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Dieser Artikel befasst sich mit der Landschaft Zauche in Brandenburg Weitere Bedeutungen siehe Zauche Begriffsklarung Die Zauche ist eine Hochflache und ein dunnbesiedeltes Landschaftsgebiet in Brandenburg Als historische Landschaft war die Zauche eines der Kerngebiete in denen im 12 und 13 Jahrhundert die Mark Brandenburg entstand ZaucheDie Zauche bei BeelitzDie Zauche bei BeelitzHochster Gipfel Wietkiekenberg 124 7 m u NHN Lage Landkreis Potsdam Mittelmark Brandenburg an der Havel und Potsdam in Brandenburg Deutschland Zauche Brandenburg Koordinaten 52 18 N 12 48 O 52 3 12 8 124 7 Koordinaten 52 18 N 12 48 OTyp Grund und EndmoraneAlter des Gesteins weichseleiszeitlich etwa vor 20 000 Jahren Die naturraumliche Lage der ZaucheDie naturraumliche Lage der Zauchep1p5 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie und Landschaft 2 Geschichte 2 1 Taufgeschenk fur Otto I 2 2 Kloster Lehnin 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeologie und Landschaft Bearbeiten nbsp Zauche um 1903 nbsp Spargelanbau bei BeelitzDie Landschaft der Zauche umfasst mehrere meist flachwellige Platten Umgrenzt und durchschnitten werden die Hochflachen von vergleichsweise schmalen Urstromtalungen mit darin befindlichen Fliessgewassern Nordwestlich bildet der Flusslauf der Havel sudwestlich das Baruther Urstromtal und ostlich die Nuthe Nieplitz Niederung die Grenze Das Klaistower oder Kaniner Tal ebenfalls eine Urstromtalung trennt die Zauche in eine grossere sudliche und eine kleinere nordliche Hochflache Die Zauche bildet gemeinsam mit der Karower Platte im Westen von der sie durch einen Durchbruch des Baruther Urstromtals getrennt ist in dem heute einige im Flaming entsprungene Flusse wie die Plane Temnitz und die Buckau der Havel zulaufen eine Plattenreihe 1 Diese wurde vor mehr als 20 000 Jahren wahrend der Weichseleiszeit an der Haupteisrandlage der Brandenburg Phase gebildet 2 als das Inlandeis auf der Zauche seine maximale Ausdehnung nach Suden erreichte Auf der sudlichen Hochflache findet sich ein Endmoranenzug mit der hochsten Erhebung der Zauche dem Wietkiekenberg 124 7 m u NHN Typisch fur die Zauche wie auch fur andere eiszeitlich gebildete Hochflachen sind Findlinge wie der Blaue Stein die mit dem Gletschereis antransportiert wurden Sudlich vorgelagert bildete sich einer der grossten Sander Brandenburgs aus Der sogenannte Beelitzer Sander tritt hier in Form eines typischen Kegelsanders Schwemmfacher auf der eine Breite von rund 17 Kilometern erreicht Die Schmelzwasser des Inlandeises flossen weiter in das sudlich vorgelagerte Baruther Urstromtal Vor allem auf der nordlichen Platte und im Osten der sudlichen Hochflache finden sich auch Grundmoranengebiete Der zugehorige Geschiebemergel ist hier aber nur geringmachtig lt 4 m sehr oft fehlt er sogar Es stehen dann Schmelzwassersande aus der Vorstossphase des Eises an der Oberflache an Der Saarmunder Endmoranenbogen befindet sich innerhalb der Grundmoranen Getrennt durch die Urstromtalung der heutigen Nuthe Nieplitz Niederung schliesst sich im Osten das Plateau des Teltow an das bis in das sudliche Berlin hineinreicht Nordlich der Havel liegt die Nauener Platte mit dem Havelland Bekanntere Orte in der Zauche sind im Zentrum Lehnin mit dem gleichnamigen Kloster Lehnin und am ostlichen Rand die Spargelstadt Beelitz Grosse Teile des Gebietes werden seit dem 20 Jahrhundert als Truppenubungsplatz genutzt Der Name Zauche kommt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie trockenes Land 3 Die Sandflachen der vielen Urstromtalungen bilden den idealen Boden fur die Spargel Zucht der Region Neben den Trockenflachen pragen grossere Kiefernwalder das Landschaftsbild Einige Stillgewasser wie der Torfstichsee Emstaler Schlauch und der Klostersee sowie einige kleinere Seen und Weiher die aus Toteisblocken entstanden lockern die karge Hochflache auf Geschichte BearbeitenTaufgeschenk fur Otto I Bearbeiten Bei der Grundung der Mark Brandenburg im 12 Jahrhundert und der anschliessenden Stabilisierungspolitik spielte die Zauche eine wichtige Rolle Denn um 1100 bildeten die Zauche und das Havelland das Gebiet des slawischen Stammes der Heveller Im Jahr 1127 kam der christianisierte Hevellerfurst Pribislaw Heinrich an die