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Edmund Kesting 27 Juli 1892 in Dresden 21 Oktober 1970 in Birkenwerder war ein deutscher Maler Grafiker Fotograf und Kunstpadagoge Er zahlt zu den Vertretern der Informellen Malerei Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen nachweislich beschlagnahmte und vernichtete Werke 2 1 Stadtmuseum Dresden 2 2 Kunstsammelstelle Frankfurt am Main 2 3 Stadelsches Kunstinstitut Frankfurt am Main 3 Weitere Werke Auswahl 3 1 Publizierte fotografische Werke 4 Ausstellungen Auswahl 4 1 Einzelausstellungen 4 2 Sammelausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDer 1892 als Sohn eines Gemeindepolizeisekretars in Dresden geborene Kesting studierte ab 1911 Malerei und Bildhauerei in seiner Heimatstadt an der Kunstgewerbeschule bei Friedrich Erich Kleinhempel Ermenegildo Antonio Donadini und Richard Guhr Ab 1915 setzte er sein Studium an der Akademie der bildenden Kunste bei Richard Muller fort Von 1915 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg in Frankreich teil Anschliessend setzte er sein Studium als Meisterschuler von Otto Gussmann fort 1 1919 grundete Kesting die private Kunstschule Der Weg Schule fur Gestaltung Zeitweilig studierte dort u a Lea Langer 1921 begegnete er Herwarth Walden und begann im Sturm mitzuarbeiten Seit 1920 entstanden konstruktivistische Arbeiten und Schnittcollagen Er fertigte Olgemalde Aquarelle und Gouachen an 1922 heiratete Kesting seine Schulerin Gerda Muller Es bestanden enge Kontakte zu Avantgardekunstlern wie Kurt Schwitters Laszlo Moholy Nagy El Lissitzky Alexander Archipenko und anderen Insbesondere Schwitters Arbeiten beeindruckten Kesting stark Von 1923 an beteiligte er sich an den Ausstellungen des Sturm Kreises Seit etwa 1925 beschaftigte er sich intensiver mit der Fotografie Er erprobte experimentelle Fototechniken wie Mehrfachbelichtungen Fotogramme und Negativmontagen dabei verwendete Kesting Kameras mit grossen Mattscheibenformaten 1926 kam es zur Grundung der Berliner Schule Der Weg und der Grundung der Gesellschaft der Sturmfreunde in Dresden Kesting war nun auch international erfolgreich Er nahm an Ausstellungen in Moskau und New York teil Das Museum of Modern Art erwarb Schnittcollagen von ihm Er begann mit den Mehrfachbelichtungen in denen er ausdrucksstarke Moglichkeiten der Fotografie erkundete Seit 1930 beschaftigte sich Kesting mit Portrataufnahmen und Tanzfotografien Zu Anfang der 1930er Jahre trat er in den Deutschen Werkbund ein 1933 fanden bei ihm erste Hausdurchsuchungen statt Kesting vernichtete daraufhin einige seiner Werke Er arbeitete in den folgenden Jahren als Werbefotograf fur Foto und Autofirmen Im Jahr 1936 erhielt Kesting ein Mal und Ausstellungsverbot von dem die Fotografie nicht betroffen war in der Folgezeit fotografierte er Architektur in Dresden und dokumentierte die Kunstschatze im Grunen Gewolbe Kesting entwickelte eine Technik der Chemischen Malerei bei der er mit Fotosubstanzen auf lichtempfindlichem Papier unter Einbringung verschiedener Mal und Kratztechniken experimentierte 1937 wurde in der Nazi Aktion Entartete Kunst nachweislich zwolf seiner Bilder aus offentlichen Sammlungen beschlagnahmt und vernichtet 2 Zusammen mit Karl von Appen Helmut Schmidt Kirstein Hans Christoph und anderen grundete Kesting nach dem Ende der Nazidiktatur 1945 