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Otto I von Brandenburg 1125 26 Marz 1184 aus dem Geschlecht der Askanier war von 1170 bis zu seinem Tode zweiter Markgraf von Brandenburg Otto trieb den deutschen Landesausbau voran und stiftete das einflussreiche Kloster Lehnin in Lehnin in der Zauche Denkmal Ottos I Siegesallee Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Bis zum Tod des Vaters 1 3 Alleinregierung 1 4 Klostergrundungen 2 Ehen und Nachkommen 3 Besitzungen 4 Denkmal Ottos I in der Berliner Siegesallee 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Otto I war der alteste Sohn von Albrecht dem Baren dem Erwerber der spateren Mark Brandenburg und der Sophie von Winzenburg Bruder waren unter anderen Siegfried von Bremen Bischof von Brandenburg und Erzbischof von Bremen und Bernhard Herzog von Sachsen Der christliche Hevellerfurst und baldige Herr der Brandenburg Pribislaw Heinrich war Ottos Taufpate Als Taufgeschenk vermachte er den Askaniern die Zauche sudlich der Havel Bis zum Tod des Vaters Bearbeiten Otto wurde 1138 erstmals in einer Urkunde erwahnt Seit 1144 wurde er mitunter wie sein Vater als marchio Markgraf ohne weiteren Zusatz bezeichnet Die Titulierung Markgraf von Brandenburg in einigen angeblichen Konigsurkunden dieser Zeit sind wahrscheinlich Falschungen aus spaterer Zeit Der Sohn war urkundlich belegt zahlreich bei Handlungen an der Seite des Vaters beteiligt und nahm an Furstensitzungen auf Reichsebene teil wo er als Zeuge namentlich aufgefuhrt wird In vielen Fallen begleitet und unterstutzt von weiteren Brudern Ottos insbesondere vom nachstalteren Hermann Um 1148 heiratete Otto Judith eine Tochter des polnischen Herzogs Boleslaw III Schiefmund Die Verabredung zur Heirat erfolgte moglicherweise am 6 Januar 1148 als Otto mit den Brudern Boleslaw IV und Mieszko III in Magdeburg zusammentraf Sie bedeutete eine strategische Unterstutzung der polnischen Piasten 1 Am 16 August 1170 wurde Otto bei der Weihe des Havelberger Doms erstmals im Gebiet an der Havel aufgefuhrt und in Abgrenzung zu seinen Brudern die eigene Herrschaften zuerkannt bekamen als Markgraf von Brandenburg erwahnt Behauptete Rechtsentscheidungen fur Burger von Havelberg und die Altstadt Brandenburg in einer angeblichen Urkunde aus demselben Jahr beruhen wahrscheinlich auf einer Falschung aus spaterer Zeit 2 Alleinregierung Bearbeiten Seit dem Tod des Vaters 1170 herrschte Otto selbststandig Die aktive Reichspolitik seines Vaters fuhrte er nicht in gleicher Weise fort Viermal ist er in den Jahren seiner Regierung an der Seite des Kaisers verbrieft Vom 21 Juli 1172 ist die alteste Urkunde erhalten in der die konigliche Kanzlei Otto als Markgraf von Brandenburg bezeichnete Dies ist bemerkenswert da sein Vater Albrecht von dieser nie als solcher bezeichnet wurde 3 Er schien sich besonders dem Landesausbau zu widmen dem vermutlich schon unter der Regentschaft des Vaters sein besonders Augenmerk galt Besonders der Ausbau der linkselbischen Gebiete wurde mit dem Zuzug weiterer flamischer und rheinischer Kolonisten kraftig fortgesetzt Hierbei zog es auch langst die ersten Siedlergruppen unterstutzt von altmarkischen Adelshausern in die rechtselbischen Gebiete An den langjahrigen Kampfen gegen den welfischen Herzog beteiligte sich Otto auffallend wenig Im Jahre 1177 nahm er sogar gemeinsam mit ihm an einem Feldzug wider Herzog Kasimir I teil und