp Ostliche Stadthalfte auf dem Murerplan von 1576 nbsp Sudlicher Hirschengraben um 1930 Rechts das Landolthaus nbsp gleiche Stelle 2009Gebaude BearbeitenRechberg und Kronentor Bearbeiten Wohl das auffallendste Gebaude am Hirschengraben ist das Haus Rechberg das ehemalige Haus zur Krone Der Bau wurde 1759 von David Morf anstelle eines Wirtshauses gleichen Namens begonnen und 1770 von Conrad Bluntschli fertig gestellt Die lange Bauzeit erklart sich durch die Gewohnheit damals nur im Sommer zu bauen Zwischen 1798 und 1800 diente das Haus als Quartier fur die Befehlshaber fremder Heere anschliessend war es bis 1830 Mittelpunkt des diplomatischen Lebens Die neuen Eigentumer Adolf Friedrich und Carl Gustav von Schulthess Rechberg gaben dem Gebaude 1839 den Namen Rechberg den es heute noch tragt 1899 wurde das Gebaude vom Kanton Zurich ubernommen Nach 1937 war ein Institut der Universitat Zurich darin untergebracht Seit der umfassenden Instandsetzung 2012 2014 dient das Gebaude fur offizielle Empfange des Regierungsrates und als Sitz der Parlamentsdienste des Kantonsrates 2 Das Neumarkt oder Kronentor gegenuber dem Rechberghaus wurde 1257 erstmals erwahnt Es bildete den Durchgang Richtung Winterthur Benannt war das Tor nach dem Wirtshaus zur Krone das fruher gegenuber anstelle des Rechberghauses stand 1589 wurde das Tor als zusatzlicher Schutz mit einer Fallbrucke versehen Der mittelalterliche Turm ist von dem 1629 errichteten Vorwerk umgeben einer behelfsmassigen Verstarkung der mittelalterlichen Stadtbefestigung An den Turm angebaut war alte Haus zum Kronentor das zusammen mit Turm und Vorwerk 1827 28 abgebrochen wurde und dem heutigen Haus zum Kronentor Platz machte nbsp Rechberg 1883 nbsp Rechberg 2009 nbsp Neumarkttor 1827 Aquarell von Wilhelm Scheuchzer nbsp Gleiche Stelle 2009 Rechts das Haus zum KronentorSchulhaus Hirschengraben Bearbeiten 1890 hatte die Stadt Zurich zu einem Preis von 52 Franken pro Quadratmeter fast 6000 Quadratmeter Reb und Gartenland vom benachbarten Stockergut oberhalb des Hirschengrabens erworben um dort ein Madchenschulhaus zu errichten Den Zuschlag bekam der in London lebende Zurcher Architekt Alexander Koch 3 Das Schulhaus wurde 1893 1894 erbaut Heute werden darin Kinder und Jugendliche vom 1 bis zum 9 Schuljahr unterrichtet 4 nbsp Schulhaus Hirschengraben 1893 nbsp Beginn des unteren HirschengrabensHaus Lindengarten Bearbeiten Das Haus Lindengarten am Hirschengraben 18 ist neben dem benachbarten Haus zum Kiel eines der wenigen Hauser das auf dieser Seite des oberen Hirschengrabens stehen geblieben ist Im 18 Jahrhundert wurde es von David Herrliberger dargestellt Das Gebaude dient seit 1940 als Geschaftsstelle der Kulturstiftung Pro Helvetia und wurde 2019 umfassend saniert 5 nbsp Haus zum Lindengarten auf einer Darstellung von David Herrliberger Blick nach Osten in die Florhofgasse nbsp Haus zum Lindengarten 2009Haus zum Kiel Bearbeiten Das Haus zum Kiel am Hirschengraben 20 entstand im ersten Viertel des 18 Jahrhunderts In den letzten Jahrzehnten wurde es von Johannes Burkli bewohnt der vom Bildhauer Valentin Sonnenschein einen Musiksalon einrichten liess und dort zahlreiche literarische und musikalische Anlasse durchfuhrte Seine Witwe heiratete den Theologen und Literaten Jakob Heinrich Henry Meister 1744 1826 der im Haus zum Kiel seine letzten Lebensjahre verbrachte Heute sind im