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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ferch Begriffsklarung aufgefuhrt Das Dorf Ferch wenige Kilometer sudwestlich der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam gelegen ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwielowsee im Landkreis Potsdam Mittelmark FerchGemeinde SchwielowseeWappen von FerchKoordinaten 52 19 N 12 56 O 52 310833333333 12 929722222222 50 Koordinaten 52 18 39 N 12 55 47 OHohe 50 m u NHNFlache 35 99 km Einwohner 1897 31 Dez 2021 1 Bevolkerungsdichte 53 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2002Postleitzahlen 14548 14542 14554Vorwahlen 033209 033205 03327Ferch Brandenburg Lage von Ferch in Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Geologie 1 3 Vegetation 1 4 Kulturlandschaft 2 Geschichte 2 1 Ersterwahnung und Besitzverhaltnisse 2 2 Mittelalterliche Siedlung und Wustung 2 3 Neuzeit 2 4 20 Jahrhundert 3 Geschichte der Ortsteile 3 1 Kammerode 3 2 Resau 3 3 Kemnitzer Heide 4 Infrastruktur 5 Ortsgliederung 6 Religion 7 Verwaltung 8 Sehenswurdigkeiten 8 1 Fercher Fischerkirche 8 2 Fercher Uferpromenade 8 3 Aussichtsturm auf dem Wietkiekenberg Ferch 8 4 Sonstige Sehenswurdigkeiten und Kulturdenkmale 9 Wirtschaft und Infrastruktur 9 1 Tourismus 9 2 Restaurants und Hotels 9 3 Verkehr 9 4 Vereine 10 Literatur 11 Sekundarliteratur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten nbsp Schwielowsee bei FerchFerch liegt am Sudende des Schwielowsees am Rand der Zauche einer hugeligen waldreichen Moranenlandschaft Die hochste Erhebung Ferchs und gleichzeitig der Zauche bildet mit 124 7 m u NHN 2 der Wietkiekenberg Geologie Bearbeiten Das am Sudufer des Schwielowsees liegende Gebiet erhielt wahrend des Brandenburger Stadiums der maximalen Ausdehnung des Inlandeises der letzten Eiszeit vor 20 000 Jahren seine Oberflachenstruktur Aufgrund der Vollstandigkeit samtlicher zu jener Zeit entstandener geomorphologischer Formentypen auf engstem Raum gehort es zu den elf unter Geotopschutz stehenden hervorhebenswerten Glaziallandschaften Brandenburgs So finden sich im Raum Ferch alle typischen landschaftlichen Elemente der flachwelligen Grundmoranenplatten Glindower Hochflache der hugeligen Endmoranen Kames Fercher Berge spatglazial aufgewehte Dunenpartien Kaniner Tal und schwach geneigte Sander und Talsandflachen Beelitzer Sander und Talsandterrassen des Kaniner Tals die von Rinnen und Talern unterbrochen werden Durch die ausschurfende Wirkung des Eises wurde die sudlich anschliessende Fercher Rinne mit den umgrenzenden Steilrandern ausgebildet Der Schwielowsee selbst verdankt als glaziales Zungenbecken seine Entstehung diesem maximalen Eisvorstoss der Brandenburger Eisrandlage Der Wietkiekenberg 1 5 km sudostlich von Ferch ist eine gebietstypische Stauchmorane und mit 125 m die hochste Erhebung Mittelbrandenburgs Von den Bodentypen nehmen Braunerden aus eiszeitlichen Schmelzwassersanden auf dem Beelitzer Sander und in den Fercher Bergen die grosste Flache ein Sandrohboden und Braunerden aus Dunen und Talsanden sind im Kaniner Tal weit verbreitet Fahlerden und Parabraunerden aus Sanden uber Geschiebelehm bzw Geschiebemergel beschranken sich auf die Glindower Platte und ihre Rander Die gering verbreiteten Nassboden kommen auf Flusssanden am Schwielowseeufer vor auf Torfen im Bereich der Kessel und Rinnenmoore Das Muhlenfliess ein in der Fercher Rinne verlaufender Bach naturlichen Ursprungs erinnert an die einstmals betriebene Wassermuhle an der Strasse Muhlengrund Die zahlreichen feuchten Senken und Moore in den hugeligen Partien des Gebietes wichtige erdgeschichtliche Archive zur Rekonstruktion der Landschafts und Vegetationsgeschichte sind seit den 1970er Jahren durch die benachbarten Brunnen der Potsdamer Wasserversorgung zunehmend ausgetrocknet und in ihrem Pflanzen und Tierbestand gefahrdet Der Schwielowsee gehort mit Ferch zum Potsdamer Havel und Seengebiet dessen landschaftliche Schonheit sich dem UNESCO Weltkulturerbe der Potsdamer Schlosser und Garten anschliesst erganzt durch die bekannte Malerkolonie um 1900 und die zunehmende touristische Erschliessung seit jener Zeit Vegetation Bearbeiten Mehrere Natur und Landschaftsschutzgebiete Naturdenkmale und zahlreiche historische Kulturlandschaftselemente sowie ein breites Spektrum von Biotoptypen sind hier anzutreffen Als Teil der Zauche von slaw such das trockene Land d h vor allem der Beelitzer Sander wurde das Gebiet vergleichsweise spat besiedelt Erst mit dem hochmittelalterlichen Landesausbau setzte die intensive Nutzung und Uberformung ein Eine hervorragende Datengrundlage sechs Pollendiagramme sowie umfangreiche Daten zur Landschafts Siedlungs und Nutzungsgeschichte aus verschiedenen Quellensammlungen und Einzelpublikationen ermoglicht die Rekonstruktion der spat und nacheiszeitlichen naturlichen Waldentwicklung und der Veranderungen unter menschlichem Einfluss Sie werden mit Profilschnitten und Vegetationskarten zu Fruh Hoch Spatmittelalter und mittlerer Neuzeit veranschaulicht Die neuzeitliche Entwicklung Ferchs liess sich u a anhand historischer Karten in mehreren eigens erstellten Landschaftszustandskarten nachvollziehen Bis zum hochmittelalterlichen