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Das Kloster Arendsee Aussprache ist ein ehemaliges Benediktinerinnen Kloster im Rang eines Priorates im Ort Arendsee im Nordwesten Sachsen Anhalts Die Klosterkirche wird der Backsteinromanik zugerechnet Sie ist Maria Johannes und Nikolaus geweiht und ist heute Pfarrkirche der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Arendsee Die Kirche bildet zusammen mit dem ehemaligen Klostergelande den nordlichsten Punkt der Strasse der Romanik Klosterkirche von OstenKlosterkirche von Suden mit Propstkapelle und HauptportalKlosterkirche von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Konvent 1 2 Priorinnen 2 Architektur Ausstattung und Nutzung der Kirche 3 Klostergelande 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Archivalien 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster wurde Weihnachten 1183 von Markgraf Otto I und seiner Ehefrau Adelheid gegrundet 1 Es gehorte zum Bistum Verden und sollte die Herrschaft der Askanier festigen 2 Die Klosterkirche wurde ab 1185 von Jerichower Baumeistern im spatromanischen Stil aus Backstein errichtet etwa zeitgleich mit der Klosterkirche Diesdorf Als Vorbild dienten Elemente des Liebfrauenstifts in Altenburg und des Lubecker Doms 3 1208 wurde die Kirche geweiht aber erst 1240 fertiggestellt Etwa um 1232 wurde eine Klosterschule fur Kinder von Adligen eingerichtet Die heute teilweise noch vorhandenen Klostergebaude wurden erst Mitte des 13 Jahrhunderts errichtet Die Siedlung Arendsee entstand ungefahr ab 1200 in der Nahe des Klosters Um 1280 wurde zwischen dem Querhaus und dem sudlichen Seitenschiff als Anbau die Propstkapelle gebaut die rund 200 Jahre spater um ein Stockwerk erhoht wurde 1481 lebten 70 Nonnen in dem Kloster 1540 wurde es von Kurfurst Joachim II sakularisiert und in ein evangelisches Frauenstift fur Adlige umgewandelt 4 Die Klosterguter und der Wirtschaftshof des Klosters bildeten seitdem das landesherrliche Amt Arendsee 1722 wurde die sudliche Apsis abgerissen Das Stift wurde 1812 aufgelost 5 1826 wurden Mauern des Klosters zum Wiederaufbau der Stadt nach einem Brand verwendet Seither ist das Kloster eine Ruine 1850 bis 1851 wurde die Kirche renoviert und die Ausstattung erganzt Dabei wurde ein Dachreiter auf die Vierung gesetzt eine Dreibogengruppe an der Sudwand hinzugefugt sowie eine Kanzel und eine Orgelempore eingebaut 6 Das Klostergelande ohne die Kirche wurde 1921 von der Stadt ubernommen und 1991 einem Forderverein ubertragen Konvent Bearbeiten Dem Kloster Arendsee stand eine Priorin vor Daneben sind die Amter der Subpriorin Seniorin Kusterin Scholastica Kammerin und Sakristanin nachweisbar 7 Nach aussen wurde das Kloster durch einen Propst vertreten Priorinnen Bearbeiten Die Namen folgender Priorinnen sind uberliefert 8 1232 Kunigunde 1283 1289 Gerburg 1298 Kunigunde 1350 1351 Jutta unklar Sophia von Sydow 9 1353 1369 Adelheid von Wustrow 1377 1394 Adelheid von Brietzke 1425 Anna von Rintdorf 1441 1447 Sophia Krusemark 1449 1458 Mechthild von Quitzow 10 1481 1483 Geseke von Bulow 1532 1533 Anna von Jagow 1556 Anna von Wenckstern 1568 1576 Katharina von JeetzeArchitektur Ausstattung und Nutzung der Kirche Bearbeiten nbsp Altar nbsp Kirchenschiff Richtung Westen mit OrgelDie Klosterkirche ist eine dreischiffige vollstandig gewolbte turmlose Pfeilerbasilika Sie ist mit 49 5 Meter Lange und einer Traufhohe von etwa 11 3 Metern eine der grossten Kirchen der Altmark Das romanische Hauptportal auf der Sudseite ist siebengliedrig Die Kirche verfugt uber fein ornamentierte Friese etwa Rautenfriese an der Querhaussudwand Ursprunglich gab es auf der Ostseite drei Apsiden von denen die sudliche Apsis entfernt wurde Das Innere ist hell gestrichen Im Kontrast dazu stehen die Ornamente aus Backstein Im Inneren befinden sich schmucklose Kapitelle mit Palmettendekor auf den Kampfern Zur Ausstattung gehort eine grosse Altarmensa aus Sandstein die im fruhen 13 Jahrhundert gefertigt wurde und in der Ostapsis steht Auf ihm steht ein gotischer Wandelaltar aus dem 14 Jahrhundert mit Mittelschrein und auf jeder Seite zwei Flugeln Weiterhin verfugt die Kirche uber ein fruhgotisches Kruzifix aus Eichenholz das an der Sudwand hangt Der polygonale Oberteil des schlichten Taufsteins ist vermutlich ebenfalls gotisch 11 Die Kanzel befindet sich am nordostlichen Vierungspfeiler die Orgel auf der Empore am westlichen Ende des Langhauses In der Kirche befinden sich mehrere Grabsteine und Epitaphien Die Klosterkirche ist heute Pfarrkirche der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Arendsee die Teil des Kirchspiels am Arendsee ist Kirche Kreuzgang und Klosterhof werden haufig fur Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt Im Rahmen des alljahrlichen Altmarkischen Musikfestes finden regelmassig Veranstaltungen in der Klosterkirche statt 12 Rund 12 000 Menschen besuchen jahrlich die Anlage 13 Klostergelande Bearbeiten nbsp Kluthturm nbsp Teil der Klosterruine mit Blick auf den ArendseeDas Gelande befindet sich weniger