in Dresden die Kunstlergruppe der ruf befreite Kunst 1945 46 entstand nach der Zerstorung Dresdens eine Serie von experimentellen Fotoarbeiten mit dem Titel Dresdner Totentanz der sich namentlich an das beruhmte Renaissance Relief anlehnt Kesting wurde 1946 an die Akademie fur Werkkunst in Dresden berufen er ubernahm die Leitung der Lehrwerkstatt Photographie und Film Bereits ein Jahr spater wurde er entlassen woraufhin er sich nach Berlin orientierte und 1948 Leiter der Fachklasse fur Fotografie an der Hochschule fur Bildende und Angewandte Kunst in Berlin Weissensee wurde 1953 kam es zur fristlosen Kundigung im Zuge des Formalismusstreits 1955 wurde er an die Hochschule fur Film und Fernsehen in Potsdam Babelsberg berufen als Lehrbeauftragter fur die Fachrichtung Kamera er wurde 1960 emeritiert Ende der 1950er Jahre war er als Prominentenfotograf tatig 1958 veroffentlichte er sein Buch Ein Maler sieht durch s Objektiv 1960 kehrten seine sichergestellten Arbeiten aus der Sowjetunion zuruck Er erhielt den Auftrag die Mitglieder der Akademie der Kunste zu fotografieren Mit dem Bau seines Sommerhauses in dem durch seine Kunstlerkolonie bekanntgewordenen Ahrenshoop wurde 1961 begonnen Kesting hielt sich in den kommenden Sommern auf dem Darss und Fischland auf Die Landschaft inspirierte ihn zu zahlreichen Werken Edmund Kesting starb 1970 in Birkenwerder bei Berlin wohin er 1948 gezogen war Zwischen 1949 und 1959 fand keine Ausstellung seiner Werke in der DDR statt erst seit etwa 1980 fand Kestings Werk offizielle Anerkennung 3 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen nachweislich beschlagnahmte und vernichtete Werke BearbeitenStadtmuseum Dresden Bearbeiten Dalmatinisches Seebild Aquarell Frauenkirche zwei gleichnamige Lithografien Georgentor mit Schloss Lithografie Munzgasse mit Frauenkirche Linolschnitt 41 5 25 cm 1933 Kunstsammelstelle Frankfurt am Main Bearbeiten Vorarlberg Aquarell Stillleben Aquarell Hafen Zeichnung Hochalpen Zeichnung Waldinneres Zeichnung Im Dock von Siena Aquarell Stadelsches Kunstinstitut Frankfurt am Main Bearbeiten Stillleben Pastell Weitere Werke Auswahl BearbeitenSchwarz Roter Pfeil Collage aus diversen Materialien 34 3 29 cm 1923 1972 erworben durch das Stadtische Museum Monchengladbach 4 Publizierte fotografische Werke Bearbeiten Dresden wie es war Rembrandt Verlag Berlin 1955 Ein Maler sieht durch s Objektiv Fotokino Verlag Halle 1958 Chorin Gestalt und Geschichte eines Zisterzienserklosters St Benno Verlag Leipzig 1962Ausstellungen Auswahl BearbeitenEinzelausstellungen Bearbeiten Zu seinen Lebzeiten 1916 Kunsthandlung Emil Richter Dresden nach mundlicher Aussage erste personliche Ausstellung 1919 Galerie Arnold Dresden zusammen mit Carl Piepho 1923 Galerie der Sturm Berlin zusammen mit Bela Kadar u a 1931 32 Kunstschule Der Weg Dresden zusammen mit Lehrkraften und Schulern 1959 Kunstausstellung Kuhl Dresden 60 Aquarelle 1919 1943 1960 Kunstausstellung Kuhl Dresden Zeichnungen und Aquarelle von der Sowjetunion gerettet und zuruckgegeben 1962 Stadtische Kunstsammlungen Karl Marx Stadt Malerei Grafik Fotografik 1966 Kunstausstellung Kuhl Dresden 1964 Bunte Stube Ahrenshoop 1967 Rathaus Birkenwerder 1969 Stadtische Kunstsammlungen GorlitzPostume Ausstellungen 1972 Galleria del Levante Mailand und Munchen Kunstschule Der Weg 1980 Galerie am