belagerte Demmin 1180 zog er ein weiteres Mal gegen Demmin und Stettin wobei Kasimir getotet wurde 4 Dabei wurde Otto von Burggraf Siegfried von Brandenburg und weiteren Adligen begleitet Dieser Kriegszug stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit Einfallen der Pommern gegen die Mark Lausitz und Juterbog im Jahr zuvor In jenem Jahr wurden seine Bruder Siegfried Erzbischof von Bremen und Bernhard Herzog von Sachsen was die Bedeutung der Familie im Reich erheblich anhob Klostergrundungen Bearbeiten nbsp Altarstufen im Kloster Lehnin mit eingelassener Eiche zur Erinnerung an die Grundungslegende von Ottos TraumKurz nach seinem Sieg grundete Otto das erste Kloster in der Mark in Lehnin Nach der Grundungslegende soll er nach anstrengender Jagd unter einer Eiche eingeschlafen sein Im Traum erschien ihm immer wieder ein Hirsch der ihn mit seinem Geweih aufzuspiessen drohte und den er mit seinem Jagdspiess nicht abwehren konnte In seiner Not rief Otto den Namen Christi an woraufhin sich die Traumerscheinung endlich aufloste Als Otto seinen Begleitern den seltsamen Traum erzahlte deuteten diese die Hirschkuh als Sinnbild fur die heidnischen Slawenstamme und rieten ihm an dieser Stelle eine Burg zu Ehren des Christengottes gegen die heidnischen Gottheiten zu errichten Doch es sollte eine Burg Gottes ein Kloster werden In den Altarstufen der Klosterkirche ist ein Eichenstamm aus dieser Zeit eingelassen der an die Grundungslegende erinnert Otto stattete das Kloster mit Besitz aus und machte es zum Hauskloster der Askanier Es blieb bis zu seiner Auflosung das wichtigste Monchskloster der Mark Brandenburg 1183 grundete Otto kurz vor seinem Tod noch ein Benediktinerinnenkloster in Arendsee in der Altmark 1184 starb er und wurde im Kloster Lehnin bestattet Ehen und Nachkommen BearbeitenOtto war zuerst mit Judith Tochter von Herzog Boleslaw III von Polen und Salome von Berg verheiratet Diese war Witwe des ungarischen Konigs Laszlo II Kinder waren Otto II Markgraf von Brandenburg Heinrich erster Graf von Gardelegen Otto heiratete vor 1176 eine Adelheid unbekannter Herkunft 5 Aus der Ehe ging hervor Albrecht II Markgraf von BrandenburgBesitzungen BearbeitenOtto erbte von seinem Vater einige Besitzungen Linkselbisch Die Altmark um Salzwedel Stendal und Gardelegen ohne Werben das als eigene Grafschaft an seinen Bruder Dietrich ging Rechtselbisch Die Zauche das Havelland bis zur Hohe Spandau im Osten Havelberg und die westlichen Teile der Prignitz Fortan waren diese Teile zu einem Furstentum zusammengefasst wenngleich in der weiteren brandenburgischen Geschichte die Altmark immer wieder im Rahmen von Erbteilungen an jungere Linien der Markgrafen ging und es dadurch zu zeitweisen Abtrennungen kam Denkmal Ottos I in der Berliner Siegesallee Bearbeiten nbsp Sibold Otto I Pribislaw HeinrichEin Denkmal Ottos stand in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten in Berlin dem 1895 von Kaiser Wilhelm II in Auftrag gegebenen Prachtboulevard mit Denkmalern aus der Geschichte Brandenburgs und Preussens Unter der Leitung von Reinhold Begas schufen zwischen 1895 und 1901 27 Bildhauer 32 Standbilder der Brandenburger Markgrafen von jeweils 2 75 m Hohe Jedes Standbild wurde flankiert von zwei kleineren Busten mit der Darstellung von Personen die im Leben des jeweiligen Herrschers oder fur die Geschichte Brandenburgs eine wichtige Rolle gespielt hatten Bei