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Jan Josephszoon van Goyen ˈjɑn vɑŋ ˈɣoːje n 13 Januar 1596 in Leiden 27 April 1656 in Den Haag war ein niederlandischer Landschaftsmaler Gerard ter Borch Bildnis des Jan van Goyen um 1650 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Abbildungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJan van Goyen wurde 1596 als Sohn des Schuhmachers Joseph Jansz van G und dessen Ehefrau Geertgen Dircxdr van Eyck aus Utrecht geboren Nach dem Willen des Vaters sollte er Glasmaler werden und erhielt im Alter von 10 Jahren ersten Unterricht Innerhalb von zwei Jahren durchlief er die Werkstatten von vier Lehrern In dieser Zeit reifte sein Entschluss Landschafts anstatt Glasmaler zu werden In Hoorn erhielt er seine weitere Ausbildung bei dem Landschaftsmaler Willem Gerritsz 1 Nach einer Reise durch Frankreich vervollstandigte er seine Ausbildung mit einem Studienjahr in Haarlem bei Esaias van de Velde Im Jahr 1618 heiratete van Goyen Annetje Willemsdr van Raelst in Leiden Er eroffnete dort im selben Jahr ein eigenes Atelier Neben der Malerei und dem Verkauf seiner Bilder war Jan van Goyen u a auch als Kunstschatzer und handler Immobilienhandler Grundstucks und Tulpenspekulant aktiv jedoch blieb ihm bei alledem der wirtschaftliche Erfolg versagt Im Jahr 1632 zog er mit seinen Tochtern und seiner Frau nach Den Haag wo er bis zum Ende seines Lebens blieb 1634 erhielt Van Goyen das dortige Burgerrecht Seine fruh verstorbene Tochter Elsje wurde 1632 in der Grote Kerk in Den Haag beigesetzt Im Jahr 1638 wurde er Vorsteher der dortigen Sint Lucas Gilde Er blieb bis 1640 Vorsteher oder wurde es in diesem Jahr erneut 1649 zog der Maler Jan Steen bei Van Goyen ein Im selben Jahr heiratete Steen seine Tochter Grietje Margaretha und malte die Familie Van Goyen Ihr erstes Kind Thaddeus wurde 1651 geboren Jacques de Claeuw 1623 1694 war Van Goyens zweiter Schwiegersohn Er heiratete seine alteste Tochter Maria ebenfalls 1649 und drei Monate nach der Hochzeit wurde ihr Kind geboren 1651 malte Van Goyen im Auftrag des Stadtrates das riesige Stadtbild Ansicht von Den Haag von Sudosten mit dem Haager Trekvliet und dem Vorlaufer der heutigen Laakmolen im Vordergrund Die Leinwand ist fast funf Meter breit 174 460 cm Am 7 August 1651 erhielt er dafur 650 Gulden Moglicherweise unternahm van Goyen der fast standig in Geldnot war einen Betrugsversuch als er am 2 Mai 1653 fragte ob der Betrag den er noch nicht erhalten hatte von einer Schuld abgezogen werden konne die er dem Stadtrat schuldete Die Ratsherren Johan Doedijns und Thomas Cletcher jr stimmten zu aber ein aufmerksamer Schreiber strich den Beschluss durch und machte ihn ruckgangig Van Goyen verfugte uber ein gutes Einkommen da er sich auch als Bauunternehmer betatigte und mit Tulpenzwiebeln spekulierte Er kaufte unter anderem Grundstucke an der Dunne Bierkade Singelgracht der Nieuwe Molstraat und der neu ausgehobenen Prinsegracht und liess dort Hauser errichten Aber 1654 wurden seine Schulden so gross dass er sein eigenes Haus an der Dunne Bierkade heute Nr 16 vermietete Jan Steen ging nach Delft Van Goyen zog in die Wagenstraat wo er zwei Jahre spater starb Die Schulden beliefen sich auf 18 000 Gulden und seine Witwe Annetje nahm die Erbschaft nur unter der Bedingung an dass sie nicht fur die Schulden aufkommen musse die nach dem Verkauf der Guter ubrig bleiben wurden Jan Steen und sein Vater der Leidener Bierbrauer Havick Steen halfen ihr dabei Nachdem alle Hauser verkauft waren das Haus in der Wagenstraat fur 1 450 Gulden die beiden Grundstucke in der Prinsegracht fur 6 700 Gulden die Hauser in der Dunne Bierkade fur 5 260 Gulden und das Haus in der Nieuwe Molstraat an Havick Steen fur 2 110 Gulden und die Schulden beglichen waren zog die Witwe in ein Haus am Hofje van Nieuwkoop wo sie 1672 starb 1629 verkaufte er ein Haus an Johannes Porcellis Im Jahr 1637 wurde er von der Tulpenmanie angesteckt Am 27 Januar 1637 kaufte er neun Tulpenzwiebeln vom ehemaligen Burgermeister Allert Claesz van Ravesteyn aus Den Haag fur 90 Gulden und bezahlte mit zwei Gemalden eines davon von Salomon van Ruysdael die er jedoch nie lieferte Am 4 Februar kaufte er weitere Tulpen von demselben Van Ravesteyn fur 843 Gulden die wertvollste war eine Jan Gerijtsen zu 60 Gulden bezahlte sie aber nicht da bereits einen Tag zuvor der Tulpenhandel in Haarlem dem Zentrum des Blumenzwiebelhandels zusammengebrochen war Van Goyen verblieb eine Sammlung fast wertloser Tulpenzwiebeln Van Ravesteyn starb 1641 als van Goyen ihm noch 897 Gulden schuldete Zwischen 1647 und 1654 versteigerte er dreimal eigene und fremde Werke 1651 bat er um Zahlungsaufschub obwohl er in diesem Jahr 650 Gulden mit seiner Ansicht von Den Haag verdiente 1652 brachte ihm eine Versteigerung 3 750 Gulden ein