Landesausbau unterlag das Fercher Gebiet wie viele Teile Brandenburgs einer vorwiegend durch Boden Klima und Relief gepragten nacheiszeitlichen Vegetationsentwicklung Ausserhalb der ur und fruhgeschichtlichen Siedlungsflachen herrschte die ursprungliche naturliche Waldzusammensetzung Nach Ausbreitung von Rot und Hainbuche als letzten Einwanderern unter den einheimischen Baumarten herrschte in dieser laubholzreichsten Zeit des Fruhmittelalters die Eiche in verschiedenen Waldtypen vor Aufgrund von Nahrstoffangebot und Wasserhaushalt der Boden und ihrer Reliefposition waren zehn verschiedene Waldtypen entstanden Der Kiefern Traubeneichen Wald nahm auf den Talsand bzw Hochflachen der Kiefernmischwald auf dem Beelitzer Sander und im Kaniner Tal den grossten Flachenanteil ein Auf bodensauren Standorten waren trockener und feuchter Stieleichen Birken Wald sowie Birken bzw Erlenbruchwald ausgebildet letzterer insbesondere in der Fercher Rinne Kuhlfeuchte nordwestlich exponierte Hange und Hangfusse der Fercher Berge besiedelte der Rotbuchen Traubeneichen Wald Geringere Verbreitung hatten Walder auf kalkhaltigen Standorten vornehmlich trockener bis feuchter Eichen Hainbuchen Wald Nur kleinflachig kam Erlen Eschen Wald in den gelegentlich uberfluteten Niederungen vor Die heutige Vegetation ist dagegen ein Mosaik aus Forsten Grunland und Mooren jeweils in unterschiedlicher Auspragung Nach der aktuellen Biotoptypenkartierung wachsen auf den sandigen und trockenen Standorten z B auf dem Beelitzer Sander naturferne Kiefernforste mit unterschiedlicher Laubholzbeimischung aus Birke Eiche Robinie und selten Rotbuche auf den nassen Standorten entlang der Wiesenniederung der Fercher Rinne dehnen sich Erlenbruchwalder aus Reste der Kiefern Traubeneichen Walder gibt es z B in den Fercher Bergen Dort zeugen ausserdem noch erhaltene Huteeichen von der ehemaligen Nutzung fur Waldweide bzw Schweinemast Im Zuge eines Waldumbaus sind besonders im letzten Jahrzehnt kleinflachig verstarkt Laubholzarten wie Stieleiche eingebracht worden Verschiedene nichteinheimische Baumarten sind heute in vielen Teilen des Gebietes am Waldaufbau beteiligt Dabei tritt die ursprunglich fur den Brandschutz an Waldrandern angepflanzte Robinie mittlerweile verstarkt als Mischbaumart auf Die ebenfalls angepflanzte Rosskastanie besiedelt einige anspruchsvollere Standorte z B in der Fercher Rinne auf ehemals buchenfahigen Standorten Teils aus Anpflanzung teils aus deren Verjungung kommen Larche Roteiche und Spatbluhende Traubenkirsche vor In jungster Vergangenheit fand bei den Aufforstungen auch die Douglasie Verwendung Die nutzungsbedingten Veranderungen der Vegetation waren im 11 Jahrhundert noch auf den Umkreis der slawischen Siedlung Oberferch an der heutigen Ortslage Alte Dorfstelle beschrankt Nach der Grundung von Ferch und Kammerode hat die Waldnutzung bis zum Ende des Hochmittelalters um 1250 dagegen zu erheblichen Veranderungen in der Verteilung Struktur und Zusammensetzung der Bestande gefuhrt Mit ausgedehnten Rodungen der vor allem als Haus und Schiffsbauholz gefragten Eiche kam es zu grossflachiger Verarmung des Kiefern Traubeneichen Waldes Auch der Anteil der Rotbuche am Waldaufbau ging zuruck obwohl beide Baumarten in Form von freistehenden Einzelexemplaren mit ausladender Krone als Mastbaume fur die Waldweide von Schweinen und Rindern dienten Auf der Glindower Platte war ein betrachtlicher Teil des Stieleichen Hainbuchen Waldes mit der intensiven Holznutzung und der Anlage von Ackern auf den Fahl und Braunerden aus Geschiebelehm vernichtet worden Im Kaniner Tal und auf der westlich anschliessenden Bliesendorfer Gemarkung fuhrte die Freilegung der Boden zu Sandverwehungen grosseren Ausmasses Jungdunenbildung und zur Ausbildung von Sandtrockenrasen Die seit ca 1230 an der Havel und spater auch am Fercher Bach angelegten Muhlenstaue verursachten einen Grundwasseranstieg um etwa einen Meter ortlich verstarkt durch den vermehrten Oberflachenabfluss auf den entwaldeten Standorten In den Mooren nahm daher die Torfbildung zu und in den Randzonen dieser und anderer Kleinsenken sowie der Gewasser verschoben sich die Ubergange hin zu grundwasserbeeinflussten Standorten und Waldtypen So wandelte sich am Schwielowsee am Fercher Bach und an den Mooren der feuchte Stieleichen Birken Wald zum Birken oder Erlenbruchwald bzw der trockene zum feuchten Stieleichen Birkenwald Als Folge der Agrarkrise 1350 1450 der Pest und des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 entstanden auf den nicht beweideten Bereichen der durch Ackerbau und Streunutzung nahrstoffverarmten Boden Sekundarwalder vorrangig aus Kiefer und Birke Besonders gefordert wurden Eichen in dem zunehmend aufgelichteten Bestand des aus Kiefern Traubeneichenwald entstandenen Hutewaldes wahrend der mittleren Neuzeit 1650 1750 In den kiefern und birkenreichen Sekundarwaldern trugen Kohlerei und Teerschwelerei bis in das 18 Jahrhundert zur flachenhaften Waldnutzung bei Das Ergebnis dieses vom Menschen innerhalb eines Jahrtausends verursachten Vegetationswandels wurde deutlich Kulturlandschaft Bearbeiten Fur den Ort Ferch konnen zwei bedeutende Bauphasen ausgemacht werden die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Dreissigjahrigen