Sachsenplatz Leipzig 1982 Kunstausstellung Kuhl Dresden 1983 Galerie Stolz Koln Die Grunder der Weg Schule 1983 Kulturhaus Hans Marchwitza Potsdam Malerei Grafik Fotografie manuelle und maschinelle Bildgestaltung 1988 89 Albertinum Dresden Gemalde Zeichnungen und farbige Blatter Graphik Photographien 1992 Galerie Dobele Stuttgart 2003 Kunstkaten Ahrenshoop 2005 Galerie Waldhof Birkenwerder 2012 und 2022 Galerie der Berliner Graphikpresse Berlin 2023 Dars Sinfonie Galerie Alte Schule AhrenshoopSammelausstellungen Bearbeiten 1916 Galerie Arnold Dresden Zweite Ausstellung Dresdner Kunstler die im Heeresdienst stehen 1920 und 1921 Lennestrasse Dresden Dresdner Kunstlervereinigung Sommerausstellung 1924 1 Allgemeine Deutsche Kunstausstellung Moskau und Leningrad 1926 Ausstellungen in Moskau New York und Berlin 1930 Das Lichtbild Internationale Ausstellung Munchen 1932 Sachsischer Kunstverein Dresden 1 Ausstellung der Dresdner Sezession 1932 1936 Dresdner Kunstausstellung Dresden 1945 Grunes Haus Dresden der ruf befreite kunst 1946 Nordhalle Dresden Erste Allgemeine Deutsche Kunstausstellung 1949 Brandenburgische Landeskunstausstellung Potsdam 1959 Staatliche Galerie Moritzburg Halle Kunstlerische Fotografie in Dresden 1961 Orangerie im Schloss Charlottenburg Berlin Der Sturm Europaische Avantgarde 1912 1932 1966 Kunstmuseum Bern Nell Walden Sammlung und eigene Werke 1967 Lenbachhaus Munchen Collage 67 1970 Tate Gallery London The non objective world 1914 1924 1975 Staatliche Museen Berlin Die Collage in der DDR 1979 Altes Museum Berlin Weggefahrten Zeitgenossen Bildende Kunst aus drei Jahrzehnten 1980 Berliner Ausstellungszentrum am Fernsehturm Berliner Kunst Retrospektive Malerei Grafik Plastik 1980 Berlinische Galerie Kunst in Berlin Um 1930 bis 1960 1985 Albertinum Dresden Dresden Bekenntnis und Verpflichtung 1988 Country Museum of Art Los AngelesLiteratur BearbeitenDietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 429 Lothar Lang Begegnungen im Atelier Henschelverlag Berlin 1975 S 18 22 Klaus Werner Hrsg Edmund Kesting Ein Maler fotografiert Fotokinoverlag Leipzig 1987 Edmund Kesting Gemalde Zeichnungen und farbige Blatter Graphik Photographien Ausstellung im Albertinum 1 November 1988 3 Januar 1989 Kupferstich Kabinett Dresden 1989 Guenter Roese Hrsg Edmund Kesting im Licht des Nordens Bilder vom Meeressaum und Kustenland MCM Art Verlag Berlin 2003 Kurzbiografie zu Kesting Edmund In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeitenhttps skd online collection skd museum Home Index page 1 amp pId 11093811Literatur von und uber Edmund Kesting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie von Edmund Kesting auf www dhm deEinzelnachweise Bearbeiten artnet Edmund Kesting 1892 1970 In Biografie Abgerufen am 8 September 2022 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Biografie von Edmund Kesting Schwarz Roter Pfeil Lost Art Datenbank Abgerufen am 8 Mai 2022 Normdaten Person GND 118722093 lobid OGND AKS LCCN n88299057 VIAF 8182460 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kesting EdmundKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und FotografGEBURTSDATUM 27 Juli 1892GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 21 Oktober 1970STERBEORT Birkenwerder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edmund Kesting amp oldid 234801600