als 100 Meter vom Sudufer des Arendsees entfernt und liegt etwa zehn Meter oberhalb des Wasserspiegels Die Ruinen der ehemaligen Klostergebaude nordlich der Kirche uberwiegend Wande aus Backstein mit Fensteroffnungen umfassen den Klosterhof in dem der ehemalige Nonnenfriedhof liegt Entlang dem nordlichen Seitenschiff der Kirche liegt der einzige erhaltene Kreuzgangflugel der aus der Spatgotik stammt und zweistockig ist Nach Norden hin schliesst sich eine durchgehende Mauer an die den inneren Klosterbereich vom Klostergarten abtrennte eine niedrige Demutspforte enthalt und im weiteren Verlauf die Aussenwand des Kapitelsaals und des Dormitoriums bildete Quer dazu parallel zum Seeufer liegen weitere Wande die unter anderem zum fruheren Refektorium und der Kuche gehorten Im so gebildeten Innenhof befindet sich eine Veranstaltungsbuhne auf der zum Beispiel Theaterstucke aufgefuhrt werden Ostlich der Kirche befindet sich ein bis heute genutzter Friedhof sowie der fruhere aussere Klosterbereich in dem sich Wirtschaftsgebaude und Fischteiche befanden 14 Heute stehen dort noch einige Mauern sowie der vollstandig erhaltene wahrscheinlich im 15 Jahrhundert erbaute Kluthturm der als Glockenturm genutzt wird Im Norden des alten Klostergartens steht unweit des Seeufers ein weiss verputztes Gebaude das fruher ein Hospital war und heute als Heimatmuseum dient Auf dem Klostergelande stehen zahlreiche alte Laubbaume Die Strasse Amtsfreiheit fuhrt sudlich an der Kirche und dem Klostergelande vorbei Sonstiges BearbeitenDas Frauenstift im Kloster Arendsee spielt eine Rolle in Theodor Fontanes Novelle Grete Minde die um 1617 spielt Der Lebensgefahrte Grete Mindes Valtin wird auf dem Klosterfriedhof bestattet da der Ortspastor die Beerdigung auf seinem Friedhof verweigert hat Im Epilog des Buches werden zwei Stiftsdamen beschrieben die von Grete Mindes Tod in Tangermunde erfahren haben und die Einzigen sind die Mitleid mit Grete Minde aussern Ein Gedenkstein auf dem Klostergelande erinnert an Fontanes Besuch 1859 in Arendsee Literatur BearbeitenHellmut Muller Die Klosterkirche Arendsee Grosse Baudenkmaler Heft 460 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ohne ISBN Arend Mindermann Ida Christine Riggert Mindermann Arendsee Benediktinerinnen In Heinz Dieter Heimann Klaus Neitmann Winfried Schich und andere Hg Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Brandenburgische historische Studien Bd 14 Be bra Wissenschaftsverlag Berlin 2007 ISBN 978 3 937233 26 0 Bd 1 S 106 126 Archivalien BearbeitenUrkundenuberlieferung des Klosters Arendsee im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung Magdeburg Digitalisat des Kopialbuch des Klosters Arendsee Signatur LASA Cop Nr 1915b im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung MagdeburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Arendsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde mit Informationen zum Kloster und der Stadt Informationen bei altmark pur eu Kloster und Klosterkirche St Marien in 260 BildernEinzelnachweise Bearbeiten Arend Mindermann Ida Christine Riggert Mindermann Arendsee Benediktinerinnen In Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Be bra Wissenschaftsverlag Berlin 2007 Bd 1 S 106 Hellmut Muller Die Klosterkirche Arendsee 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ohne ISBN S 2f Hellmut Muller Die Klosterkirche Arendsee 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ohne ISBN S 4 Das Kloster Arendsee von Dr Gerhard Richter 1961 Memento vom 28 Oktober 2010 im Internet Archive abgerufen am 11 Januar 2011 Arend Mindermann Ida Christine Riggert Mindermann Arendsee Benediktinerinnen In Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Be bra Wissenschaftsverlag Berlin 2007 Bd 1 S 109 Hellmut Muller Die Klosterkirche Arendsee 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ohne ISBN S 5 Arend Mindermann Ida Christine Riggert Minderman Arendsee Benediktinerinnen In Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Be bra Wissenschaftsverlag Berlin 2007 Bd 1 S 110 Arend Mindermann Ida Christine Riggert Mindermann Arendsee Benediktinerinnen In Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Be bra Wissenschaftsverlag Berlin 2007 Bd 1 S 117 In einer Urkunde von 1350 als ehemalige Priorin genannt Vgl Arend Mindermann Ida Christine Riggert Mindermann Arendsee Benediktinerinnen In Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Be bra Wissenschaftsverlag Berlin 2007 Bd 1 S 117 Vgl Landesarchiv Sachsen Anhalt U 21 II 2 Nr 1 Hellmut Muller Die Klosterkirche Arendsee 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ohne ISBN S 20 Donald Lyko Kultur auch in den kleinen Orten In Volksstimme Stendal 19 Juli 2019 S 14 Website des Kirchspiels am Arendsee abgerufen am 11 Januar 2011 Hellmut Muller Die Klosterkirche Arendsee 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ohne ISBN S 2252 881166666667 11 47725 Koordinaten 52 52 52 2 N 11 28 38 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Arendsee amp oldid 229896085