Krieg und die Zeit zu Beginn des 20 Jahrhunderts als der Tourismus in Ferch zunahm Fur die bauliche Substanz stellte der Dreissigjahrige Krieg offenbar so etwas wie eine Stunde Null dar Die Huteeichen in der Ortslage Ferch und in den Fercher Bergen weisen ein Alter bis 500 Jahren auf Sie stellen historische Kulturlandschaftselemente dar die bereits vor den Kriegshandlungen des 17 Jahrhunderts existierten Die Wiesennutzung in den Niederungsbereichen des Muhlengrunds und bei Mittelbusch hat es vermutlich ebenfalls bereits vor den Verwustungen des Krieges gegeben Auch die Wegefuhrungen durften schon vor dem Krieg bestanden haben und nach der Wiederbesiedlung weiter genutzt worden sein Die Hohlwege gehoren zu Wegverlaufen die bereits auf Kartenwerken vor 1839 verzeichnet sind Einige sind eiszeitliche Abflussrinnen die spater als Wegstrukturen aufgegriffen wurden Jedenfalls kommen Hohlwege in einer Haufigkeit vor die sie zu einer typischen Erscheinung der Fercher Landschaft machen Im Laufe des 18 Jahrhunderts nahm der Betrieb von Wind und Wassermuhlen eine verstarkte Entwasserung von Niederungsgebieten der Obstanbau und der Betrieb von Ziegeleien einen Aufschwung Fast alle dieser Nutzungen haben Spuren in der Landschaft hinterlassen Nur die Windmuhle in der Nahe der Kirche an der Beelitzer Strasse wurde zu Beginn des 20 Jahrhunderts abgerissen und auch den Teerofen an der Dorfstrasse gibt es nicht mehr Die Graben im Muhlengrund sind erhalten geblieben auch wenn ihre ursprungliche Funktion durch die abgesenkten Grundwasserstande der Potsdamer Wasserwerke nicht mehr gegeben ist Das Gebaude der Wassermuhle ist wie der Muhlengraben und der Muhlenteich erhalten geblieben Auch steilrandige Tongruben der Ziegeleien gibt sudlich des Ortsteils Neue Scheune der Name bezieht sich auf die Ziegelscheune und der Ortslage Ferch Der hohe Laubwaldanteil in den Fercher Bergen ist im Umkreis des Schlosses Caputh mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das 18 bzw den Beginn des 19 Jahrhunderts zuruckzufuhren Eine Verschonerung der Landschaft durch gezielte Anpflanzungen von Laubholzgruppen insbesondere Eichen wurde durch Peter Joseph Lenne vorgenommen der 1820 den Garten des Schlosses Caputh im Zuge der Umsetzung des Verschonerungsplans der Gegend um Potsdam umgestaltete Aber schon im 18 Jahrhundert waren in vielen Waldgebieten die Eichenbestande so zuruckgegangen dass Friedrich II 1740 1786 eine Wiederanpflanzung veranlasste Der Obstanbau eine typische Landnutzung der Potsdamer Kulturlandschaft nahm in Ferch erst zu Beginn des 20 Jahrhunderts zu Die Obstgarten wurden zu einem in der Region weit verbreiteten Wirtschaftszweig der fur die Stadt Werder bis in die Gegenwart bekannt ist Streuobstbestande sind an der Beelitzer Strasse im Muhlengrund und bei Kammerode erhalten geblieben Zahlreiche Restbestande in den Garten an der Beelitzer Strasse sorgen zudem dafur dass dieser ehemals typische Wirtschaftszweig im Landschaftsbild noch erkennbar ist Geschichte BearbeitenErsterwahnung und Besitzverhaltnisse Bearbeiten Der Ort wurde 1317 als Verch erstmals urkundlich erwahnt Das Dorf Verch gehorte zu jener Zeit zum Besitz des Klosters Lehnin Eine Siedlung gab es dort jedoch schon vor der Ersterwahnung Der Name des Dorfes Verch leitet sich vermutlich von der slawischen Bezeichnung fur Hohe oder Gipfel ab vgl niedersorbisch wjerch Fur einen Ort in ahnlicher Lage am hinteren Ende eines Sees findet sich das auch beispielsweise in Ferchesar In einer Chronik des Ortschronisten Fritz Albert Dohnert aus dem Jahr 1954 wird noch eine andere Erklarung geliefert denn vor 1450 trat auch die Ortsbezeichnung Fehrich auf Diese sei eine Bezeichnung fur eine Fischersiedlung gewesen Die Zisterziensermonche des Klosters Lehnin legten an mehreren Stellen am See Fischerhutten an wahrscheinlich auch beim heutigen Ferch Im Ortsregister 3 des Landbuch Kaiser Karls IV aus dem Jahre 1375 werden zwei Dorfer erwahnt Verch superior und Verch inferior ein Unteres und Oberes Dorf Das Untere Dorf brannte im 15 Jahrhundert vollig ab und blieb lange Zeit wust Die ehemaligen Bewohner zogen ins Obere Dorf Noch heute gibt es in Ferch einen Hinweis auf eine Alte Dorfstelle im Bereich des Oberdorfes Die slawische Siedlung bei Alte Dorfstelle Oberferch Verch Superior heute am gleichnamigen Weg zu den zahlreichen Wochenendgrundstucken im Fercher Forstgebiet lag hier am Osthang der Fercher Rinne nahe dem Beelitzer Sander Es ist anzunehmen dass sie sich in nachster Nahe zur Quelle des Fercher Baches befand Das Nutzungsgebiet reichte nach den Befunden der Pollenanalyse bis in den Umkreis des 500 m entfernten Grossen Moores Fercher Kesselmoor Gegen 1375 ging Ferch in den Besitz der Adelsfamilie von Rochow uber Im selben Jahr wird Wychard von Rochow als Besitzer von Ferch erwahnt Im 16 Jahrhundert teilte sich die Familie von Rochow in mehrere Linien Seit dieser Zeit gehorte es der Plessower Linie 4 und somit waren die Fercher auch diesem Zweig der Familie von Rochow gegenuber lehnspflichtig Mittelalterliche Siedlung und Wustung Bearbeiten Im sudlichen Teil der Fercher Rinne gab es am Ubergang zum Beelitzer Sander bei Alte Dorfstelle bereits eine jungbronzezeitliche Siedlung deren