Haus vor allem Buroraumlichkeiten und Ateliers untergebracht 6 Eine Sanierung ist fur Juni 2021 geplant nbsp Haus zum Kiel nbsp Darstellung von David HerrlibergerCasino Bearbeiten 1806 erwarb die Assemblee Gesellschaft am oberen Hirschengraben vom Staat einen Gebaudeteil des ehemaligen Barfusserklosters den Trottkeller nordostlich des alten Kreuzganges Nach Planen von Hans Caspar Escher wurde fur 40 000 Franken ein Neubau in streng klassizistischem Stil errichtet der als eines der schonsten Gebaude der Stadt galt 1874 kaufte der Staat das Casino zuruck und baute es zum Obergericht um nbsp Das Casino am Hirschengraben Zeichnung von Franz Schmid 1839Archiv fur Zeitgeschichte Bearbeiten nbsp Hirschgraben 62 Archiv fur Zeitgeschichte der ETHAnwohner BearbeitenAm Haus Hirschengraben 56 steht das Geburtshaus von Alfred Escher Das Geburtshaus von Johann Heinrich Pestalozzi am Hirschengraben 8 steht heute nicht mehr es fiel einer Erweiterung des Kunsthauses zum Opfer Von 1855 bis 1868 wohnte die Schriftstellerin Johanna Spyri zuerst drei Jahre am Hirschengraben 10 nachher bis 1868 am Hirschengraben 6 7 Literatur BearbeitenKunstdenkmaler des Kantons Zurich Die Stadt Zurich Christine Barraud Wiener Peter Jezler Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Die Stadt Zurich Band I Stadt vor der Mauer mittelalterliche Befestigung und Limmatraum Wiese Verlag Basel 1999 S 98 101 Hirschengraben und 105 f Neumarktturm und Neumarkt oder Kronentor Regine Abegg Christine Barraud Wiener Karl Grunder Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Die Stadt Zurich Band III 1 Altstadt rechts der Limmat Sakralbauten Wiese Verlag Basel 2007 S 192 227 Das Barfusserkloster inkl Casino Karl Grunder Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Die Stadt Zurich Band IV Die Schanzen und die barocken Vorstadte Wiese Verlag Basel 2005 S 223 246 Rechberg 272 276 Lindengarten 276 282 Lindengarten Regula Crottet Karl Grunder Verena Rothenbuhler Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Die Stadt Zurich Band VI Die Grossstadt Zurich 1860 1940 Wiese Verlag Basel 2016 S 175 179 Schulhaus Hirschengraben Thomas Germann Zurich im Zeitraffer Band II Von 1621 bis zur ersten Stadtvereinigung 1893 Werd Verlag Zurich 2000 S 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hirschengraben Zurich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto Schulhaus Hirschengraben Gang dur ZuriEinzelnachweise Bearbeiten Chronik der Feuerwehr von Zurich auf berufsfeuerwehr ch Kanton Zurich Baudirektion Hochbauamt Haus zum Rechberg Instanzsetzung und Umnutzung Einweihung 29 Marz 2014 Boris Schibler Schulhausbauten PDF Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe 26 Februar 2010 S 25 abgerufen am 19 September 2014 Dies zeigt sich deutlich beim Schulhaus Hirschengraben in Zurich 1891 1893 vom Semper Schuler Alexander Koch 1848 1911 errichtet Schulhaus 1 2 Vorlage Toter Link www looren langmatt ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Pro Helvetia zeigt sanierten Hauptsitz Zuriberg 27 November 2019 Raumborse ZH Info Haus zum Kiel In Raumborse ZH Abgerufen am 15 September 2020 Regine Schindler Johanna Spyri Spurensuche Pendo Verlag Zurich 1997 47 374722222222 8 5458333333333 Koordinaten 47 22 29 N 8 32 45 O CH1903 683620 247688 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschengraben Zurich amp oldid 239284534