der Denkmalgruppe 2 waren das die Busten seines Taufpaten Pribislaw Heinrich und des ersten Lehniner Abtes Sibold der erschlagen wurde Der monumentale Boulevard war bereits kurz nach seiner Fertigstellung umstritten und wurde vielfach belachelt die Berliner Bevolkerung schuf den Begriff Puppenallee Als einziger Frau ist Elisabeth von Bayern Landshut der Gattin des ersten brandenburgischen Markgrafen aus dem Hause Hohenzollern Friedrich I von Brandenburg ein Relief gewidmet angebracht auf der Ruckseite des Statuensockels Richard George beschrieb 1900 das Denkmal Ottos Markgraf Otto I steht in der Reihe der Herrscher Denkmaler in der Sieges Allee welche Berlin der Huld Kaiser Wilhelms II verdankt als zweite Statue Das Denkmal ist eine Schopfung des Bildhauers Max Unger und zwar eine freie Phantasieschopfung da Bildnisse von den Askanierfursten und ihren Zeitgenossen nicht vorhanden sind Der Kunstler hat Otto I als eine kraftvolle Junglingsgestalt dargestellt Der jugendliche Recke schaut sinnend in die Ferne die Rechte stutzt sich auf die Parierstange des Schwertes die Linke lehnt sich auf die Hufte Das Hifthorn das vom Gurtel herabhangt kennzeichnet den Markgrafen als Weidmann Bekleidet ist der Furst mit Maschenpanzerhemd und Rusthosen die im Charakter des 12 Jahrhunderts gehalten sind ein faltiger Mantel wallt bis zu den Fussen herab Die Reliefs am Sockel stellen den Traum Ottos I und die Kirche des Klosters Lehnin dar 6 Siehe ausfuhrlich zu den Auseinandersetzungen um die Grundung der Mark Brandenburg und den Kampf der Askanier um Sachsen Albrecht der BarLiteratur BearbeitenLexikonartikel Helmut Assing Otto I Markgraf von Brandenburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 675 f Digitalisat Otto von Heinemann Otto I Markgraf von Brandenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 658 f Weitere Literatur Lutz Partenheimer Albrecht der Bar 2 Auflage Bohlau Verlag Koln 2003 ISBN 3 412 16302 3 Stephan Warnatsch Geschichte des Klosters Lehnin 1180 1542 Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser 12 1 Lukas Verlag Berlin 2000 ISBN 3 931836 45 2 zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto I Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten vgl Partenheimer Albrecht der Bar vgl Johannes Schultze Die Mark Brandenburg Band 1 Berlin 1969 S 97 Die Kanzlei hatte sich offenbar geweigert Albrechts Herrschaft in Brandenburg anzuerkennen Der Historiker Lutz Partenheimer uberlegt ob die Mark erst 1172 endgultig als neues eigenstandiges Furstentum im Lehnsverband des deutschen Konigreiches anerkannt wurde Partenheimer Albrecht der Bar S 193 Hans Peter Richter Zu den machtpolitischen Hintergrunden und Zielen der Pommernzuge von 1178 bis 1180 in die Lausitz und das Land Juterbog In Jahrbuch fur Geschichte des Feudalismus 11 83 104 Berlin 1987 In der alteren Forschung bis etwa 1900 vermutete man sie als Ada von Holland Tochter von Graf Floris III Diese war aber wahrscheinlich Ehefrau Ottos II Ricard George S 71VorgangerAmtNachfolgerAlbrecht I Markgraf von Brandenburg 1170 1184Otto II Normdaten Person GND 138457700 lobid OGND AKS VIAF 89996421 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto I ALTERNATIVNAMEN Otto I von BrandenburgKURZBESCHREIBUNG Markgraf von BrandenburgGEBURTSDATUM 1125 oder 1126STERBEDATUM Marz 1184 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto I Brandenburg amp oldid 202441432