genaue Datierung jedoch unklar bleibt Seit Ende des 10 Jahrhunderts bestand an derselben Stelle die slawische Siedlung Oberferch Der wahrend des mittelalterlichen Landesausbaus im Zuge der deutschen Ostsiedlung gegrundete Ort Unterferch Verch Inferior ist der Ursprung des heutigen 1317 erstmals urkundlich genannten Ferch dessen Bezeichnung vermutlich auf ein slawisches Wort fur Anhohe Erhebung zuruckgeht Das Landbuch Kaiser Karls IV von 1375 gibt erstmals detailliert Auskunft uber die Besitzverhaltnisse im Havelland Zu dieser Zeit hatten die altmarkischen Gutsherren von Rochow die Grundherrschaft uber Ober und Unterferch mit ihren 25 Hufen Sie bestand mehr oder weniger durchgehend bis zur Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg Das gesamte Havelland war im Spatmittelalter von der Agrarabsatzkrise 1350 1450 und einer rucklaufigen Bevolkerungsentwicklung betroffen Um 1400 waren zudem die ertragsschwachen Ackerflachen auf Sandboden bereits so stark in Mitleidenschaft gezogen dass sie zugunsten einer extensiven Bewirtschaftung Weideland aufgegeben wurden In diese Zeit fallt der archaologisch historisch erwiesene Wustungsvorgang der ursprunglich slawischen Siedlung Oberferch Alte Dorfstelle Die Bewohner siedelten wahrscheinlich nach Unterferch um Diese fur das Hochmittelalter typische Zusammenlegung von Dorfern und die damit einhergehende Konzentration der Bevolkerung war eine Folge der Deutschen Hufenverfassung und der Dreifelderwirtschaft die nach Rodung der Walder eingefuhrt wurde Das ehemalige Dorf Lutkendorf lag auf der Feldmark und fiel um 1450 wust Die wuste Dorfstelle liegt ostlich des heutigen Wohnplatzes Resau Stadt Werder und der Gemarkung Ferch Gemeinde Schwielowsee Neuzeit Bearbeiten Zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges war Ferch eines der kleinsten Dorfer der Zauche mit kaum mehr als 60 Einwohnern im Jahr 1624 Der Weg der kaiserlichen Armee fuhrte 1638 39 auch durch die Zauche Kammerode und Ferch brannten Am Ende des Krieges 1648 lebte in Ferch nur noch eine Frau Der einige Jahrzehnte jungere Atlas der Herrschaft Potsdam 1679 1683 verfasst von dem polnischen Adligen und Kartografen in preussischen Diensten Samuel Suchodolec Samuel de Suchodoletz zeigt bereits wieder grossere Ackerflachen im Gebiet um Ferch Die altesten heute noch erhaltenen Gebaude in Ferch sind vier Katen in der Dorfstrasse 7 13 die Dorfkirche und das Kossatenhaus an der Ecke Beelitzer Dorfstrasse Sie sind wahrscheinlich nach dem Dreissigjahrigen Krieg errichtet worden Ebenfalls vom Ende des 17 Jahrhunderts durfte die durch die Familie von Rochow im Wiesengrund erbaute Wassermuhle stammen Das 18 Jahrhundert brachte fur Ferch eine weitere Stabilisierung 1710 wurde das erste Schulhaus gegrundet und es entstanden herrschaftliche Ziegelscheunen und ein Kalkofen Ein Teerofen schon von Suchodolec 1683 verzeichnet und ein Samendarre fur die Forstwirtschaft wurden betrieben In dieser Zeit durfte die Forstwirtschaft fur das Einkommen der Fercher eine wichtige Rolle gespielt haben Die Bevolkerung Ferchs stieg bis 1772 auf 252 Einwohner an was sich auch in den Kartenwerken der Zeit widerspiegelt Am 8 November 1881 wurden alle Verpflichtungen die die Fercher Bewohner gegenuber dem Patronatsherrn von Rochow hatten sowie die Realabgaben die an die Pfarre in Bliesendorf zu entrichten waren aufgehoben 1878 wurde das Dorf von dem Maler Karl Hagemeister 1844 1933 entdeckt der hier mit seinem Freund Carl Schuch 1846 1903 Motive fur seine Landschaftsmalerei fand Die damalige Abgeschiedenheit und die vielseitige Natur um Ferch lockten die Kunstler an den Schwielowsee und begrundeten damit eine Malerkolonie 20 Jahrhundert Bearbeiten Mit Beginn des 20 Jahrhunderts und dem Anschluss Ferchs an das Schienen und Strassennetz kam es zu einer deutlichen Siedlungsausdehnung und Belebung des Fremdenverkehrs aus Potsdam und Berlin Zwar blieb die Forstwirtschaft vorherrschend die Fercher erschlossen sich jedoch durch Verkauf und Verpachtung von Obstbauflachen zusatzliche Einnahmequellen Charakteristisch ist der Nutzungswandel der Holzablage in Flottstelle zu einem seit 1941 verzeichneten Badeplatz Auch die Bebauung durch Wochenendhauser nahm stark zu Aus dem fruheren Dorfkrug entwickelte sich der Gasthof Kurhaus eines der Zentren des dorflichen Lebens Im Kurhaus stiegen u a Emil Jannings Hans Albers Harry Piel und Marika Rokk ab Hier residierte wahrend der Olympischen Spiele 1936 die japanische Delegation 5 In den Kriegsjahren 1942 1945 suchten viele Berliner in Ferch Unterschlupf vor den zunehmenden Luftangriffen Nach dem Krieg wurde das 900 ha 6 grosse Fercher Forstgut Teil des Grossgrundbesitzes um Schloss Plessow enteignet Letzter Eigentumer war Hans Wichard von Rochow Stulpe a d H Plessow 7 Vertriebene aus den Gebieten jenseits von Oder und Neisse siedelten sich in Ferch an wodurch die Einwohnerzahl von 896 im Jahr 1936 auf 1116 im Jahr 1946 anstieg Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Ort durch Zuwanderer stark an Zu DDR Zeiten errichtete und unterhielt die Deutsche Reichsbahn ein Betriebs Ferienlager Neue Scheune Aus dem Kurhaus wurde das FDGB Erholungsheim Pierre Semard es wurde 1992 abgerissen 5 An selber Stelle wurden ab 2009 