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Otto Heinrich May 1 Februar 1887 in Bremerhaven 19 Juni 1977 in Kassel war ein deutscher Historiker und Bibliothekar May war von 1927 bis 1952 Direktor der Vormals Koniglichen und Provinzial Bibliothek ab 1947 Niedersachsische Landesbibliothek heute Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Sohn des Bremerhavener Textilkaufmanns Otto May studierte er nach dem Schulbesuch in Bremerhaven Geschichte Germanistik und Anglistik in Tubingen Munchen und Gottingen Wahrend seines Studiums wurde er 1906 Mitglied der Tubinger Burschenschaft Derendingia 1 Er wurde 1912 in Gottingen uber das Thema Untersuchungen uber das Urkundenwesen der Erzbischofe von Bremen im XIII Jahrhundert 1210 1306 promoviert Nach einem Volontariat 1914 an der Universitatsbibliothek Giessen war er 1914 1919 Offizier im Ersten Weltkrieg 1919 1921 Bibliothekar an der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg Seit 1921 war er Bibliotheksrat an der Vormals Koniglichen und Provinzialbibliothek Niedersachsische Landesbibliothek Hannover 1927 1952 ihr Direktor Seit 1971 lebte May in Kassel Als Beamter zeigte er sich anpassungsbereit hatte er vor 1933 noch das Lob des amerikanischen schwedischen und danischen Bibliothekswesens angestimmt in einem Artikel im Hannoverschen Kurier zum Tag des Buches am 22 Marz 1929 so veroffentlichte er nach 1933 immerhin als Direktor der Bibliothek die den Nachlass des Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz verwahrte fur NS Tageszeitungen und Zeitschriften Artikel wie Leibniz und Hannover Niedersachsische Tages Zeitung Untertitel Kampfblatt fur den Nationalsozialismus vom 15 16 September 1934 Leibniz und der Wehrgedanke Niedersachsische Tages Zeitung vom 17 18 Oktober 1936 oder Leibniz und die Heeresversorgung Zeitschrift fur Heeresverwaltung hrsg vom Oberkommando des Heeres vom 5 Juni 1940 1933 liess er marxistische und judische Literatur aussondern Auswahlverzeichnisse von NS Literatur Sonderverzeichnis uber das Schrifttum zur nationalen Bewegung und Nationalsozialistischen Revolution herstellen und setzte das sog Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in die Praxis um indem er die beiden judischen Bibliotheksmitarbeiter Paula Blank und Werner Kraft als Nichtarier unter 3 des Gesetzes fallend der Provinzialverwaltung meldete Auch sorgte er fur den Gemeinschaftsempfang von Fuhrerreden durch Belegschaft und Bibliotheksbenutzer Andererseits kann man ihm zugestehen dass er in den schwierigen Zeiten von Bombenkrieg und Mangelwirtschaft der 1940er Jahre seine Beamtenpflicht ebenso zuverlassig erfullte Er sorgte mit grosser Umsicht und dank guter Verbindungen dafur dass die ihm als Direktor anvertrauten Schatze der Bibliothek vor Zerstorung und Raub bewahrt wurden Er liess sie durch Auslagerung rechtzeitig in Sicherheit bringen und in der unmittelbaren Nachkriegszeit als die Gefahr aus einer anderen Richtung drohte namlich durch die drohende Besetzung des Auslagerungsorts Kloster Michaelstein durch sowjetische Truppen konnte er veranlassen dass die Bestande in letzter Minute zurucktransportiert wurden May berichtete daruber ausfuhrlich in seinen Erinnerungen Kriegs und Nachkriegsschicksale der Niedersachsischen Landesbibliothek in Hannover Sein Promotionsthema die Erzbischofe von Bremen blieben Mays wissenschaftliches Spezialgebiet als Historiker Bereits 1928 erschien die 1 Lieferung des 1 Bandes der Regesten der Erzbischofe von Bremen die May selbst bearbeitet hatte Die 2 Lieferung erschien 1933 fortgesetzt wurde das Werk erst 1953 dann jedoch nicht mehr von May Werke Auswahl BearbeitenKriegs und Nachkriegsschicksale der Niedersachsischen Landesbibliothek in Hannover 1939 1950 Nach Tagebuchvermerken Aktenauszugen Erlebnissen und Erkenntnissen Hildesheim 1968 Regesten der Erzbischofe von Bremen Bearbeitet von Otto Heinrich May Hannover 1928 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur die Provinz Hannover Oldenburg Braunschweig Schaumburg Lippe und Bremen 11 Niedersachsische Lebensbilder Im Auftrag der Historischen Kommission hrsg von Otto Heinrich May und Edgar Kalthoff Band 1 9 Hildesheim 1939 1967 May gab die Bande 1 5 heraus Literatur Auswahl BearbeitenAlexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Frankfurt am Main 1985 ZfBB Sonderheft 42 S 211 Hartmut Bickelmann May Otto Heinrich In Bremerhavener Personlichkeiten aus vier Jahrhunderten Ein biographisches Lexikon Hartmut Bickelmann Hrsg 2 erw und korrigierte Aufl Bremerhaven 2003 S 215 216 Gerd van den Heuvel Leibniz als Jubilar Das Leibnizbild des 19 und 20 Jahrhunderts im Spiegel von Gedenktagen 1846 1946 In Hannoversche Geschichtsblatter N F 51 1997 S 313 334 Anne Katrin Henkel Vom Krieg und von Buchern Evakuierung Ruckfuhrung und Beschlagnahme von Bibliotheksbestanden der Vormals Koniglichen und Provinzialbibliothek Hannover wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg Hameln 2011 Schriften Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek 5 Zwischen Alltagssorgen Raumnot und Neubauplanen die Vormals Konigliche und Provinzial Bibliothek Hannover Niedersachsische Landesbibliothek im Spiegel des Dienst Tagebuchs ihrer Direktoren Karl Kunze Otto Heinrich May und Gerhard Meyer 1907 1961 Hrsg und kommentiert von Ulrich Breden Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover 2016 ISBN 978 3 943922 14 1 Einzelnachweise Bearbeiten Willy Nolte Hrsg Burschenschafter Stammrolle Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer Semester 1934 Berlin 1934 S 317 Normdaten Person GND 116859164 lobid OGND AKS LCCN no97046805 VIAF 47285720 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME May Otto HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar und HistorikerGEBURTSDATUM 1 Februar 1887GEBURTSORT BremerhavenSTERBEDATUM 19 Juni 1977STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Heinrich May amp oldid 238272398