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Lienewitz ist ein Wohnplatz auf der Gemarkung Michendorf der Gemeinde Michendorf im Landkreis Potsdam Mittelmark Brandenburg 1 Der Wohnplatz entstand im 18 Jahrhundert zwischen dem Kleinen und Grossen Lienewitzsee nicht weit von der Stelle eines Anfang des 15 Jahrhunderts wust gefallenen Dorfes Oberlienewitz am Nordufer stand das ebenfalls zur selben Zeit wust gefallenes Dorf Niederlienewitz LienewitzGemeinde MichendorfKoordinaten 52 19 N 12 58 O 52 311666666667 12 973888888889 39 Koordinaten 52 18 42 N 12 58 26 OHohe 39 mPostleitzahl 14552Vorwahl 03320Grosser LienewitzseeGrosser Lienewitzsee Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Politische Geschichte 4 Bodendenkmale 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDer Wohnplatz Lienewitz liegt zwischen dem Grossen und Kleinen Lienewitzsee mitten im Kunersdorfer Forst rd 3 5 km westlich vom Ortskern von Michendorf und 4 km sudwestlich vom Ortskern von Caputh im westlichsten Zipfel des Gemeindegebiets von Michendorf Rund 1 km sudlich verlauft die Autobahn A 10 fast genau sudlich des Wohnplatzes befindet sich die Anschlussstelle Ferch Westlich von Lienewitz fuhrt die Bahnstrecke von Potsdam nach Beelitz Nur wenig westlich der Anschlussstelle Ferch liegt der Bahnhof Ferch Lienewitz und der Wohnplatz Schmerberg die bereits zur Gemarkung Ferch und damit zur Gemeinde Schwielowsee gehoren nbsp Lienewitz mit Grossem und Kleinem LienewitzseeGeschichte BearbeitenEiner der Seen wird bereits 1317 erstmals urkundlich erwahnt stagnum quod dicitur Lynewitzerse oder Wittersee 2 Der Name ist von einer altpolabischen Grundform Linovica oder Linovec zu lin Schlei abgeleitet und bedeutet so viel wie Schleisee Der Gewassername wurde auf die zwei mittelalterlichen Siedlungen Ober und Niederlienewitz ubertragen 2 3 Hohenlienewitz lag an der Sudseite des Grossen Lienewitzsees dort wurden fruhdeutsche Scherben dunkle Verfarbungen und Brandlehm gefunden Die Siedlung ging wahrscheinlich aus einer spatslawischen Vorgangersiedlung hervor Gegenuber auf der anderen Seite am Nordufer lag Niederlienewitz Neben fruhdeutschen Scherben wurden spatslawische Funde gemacht die ebenfalls auf eine fruhe Grundung im 12 Jahrhundert hindeuten Der See wurde von Markgraf Waldemar dem Kloster Lehnin ubertragen Die beiden Dorfer kamen dagegen unter sachsische Oberhoheit 1378 scheinen die beiden Dorfer noch existiert zu haben 1435 wird nur noch die wuste Feldmark erwahnt Sie waren vor 1444 in gemeinsamen Besitz der Familien v Ziegesar und v Hake 1444 verkauften Achim und Otto v Hake die wusten bereits bewaldeten Feldmarken die Fischereien Wiesen und allem Zubehor sowie drei Seen und die Fischereirechten zunachst an Peter von Klitzing den Propst des Domkapitels in Brandenburg an der Havel Dieser schenkte die Guter im selben Jahr dem Pramonstratenserstift St Marien auf dem Harlunger Berg bei Brandenburg an der Havel Gegen diesen Verkauf legten Hans und Tile von Seyeser Ziegesar aus Neuendorf bei Bruck Einspruch ein denn sie waren durch Sachsen mit der Feldmark Lienewitz belehnt worden In einem Vertrag von 1445 zwischen dem Kurfursten von Sachsen Friedrich II und dem brandenburgischen Kurfursten Friedrich II verzichtete Sachsen auf die Lehnshoheit In diesem Vertrag wurde verfugt dass der durch die Lienewitzer Heide fuhrende Heerweg von Sachsen nach Saarmund weiter benutzt werden durfte bzw instand gehalten werden sollte 1445 traten Hans und Tile von Ziegesar ihre Anspruche gegen eine Zahlung von 100 Schock Meissner Groschen an das Stift ab 4 Das Pramonstratenser Chorherrenstift Unserer lieben Frau auf dem Berge wurde 1543 sakularisiert und der Besitz vom Kurfursten eingezogen Die wuste Feldmark Lienewitz wurde zunachst an Antonius v Warburg verpfandet Von 1552 bis 1826 gehorte