mehrere Einfamilienhauser gebaut 8 Auch auf einigen Bungalowflachen aus der DDR Zeit wurden nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 Neubauten errichtet Kunftig soll die Dorfstruktur durch die Errichtung von Einfamilienhausern verdichtet werden Am 31 Dezember 2002 schloss Ferch sich mit den benachbarten Orten Caputh und Geltow zur Gemeinde Schwielowsee zusammen 9 Heute besitzt der Ort eine Bevolkerung von etwa 1700 Einwohnern Geschichte der Ortsteile BearbeitenKammerode Bearbeiten Das 1267 erstmals erwahnte Kammerode ist wahrscheinlich eine der Ortsgrundungen die nach den grossflachigen Vernassungen des Havellandes durch den Muhlenstau in der Stadt Brandenburg um 1230 veranlasst worden sind Das Dorf unterstand um 1370 der Burg oder Vogtei Potsdam und wurde 1452 vom Kloster Lehnin als lehnspflichtiger Landesbesitz erworben Der Ortsname geht vermutlich auf slawisch komar und voda d h Muckenwasser oder auf slawisch kamen fur Stein zuruck Der Ort am sudwestlichen Rand der Glindower Grundmoranenplatte liegt im Kaniner Tal das von Sandverwehungen des Hoch und Spatmittelalters den Kaniner Dunen bedeckt ist Nachdem die Feldmark schon um 1375 weitgehend entwaldet war fiel Kammerode bis 1450 wust Im folgenden Jahrhundert bewaldete sich die Feldmark wieder Sie wurde zum grossen Teil als Extensivweide mit Schafen genutzt und 1543 als Cammerodische Heide bezeichnet Im Laufe des 18 Jahrhunderts ist der Ort durch ein Vorwerk und die Ansiedlung von Budnern wieder belebt worden Resau Bearbeiten Resau gehorte ab 1872 zum Gutsbezirk bzw Gemeindebezirk Kammerode Gemeindebezirk und Gutsbezirk wurde 1928 zunachst mit Ferch dann mit Bliesendorf vereinigt 1931 und 1937 war Resau ein Wohnplatz von Bliesendorf Heute ist Resau ein Wohnplatz der Stadt Werder auf der Gemarkung des Ortsteils Bliesendorf Kemnitzer Heide Bearbeiten Hauptartikel Kemnitzer Heide Der sudliche Teil der Kammeroder Feldmark kam als Kemnitzer Heide an das Gut Kemnitz bei Werder Um 1740 wurde hier eines der ersten Forsthauser der Umgebung gegrundet das sich zu der Waldarbeitersiedlung Kemnitzer Heide mit einer Gemarkung von etwa 400 ha Wald und Forstflache entwickelte Infrastruktur Bearbeiten1908 erhielt Ferch den Anschluss an die Bahnstrecke Juterbog Nauen Der Bahnhof Ferch Lienewitz liegt jedoch weit ausserhalb des Dorfes nbsp Ehemaliges Schulhaus nbsp Burg Ferch Ortsgliederung BearbeitenKammerode Kemmnitzer Heide Mittelbusch Neue Scheune Ferch Lienewitz Alte Dorfstelle SperlingslustDie Orte Kammerode Kemmnitzer Heide Mittelbusch Neue Scheune und Ferch Lienewitz wurden 1928 in die bestehende Gemeinde Ferch eingemeindet Religion BearbeitenFerch gehort zu Evangelische Kreuz Kirchengemeinde Bliesendorf Das Evangelische Pfarramt hat sein Sitz in der Bliesendorfer Dorfstrasse 18 Stadt Werder Havel und wird durch Pfarrer Dr Andreas Uecker betreut Verwaltung BearbeitenMit der Kreisreform von 1872 wurde Ferch dem Kreis Zauch Belzig unterstellt Mit der Auflosung der alten Kreise 1952 in der damaligen DDR kam die Gemeinde Ferch zum Kreis Potsdam Land im Bezirk Potsdam der DDR 1990 wurden die neuen Bundeslander wieder eingerichtet der Bezirk Potsdam ging komplett im Land Brandenburg auf Mit der Amterbildung 1992 im Land Brandenburg schloss sich die bisher eigenstandige Gemeinde Ferch mit den Gemeinden Caputh und Geltow zum Amt Schwielowsee zusammen das seinen Sitz in der Gemeinde Caputh hatte Mit der Kreisreform 1993 kam die Gemeinde Ferch zum Landkreis Potsdam Mittelmark Die Gemeinde Schwielowsee entstand am 31 Dezember 2002 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin eigenstandigen Gemeinden Caputh Ferch und Geltow Das Amt Schwielowsee wurde zum selben Zeitpunkt aufgelost die Gemeinde Schwielowsee amtsfrei Die Gemeindeverwaltung zog 2003 in ihren neuen Verwaltungssitz nach Ferch auf dem Potsdamer Platz Sehenswurdigkeiten BearbeitenFercher Fischerkirche Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche in FerchDie denkmalgeschutzte Dorfkirche in Ferch ist ein in seiner Art besonders gestalteter Kirchenbau was ihr die Bezeichnung Fischerkirche hat zukommen lassen Im 17 Jahrhundert vermutlich nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde sie als schlichte markische evangelische Predigerkirche erbaut Auf einer kleinen Bodenerhebung steht aus solidem Holzwerk ein dreiachsiger Fachwerksaal mit polygonalem Chorabschluss und Westturm Die Holzdecke ist als Tonne gewolbt und hat die Form eines auf dem Kopf liegenden Kahns Kirchenschiff Der an der Westseite der Decke sichtbare Auflagebalken des Turms kann als Steuerruder des Kahns gedeutet werden Die Wolkenbildung uber dem Schwielowsee wie die Fischer bei ihrer Arbeit erlebten diente wohl als Motiv fur die Bemalung der Decke und stellt das himmlische Reiche Gottes dar Einige Wolken wurden mit Gesichtern Darstellung von Engeln versehen Die Einrichtung Altar Taufengel Empore und Gestuhl stammt aus der Bauzeit der Kirche Der im Chorraum stehende Kanzelaltar ist mit einfachen Schnitzereien und Malereien Christus und die vier Evangelisten versehen Kanzel und Schalldeckel hangen zwischen zwei gedrehten Saulen unter denen die Wappen der Plessower Patronatsfamilien links von Rochow rechts von Arnim eingefugt sind Der