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Siegfried I auch Siegfried von Anhalt um 1132 24 Oktober 1184 war von 1173 bis 1180 romisch katholischer Bischof von Brandenburg anschliessend Erzbischof von Bremen Diesen Posten hatte er seit seiner Jugend angestrebt Er war der dritte Sohn von Albrechts dem Baren und Sophie von Winzenburg Als Askanier vertrat er stets deren Interessen und unterstutzte seine Bruder nach Kraften Inhaltsverzeichnis 1 Erste Zeugnisse 2 Geschichtliches Umfeld 3 Erster Kampf um die Erzbischofwurde von Bremen 4 Siegfried als Bischof von Brandenburg 5 Erneuter Kampf um die Bischofswurde von Bremen 6 Siegfrieds Wirken in Bremen 7 Siehe auch 8 Quellen und LiteraturErste Zeugnisse BearbeitenSiegfried trat als Weltgeistlicher vermutlich schon vor 1147 in das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg ein In diesem Zusammenhang stehen wohl die vaterlichen Schenkungen einiger Besitzungen im Jahre 1151 Urkundlich uberliefert erscheint er zum ersten Mal als Zeuge am 19 September 1154 in Halle mitsamt seinem Vater und einigen Brudern wobei es um eine Bestatigung einer Schenkung seiner Grossmutter Eilika in Paulinzell durch Erzbischof Hartwig von Bremen ging 1155 wohnte er zusammen mit seinen Eltern und seinen Geschwistern der feierlichen Einweihung der Kirche im Kloster Leitzkau bei In den nachsten Jahren verrichtete er seinen Dienst als Kanoniker in Magdeburg Geschichtliches Umfeld BearbeitenKaiser Friedrich I Barbarossa war einer jener staufischen Wurdentrager die sich standig gegenuber ihren Fursten und der Kirche durchsetzen mussten Vor allem weil er sich weigerte die kaiserliche Wurde als papstliches Lehen zu empfangen kam es zum Konflikt mit dem Papsttum Heinrich der Lowe der welfische Sachsenherzog zudem Herzog von Bayern Westfalen und Engern strebte nach territorialer Selbststandigkeit Er war ein Vetter von Friedrich I Vermahlt mit der Tochter des Konigs von England besass er mit den slawischen Fursten Pribislaw in Mecklenburg und Kasimir von Pommern machtige Verbundete Albrecht der Bar und spater seine Sohne die Askanier waren Herrscher in der Mark Brandenburg und in Anhalt Auch sie strebten nach territorialer Selbstandigkeit vor allem aber nach einer Erweiterung ihres Machtbereiches Sie waren Gegenspieler von Heinrich konnten ihm allein an Macht allerdings nicht das Wasser reichen Beide Fursten bildeten eine Schutzwehr gegen den slawischen Osten bzw dehnten den Machtbereich der Deutschen in diese Gebiete aus Die Rollenverteilung der Sohne von Albrecht war wie folgt Otto I wurde nach Albrechts Tod Markgraf von Brandenburg Hermann Graf von Orlamunde Dietrich Graf von Werben Albert Graf von Ballenstedt Bernhard Graf von Anhalt und nach der Entmachtung von Heinrich Herzog von Sachsen Siegfried und Heinrich wurden dem geistlichen Stande gewidmet Erster Kampf um die Erzbischofwurde von Bremen Bearbeiten1168 kam es nach dem Tod von Erzbischof Hartwig I zu einer zwiespaltigen Wahl um das Erzbistum Bremen Die Feinde von Heinrich dem Lowen wahlten Siegfried den Sohn seines alten Widersachers Die andere Partei wahlte Otbertus einen Dekan des Domkapitels Bremen Vasallen von Heinrich griffen daraufhin rucksichtslos ein wodurch es zu einem Aufstand der Burgerschaft kam Die herzogliche Partei gewann und Siegfried musste fluchten Kaiser Friedrich I