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Der Sachsische Kunstverein war ein 1828 in Dresden gegrundeter Verein der sich fur die Forderung der Gegenwartskunst vor allem des sachsischen Raumes einsetzte Der Verein befasste sich mit Vortragen und Diskussionsrunden dem Ankauf geeigneter Werke und der Organisation von Kunstausstellungen und existierte bis 1945 Albert Schroder Der Lautenspieler Ausstellung des Sachsischen Kunstvereins 1893Eugen Bracht Monte Rosa vom Schwarzsee aus Ausstellung des Sachsischen Kunstvereins 1906Fruheres Ausstellungsgebaude des Sachsischen Kunstvereins Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstellungen Auswahl 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Sachsische Kunstverein wurde am 7 April 1828 in Dresden gestiftet Anlass war eine Versammlung von Kunstfreunden zum 300 Todestag Albrecht Durers Zu den Grundungsmitgliedern gehorten der damalige Generaldirektor der Kunstakademie Heinrich Vitzthum von Eckstadt der Leiter der Dresdner Skulpturensammlung Karl August Bottiger verschiedene Kunstler und Professoren der Dresdner Kunstakademie sowie der Kunstmazen und schriftsteller Johann Gottlob von Quandt Dieser wurde auf der Generalversammlung am 28 April 1828 von den Vereinsmitgliedern zum ersten Vorstand des Vereins gewahlt Am 9 Mai erfolgte die Bestatigung des Vereinsstatuts durch die Mitglieder des leitenden Ausschusses Die zunachst 70 Vereinsmitglieder stammten aus verschiedenen sozialen Schichten und waren u a Adlige und Hofbeamte Burgerliche Kunstler und Schriftsteller 1 Als Ehrenmitglied konnte Johann Wolfgang von Goethe gewonnen werden Zu den Forderern des Sachsischen Kunstvereins gehorte auch der sachsische Konig Anton der einen Zuschuss von 500 Talern bewilligte Der einfache Mitgliedsbeitrag betrug mindestens eine Aktie 1 Los was einem Wert von funf Talern entsprach Ziel des Vereins war es zum einen als Bildungsvermittler zwischen Burgern und Kunstlern aufzutreten und zugleich zeitgenossische Kunstler durch Ausstellungen und Ankaufe zu fordern Ausserdem setzte er sich fur den Erwerb von Gemalden Bildhauerarbeiten Architekturrissen und anderen Kunstgegenstanden fur die sachsischen Kunstsammlungen ein Damit sollte die schwindende Rolle des Adels als Auftraggeber fur bildende Kunst ausgeglichen und durch burgerschaftliches Engagement ersetzt werden Anfangs orientierte sich der Sachsische Kunstverein vor allem auf die Forderung vaterlandischer d h sachsischer Kunst erweiterte jedoch seinen Wirkungskreis bald auf Kunstler aus den ubrigen deutschen Landern Die Auswahl der einzelnen Werke oblag dem Ausschuss des Kunstvereins dem jeweils vier Kunstler und vier Kunstfreunde angehorten 1833 ubernahm der Arzt und Kunstmaler Carl Gustav Carus den Vorsitz des Vereins Carus setzte 1835 eine Anderung des Vereinsstatutes durch wonach nicht mehr ausschliesslich sachsische sondern deutsche Kunstler aus allen Landen Aufmerksamkeit durch den Sachsischen Kunstverein erhalten sollten Die Mitgliederzahl wuchs in den Folgejahren auf ca 1900 an wobei diese nicht nur aus Sachsen sondern auch aus anderen Landern stammten Nach der Reichsgrundung 1871 ruckten auch Kunstler aus anderen europaischen Staaten in das Interesse des Sachsischen Kunstvereins Organisiert wurden neben regelmassigen Ausstellungen Vortrage Diskussionsrunden und Debatten zum gesamten Spektrum der bildenden Kunst Ausserdem erwarb der Kunstverein Kunstwerke um diese unter seinen Mitgliedern zu verlosen bzw sachsischen Sammlungen zur Verfugung zu stellen Zu den vom Sachsischen Kunstverein mit Ankaufen bzw Ausstellungen bedachten Kunstlern gehorten u a Caspar David Friedrich Ludwig Richter Louis Ferdinand von Rayski Johan Christian Clausen Dahl Edmund Kesting und Eduard Leonhardi Als Mitglieder bzw Forderer wirkten auch der Bildhauer Ernst Rietschel die Komponisten Richard Wagner und Robert Schumann