Werk BearbeitenNeben Salomon van Ruysdael und Pieter de Molyn gilt Jan van Goyen als Hauptvertreter der sogenannten tonalen Landschaftsmalerei die sich in den spaten zwanziger Jahren des 17 Jahrhunderts entwickelte Sein erstes signiertes Werk stammt aus der Zeit um 1618 Uber tausend Gemalde und 800 Zeichnungen folgten Van Goyen wurde durch seine innovative Arbeitsweise und seinen Einfallsreichtum zu einem der fuhrenden Landschaftsmaler Er entwickelte verschiedene Landschaftstypen wie Dunenansichten Stadtansichten Strandansichten und Ansichten von Flussmundungen mit Schiffen bei gutem und schlechtem Wetter Nach und nach entwickelte er eine schnelle Arbeitsweise bei der er die Farbe zugig auf die Leinwand oder die Holztafel auftrug Unter anderem unter dem Einfluss des Marinemalers Jan Porcellis entwickelte er einen Landschaftstyp mit einer reduzierten Farbpalette die so genannten tonalen Landschaften Es ist unklar ob van Goyen diese schnelle Arbeitsweise zur Steigerung seines Umsatzes oder aus kunstlerischen Grunden entwickelte Zur Vorbereitung seiner Gemalde fertigt van Goyen hunderte von Skizzen mit schwarzer Kreide an die er auf grosseren und kleineren Wanderungen anfertigt die ihn bis nach Kleve in Deutschland und bis nach Nordfrankreich fuhren Die landschaftlichen und topographischen Motive liess er spater in seine Gemalde einfliessen Das sogenannte Dresdner Skizzenbuch ist das einzige erhaltene Seine Hauptwerke bestechen durch sichere und spannungsgeladene perspektivische Diagonalen gegen die Waagerechte des Horizonts ausspielende Kompositionen Diese sowie sein in den reiferen Werken sparsamer Farbauftrag das Einbeziehen des durchscheinenden Malgrundes und seine Beschrankung auf eine fast monochrome Palette machen seine Bilder auch in der Fulle hervorragender hollandischer Landschaftsmalerei des 17 Jahrhunderts unverwechselbar Abbildungen Bearbeiten Auswahl nbsp Blick auf die Merwede bei Dordrecht etwa 1660 Rijksmuseum Amsterdam nbsp Das Haarlemer Meer 1656 Stadel Frankfurt nbsp Dunenlandschaft etwa 1630 Kunsthistorisches Museum Wien nbsp Landschaft mit zwei Eichbaumen 1641 Rijksmuseum Amsterdam nbsp Sommer am Fluss 1643 Gemaldegalerie Alte Meister Dresden nbsp Bauerngehoft 1632 Hamburger Kunsthalle nbsp Blick auf Arnheim Arnhem 1645 Privatbesitz ex Kimbell Art Museum Fort Worth Texas nbsp Blick auf Emmerich 1645 Cleveland Museum of ArtLiteratur BearbeitenCarl von Lemcke Goyen Jan Josephszoon van In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 522 f C R Nyblom Goyen l Goijen Jan Josefszoon van In Theodor Westrin Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 10 Gossler Harris Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1909 Sp 53 schwedisch runeberg org Otto Hirschmann Goyen Goien Jan Josephsz van In Ulrich Thieme Fred C Willis Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 14 Giddens Gress E A Seemann Leipzig 1921 S 460 463 Textarchiv Internet Archive Anna Dobrzycka Jan van Goyen 1596 1656 Posen 1966 Kimbell Art Museum Catalogue of the Collection Fort Worth Texas 1972 pp 62 63 Hans Ulrich Beck Jan van Goyen 1596 1656 ein Œuvreverzeichnis 4 Bande 1 Einfuhrung Katalog der Handzeichnungen Amsterdam 1972 ISBN 90 6300 306 4 2 Katalog der Gemalde Amsterdam 1973 ISBN 90 6300 307 2 3 Erganzungen zum Katalog der Handzeichnungen und Erganzungen zum Katalog der Gemalde Doornspijk 1987 ISBN 90 70288 44 3 4 Kunstler um Jan van Goyen Maler und Zeichner Doornspijk 1991 ISBN 90 70288 72 9 Goyen Jan van In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 59 Saur Munchen u a 2008 ISBN 978 3 598 22799 8 S 445 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan van Goyen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jan van Goyen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Franz Ossing Ein gewohnlicher Himmel eines aussergewohnlichen Malers Jan van Goyen Auf der Dune Ol auf Holz 1642 Museum der bildenden Kunste Leipzig Inv Nr 590 PDF 148 kB In Wege zur Kunst GFZ abgerufen am 21 Januar 2011 Zu Meteorologie bei van Goyen Benedikt Erenz Eine Ausstellung in Leiden Die Landschaften des Jan van Goyen Der Herr der Wolken In Die Zeit 1996 abgerufen am 21 Januar 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Discover painter Willem Gerritsz Abgerufen am 8 April 2023 englisch Normdaten Person GND 118541072 lobid OGND AKS LCCN n82134567 VIAF 14817785 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goyen Jan vanALTERNATIVNAMEN Goyen Jan Josephsz van Goijen Jan van Goien Jan van Goyen Jan Josephsz van Gooyen Jan van Goye Jan van VanGoyen Jan Goyen Iohannes a Goien Jan Josephsz vanKURZBESCHREIBUNG hollandischer LandschaftsmalerGEBURTSDATUM 13 Januar 1596GEBURTSORT LeidenSTERBEDATUM 27 April 1656STERBEORT Den Haag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan van Goyen amp oldid 234434218