entschied sich in diesem Streit fur den Sachsenherzog um seine Loyalitat nicht zu gefahrden Zudem war ihm Siegfried als Gegner Heinrichs und Anhanger des von ihm verfolgten Papstes Alexander III nicht genehm Beide Erwahlten wurden abgesetzt und Propst Baldwin ein greiser nachgiebiger Mann der dem Herzog alle Lehen der bremischen Kirche vor allem die umstrittene Grafschaft Stade ubertrug wurde eingesetzt Daraufhin flackerten Ende 1168 die Kampfe zwischen der askanischen und der sachsischen Partei wieder auf Nach dem Tod Albrechts 1170 kam es aufgrund der von seinen Sohnen geltend gemachten Erbanspruchen die Friedrich I wiederum zugunsten von Heinrich entschied zu ernsthaften Auseinandersetzungen aus denen nahezu ein Krieg des Kaisers gegen die Askanier resultierte Der Streit mit dem Kaiser konnte beigelegt werden schon allein deswegen weil sie sich gegen die Ubermacht des Welfenherzogs nur mit Hilfe des Kaisers behaupten konnten Es kam aber 1175 doch zu Kampfen zwischen einzelnen Fursten und den Askaniern in die auch Heinrich der Lowe eingriff Siegfried als Bischof von Brandenburg Bearbeiten nbsp Das Siegel vom Brandenburger Bischof Siegfried I aus dem Jahre 1173 Schriftzug SIFRID VS BRANDABVRGENSIS EP ISCOPV S In Klammern sind die Auslassungen erganzt 1173 wurde er durch den Einfluss seines Freundes des Magdeburger Erzbischofs Wichmann zum Nachfolger des Brandenburger Bischofs Wilmar gewahlt Viel ist von seiner Amtstatigkeit in Brandenburg nicht bekannt er war aber mehrfach in der Umgebung von Wichmann und des Papstes zu finden Erneuter Kampf um die Bischofswurde von Bremen Bearbeiten1176 verlor der Kaiser seinen Italienfeldzug bei der Schlacht zu Legnano und musste in einem demutigenden Frieden seinen Herrscheridealen entsagen sowie sich dem Papst beugen Diese Schadigung brachte ihn gegen Heinrich den Lowen auf der ihm beschaftigt durch die Kampfe gegen die Askanier die notige Hilfe verweigerte Erzbischof Wichmann ging in demselben Jahr zum Kaiser nach Italien Aufgrund seines Einflusses und moglicherweise einer direkten Klage des Bremer Domkapitels kam Siegfrieds Anspruch auf den Bremer Erzbischofsstuhl bei dem Frieden zu Venedig zur Sprache Nicht nur seine Wahl sondern auch alle von Baldwin durchgefuhrten Besitzentfremdungen wurden nach Prufung der Umstande fur ungultig erklart in Wirklichkeit eine erste Folge der Reaktion des Kaisers gegen den aufruhrerischen Heinrich An dem Tag als Baldwin das Absetzungsdekret erhielt im Jahre 1178 verstarb er 1179 drang Siegfried beim Dritten Laterankonzil in Rom darauf dass auch alle unrechtmassig eingesetzten Bischofe zum Verzicht auf ihre Stelle gezwungen wurden Nach dem Tod von Baldwin wurde aber inzwischen ein weiterer Anhanger Heinrichs namlich Berthold gewahlt Sowohl der Papst als auch der Kaiser waren zunachst geneigt den kenntnisreichen und tuchtigen Mann zu bestatigen Inzwischen veranderte sich die Lage Heinrichs zunehmend Da es einzelnen Fursten nicht gelang Heinrich wirksam zu bekampfen kam es ab 1179 zu Prozessen gegen diesen denen er aber stets fernblieb Daraus resultierte schliesslich die Reichsheerfahrt des Kaisers gegen Heinrich in den Jahren 1180 1181 die mit Heinrichs Verbannung und der Aufsplitterung seines Besitzes endete So wurde Siegfrieds Bruder Bernhard der neue Sachsenherzog wenn auch in erheblich geringerem Machtumfang