der Architekt Gottfried Semper und der Schriftsteller Karl Gutzkow die den Verein zu einem geistigen Zentrum der burgerlich demokratischen Kreise der Stadt Dresden machten Die regelmassigen Versammlungen fanden zunachst in der Privatwohnung Quandts spater in der Albina einem Saal der Kunstakademie auf der Bruhlschen Terrasse statt Von 1834 bis 1848 traf man sich in einem Haus auf der Wallstrasse In den 1840er Jahren war einer der Ausstellungsorte die vormalige Calberlasche Zuckersiederei am Theaterplatz Zwischen 1887 und 1894 entstand nach Planen von Constantin Lipsius ein Neubau fur die Akademie In einem Seitenflugel an der Bruhlschen Terrasse bezog der Sachsische Kunstverein ein eigenes Ausstellungsgebaude Bis 1945 fanden hier alle grossen Ausstellungen des Vereins statt Vorstand des Vereins war der jeweilige Oberburgermeister Dresdens 2 Der beim Luftangriff zerstorte Bau des Vereins konnte nach 1990 wiederhergestellt werden und dient seit 2005 wieder als Ausstellungsgebaude 1946 musste der Sachsische Kunstverein wegen seiner nationalsozialistischen Verstrickung seine Arbeit einstellen und wurde aufgelost Der aus zahlreichen Geschaftsakten Briefwechseln u a zwischen Quandt und Goethe Katalogen und kunstgeschichtlichen Unterlagen bestehende Nachlass befindet sich im Hauptstaatsarchiv Dresden 3 Als Nachfolger entstand am 29 April 1990 der Neue Sachsische Kunstverein Ausstellungen Auswahl BearbeitenAnton Graff Sonderausstellung 1913 Die neue Sachlichkeit Ausschnitt aus der deutschen Malerei seit dem Expressionismus Wander Ausstellung der Stadtischen Kunsthalle zu Mannheim 18 Oktober bis 22 November 1925 Ausstellung neuer amerikanischer Baukunst 17 Oktober 14 November 1926 Grosse Aquarellausstellung 1926 Lovis Corinth Gedachtnisausstellung 1927 II Jubilaumsausstellung Sachsische Kunst unserer Zeit 21 Juli 3 Oktober 1928 Max Feldbauer Sonderausstellung Januar Marz 1930 Arthur Lange Gedachtnisausstellung Februar 1931 Goethe Ausstellung Juni Juli 1932 Otto Hettner Gedachtnisausstellung September 1932 Carl Bantzer Sonderausstellung 28 Marz 6 Mai 1934 Sachsische Aquarell Ausstellung 1934 Kunstausstellung Dresden 1936 Olgemalde und Bildwerke Aquarelle Handzeichnungen Kleinplastik Mit Sonderschau Die Blume in der Kunst 1936 Paul Oberhoff Kollektivausstellung 1928 100 Jahre Dresdner Kunstgenossenschaft 1938 Kunstausstellung der SA in Dresden 3 Oktober 15 November 1942 Kunstausstellung Gau Sachsen 13 Juni 22 August 1943 4 Siehe auch BearbeitenListe von Kunstlergruppen der bildenden Kunst in DresdenLiteratur BearbeitenErich Haenel Hrsg Hundert Jahre Sachsischer Kunstverein 1828 1928 Verlag Limpert Dresden 1928 Cornelia Briel Der Sachsische Kunstverein in den Jahren 1828 1833 In Dresdner Hefte Nr 13 Dresden 1987 Barbel Kovalevski Die Bilder Chronik des Sachsischen Kunstvereins Dresden 1828 1836 Verlag H W Fichter Kunsthandel Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 98140230 8 Einzelnachweise Bearbeiten Dirk Hempel Literarische Vereine in Dresden Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Burgertums im 19 Jahrhundert Max Niemeyer Verlag Tubingen 2008 ISBN 978 3 484 35116 5 Seite 66 ff Adressbuch Dresden u a 1938 Bestand des Sachsischen Kunstvereins auf der Webseite des Hauptstaatsarchivs Dresden Kunstausstellung Gau Sachsen 1943 13 Juni bis 22 August Gemalde Plastik Graphik SLUB Dresden Katalog slub dresden de Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Sachsischer Kunstverein Quellen und Volltexte Geschichte des Sachsischen Kunstvereins 1828 1945 auf der Website des Neuen Sachsischen Kunstvereins Geschichte des Sachsischen Kunstvereins https www arthistoricum net werkansicht dlf 358166 109Normdaten Korperschaft GND 508973 6 lobid OGND AKS Anmerkung daneben auch GND 16314259 2 und GND 4415567 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsischer Kunstverein amp oldid 237844211