Taufengel konnte als Galionsfigur des Schiffes gedacht sein Bei Taufen wird er heruntergelassen So wird das von Gott von oben kommende Heil versinnbildlicht In der Muschel halt der Engel die Taufschale Zinn 1738 Sie ist von einem Handwerksmeister des Ortes gestiftet worden Die Deckenbeleuchtung im Altarraum stellt den Stern von Bethlehem dar Eine besondere Raritat stellen die an den Emporen angebrachten und etwa kronformig gestalteten Totenbretter Kronenbretter Totenkronen dar Sie wurden von den Angehorigen zur Erinnerung an ihre zumeist im Kindesalter Verstorbenen angebracht An Gedenktagen wurde darauf Blumenschmuck gestellt Die Weisheit der Spruche auf diesen Tafeln passt auch in unsere Zeit Geschichte des Totenkronenbrauchtums Der Tod von Kindern und Jugendlichen wurde in den vergangenen Jahrhunderten sicher auch wegen der hohen Kindersterblichkeit als besonders schmerzhaft empfunden Hieraus hatte sich der Brauch beim Ledigenbegrabnis entwickelt die Totenkronen und Totenkranze fur unverheiratete Verstorbene sowie die zu ihrer Prasentation in der Kirche gefertigten Totenbretter Kronenbretter Totenkronen waren im gesamten deutschsprachigen Raum etwa vom 17 Jahrhundert bis teilweise ins 19 Jahrhundert das wichtigste Attribut des als Hochzeit verstandenen Begrabnisses ledig Verstorbener beiderlei Geschlechts Wahrscheinlich wurde der Totenkronenbrauch in allen Stadten und Dorfern der Mark Brandenburg gepflegt Die Totenkronen wurden dabei vornehmlich Sauglingen Kindern und jungen Menschen als Ersatz fur die zu Lebzeiten entbehrte Brautkrone verehrt In diesem Brauch lebte die heidnische Totenhochzeit fort die dem fruh Verstorbenen sein Recht auf Vermahlung noch im Tode zustand Sie wurde in die christliche Himmelshochzeit gefuhrt indem man die Kronen als Lohn fur ein tugendhaftes und jungfrauliches Leben verlieh Sie machten aus den Verstorbenen himmlische Braute und Brautigame die unmittelbar in das Reich Gottes eingingen und dort Fursprache fur ihre Hinterbliebenen nehmen konnten 10 1965 erhielt die Kirche eine kleine Orgel der Potsdamer Orgelbaufirma Schuke 1981 wurde an vielen Holzteilen der Kirche der starke Befall mit holzzerstorenden Schadinsekten festgestellt Als Gegenmassnahme wurde die Kirche fur mehrere Tage in Folie verpackt und anschliessend einer Blausaurebegasung ausgesetzt Zur Kontrolle wurden empfindliche Mikrofone so angebracht dass die Fressgerausche der Insektenlarven zu horen waren Die Begasung wurde erfolgreich beendet als die Mikrofone keinerlei Gerausche mehr registrierten Untersuchungen an den tragenden Holzteilen nach 1997 98 ergaben dass die Standsicherheit der Kirche ohne eine umfangreiche Restaurierung und Sanierung in absehbarer Zeit nicht mehr gegeben ware Gefordert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Landes und Bundesmitteln mit Hilfe der Landeskirche und durch Einzelspenden konnte 1999 2000 mit einem finanziellen Aufwand von annahernd 330 000 DM ca 169 000 EUR die Kirche saniert und restauriert werden und auch eine neue Turmkronung erhalten Das Geld reichte aber nicht fur die Restaurierung des Kanzelaltars Dessen schlechter farblicher Zustand hatte sich zum restaurierten Innenraum der Kirche nun besonders kontrastreich hervorgehoben Nachdem hierfur die Finanzierung aus eigenen Mitteln gesichert war konnte im Jahr 2002 auch die Restaurierung des Kanzelaltars sowie z T auch die des Taufengels begonnen und 2003 abgeschlossen werden Fercher Uferpromenade Bearbeiten Mit der Freigabe des Parkplatzes am Haus am See in Neue Scheune im Jahr 2014 ist nach einer Entwicklungszeit von 14 Jahren der letzte Bauabschnitt des Uferwanderweges in Ferch fertiggestellt worden Damit konnen Urlauber und Ausflugler jetzt durch ganz Ferch den freien Blick auf den Schwielowsee geniessen Der erste Abschnitt des Uferwanderweges war im Jahr 1999 mit dem Bau des Radweges von Caputh nach Ferch begonnen worden Der gesamte Uferwanderweg ist 6 32 Kilometer lang Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1 85 Millionen Euro wovon die Gemeinde Schwielowsee etwa 536000 Euro selbst investiert hat Rund 1 3 Millionen Euro sind Fordermittel Aussichtsturm auf dem Wietkiekenberg Ferch Bearbeiten nbsp Aussichtsturm auf dem WietkiekenbergDie Gemeinde Schwielowsee hat den seit 2012 auf dem Wietkiekenberg stehenden BOS Funkturm Schleuderbetonmast 2014 15 mit Fordermitteln des Europaischen Landwirtschaftsfonds und des Landes Brandenburg zum Aussichtsturm ausbauen lassen 11 Ziel der Gemeinde war es mit der Errichtung der Aussichtsplattform den Urlaubern Tagesgasten und Burgern den spektakularen Ausblick von der zweithochsten Erhebung im Landkreis Potsdam Mittelmark zuganglich zu machen Bei guter Sicht kann der Blick bis zum Berliner Fernsehturm nach Potsdam Stadt Brandenburg Marienberg und zum Hohen Flaming reichen Sonstige Sehenswurdigkeiten und Kulturdenkmale Bearbeiten nbsp Bonsaigarten FerchVon 1632 stammt die in Fachwerk errichtete Fischerkirche in Ferch Das Tonnengewolbe dieser Kirche hat die Form eine Kahns Ein Gedenkstein am Rande eines kleinen Platzes an der Ecke Beelitzer Strasse Burgstrasse erinnert an die umgekommenen Haftlinge des Fercher KZ Aussenlagers des KZ Sachsenhausen An der Sudspitze des Schwielowsees befindet