Als Berthold 1179 nun beim Papst die gesetzmassigen Weihen einholen wollte erklarte dieser die Wahl wegen einiger Unregelmassigkeiten doch fur ungultig Siegfried wohnte diesem Konzil bei und setzte daraufhin seine Wahl sogleich durch Siegfrieds Wirken in Bremen Bearbeiten1180 wurde Siegfried schliesslich durch den Kaiser und den Papst bestatigt Nachfolger auf dem brandenburgischen Stuhl wurde der ehemalige Dompropst Baldram Siegfried ubertrug die Grafschaft Dithmarschen welche zwar dem Bremer Stift zugesprochen aber von Graf Adolf von Holstein einen Gegenspieler der Askanier in Besitz genommen wurde seinem Bruder Bernhard III von Sachsen Auf diese Weise versuchte er das umstrittene Gebiet in den Besitz der Askanier zu bekommen und vor Ubergriffen zu schutzen Dies gelang nicht Graf Adolf konnte seinen Besitzanspruch durchsetzen wenn er sich schliesslich auch Bernhards Oberherrschaft unterwerfen musste 1181 verzichtete er auf Abgaben die von Kaufleuten fur das Anlegen von Schiffen erhoben wurden Hierzu wurde die Urkunde auf die universitas civitas ausgestellt was zeigt dass der Erzbischof die Stadtgemeinde Bremen zu dieser Zeit bereits als bestehende Institution anerkannte obwohl er immer noch Landesherr war Siegfried wirkte oft in der Nahe des Kaisers und es wurden ihm manche wichtigen politische Geschafte ubertragen So hatte er 1182 die Aufgabe die Schwester des jungen Konigs Knut von Danemark die bei der Belagerung von Lubeck 1181 dem Kaisersohn Friedrich von Schwaben anverlobt worden war zu holen Das Verhaltnis des Kaisers zu Danemark war in dieser Zeit schon sehr angespannt und Knut ubergab seine siebenjahrige Schwester nur um den Eid des Vaters nicht zu brechen stattete sie aber armlich aus 1183 bildete sich eine Verschworung unter einigen Domgeistlichen wobei sie sich gegenuber dem Papst Lucius III beklagten dass Siegfried ein verweltlichter Geistlicher sei Der Scholastiker Heinrich von Bremen trat den Anschuldigungen entgegen und Siegfried blieb im Amt Durch Freigiebigkeit und fromme Schenkungen verbesserte sich dann das Verhaltnis zu den meisten Burgern und Geistlichen Die Bischofe von Danemark Schweden und Norwegen aber hatten sich zum grossten Teil von ihm losgesagt 1184 starb Siegfried und wurde in einer Bremer Kirche beigesetzt Siehe auch BearbeitenAnhalt AskanierQuellen und Literatur BearbeitenHeinrich Hahn Die Sohne Albrechts des Baren 1170 1184 Im Jahresbericht uber die Louisenstadtische Realschule Berlin 1869 Die Vorgange um das Ringen zwischen den Askaniern Heinrich dem Lowen und Kaiser Friedrich I werden hier sehr detailliert und mit ausfuhrlicher Quellenangabe dargestellt Otto Heinrich May Regesten der Erzbischofe von Bremen Bd I Selbstverlag der Historischen Kommission Hannover 1937 Hier findet man in Bezug auf das Wirken der Erzbischofe Anmerkungen zu vorhandenen Dokumenten sowie deren Verbleib VorgangerAmtNachfolgerBertholdErzbischof von Hamburg Bremen 1179 1184Hartwig II WilmarBischof von Brandenburg 1173 1179BaldramNormdaten Person GND 13567042X lobid OGND AKS VIAF 67688137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siegfried I ALTERNATIVNAMEN Siegfried von AnhaltKURZBESCHREIBUNG romisch katholischer BischofGEBURTSDATUM um 1132STERBEDATUM 24 Oktober 1184STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried I Brandenburg amp oldid 210866063