sie zum Amt Saarmund 1625 scheinen noch Teile der Feldmark von Bauern aus Caputh und Michendorf noch landwirtschaftlich genutzt worden zu sein Die Feldmark wurde damals zur Vogtei Beelitz gerechnet die damals schon vom Amt Saarmund verwaltet wurde 1687 war dann die gesamte Gemarkung bewaldet 1682 ist am damals wohl noch wasserreicheren Fliess zum Caputher See eine Wassermuhle vorhanden Anfang des 18 Jahrhunderts war zwischen dem Grossen und Kleinen Lienewitzsee ein Teerofen entstanden den die Forstverwaltung fur jeweils sechs Jahre verpachtete 1734 wurde hier ein Budnerhaus fur einen Holzwarter errichtet 1772 folgte ein Vorwerk Der Teerofen nahm 1806 bis 1813 zu Zeiten der napoleonischen Kontinentalsperre noch einmal einen Aufschwung und musste 1823 dann seine Produktion einstellen 1816 hatte das Etablissement elf Einwohner 5 Bis 1837 waren bereits drei Wohnhauser entstanden Aus dieser kleinen Ansiedlung die wieder den Namen der mittelalterlichen Siedlung en bekam entwickelte sich der heutige Wohnplatz Lienewitz der Gemeinde Michendorf 6 Bevolkerungs entwicklung von 1772 bis 1925 Jahr Einwohner1772 71801 121817 111837 261858 181871 171895 141925 2Politische Geschichte BearbeitenLienewitz gehorte bis 1445 zum Sachsischen Kurkreis kam dann zur Mark Brandenburg und wurde damit zur historischen Landschaft Zauche gerechnet 1816 kam es zum Kreis Zauch Belzig 1952 zum Kreis Potsdam Land und mit der Kreisreform von 1993 zum Landkreis Potsdam Mittelmark Der Wohnplatz gehorte bis 1928 zum Gutsbezirk Caputh der in diesem Jahr mit der Gemeinde Caputh vereinigt wurde Lienewitz wurde in diesem Jahr nach Michendorf eingemeindet Bodendenkmale BearbeitenDie Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Potsdam Mittelmark verzeichnet im Bereich des Wohnplatzes immerhin vier Bodendenkmale 7 eine Siedlung slawisches Mittelalter eine Siedlung deutsches Mittelalter zwei Siedlungen des deutschen Mittelalter Hohen und Niederlienewitz Muhle der NeuzeitLiteratur BearbeitenBuchinger Marie Luise amp Marcus Cante Denkmale in Brandenburg Landkreis Potsdam Mittelmark Band 14 1 Nordliche Zauche Gemeinde Gross Kreutz Kloster Lehnin Michendorf Schwielowsee und Stadt Werder Havel sowie Gollwitz und Wust Stadt Brandenburg an der Havel 736 S Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2009 ISBN 978 3 88462 285 8Einzelnachweise Bearbeiten Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg Gemeinde Michendorf Memento des Originals vom 1 April 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot service brandenburg de a b Reinhard E Fischer Mitautoren Elzbieta Foster Klaus Muller Gerhard Schlimpert Sophie Wauer Cornelia Willich Brandenburgisches Namenbuch Teil 10 Die Gewassernamen Brandenburgs Bohlau Weimar 1996 S 168 Reinhard E Fischer Brandenburgisches Namenbuch Teil 1 Zauche Bohlau Weimar 1967 ISBN 3 7400 0549 1 S 82 83 Gregor Seebacher Christian Gahlbeck Joachim Muller Archaologie und Baugeschichte Pramonstratenserstift St Marien auf dem Harlunger Berg In Heinz Dieter Heimann Klaus Neitmann Winfried Schich Hrsg Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts 1 Band S 307 328 Berlin 2007 ISBN 978 3 937233 26 0 S 315 Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 mit Bemerkung des Kreises zu welchem der Ort fruher gehorte der Qualitat Seelenzahl Confession kirchlichen Verhaltnisse Besitzer und Address Oerter nebst alphabethischem Register Berlin Georg Decker Online bei Google Books Peter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil V Zauch Belzig Bohlau Weimar 1977 S 226 227 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Potsdam Mittelmark Stand 2011 PDF Memento des Originals vom 17 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bldam brandenburg deWeblinks BearbeitenHomepage der 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