sich die 1992 gegrundete Fercher Obstkistenbuhne eine Freilicht Kleinkunstbuhne im Innenhof eines alten Bauernhauses Der Bonsaigarten Ferch am Nordrand des Dorfes wurde 1996 auf dem ehemaligen Feriengelande eines Leipziger Betriebes angelegt Hans Otto Gehrcke Haus in Neue Scheune mit vertraumtem Garten direkt am Schwielowsee Der Garten wurde von Karl Forster angelegt bzw gestaltet Eine holzerne Brucke verbindet den auf einer Anhohe gelegenen Garten uber einen Uferweg mit dem unteren Bereich am See Museum der Havellandischen Malerkolonie Im Mittelpunkt Ferchs steht heute noch das letzte Kossatenhaus heute Museum vermutlich eines der altesten Hauser im Ort uberhaupt Wassermuhle von 1610 im Muhlengrund Die Wassermuhle ist nicht mehr in Betrieb Der Muhlenbach fuhrt kein Wasser mehr Auf dem Gelande befand sich bis 1969 die ortliche Freiwillige Feuerwehr Im alten Feuerwehrhaus ist in den letzten Jahren die Fercher Kulturscheune entstanden Hier werden ganzjahrig Veranstaltungen von Kulturforum Schwielowsee durchgefuhrt Im Gebaude der Wassermuhle waren bis 1990 die ortliche Bank und das Landambulatorium untergebracht Heute ist das Gelande in Privateigentum Wiesensteg Er liegt am malerischen Weg entlang am Schwielowsee Der Seeweg verbindet Ferch mit dem ehemaligen Ortsteil Neue Scheune Der Wiesensteg fuhrt durch einen entstehenden naturerlebbaren Erlenbruchwald Bis 1990 wurden die Feuchtwiesen bewirtschaftet Es bestand ein Sichtkorridor von der Muhlenwiese Wassermuhle bis zum See In den letzten Jahrzehnten ist der Bereich durch Erlenaufwuchse verbuscht Die Natur holt sich ihren Lebensraum zuruck Tausendjahrige Eiche am Schwarzen Weg Reetgedeckte Fischerkaten Dorfstrasse 7 13 Die Fischerhauschen wurden moglicherweise in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts erbaut Die Hauser wurden von Fischern bewohnt Es sind vier traufstandige eingeschossige Hauser mit Satteldachern Luther Rusthaus Burgstrasse Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenFerch ist heute vorrangig ein Erholungsort Der Schwielowsee bietet Moglichkeiten fur Wassersportler die Malerkolonie wird weiter gepflegt Tourismus Bearbeiten Strandbad Ferch mit Strandcafe Beachvolleyball und Spielplatz offene Badestelle Mittelbusch Campingplatz Neue Scheune mit Fahrradvermietung Campingplatz Schwielowsee Camping Berlin Ballon Ballonfahrten Bootsstande und Bootsverleih Burgemeister offentlicher Spielplatz an der Seewiese offentlicher Spielplatz Burgstrasse Pferdehof Kemnitzer Heide mit Reithalle Japanischer Bonsaigarten Museum der Havellandischen Malerkolonie Krauter Heidi 12 Restaurants und Hotels Bearbeiten Im Ort bieten zahlreiche Restaurants und Hotels ihre Dienstleistungen an Verkehr Bearbeiten Bahnhof Ferch Lienewitz und Schmerberg nbsp Bahnhof Ferch LienewitzIm Zwickel zwischen der Bahnstrecke Potsdam Beelitz und der ostlichen Gemarkungsgrenze liegen die Wohnplatze Bahnhof Ferch Lienewitz und Schmerberg Der nordostlich davon gelegene Wohnplatz Lienewitz zwischen Grossem und Kleinem Lienewitzsee gehort dagegen schon zur Nachbargemeinde Michendorf Ostlich des Bahnhofsgelandes liegt der stark verlandende Karinchensee der noch zur Gemarkung Ferch gehort Die regiobus bietet mit der Kulturbus Linie 607 eine Busverbindung von Potsdam uber Caputh nach Ferch an zeitweise fahrt diese auch weiter bis nach Werder Havel Der Haltepunkt Ferch Lienewitz an der Bahnstrecke Juterbog Nauen wird von der Regionalbahnlinie 33 Potsdam Juterbog bedient In Ferch gibt es zwei Anlegestellen fur Fahrgastschiffe des Unternehmens Weisse Flotte Potsdam Diese Anlegestellen befinden sich unmittelbar bei den Gaststatten Hotel Haus am See und Bootsklause Durch die Gemarkung Ferch fuhren zwei Autobahnen BAB 9 und BAB 10 mit den Anschlussstellen Ferch und Glindow und das Autobahndreieck Potsdam Ferner wird der Ortsteil Ferch durch die Kreisstrasse 6907 und der Landstrasse 90 durchquert Europaradweg R1Der Europaradweg fuhrt als internationale Route von Boulogne sur Mer in Frankreich bis nach St Petersburg in Russland Dabei tangiert er auf mehr als 3000 km neun europaische Lander Der R1 verlauft im Bereich der Gemarkung Ferch uber eine weite Strecke durch typisch markische Kiefernforste und uberquert 2 mal die Autobahn was interessante Blicke auf das Autobahndreieck Potsdam ermoglicht Hier beginnt das Havelland Vorbei an Ferch fuhrt die Route entlang am Schwielowsee in Richtung Petzow Stadt Werder Vereine Bearbeiten Anglerverein e V Bootssteggemeinschaft Ferch Mittelbusch e V Chronik Ferch Fercher Karnevalsclub e V Fercher ObstkistenBuhne e V Fercher Seglerverein 03 e V Forderverein Freiwillige Feuerwehr Ferch e V Forderverein Havellandische Malerkolonie e V Freizeit und Feriencenter e V Heimatverein Ferch Interessengemeinschaft der Selbststandigen e V Jagdhornblaser Ferch Jugendgemeinschaft Ferch Jugendclub Kleine Sterntaler Ferch e V Kulturforum Schwielowsee e V SV 1948 Ferch e V Sportverein Volkssolidaritat Ortsgruppe Ferch e V Literatur BearbeitenA Bose M Muller M Facklam M Brande S Wolters The Bliesendorf soil and aeolian sand transport in the Potsdam area In GeoArchaeoRhein 1999 3 S 147 161 Munster Westf R E Fischer Brandenburgisches Namenbuch Teil 4 Die Ortsnamen des Havellandes Weimar 1976 