Macht der enge Kontakte zum spateren Grunder der Mark Brandenburg zum Askanier Albrecht dem Baren unterhielt Als Pate schenkte er Albrechts erstem Sohn Otto I zur Taufe die Zauche Selbst kinderlos vererbte er ferner die Macht in der Brandenburg mit seinem Tode im Jahre 1150 an Albrecht den Baren der nach verschiedenen Auseinandersetzungen am 11 Juni 1157 endgultig die Mark grunden konnte und erster Markgraf von Brandenburg wurde Neben alteren Teilen aus askanischen Streubesitz umfasste diese junge Mark lediglich das Havelland das Gebiet im Havelberg die westlichen Teile der Prignitz und die Zauche 4 Kloster Lehnin Bearbeiten Das Kloster Lehnin wurde als erstes markisches Zisterzienserkloster 1180 von Markgraf Otto I gestiftet Es diente als Hauskloster der Askanier und spater auch der Hohenzollern Die ersten Monche kamen nach einem Ruf Otto I 1183 aus dem Kloster Sittichenbach bei Eisleben Die Klostergrundung erwies sich als geschickter Schachzug der Askanier Es war gerade erst 23 Jahre her als Albrecht der Bar in der entscheidenden Schlacht um die Mark den Slawenfursten Jaxa von Kopenick hatte besiegen konnen Da die ansassigen Slawenstamme in den Jahrhunderten zuvor schon mehrfach geschlagen wurden und anschliessend die Deutschen wieder zuruckdrangten war Albrecht dem Baren und seinem Sohn Otto I bewusst dass mit dem Sieg von 1157 das Land noch nicht endgultig gewonnen war Die tatsachliche Stabilisierung der neugewonnenen Gebiete mit ihrer slawischen Bevolkerung erreichten die Askanier durch eine gegluckte Doppelstrategie Zum einen wurden christliche Siedler z B aus Flandern der Name lebt im Begriff Flaming fort ins Land gerufen die schnell ein Gegengewicht zur slawischen Bevolkerung bildeten Zum anderen wurden mit den Klostergrundungen der Zisterzienser besonders tatkraftige und glaubige Christen ins Land geholt die neben ihren wirtschaftlichen Leistungen intensiv missionarisch tatig wurden Die Monche flankierten mit der weiteren Christianisierung der verbliebenen Slawen nicht nur die askanische Siedlungspolitik sondern gewannen fur Otto I durch ihre Grenzlage in der jungen Mark eine weitere strategische Funktion als Grenzschutz gegen ein Vordringen des Grafen von Belzig nbsp Situation um 1150Mit zaher Arbeit die von der benediktinischen Regel Ora et labora bete und arbeite gepragt war entwickelten die Monche das Kloster Lehnin schnell zu einer der wohlhabendsten Abteien der Region Die Askanier wiederum dankten den Monchen mit verschiedenen Besitzschenkungen Als das Kloster 1542 sakularisiert wurde umfasste der Besitz 4500 Hektar Wald und Ackerflache 64 Dorfer 54 Seen neun Wind und sechs Wassermuhlen sowie eine Stadt Unter den Luxemburgern im spaten 14 Jahrhundert und den Hohenzollern im fruhen 15 Jahrhundert bekamen die Abte vertrauensvolle und wichtige Funktionen im Rahmen der landesherrlichen Verwaltung Weiteres Ansehen erlangte das Kloster 1450 als Papst Nikolaus V die Abte zu Abtbischofen machte Aktuell wird das Kloster als Krankenhaus und Stift genutzt Literatur BearbeitenN Hermsdorf Zur quartaren Schichtenfolge des Teltow Plateaus In Brandenburgische Geowissenschaftliche Beitrage 1 S 27 37 Kleinmachnow 1995 L Lippstreu N Hermsdorf A Sonntag Geologische Ubersichtskarte des Landes Brandenburg 1 300 000 Erlauterungen Potsdam 1997 ISBN 3 7490 4576 3 Werner Stackebrandt Volker Manhenke Hrsg Atlas zur Geologie von Brandenburg 2 Auflage Landesamt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg heute Landesamt fur Bergbau Geologie und Rohstoffe Brandenburg LBGR 2002 ISBN 3 9808157 0 6 142 S 43 Karten Stephan Warnatsch Geschichte des Klosters Lehnin 1180 1542 Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser Band 12 1 Freie Universitat Berlin Diss 1999 Lukas Berlin 2000 ISBN 3 931836 45 2 Einzelnachweise Bearbeiten Sebastian Kinder Haik Thomas Porada Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung 2006 S 6 Sebastian Kinder Haik Thomas Porada Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung 2006 S 298 Abb 72 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra wissenschaft verlag 2005 ISBN 3 937233 30 X S 188 Lutz Partenheimer Albrecht der Bar 2 Auflage Bohlau Verlag Koln 2003 ISBN 3 412 16302 3 S 36 ff 111 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zauche amp oldid 236952046