415 S R E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung Berlin 2005 223 S M Franz Wahre Geschichten Band VI Ferch im Dreissigjahrigen Krieg Heimatverein Ferch Ferch 2006 70 S Gemeinde Ferch Hrsg Landschaftsplan der Gemeinde Ferch Bestandsaufnahme und Bewertung Landschaftsplanerische Entwicklungskonzeption Ferch 1998 159 S Gemeinde Schwielowsee Hrsg Ferch einst und jetzt Streifzug durch die Heimatgeschichte Ferch Leipzig 2002 160 S H D Heimann K Neimann W Schich Hrsg Lehnin In M Bauch et al Hrsg Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Band 2 764 803 Berlin 2007 H D Krausch Aus der Geschichte der Walder um Potsdam In Rat des Kreises Potsdam Hrsg Heimatgeschichtliche Beitrage fur den Kreis Potsdam Potsdamer Land 1 Potsdam 1990 S 43 51 H D Krausch Natur Forst Lehnin In W Schmidt Hrsg Havelland um Werder Lehnin und Ketzin In Werte der deutschen Heimat 1992 Band 53 S 8 11 125 132 Leipzig G Mangelsdorf Mittelalterliche Wustungen zwischen Havel und Flamingnordrand In Veroffentlichungen des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam 1983 17 S 231 291 Potsdam W R Muller Stoll M Neubauer Grundwasserbeeinflusste Standorte im Bereich des Stauchmoranenkomplexes Fercher Berge Bez Potsdam DDR Teil 1 Seen Fenne und Tumpel Teil 2 Bruchwalder und Moore In Archiv fur Naturschutz und Landschaftsforschung 1987 1988 27 S 89 106 28 21 41 Berlin M Rubin Vegetation und Landschaftswandel im Raum Ferch am Schwielowsee Brandenburg Rekonstruktion historischer Waldzustande im Zeitraum 0 1750 u Z Diplomarbeit TU Berlin 2007 133 S M Rubin A Brande S Zerbe Ursprungliche und historische anthropogene Vegetation bei Ferch Gem Schwielowsee Lkr Potsdam Mittelmark Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 2008 Havelland um Werder Lehnin und Ketzin Werte der deutschen Heimat Band 53 1 Auflage Selbstverlag des Instituts fur Landerkunde Leipzig 1992 ISBN 3 86082 014 1 H Schumacher H Solmsdorf H W Hallmann Die Potsdamer Kulturlandschaft Eine Untersuchung des historisch kulturellen Landschaftspotentials In Arbeitshefte des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege 1993 2 S 1 129 Potsdam J H Schroeder Hrsg Fuhrer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr 4 Potsdam und Umgebung 2 erw Auflage Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e V Berlin 2001 277 S W Stackebrandt V Manhenke Hrsg Atlas zur Geologie von Brandenburg Karte 5 Ausgewahlte Geotope 1 1 000000 38 39 2 Auflage Kleinmachnow 2002 G Wanja Historische Kulturlandschaft und Landschaftsplanung Das Beispiel Ferch am Schwielowsee Brandenburg Diplomarbeit TU Berlin 2007 132 S G Wanja A Brande S Zerbe Erfassung und Bewertung historischer Kultur landschaften Das Beispiel Ferch am Schwielowsee Brandenburg In Naturschutz und Landschaftsplanung 2007 39 S 337 345 Stuttgart R Weisse Die periglazial zertalte Stauch end morane Wietkiekenberg In J H Schroeder Hrsg Fuhrer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr 4 Potsdam und Umgebung 2 erw Auflage Berlin 2001 S 163 165 R Weisse Die weichselzeitliche Caputher Niedertau Kames Hugellandschaft In J H Schroeder Hrsg Fuhrer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr 4 Potsdam und Umgebung 2 erw Auflage Berlin 2001 S 155 162 Sekundarliteratur BearbeitenH J Franz Morphogenese der Glaziallandschaft sudlich von Potsdam In Geographische Berichte 1961 6 S 214 231 Potsdam D Kuhn Leitbodengesellschaften 1 1 000000 In W Stackebrandt V Manhenke Hrsg Atlas zur Geologie von Brandenburg 2 Auflage Kleinmachnow 2020 S 34 35 A Muller M Brande S Wolters Jungpleistozane Vegetations und Moorentwicklung In J H Schroeder Hrsg Fuhrer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr 4 Potsdam und Umgebung 2 erw Auflage Berlin 2001 S 95 98 H Wolff Neue Pollenanalysen zur Vegetationsgeschichte des Potsdamer Raumes In Verhandlungen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg 2004 137 S 89 106 Berlin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferch Schwielowsee Sammlung von Bildern Offizielle Homepage der Gemeinde Schwielowsee Fercher Obstkistenbuhne Markisches Holzpantinen Musik Theater im Grunen seit 1992 Abgerufen am 16 Juli 2012 Museum der Havellandischen Malerkolonie Forderverein Havellandische Malerkolonie e V abgerufen am 16 Juli 2012 Kulturforum Schwielowsee e V Abgerufen am 16 Juli 2012 Freiwillige Feuerwehr Ferch Abgerufen am 16 Juli 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahl Ferch abgerufen am 12 Januar 2023 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Ernst Fidicin Hrsg Kaiser Karl s IV 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Totenkronenbrauch in der Mark Brandenburg siehe Angaben auf den Informationstafeln am Turm und auf der Plattform Webseite von Krauterheidi Memento des Originals vom 24 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kraeuter heidi de abgerufen am 24 Juni 2016Ortsteile der Gemeinde Schwielowsee Caputh Ferch Geltow mit Gemeindeteil Wildpark WestWohnplatzeAlte Dorfstelle Baumgartenbruck Flottstelle Franzensberg Gaisberg Gross Wentorf Kammerode Kemnitzer Heide Klein Wentorf Mittelbusch Neue Scheune Schmerberg Normdaten Geografikum GND 5105590 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferch amp oldid 237194453